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    Montag, 6. Juli 2015
    Blogging November - 1342 (Wmdedgt 7/2015)

    Es ist ja recht warm zur Zeit, da sind wir uns einig. Vielleicht deshalb, vielleicht aus anderen Gründen, erwache ich um 5:17 Uhr und beginne sofort das Temperaturmanagement der Wohnung, indem ich die Balkontüre aufreße und sofort wieder schlafen gehe.

    Um 9 Uhr wache ich erneut auf und setze meine Tätigkeit als Temperaturmanagementbeauftragte fort, indem ich die Jalousien auf der Morgensonnenseite schließe, die Fenster aber noch nicht, denn noch ist es draußen kühler als drinnen. Das muss man aber genau im Auge behalten, daher bleibe ich nun wach und behalte die Funkthermometer im Blick.

    Herr N. und ich sind allein zu Hause, denn Mademoiselle hat bei einer Freundin übernachtet und geht mit ihr am Vormittag noch schwimmen. Da könnten wir natürlich alles Mögliche machen, nur: es ist ja heiß. Man kann mit mir nichts machen, wenn es heiß ist, ich muss dann nämlich immer in der Lage sein, mich spontan mit ausgebreiteten Armen und Beinen auf eine kühle Fläche zu legen und ganz flach zu atmen, das geht nicht überall, deshalb bleibe ich lieber zu Hause. Tatsächlich sind aus diesem Grund Hochsommertage die einzige Gelegenheit, zu der ich es schaffe, Langeweile zu empfinden.

    Früher, da war Hochsommer für mich ganz genau so. Das ist zum Glück vorbei, ich habe keine Ahnung, warum, aber seit ein paar Jahren geht es mir bei Hitze einfach nicht mehr so schlecht (und das war keine Anstellerei vorher). Insofern kann ich den Sommer jetzt besser tolerieren. Personen, die mich länger kennen, versuchen immer mal wieder mir die gewohnten frustrierten Ausraster zu entlocken, aber vergeblich: der Sommer trifft mich nicht mehr. Was nicht bedeutet, dass ich ihn toll finde, nach wie vor habe ich noch nie in diesem Leben ohne guten Grund in der Sonne ausgeharrt und beabsichtige auch nicht, das je zu tun: kein Sonnenbad, an den Strand nur zum Schwimmen, im Café immer im Schatten, vielen Dank. Aber meine Güte, unter dem Strich bin ich mit meiner Präferenz für Temperaturen unter 25 Grad und bedecktem Himmel hier in der Gegend ja auf der Gewinnerseite. Also keine Klage.

    Der Morgen vergeht mit halbstündlichem Temperaturmangement und Duschen/Kopf immer wieder unter den Wasserhahn halten sowie Wasserflaschen neu zu befüllen, dazwischen bleibt gerade noch Zeit für Kaffee, Toast und ein paar Folgen von Serien im mittlerweile abgedunkelten Wohnzimmer. Und die Waschmaschine dreht sich beständig, zum Trocknen wandert alles sofort auf den Balkon und kann nach einer Stunde wieder abgenommen werden. Zusammengelegt wird nichts, dazu ist es mir zu warm, ich mache vier Stapel (Mann, Kind, ich, Zeug), so wird jeder in den nächsten Tagen seine Sachen finden und wer sie gefaltet haben möchte, kann das natürlich machen. Sonst nichts. Ein bisschen langweilig, aber was soll man machen, Dinge mit Bewegung scheiden aus und Lesen/Denken kann ich bei Hitze nicht. Ist dann eben so.

    Zwischendurch frage ich noch etwa alle Dreiviertelstunde Herrn N., ob mein komischer Ausschlag wirklich schon besser aussähe. Den habe ich seit der Heimfahrt letzten Sonntag, kleine, juckende Pickelchen die sich beim Kratzen in Quaddeln verwandeln, an Beinen und Armen. Die Ärztin, der ich das am Freitag vorführte, war gänzlich unbeeindruckt: irgendeine Reaktion halt, unmöglich, zu sagen worauf, vermutlich auf Wärme in Verbindung mit Reibung, bei dem Wetter sei alles möglich und ich solle abwarten, bis es kühler würde, wenn es dann nicht binnen zwei Wochen verschwände, solle ich wiederkommen. Etwas gegen das Jucken könne sie mir geben, das würde aber müde machen, das wollte ich dann auch wieder nicht, so schlimm juckte es auch gar nicht, also meistens. Ist sicher bald weg.

    Am frühen Nachmittags holen wir das Kind ab, auf dem Rückweg lasse ich mich in der Innenstadt rauswerfen und beschaffe Eis zum Verzehr auf dem heimischen Sofa. Also bei Eis weiter wie am Vormittag: duschen/Kopf unter den Wasserhahn, trinken, Jalousien hoch/runter, Ausschlag angucken, Serien. Ansonsten gibt es nicht so richtig Essen: ein paar kalte Nudeln, Antipasti vom Vortag und Mademoiselle isst einen Busch Basilikum.

    Sonst nichts und das versprochene Gewitter war bisher auch nicht da.

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