Mademoiselle hat eine Schulfreundin, mit der sie sich seit dem ersten Schultag besonders gut versteht und die beiden haben mittlerweile auch die Klassenlehrerin soweit bearbeitet, dass sie nebeneinandersitzen dürfen. So weit, so gut.
Das Phänomen allerdings: außerhalb der Schule können die beiden rein gar nichts miteinander anfangen. Auch die Mutter der Schulfreundin hat diese Beobachtung schon gemacht. Und trotzdem wollen sie sich immer wieder gegenseitig besuchen.
Vorhin kamen sie zusammen hier an und wollten spielen. Die Freundin schlug Vater-Mutter-Kind vor. Mademoiselle schlug ein Gesellschaftsspiel vor. Die Freundin schlug Barbie vor. Mademoiselle schlug Kaufladen vor. Die Freundin schlug Puppenhaus vor. Mademoiselle schlug Tierarzt vor. Die Freundin schlug Spielküche vor. Mademoiselle schlug Malen vor.
Nachdem sie nun seit etwa einer Stunde in getrennten Räumen sitzen - die eine puzzlet, die andere spielt was mit Pferden - werde ich jetzt "Plätzchen backen" vorschlagen. Ich wette, als kleinster gemeinsamer Nenner wird das taugen.
Trotzdem ist es gut, an solchen Abenden kinderfrei ein Bier trinken zu gehen.