Eine komplette Tankfüllung Benzin gekauft, ich Luxusweib.
Damit dann 2 Stunden durch die Waschstraße geheizt - achso, das war doch die Autobahn, aber das war wie Waschstraße, dicke rollenartige Wolken überall, ein ständiges Rauschen und Wummern und Sicht so gut wie nix durch Wasser von oben und LKW-Gischt von der Seite und aufgewirbelte Nässe von vorn. Die Scheibenwischer hätten mich mit ihrem ständigen Gefuchtele vor meinem Gesichtsfeld beinahe in den Wahnsinn getrieben. Ich kann sowas nicht ausblenden. Was nicht erstaunlich ist, denn ich kann ja nur sehr wenig ausblenden, mir fehlt so eine Filterfunktion im Kopf. Komplett abschalten ist kein Problem, aber ein Zwischending - nein, hab ich nicht. Ich kann nur ganz oder gar nicht.
Das wäre dann auch die Antwort auf die Frage, ob das nicht komisch ist, wenn jemand, der einem persönlich recht gut bekannt ist oder möglicherweise sogar die Auflösung gewisser Kryptik darstellt, hier mitliest. Ich habe nochmal nachgedacht, aber eine andere Antwort habe ich nicht. Solange Themen, die tatsächlich andere angehen, auch auf dem entsprechenden Tisch landen, finde ich das in Ordnung.
Am Elzer Berg ging mir dann langsam die Geduld aus und mir war danach, trotz der Blitzer und des Regens und überhaupt Vollgas zu geben. Durchzurauschen, an dem einen Hügel abzuheben und erst auf dem nächsten wieder aufzusetzen und das ganze Zeug. Fast unüberwindbar war der Drang - so wie damals, als ich immer da vorne stand und mir alle Leute zugehört haben und sich auch noch Notizen gemacht haben zu dem, was ich sage - Himmel! - da war mir immer so sehr danach, Kopfstand zu machen oder irgendwas merkwürdiges, nur um zu sehen, ob die das dann auch nachmachen. Hätten sie vermutlich. Erschreckend. Musste diesen Job aufgeben, das tat mir nicht gut.
Dabei kam mir dann der Gedanke, dass ich wieder oder immer noch, nur in anderen Bereichen, die Nase voll habe von dieser Vorturnerei. Die Sache ins Rollen bringen und steuern und alles gut und schön, aber was ich wirklich will ist, dass jemand übernimmt, wenn mir die Puste ausgeht, statt betroffen-schaulustig am Rand die Nerven zu verlieren.
Warum ich nicht einfach alles gegen die Wand fahren lasse, ist mir selbst oft genug ein Rätsel. Immer ich, immer ich, immer ich. Umso schwerer ist es, dann zurückzurudern, wenn ich bemerke, dass ich mich tatsächlich idiotisch verhalte. Auch das kommt nämlich vor.
Aus vielen Gründen froh, wenn so eine Fahrt zu Ende ist.
Nach 8 Jahren, endlich!
Nicht meins, aber ich hatte zwischendurch immer mal wieder das Gefühl, als wäre es das.
Weg und Druck und Hopp.