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    Montag, 22. Oktober 2007
    Trust I seek and I find in you

    Man sagt ja, dass Freundschaft wachsen müsse. Ich finde das gar nicht. Ich schließe meine Freundschaften Knall auf Fall und von jetzt auf gleich. Und ich bin damit noch nie auf die Nase gefallen. Von Freunden spreche hier, nicht von Bekannten. Von Leuten, denen man in die Augen sieht und weiß, dass sie einen im Idealfall für den Rest des Lebens begleiten. Mal näher dran, mal weiter weg, aber deshalb nicht weniger wichtig.

    Ich beklage mich immer mal wieder, dass in meinem Fall eher das "weiter weg" zutrifft. Aber ich glaube, ich habe mich wirklich nicht zu beklagen. Wenn ich - wie letztens nachts - im Traum den absoluten persönlichen Super-GAU produziere, leichtfertig selbstverschuldet und unglaublich dumm, fallen mir beim panischen Aufwachen fünf Personen ein, an die ich mich wenden könnte. Die mir nicht helfen könnten, denn da wäre nichts zu helfen, aber die da blieben statt sich angewidert abzuwenden. Die zwar hilflos, aber nicht überfordert wären und die die Misere mit mir aushalten würden. Die nicht kritiklos wären, sondern mit vermutlich schärferer Zunge als der Rest der Welt verbale Kopfnüsse für unerträgliche Blödheit verteilen würden - aber immer zu mir stünden.

    Interessanterweise kommen diese fünf Personen aus meine verschiedensten Lebensbereichen und -phasen. Und sie kennen einander, stehen sich aber bestenfalls gleichgültig gegenüber. Teilweise können sie einander jedoch auf den Tod nicht ausstehen.


    • Heute zum ersten Mal in diesem Jahr die Winterjacke getragen. Es zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht, dass ich beim Griff in die Tasche nicht die erwarteten alten Taschentücher, ertaste, sondern eine Muschel und eine halbe Hand voll feinem Sand.
      Man sollte sich öfter solche Überraschungen vorbereiten.
    • Kein gutes Bauchgefühl und der Eindruck, dass ein Kreis sich schließt, oder richtiger: dass ich einen Kreis schließe. Durch viele kleine Handlungen und Entscheidungen, unbewusst und beinahe unbemerkt von mir selbst. (Ich kann das recht gut, Dinge unbemerkt von mir selbst erledigen.) Der Gedanke, dass es so sein könnte, macht mich traurig, aber auf eine abwartende Weise traurig. Ich habe den Anfang nicht gesteuert und werde den Teufel tun, mich am Ende einzumischen.
    • Nonsense-Kommunikation am Kiosk:

      Kioskmann (mit Blick auf den leeren Buggy, den ich schiebe): Wo ist denn Ihre Füllung??
      Ich (gespielt erstaunt): Wie? Oh, Huch!!!
      KM: Tja, man gewöhnt sich ja auch so an die Dinger, die wachsen einem ja fast an und sind die Kinder dann aus dem Haus geht man mit dem leeren Wagen spazieren...
      Ich: Ja, und ohne kommt man dann auch kaum noch vorwärts, man wird ja nicht jünger.
      KM: Einmal das goldene Blatt und die Apotheken-Rundschau?
      Ich: Ach, nee, doch lieber das aktuelle Frankfurt geht aus...

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