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    Mittwoch, 15. Juli 2015
    Blogging November - 1351

    Ich habe es am Rande schon einmal erwähnt - ich habe ja einen Brieffreund in der Stadtverwaltung, genau gesagt im Bereich KiTa. Mit diesem korrespondiere ich rege seit Beginn des KiTa-Streiks im Mai und es schmerzt mich, zu sagen, dass meine Antwort nun schon seit längerer Zeit aussteht. Zum einen wegen des Poststreiks, man möchte keinen Brief an seinen Freund einwerfen, der dann am Ende doch nicht ankommt, zum anderen aber auch, weil ich nicht weiß, was ich schreiben soll. Es geht mir um keine Sache, ich bin in ein paar Tagen aus dem Thema für immer und ewig raus, es geht mir, naja, eigentlich nur noch darum, eine Unverschämtheit nicht unbeantwortet zu lassen.

    Aber von vorn. Als der Streik begann, bat ich, mir die KiTa-Ordnung zuschicken, die ich irgendwie in den letzten vier Jahren verlegt hatte, um nachzuschauen, wie bei Streik mit den Beiträgen umgegangen wird. Die KiTA-Ordnung erhielt ich kommentarlos und sehr schnell.

    Daraufhin schrieb ich einen Brief. Den ich nicht mehr habe, ich habe ihn ja natürlich abgeschickt, aber einen Screenshot habe ich noch:



    Innerhalb weniger Tage kam eine Antwort und die verärgerte mich. Es ist so: ich bin zu keiner Zeit davon ausgegangen, den KiTa-Beitrag erstattet zu bekommen. Die Satzung gibt das nicht so wirklich her und beim letzten langen Streik wurde das auch an verschiedenen Stellen abgeschmettert. Ich bin aber davon ausgegangen, eine freundliche Erkärung zu bekommen. Nicht davon ausgegangen bin ich, für dumm verkauft zu werden.

    Man kennt das aus vielen Situationen. Wenn man einen neuen Friseur aufsucht ("Wer hat daaaaaaaaas denn geschnitten??"), wenn man kurz vor Ladenschluss ein Baguette kaufen will ("Daaaa hätten Sie früüüüher kommen müssen, junge Frau!!"), wenn man im Bus eine Fahrkarte brauchen muss ("Sie glauben doch nicht, dass ich auf SCHEINE rausgeben kann!"). Die Tonart ist klar, sie kommt von oben herab. Mann, bist du dumm! Du hast die Satzung nicht richtig verstanden!



    Nunja, ich spreche darauf nicht gut an.



    (Besonders erfreut habe ich mich selbst an dem Satz "Da die Kita-Ordnung sich in diesem Punkt explizit auf einen Streik bezieht, muss ich davon ausgehen, dass dieser Paragraph bei einem Streik Anwendung findet.")

    So weit, so gut. In der Folge, so scheint mir, verlor mein Brieffreund die Contenance.



    Stolz bin ich auf das Ausrufungszeichen am Ende des Absatzes. Man bekommt von einer Behörde nicht oft ein Ausrufungszeichen geschickt.

    Was mich allerdings nicht komplett darüber hinwegtröstet, dass mir keine Antwort mehr einfällt. Ich möchte mich ja nicht rechtsstreiten, das ist viel zu lästig, die Stadt braucht das Geld dringender als ich und das Kind geht, wie gesagt, noch genau 1,5 Wochen in die Kita. Aber trotzdem fehlt mir hier noch der Schlusspunkt.

    Denkbar wäre so etwas:



    Es erscheint mir aber noch etwas ungeschliffen. Falls Sie einen Vorschlag haben, bitte gerne.

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