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    Donnerstag, 7. Februar 2008

    headeranonym

    • Tsapp - wie das Magnet am Kühlschrank.
    • Wenn ich schlau gewesen wäre, hätte ich die Knirscherschiene von heute Nacht gleich drin gelassen.
    • Denke über Sprachwechsel nach.
    • Ich glaube, in Wirklichkeit könnte ich mich schlapp lachen. Ich will nur noch nicht.


    headeranonym

    • Vielleicht wäre es gut, mich zu sammeln zwecks der Überlegung, welche der diversen Persönlichkeitsfraktionen das hier denn nun gerade schreiben soll. Allerdings haben die gerade Party und wie das dann immer so ist, keiner fühlt sich zuständig, alle sind besoffen, im Wohnzimmer wird getanzt, in der Küche philosophiert und im dunklen Flur geknutscht.
    • Invertschwätzen ist, einen Punkt sehr klar zu machen, ohne ihn überhaupt zu erwähnen.
    • Der Hals ist wieder unbeweglich, immerhin habe ich nun aber die Sicherheit, dass er sich mit Schmerztabletten oder Alkohol problemlos entkrampfen lässt. Überlege, ob es psychosomatische Punkte zu bedenken gäbe, sehe aber keine. (Wenn, dann liegen die also rechts von mir, dahin kann ich nämlich nicht gucken...).
    • Wenn ich jetzt auf die Mail antworte, dann häng ich wieder drin.
    • Vielleicht bin ich zu nett? Das war auch alles ganz anders geplant! Nämlich so, dass ich ein bisschen herumspiele, statt auch noch goldene Brücken zu bauen. Fühlte sich aber gerade passend an, nett zu sein.
    • Und das mit dem Träumen, nachts, das ist auch nicht fair, wirklich nicht.

    Montag, 4. Februar 2008
    Kamelle

    • Ich frage mich ja schon, ob das jetzt die äußerst subtile Einleitung zu einem gut aufgezogenen Plan ist. Zuzutrauen wäre es ihm, und ich wäre vor Bewunderung für das Konstrukt noch nichtmals ärgerlich. Warum das überhaupt nötig ist, ist mir allerdings schleierhaft. Gehört vielleicht dazu. Egal. Ich bin neugierig, was die Woche noch bringt.
    • Gestern abend und heute morgen und immer wieder zwischendurch bemerkt, wie wohl ich mich mit dem "neuen" Layout fühle. Vielen Dank noch einmal, Frau Diagonale. Es passt, es passt einfach wunderbar, rundum.
    • Gedacht, dass es eine Art von Traurigkeit gibt, die keine Spitzen hat und nichts von Verzweiflung, Wut oder Angst. Die einfach da ist, irgendwo, aber überhaupt nicht daran hindert, glücklich zu sein. Die dazugehört und, so an sich, "ok" ist.
    • Meine Karnevalsabneigung schwächelt. Nach dem unglaublichen Glücksgefühl zu Jahresbeginn 2001, diesem rheinländischen Irrinn entronnen zu sein, erwäge ich nun, mir im nächsten Jahr für eine Heimreise Urlaub zu nehmen.
    • Auch spaßig, dass die Kollegin "wusste", dass ich heute Kreppel (Krapfen, Berliner, Pfannkuchen) mitbringe. Denn ich wusste das selbst nicht, bis ich beim Bäcker stand, und habe das auch in den letzten Jahren nicht gemacht. Fand aber heute morgen einen Zettel auf meiner Tatstatur vor, auf dem steht: "Danke für die Kreppel, die Du Rosenmontag mitbringen wirst. Ich weiß das." Etwas irritierend, aber letztendlich funktioniert mein Kopf ja ganz genauso. Ich bin es nur nicht gewohnt, am "receiving end" zu sein. Jedenfalls traf sie gerade ein und nahm sich triumphierend gleich zwei.

    Dienstag, 22. Januar 2008
    Januar, revisited

    Genau genommen müsste ich nichts mehr schreiben, steht nämlich schon alles irgendwo und überall, was nicht verwunderlich ist, denn die Sache mit dem Januar, meine Güte, was für ein alter Hut, vermutlich so uralt wie die Menschheit selbst und schon die alten Mayas saßen in ihren Stufenpyramiden (ich weiß natürlich, dass die nicht in den Pyramiden gewohnt haben, dachte das aber als Kind immer, so wie man ja auch spontan denkt, dass Kühe Milch trinken, also Sie vielleicht nicht aber ich jedenfalls, und das sind Bilder, die ich mir gern bewahre, ich kann alles wissen aber ich muss nicht, ich bin keinesfalls verpflichtet, mein Wissen anzuwenden, also wohnen die Mayas in Pyramiden und die Kühe trinken Milch und noch so einiges andere sowieso, ich möchte jetzt nicht mehr darüber reden, vielen Dank für Ihr Verständnis!); also die saßen jedenfalls in ihren Stufenpyramiden, im Wohnzimmer nämlich (sehen Sie! Ich kann denken, was ich will!), schauten in ihren Hieroglyphenkalender und jammerten: Januar, Januar...

    Ganz genau so. Jetzt hab ich zwar den Faden verloren, aber gut, dass wir darüber gesprochen haben.

    Also was ganz anderes.

    Wenn es hart auf hart kommt (gut, "hart auf hart" klingt etwas dramatisch, aber fristlose Kündigungen sind auch nicht so ganz belanglos), dann lernt man doch noch einmal mehr über manche, die man schon sehr gut zu kennen glaubte. Und über sich selbst. Wie der Herumredner plötzlich klare Worte findet, wie der Überflieger sich rundumschlagend selbst mit dem Rücken an die Wand manövriert und wie das Mäuschen an der Situation wächst, wie man es nie für möglich gehalten hätte. Ein kleiner Blick auf Persönlichkeitskerne. Mein eigener heillos überfordert. Meine Lernkurve gestern und in den letzten zwei Wochen so rasant, dass mir die Luft wegbleibt.

    Luft, da oben, irgendwo. Das mit dem Fliegen hatte wir schonmal, und mit dem Absturz. Ich habe einen Tiger, der war mal Segelflieger. Dann fiel er auf die Landbahn und brach sich einen Tigerzahn. Er blieb 'ne Weile liegen, jetzt hat er Angst vorm Fliegen.

    Das mit dem Texten muss sich noch einruckeln. Vermutlich ist es im Kopf noch zu "wichtig". Die Scheißegalhaltung fehlt, was zum einen an den Vorgaben liegt, die so eine Auftragsarbeit mit sich bringt, zum anderen an einer gewissen Hemmschwelle, sich der Worte für sehr persönliche Erfahrungen, die nicht die eigenen sind, anzumaßen. Und dem Risiko, daneben zu liegen im Ausdruck, das Gemeinte nicht zu treffen und statt dessen - zu projizieren. Auch das Gefühl, dass mit dem corazón ganz einfach nicht so zu können, wegen mir ganz tief innewohnender Flapsigkeit. Davor erschrecke ich mich manchmal. Da, wo es ganz unangebracht ist, wo andere Leute schon längst corazón haben, tief eingesuhlt in einer tränensalzig-weichen Schicht Schmusidu bei mir plötzlich auf diesen krokantigen Bodensatz zu stoßen und laut loszuprusten, scheiß doch drauf. Auf dass diese krokantige Schicht Flaps nie angebohrt werde. Prost.

    Bei den Texten bin ich derzeit das kleine Eichhörnchen, das von Baum zu Baum hopst und sammelt. Für die Auftragsarbeiten und für die Randideen, die mir durch den Kopf schießen, wie quer durch Deutschland reisende kleine knisternde Plastiktüten. Ich muss mir auch unbedingt diese bissigen Gedanken wieder abgewöhnen, fällt mir dabei erneut ein.

    Den ganzen Rest, zu dem, was mich wirklich anpisst, lasse ich mal weg. Vorerst. Das ist nämlich eine ganz andere Sache und absolut berechtigt. Bevor die angegangen wird, müssen aber noch ein paar Dreckschichten runter. Zickigkeiten, verletztes Ego, Larmoyanz Jammeritis, allgemeine Genervtheit und Müdigkeit und so weiter. Mal sehen, was dann überhaupt noch übrig bleibt.

    Montag, 21. Januar 2008
    Too much information

    • "...and grieved
      To have a soulless image on the eye
      That had usurped upon a living thought
      That never more could be."

      Hallo Herr Wordsworth. Sie sind selber schuld. Vergessen Sie nicht - Sie sind absichtlich auf diesen Berg da hochgeklettert. Und ein bisschen sehr theatralisch ist das Ganze schon. Verdrängen Sie das, was Sie gesehen haben, doch einfach.
    • Der Player legte sich sehr ins Zeug heute morgen und schmiss mich in der russisches-Roulette-Variante zwischen den verschiedensten Stimmungen hin und her. Der Abschluss war versöhnlich und passte auch sehr genau, wie ich aber eigentlich schon lange weiß.
    • Ich hab nie gern zugeschaut, wenn der Kater mit den Vögeln, die er hereinbrachte, gespielt hat.
    • Einmal Waschen, Schneiden, Föhnen bitte.

    Freitag, 14. Dezember 2007

    • Es wackelt noch, aber es ruckelt sich ein. Es gibt ja diesen Unterschied zwischen sich einruckeln und sich sozusagen ausruckeln, der bei allem Geruckele doch meist recht deutlich ist - wenn man es zulässt, ihn wahrzunehmen. Jedenfalls sehe ich ruhigeres Wasser irgendwo weiter da vorne, was mir Gelegenheit für einige Reparaturen und genauso für neue Reisepläne und Ziele und möglicherweise sogar für gemütliches Dümpeln bieten wird. Mein Kopf wird jetzt schon frei, wenn ich nur daran denke.
    • Jahresrückblicke verweigere ich gleichermaßen wie das Fassen von Vorsätzen. Was nicht heißt, dass ich nicht gerne andere darüber löchere. Für mich persönlich stelle ich nur fest, dass mir diese Standortbestimmungen widerstreben.
    • Die Erkenntnis, dass alle meine Freunde etwas Besonders sind, jeder einzelne für sich eine ganz besondere Eigenschaft oder Begabung hat. Darüber hinaus die Frage, wie ich in dieses Sammelsurium an einzigartigen Menschen passe, mal davon abgesehen, dass es mir offenbar gelingt, sie um mich zu sammeln. Vielleicht ist es ja die Fähigkeit, sie alle ohne abgrundtiefe Abstürze des eigenen Selbstbewusstseins auszuhalten, die mich auszeichnet.
    • Thermos-Kaffeekannen, diese weißen, "schönen", sind doch immer wieder etwas, das einer Kaffeetafel dieses "spezielle" verleiht, ein sofortiges Zuordnungsmerkmal sind, ein Erkennungszeichen.
    • Ich verstehe auch einfach nicht, wie man so wenig mitdenken und so wenig Verantwortung übernehmen kann. Das muss doch tödlich langweilig sein. Es gibt aber wirklich Leute, die sich selbst scheinbar komplett ausschalten können, die tun, was man ihnen sagt, aber nur das, mechanisch, ohne selbst in irgendeiner Form "dabei" zu sein. Wie eine Maschine mit einer äußerst simpel gehaltenen Programmierung. Da ist nicht sim Kopf, das an offenslichtlichen Stellen ein "aber" oder ein "und" auswirft. Ich finde das so ungeheuerlich, dass es einfach bei mir nicht durchsickert. Ich falle jedes Mal wieder darauf herein.

    Dienstag, 11. Dezember 2007
    Kopfkino deluxe

    Im Fitness-Studio am Empfang freundlich: "Catchen?" gefragt worden.

    Mich umgehend vor dem geistigen Auge beim Schlammcatchen mit diversen anderen Studiomitgliederinnen gesehen. Vor Lachen vor dem Tresen zu Boden gesunken. Zu spät die phonetische Verhessischung des Diminutives "Kärtchen" erkannt.

    Das gesamte Training über immer wieder Lachschluckauf und mich auf dem Heimweg an der Ampel festhalten müssen, weil vor Lachen die Kniee weich wurden.

    Nachtrag

    Neben zu kurzen Hosen kann ich übrigens diese braunen Lederschuhe mit umlaufendem Lederbändchen und Bommel vorn dran, wie man sie bei Anwälten in Freizeitoutfit häufig sieht, nicht tolerieren. Socken im Bett, selbstgestrickte Wollpulover oder Rippenunterhemden sind jedoch für mich völlig ok und keinerlei Anlass zu Kritik. Im Fitness-Studio sah ich aber beim letzten Besuch eine Frau in einem Body - nicht mit Spitze oder irgendwie raffiniert, sondern schlichte weiße Baumwolle, Babywäschenstyle. Das hat mich so sehr irritiert, dass ich nachts sogar davon (schlecht) geträumt habe. Traue mich kaum, heute wieder hinzugehen.

    Montag, 10. Dezember 2007
    Seminar revisited

    Der Seminarleiter hatte zu kurze Hosen. Ich bin wirklich nicht voreingenommen, was Äußerlichkeiten angeht, aber es gibt etwas, das ich wirklich nicht mag: zu kurze Hosen. Da muss ich dann immer hinstarren.

    Seine waren ungefähr genau so viel zu kurz wie meine zu lang sind (prophylaktische Maßnahme meinerseits damit sie garantiert nie zu kurz sind). So kam mir der Gedanke, ihm einen gemeinsamen Besuch in einer Änderungsschneiderei anzubieten, und mein zu viel an sein zu wenig annähen zu lassen. Was ich mir reichlich spaßig vorstellte, denn weder Farbe noch Schnitt stimmten überein. Auf dem Weg zum Kaffeetisch stelle ich mir dies bildlich vor und warf erneut kritische Blicke auf seine zu kurzen Hosenbeine, stolperte deshalb über ein Kabel und konnte mich gerade noch durch eine beherzte Umarmung einer überlebensgroßen Papp-Werbefigur vor einem Sturz ins Konferenzgebäck retten. Geschieht mir recht. Aber ich hatte zu dieser Veranstaltung schon im letzten Jahr angemerkt, dass die Abwicklung der Technik professioneller sein könnte.
    Gegen Ende des - im übrigen sehr trockenen und durch nur wenige nicht-belang- oder geistlose Fragen unterbrochenen - Seminars erwähnte er im Nebensatz ein Thema, das wohl viel eher das seine war. Er bekam dieses Glitzern in den Augen, stand auf und plötzlich waren Gestik und Mimik und Stimme da, was für eine Verwandlung. Leider war das Thema nur ein Randgebiet und die Verwandlung daher nur von kurzer Dauer. Danach sackte er wieder auf seinen Stuhl und als er die letzte Folie wegklickte, hatte ich für einen Moment den Eindruck, dass er vor Erleichterung den nächststehenden Kursteilnehmer (mich!) umarmen mochte. Verließ schnell den Raum, ohne einen weiteren Blick auf oder Gedanken an die Hose. Geht doch.

    Montag, 26. November 2007

    Ich mache das, worüber ich so hin- und herüberlegt hatte, übrigens jetzt, und zwar gerade jetzt. Drücken Sie mir die Daumen, das das nicht falsch verstanden wird, wobei mir ja selbst unklar ist, was genau falsch wäre. Ist ja auch egal.

    Derzeit empfiehlt es sich, bei Gesprächen mit mir immer explizit nach der emotionalen oder der rationalen Persönlichkeitshälfte zu verlangen. Es könnte sonst zu Missverständnissen kommen.

    November seit 6613 Tagen

    Letzter Regen: 28. April 2024, 22:43 Uhr