Am ersten Urlaubstag gleich erstmal im Büro gewesen. Aus keinem beruflichen Grund - aber das Kind wollte gern hin um mal wieder von oben runter zu gucken. Also bei der Gelegenheit ein paar Besprechungskekse und Zuckerstücke geschnorrt, eine Mittagessenverabredung gemacht, ein paar Ausmalbilder aus dem Internet gedruckt, einen Textmarker und drei Überraschungseifiguren eingesteckt, dem Chef mit dem Kind gemeinsam etwas vorgesungen, und Aufzugführer gespielt, was auf 24 Stockwerken richtig Spaß macht. Nebenher noch einen winzigen Skandal aufgedeckt (und dabei einer bewundernswerten Chuzpe begegnet) und eine winzige Katastrophe verhindert (und dabei spannenden Entwicklungen auf die Spur gekommen).
Die fremde Frühstücksverabredung hingegen war weniger souverän, so dass ich sie noch vor dem Frühstück quasi verscheucht habe. Dafür dann eine fremde Frau kennengelernt, also hat es mit diesem Punkt auf der Liste doch noch geklappt.
Die meisten anderen Verabredungen dieser Woche wurden dann heute einmal komplett durcheinandergewürfelt und neu sortiert. Das Kompositum "Magen-Darm" beschreibt in diesem Zusammenhang alles. Kinder kriegen halt Krankheiten, sag ich immer, aber nach dem letzten Wäschefiasko ist "Magen-Darm" etwas, dem ich konsequent und bis zur Vereinsiedlung aus dem Weg gehe. Insofern scheidet jeder, der gestern noch "Magen-Darm" hatte, als potentielle Verabredung mit Kind in dieser Woche aus.
Übrigens schreibe ich das alles nur, weil ich mich seit nunmehr über drei Stunden nicht aufraffen kann, eine PIN für eine Überweisung aus der Tasche neben dem Schreibtisch zu suchen. Sozusagen als krönenden Höhepunkt meiner aufschiebenden Maßnahmen. In dieser Tasche sind nämlich die Unterlagen für die Steuererklärung und ich bekomme schon trockene Finger und Schweißausbrüche wegen gerade-noch-gesehener-und-umgehend-verlegter-Belege, wenn ich nur daran denke. Und Schulterverspannungen auch.
Diese PINs sind sowieso eine nervige Erfindung. Ich mache jetzt Telefonbanking.