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    Samstag, 16. April 2022
    15042022

    Vermisse sehr die Zeit, als ich mich an Feiertagen frei von allen Sorgen und ohne zig dringende Erledigungen im Nacken auf dem Sofa gepflegt langweilen konnte.

    Freitag, 15. April 2022
    14042022

    Aktuell habe ich keine Energie mehr, mich aufzuregen. Das ist zwar nicht die Entwicklung in die Unaufgeregtheit, die ich freudig antizipiert hatte, aber funktioniert schon auch.

    Donnerstag, 14. April 2022
    13042022

    Seit drei Tagen bewohne ich wieder die komplette Wohnung, nicht nur 16 qm und verlasse auch wieder einfach so aus Spaß das Haus. Niemand kann sich vorstellen, wie gut ich in der ersten Nacht wieder im "richtigen" Bett geschlafen habe. Ich wusste gar nicht, dass man so gut schlafen kann und dabei schlafe ich ja oft gut. Ich ging gegen 23 Uhr schlafen und wachte gegen 7 Uhr auf, der Kater lag schnurrend auf mir und der Schlaftracker faselte enthusiastisch etwas von 97%.

    Auch ganz wunderbar ist es, nicht mehr bei jedem Verlassen eines Zimmers eine Maske aufzusetzen, beim Kochen wieder richtig riechen zu können und abzuschmecken und bei diversen Tätigkeiten auch mal die Finger abzulecken. Sehr unterschätzt normalerweise im Alltag, das Finger ablecken!

    Dienstag, 12. April 2022
    12042022

    Zu meiner Zufriedenheit sitze ich mit Fragmente an meinem Küchentisch und wir bloggen, vorher gab es gutes Essen und jetzt habe ich gleichzeitig Cola und Tee, das ist eine hervorragende Situation. Nachdem ich mein entspanntes Ich noch einmal kurz für 24 Stunden verloren hatte, habe ich es nun wiedergefunden. Es ist ja normal, dass es in neuen Situationen anfangs etwas holpert, es dauert ein bisschen, bis sich so eine neue Attitude verfestigt hat. Da habe ich mir nichts vorzuwerfen. Nur 24 Stunden und ich bin schon wieder mein neues Ich.

    Uns gegenüber am Tisch, bzw. mir gegenüber, zu Fragmente 45 Grad, sitzt Herr N. und schaut uns zu. Auf eine wertende Art und Weise.

    Fragmente weiß nichts zu schreiben, recherchiert dazu aber irgendwas im Internet. Ich weiß tausend Dinge zu schreiben aber bei jedem einzelnen ist es mir zu mühsam, meine Gedanken ausreichend zusammenzusammeln um es kohärent darzustellen.

    Eben musste ich sehr lachen. Fragmente fragte, ob ich eigentlich einen Bot hätte für meine abendliche Frage "Was habt ihr heute so gemacht". Habe ich nicht. "Warum nicht?", fragte sie. Ich dachte nach. Ich habe den nicht, weil ich jeden Abend kurz neu überlege, ob ich Lust habe, zu fragen. Meistens habe ich Lust, bisher hatte ich sehr selten keine Lust, dann aber einen anderen Grund, es trotzdem zu tun. Irgendwann werde ich von jetzt auf gleich plötzlich keine Lust und keinen Grund mehr haben und dann höre ich das einfach auf. So ist mir das lieber.

    Dafür, dass Fragmente kein Thema weiß schreibt sie jetzt ganz schön eifrig. Fühle mich leicht unter Druck gesetzt, mir eventuell doch noch genauere Gedanken zu einem der Themen in meinem Kopf zu machen, aber: anstrengend! Ich kann mich auch nicht so gut auf eine Sache konzentrieren gerade. Während ich hier - zugegebenerweise noch nicht allzu viel - geschrieben habe, durchquerte das Gespräch mit Herrn N. nebenher schon die Themengebiete Verbleib seines Führerscheins (leider ungeklärt), der Unterschrift für Postident, Elektroschocks fürs Gehirn und für die Muskulatur, Fitnessstudio, das Kind der Nachbarin, Hunde und Vögel draußen, wie schön der Kater ist, dass sich in Ms Skigruppe jemand am Bein verletzt hat und als Fragmente sich darüber kurz echauffierte ("So kann ich nicht arbeiten!") bot ich ihr eine rosa Fruchtgummimaus an. Dann klingelte das Telefon, ich erschrecke mich ja immer so, wenn abends das Telefon klingelt, aber in meiner neuen Persona bin ich ja auch dann immer entspannt, also antwortete ich freundlich, teilte dem Herrn vom Umfrageinstitut mit, dass ich gerade Besuch habe und morgen Abend auch bereits verabredet bin, aber dass er gerne übermorgen wieder anrufen kann. Mal sehen ob er das macht. Und mal sehen, was ich dann mache.

    Der Kater liegt neben mir und putzt sich und schmatzt.

    Das reicht für heute.

    Dienstag, 12. April 2022
    11042022

    Sehr anstrengender Tag. Meine neue Haltung, ab jetzt ein ganz entspannter Mensch zu sein, der sich nicht mehr aufregt, kippte schon um 10:30 Uhr. Um 17 Uhr war ich vor lauter Aufregen tief erschöpft.

    Um 19:45 Uhr schrieb mir der Gesangslehrer, er würde sich zum Termin um 20 Uhr etwas verspäten, was sehr gut war, denn ich hatte den Termin komplett vergessen. Im Verlauf der folgenden Stunde stellten wir dann zur beiderseitigen Überraschung fest, dass ich recht mühelos ins Pfeifregister wechseln kann. Ich war noch überraschter als er, weil ich ja gar nicht wusste, dass so etwas existiert.

    Mal sehen, was wir damit jetzt anfangen. Und mal sehen, ob ich morgen einen neuen Anlauf als entspannter Mensch mache.

    Montag, 11. April 2022
    10042022

    Mit meiner Lebensphase voller Entspannung läuft es bisher gut. Nicht, dass das Leben an sich irgendwie entspannter geworden wäre aber bekanntlich spielt ja die eigene Haltung zu den Fakten auch eine ganz wesentliche Rolle. Und ich bin fest entschlossen, mich nicht mehr übermäßig zu sorgen oder vielleicht auch einfach gar nicht mehr, es führt ja zu nichts.

    Pläne für die nächste Woche:

    Der Haushalt ist wieder coronafrei, seit gestern testet unser hauseigener Patient Zero wieder negativ. Für's Protokoll: am 31.3. vormittags war sein Schnelltest noch negativ, am Nachmittag dann positiv. Bis 5.4. knatschpositiv binnen Millisekungen, ab 6.4. der zweite Strich nur noch für das geübte Auge erkennbar und seit gestern Nachmittag kein zweiter Strich mehr da. Heute sind wir als Sicherheitspuffer noch separiert, ab morgen verlasse ich mein selbstgewähltes Isolationszimmer und gehe zunächst ins Büro und bewohne danach wieder die komplette Wohnung. Darauf freue ich mich sehr, die Katzen wird es eher verwirren, denn innerhalb weniger Tage hat es sich schon alles perfekt eingespielt: ich sitze abends hier im Sessel und schaue ins Internet und die Katzen liegen auf meinem Bett. Sobald ich aufstehe, um irgendwas zu holen, springt eine Katze auf den Sessel. Wenn ich zurückkehre, hebe ich die Katze aus dem Sessel auf und trage sie zum Bett. Wenn ich das nächste Mal aufstehe, versucht die andere Katze ihr Glück. Etc. Beim Zurückheben auf das Bett wird einmal durchgekrault und ein bisschen gekämpft. Dementsprechend sehen meine Hände auch aus. Ich werde morgen früh den auffälligen Nagellack auftragen, damit er davon ablenkt.

    Weitere Pläne: Gesangsstunde, Bloggen mit Fragmente, ein Termin mit Herrn N., Abendessen mit Schanuf, Reise zu den Eltern, das Kind nach Rückkehr von der Skifahrt in Empfang nehmen und Ostersonntag die Steuererkärung machen. Das hätte Karfreitag besser gepasst, aber da kann ich halt nicht. Macht nix.

    Außerdem sind Osterferien, zwar nicht für mich, aber das bringt mit sich, dass ich keine festen Aufstehzeiten einhalten muss, weil mein Arbeitsbeginn flexibel ist. Das finde ich meiner neuen entspannten Lebensphase auch sehr zuträglich.

    Sonntag, 10. April 2022
    09042022

    Mir ist, als sei ich heute den ganzen Tag hin- und hergerannt, dabei habe ich mich im Wesentlichen in meinen 16 qm aufgehalten und saß dabei auch noch die letzten 4 Stunden des Tages so still, dass mir hinterher die Beine weh taten.

    Gut, heute morgen um 5 Uhr gab es einen zügigen Spaziergang zur Schule, um zwei Kinder mit großen Koffern zum Bus für die Skifreizeit zu bringen. Auch große Kinder kann man noch motivieren, indem man ihnen das Bild ins Gehirn malt, sie seien Super Mario und die Koffer nachts durch die Straßen schieben und dabei Hundehaufen, Schlaglöchern, Mülltonnen etc. ausweichen sei ein Level, der Bus, in den der Koffer hinein muss und der Lehrer, der an der Vordertür Ausweis, Krankenkassenkarte, Haftpflichtversicherung, Impfpass und negativen Testnachweis kontrolliert der Level-Boss. Auf dem Rückweg fuhr mich eine andere Mutter heim. Es war 5:45 Uhr. Sie fragte, was ich denn nun machen würde, ich antwortete "schlafen?!". Sie hingegen plante, den Hausputz zu beginnen.

    In Wirklichkeit hatte ich bei Heimkehr aber ein kleines Kreislaufproblem und saß schlotternd mit Wärmflasche und heißem Tee mit Honig im Sessel. Das war gut, sonst hätte ich eine Nachricht auf dem Handy nicht gesehen, in deren Folge ich zwei Stunden in der Warteschleife der 116 117 war (was nicht schlimm war, es war ja kein Notfall nur um die Uhrzeit etwas lästig). Um 9 Uhr war alles zu meiner Zufriedenheit erledigt und ich ging schlafen, wachte aber schon um 11 wieder auf, duschte und frühstückte dann und schlief von 13 - 16 Uhr erneut im Sessel. Dann wieder Kreislauf. Warum nur? Als ich mich gefangen hatte, ging ich einkaufen, es ist nun alles bis nach Ostern erledigt und das Essen geplant.

    Als ich vom Einkauf kam, stritten Kater und Katze um meinen Sessel. Erst gewann die Katze, später aber der Kater, ich war zu müde, selbst zu partizipieren und setzte mich ins Bett. Um 20 Uhr war ich nämlich zu einem Event mit Frau Herzbruch verabredet, also im Computer. Ich war nun allerdings so müde, dass ich mich nicht aufraffen konnte, den Laptop an den Strom anzuschließen. Viel zu anstrengend. Endlich zahlte es sich einmal aus, noch den Arbeitslaptop hier zu haben, der hatte genug Strom. Zusätzlich brauchte ich zwei Decken und eine Wärmflasche gegen Frieren.

    Im Verlauf des Abends fing sich der Kreislauf wieder, wir hängten gemeinsam Wäsche auf und es gab noch Abendessen, insgesamt saß ich aber etwa 4 Stunden mit ausgestreckten Beinen auf dem Bett und musste am Ende sehr herumzappeln, so dass ich immer aus dem Bild glitt.

    Um diesen Eintrag zu schreiben, habe ich mich jetzt noch einmal in den Sessel aufgerafft. Bin aber doch irgendwie sehr müde.

    Gute Nacht.

    Samstag, 9. April 2022
    08042022

    Habe irgendwie das Gefühl, ab morgen beginnt für mich eine Lebensphase voller Entspannung!

    Donnerstag, 7. April 2022
    07042022

    Heute neues Besuchssystem der Hausverwaltung erstmalig genutzt.

    Ich: In der Bestätiungsmail, die das System verschickt, steht "Sie sind als Besucher für Frau N. angemeldet, geben Sie am Terminal Code xxx ein." Ich habe aber eine Besucherin angemeldet. Würden Sie das bitte korrigieren?

    HV: Ähm, das ist so der Standard.

    Ich: Können Sie es so einstellen, dass ich die Mail, die rausgeht, selbst editieren kann?

    HV: Nein, das ist nicht vorgesehen.

    Ich: Sie erinnern sich, dass wir "als Besuch angemeldet" oder "sind zum Besuch bei xxx angemeldet" programmiert haben wollten, richtig?

    HV: Ja, aber niemand anders wollte das so.

    Ich: Das ist anekdotisch ganz interessant aber in der Sache irrelevant. Ich kann Ihr System so nicht nutzen, mein Besuch wird sich also weiterhin persönlich bei Ihrem Empfangspersonal anmelden, nicht am Terminal.

    HV: Die Möglichkeit besteht natürlich weiterhin.

    Ich: Wunderbar, dann ist ja alles gut, tschüss!

    HV: Also vorerst!! Perspektivisch möchten wir schon in der Zukunft ankommen!

    Ich: In der Gegenwart reicht ja erstmal, auch mit der Ansprache des Besuchs!

    HV: Ja und auch mit dem System.

    Ich: Genau. Wenn Sie das entsprechend geändert haben, geben Sie mir Bescheid, ja?

    HV: Nein ich meine, dass sich alle am Terminal anmelden.

    Ich: Das ist mir auch recht, mir ist nur wichtig, dass ich meinen Besuch im Einladungsschreiben korrekt anspreche.

    HV: Frau N. wollen Sie da jetzt wirklich so eine große Sache draus machen?

    Ich: Durchaus.

    HV: Das System ist ja auch noch gar nicht fertig, wir sind ja noch in der Erprobungsphase.

    Ich: Das finde ich einerseits schön, weil Sie dann nicht bei einem fertigen System so nachlässig waren, diesen Punkt zu übersehen. Andererseits finde ich es nicht schön, dass Sie mir hier etwas Unfertiges vorsetzen, ich habe auch weder Zeit noch Lust, Dinge zu testen und dann über die Funktionalität zu diskutieren und schon gar keine, die mir über die Nebenkosten in Rechnung gestellt werden.

    HV: Vielleicht möchten Sie mit meinem Vorgesetzten darüber sprechen?

    Ich: Immer sehr gern, er darf einen Termin schicken.

    HV: Dann melden wir uns morgen.

    Ich: Gerne, und sonst melde ich mich am Montag. (legt auf)


    *augenzucken*

    Mittwoch, 6. April 2022
    06042022

    Welches Datum ist denn? Achso, es steht ja auf dem Coronatest.

    Es ist auch wieder Blogtag mit Fragmente, schon vor zwei Wochen hat es mich genervt, dass wir wieder Videobloggen statt gemütlich beisammen zu sitzen und wie Sie alle wissen hat sich die Situation seitdem dramatisch verschlechtert, denn jetzt kann ich mir noch nichtmals mehr aussuchen, wo in der Wohnung ich sitzen möchte, jedenfalls nicht, wenn ich keine Maske tragen möchte. Wer weiß, was beim nächsten Blogtermin noch dazugekommen ist. Lassen wir unsere kriegs- und pandemiegeübte Phantasie spielen!

    On another note hat sich die Teilnahme an dem Ball neulich und dass Frau Herzbruch da betatscht wurde gelohnt, ich habe nämlich von einer auf dem Ball gemachten Bekanntschaft Passionsfrüchte, die selbst in Brasilien am Baum (Strauch? Wie wachsen die eigentlich?) gepflückt wurden geschenkt bekommen und habe nun eine davon in ein Glas gelöffelt und mit Sekt aufgegossen. Die Frucht ist viel größer und gelber als die, die ich von hier kenne und das Innere etwas säuerlicher und noch viel aromatischer. Ich bin sehr begeistert.

    Kulinarisch bin ich sowieso gut aufgestellt, ich hatte ja irgendwann letztes Jahr ein Reisfeld adoptiert und eine Kuh und so kam diese Woche ein Paket mit 10 Säcken Reis und eins mit 3 Riesenstücken Parmesankäse, der Amazon-Lebensmittellieferdienst hat Mehl gebracht und einen Rutsch quer durch das Süßigkeiten- und Snacksortiment und Freitag kommen noch aus Gründen, die ich gedanklich nicht ganz durchdringen konnte, Cake-Pops. Wenn man eine Sorge nicht mehr hat, schließt sich ja oft gleich iene weitere an. Bei mir jetzt: komme ich am Ende dieser intra-haushaltlichen Isolation überhaupt noch durch die Tür aus diesem Zimmer wieder hinaus? Ich habe nur knapp 4000 Schritte zurückgelegt heute, dafür aber hervorragend gegessen, Herr N. hat gekocht!

    Naja, wie gesagt, mal sehen, wo wir in einer Woche sind. Allzu weit vorausplanen lohnt sich derzeit nicht.

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