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    Montag, 7. März 2022
    07032022

    Ich hatte heute zwischen zwei Terminen noch 45 Minuten Zeit und meine Güte, wie gut das tut, einfach so durch die Stadt zu gehen, ohne Plan und ohne Ziel, nur schlendern und schauen.

    Ich habe keine Ahnung, wann ich das zuletzt gemacht habe.

    Sonntag, 6. März 2022
    06032022

    Offenbar reicht meine Energie immer nur für einen Tag. Gestern dachte ich noch, ich verändere in jedem Fall heute die Welt (selbstverständlich kurz nachdem ich den eigenen Haushalt gemacht habe), allerdings kam es noch nicht einmal so richtig zum Haushalt. Tupper- und Vorratsschrank sind weiterhin Problemfelder und Russland, das Klima und die Pandemie ja auch.

    Dafür sah ich heute erstmals einen positiven Corona-Schnelltest in freier Wildbahn, sogar im eigenen Haushalt, allerdings von einer haushaltsfremden Person die dann auch sofort wieder wegging. Nun können wir mal schauen, was die Impfung taugt!

    Was aber sehr schön war heute: kennen Sie das, wenn auf dem Schreibtisch (oder einer sonstigen Ablagefläche) zu Hause ein Stapel mit Papier liegt? Papier, das man halt nicht einfach wegwerfen kann, weil es irgendwie WICHTIG ist, man muss oder kann sich aber auch nicht sofort darum kümmern. Dieser Stapel wird immer größer, man muss ihn irgendwann an die Wand rücken, damit er nicht kippt und ab dem Zeitpunkt, an dem er nicht mehr ganz übersichtlich ist, tritt immer, wenn der Blick auf ihn fällt, eine gewisse Unruhe zutage: ist wirklich noch alles darin nicht eilig oder hat sich bei der einen oder anderen Sedimentsschicht der Dringlichkeitsstatus allein durch Voranschreiten der Zeit verändert? Das könnte ja sein. Der Stapel ist aber mittlerweile so groß dass man ihn nicht mehr einfach kurz durchschauen kann, bald hat er auch die Höhe erreicht, bei der zu vermuten ist, dass manche Dinge nicht mehr "sehr dringend" sondern "zu spät und jetzt schlimm!!!" geworden sind.

    Diesen Stapel habe ich heute wegsortiert. Es war nichts Schlimmes darin. Ich kann jetzt wieder ohne Unruhe auf den Schreibtisch schauen.

    Noch etwas Schönes: meine Fingernägel sind jetzt so lang, dass die Katze schnurrt, wenn ich sie ohne Bürste kraule. Vor- und zurück, mal mit mal gegen dem Strich oder auch in Kreisen. Die Katze, die ich in den ersten 1-2 Jahren, die sie hier im Haushalt wohnte, nie gesehen habe und die ich weitere 2-3 Jahre nicht berühren durfte.

    Samstag, 5. März 2022
    Wmdedgt 3/2022

    (Alles über WmdedgT wie immer bei Frau Brüllen.)

    Es ist Samstag, also lang geschlafen, allerdings nicht so lang wie sonst, denn Herr N. stand früh auf und so war es tendenziell ungemütlich, dafür zogen die Katzen in das Bett ein, was es wieder gemütlich macht, aber die kleine Katze hatte Hunger und machte es dann wieder ungemütlich. Also stand ich gegen 10 Uhr auf.

    Im Wesentlichen war heute großer Waschtag, die Maschine lief ununterbrochen, alle anderen Tätigkeiten ordneten sich in "so lange die Maschine noch läuft" ein. Das Haus verließ ich nicht, ein Einkauf war nicht nötig. Die Balkontür stand viel auf, die Sonne schien und die Katzen saßen mit ihrem warmen Fell bei 3 Grad gerne draußen. Ich saß gerne in meine Heizdecke gehüllt daneben.

    Morgens buk ich (in Waschpausen) Croissants, später schaute ich Papierkram an, machte ein paar Rücksendungen fertig, erledigte ein paar Dinge und räumte dann - wie ja geplant - die Weihnachtstassen weg. Dabei geriet ich dann in einen Aufräumrausch: wie geplant kamen auch die Lichterketten weg, dann aber räumte ich noch einen Geschirrschrank und einen Glasschrank aus und entsorgte einiges, schaute mal wieder in die Bettkästen und in die Ecke hinter dem Wäscheständer und unter das Gästebett und am Ende standen 9 Kartons, die in den Keller müssen und 3 Müllsäcke, die halt weg müssen im Flur. Ich hätte noch endlos weitermachen können aber weiß aus Erfahrung, dass die Sache kurz davor war, sich zu verselbstständigen und das tut mir nicht gut, hinterher bin ich angestrengt und alles ist chaotisch, ich bremste also scharf ab und las statt dessen gemeinsam mit Cucinacasalinga ein weiteres Kapitel im italienischen Krimi. Wir haben schon Lücken in der Logik aufgetan, die möglicherweise auch Lücken in unserem Sprachverständnis sind, wir werden sehen!

    Irgendwann zwischendrin habe ich auch noch Kartoffelsalat zubereitet. Weiß nicht mehr genau, wann, aber dabei ergab sich eine Frage. Und zwar ist es ja manchmal so, dass man die Kartoffeln mühsam schälen muss, Fitzelchen für Fitzelchen und manchmal ist es so, dass man die Schale quasi mit dem Daumen in einem Rutsch runterschieben kann. Wie kommt das, warum ist es unterschiedlich, wie sind hier die Hintergründe? Kommt das auf das Kochen an oder auf die Kartoffelsorte oder das Alter oder wie oder was? Weiß hier jemand Bescheid?

    Eine weitere rätselhafte Sache im Haushalt: ich habe 5 Kohlensäurezylinder und bestelle immer einen neuen Austausch-Viererpack, wenn 4 leer sind. Heute war der Zylinder im Wassersprudler fast leer und selfcarevorausschauend wie ich bin wollte ich den neuen schon einmal bereitlegen, da der alte natürlich immer mitten in der Nacht oder morgens wenn ich in Eile bin leer wird. Es war aber kein voller mehr da. Zwei Möglichkeiten: a) ich war in den letzten Wochen so neben der Spur, dass ich nicht sofort nachbestellt habe, als ich den Zylinder wechselte oder b) eine andere Person hat getauscht. a) ist ausgeschlossen, b) ist irritierend, Herr N. und M. haben noch nie einen Zylinder gewechselt, eher trinken sie unentschlossenes Wasser, es könnte aber eine haushaltsfremde Person den Zylinder getauscht und den Tausch nicht gemeldet haben. Hier sind häufig haushaltsfremde Personen, man erkennt es, weil im Flur sehr große Schuhe stehen (Herr N hat nur Größe 42) und häufig finde ich morgens auch eine WhatsApp auf meinem Handy die besagt "xy schläft hier" (xy sind wechselnde Namen, die ich selten zuordnen kann). Die haushaltsfremden Personen kommen nach der Schule oder nach dem "Gym" (so sagt man immer) oder nach Partys - dass sie nach dem Gym kommen birgt einen ganz großen Zauber, nämlich: sie sind immer bereit, Kisten für mich runter in den Keller oder von unten rauf zu tragen, denn das ist ja auch Sport und macht nicht so künstliche Muskeln sondern ganz echte - das ist eine Theorie von mir, die ich wohlweislich bei jeder sich bietenden Möglichkeit propagiere, denn wenn ich selbst irgendwas hasse, ist es, Dinge zu tragen. Ich würde fröhlich-freudig 10x die Treppen rauf und runter laufen (wenn auch mit nachlassender Kondition), jedenfalls lieber, als sie nur einmal zu laufen mit einer Kiste im Arm. Wirklich, ich hasse es, Dinge zu tragen. Deshalb bin ich auch immer so ungehalten, wenn ein Gegenstand nur eine Funktion erfüllt oder wenn man irgendwas zum Vorzeigen bei sich haben muss oder physisches Geld oder irgendwas für den Körper (Taschentücher wegen Erkältung, Tampons wegen Menstruation, Essen wegen Hunger, Getränk wegen Durst etc. etc.) oder sowieso, wenn irgendwas erforderlich ist, das nicht hinten in die Hülle vom Handy mit reinpasst, so lange es halt leider noch nicht möglich ist, das Internet direkt auf die Netzhaut zu leiten, so dass auch das Handy entfällt. Ich hasse es. Ich bin mal mit 6 kg Reisegepäck für 6 Wochen in die USA geflogen, da kann es doch nicht sein, dass ich an einem normalen Alltagstag schon halb so viel mit mir herumtrage, das ist unzumutbar.

    Wo war ich? Achja, was ich heute gemacht habe, Themengebiet Haushalt. Ich habe auch noch staubgesaugt und die Bäder gewischt und die Küche ein bisschen, denn die Putzfrau, die eigentlich Montag kommen wollte, kommt nicht wegen Corona in ihrem Haushalt. Das ist in Bezug auf die Infektionskette für mich egal, da sie seit 2 Wochen nicht hier war, in Bezug auf die Haushaltsführung aber umso dramatischer, aus exakt demselben Grund. Ein schönes und unerwartetes Beispiel für Licht und Schatten im selben Sachverhalt.

    Den Kartoffelsalat gab es abends zum Essen. Jetzt würde ich gern diesen Eintrag online stellen, geht aber nicht wegen Error in Application Antville, naja, es wird sich irgendwann finden, ich spiele jetzt erst einmal weiter Wordfeud. 

    Freitag, 4. März 2022
    04032022

    Joah halt so.

    Muss morgen unbedingt Karamellcreme machen.

    Donnerstag, 3. März 2022
    03032022

    Fragmente sitzt an meinem Küchentisch und bloggt, yay, die Pandemie ist vorbei! Also so fast. Nach wie vor ist die allabendliche Frage an das Kind nicht "und, wie war es in der Schule" sondern "und, wer war heute positiv?". Heute war die Antwort "kennst du nicht". Das finde ich gut.

    Fragmente und ich haben beim Syrer bestellt und sehr viel gegessen. Das hatten wir gestern Abend schon so abgemacht, ich hatte seitdem Appetit auf syrisch, besonders auf das Hummus, konnte mir nicht vorstellen, dass ich jemals wieder etwas anderes essen möchte. Nun, nach dem Essen - wir haben nicht alles geschafft - kann ich mir nicht vorstellen, dass ich je wieder syrisch essen werde. Vielleicht ist das richtig so.

    Die Zahnschmerzen kamen heute nicht zurück, obwohl ich die Knirschschiene im Büro nur mal für ein paar Minuten trug (telefonieren ist damit sehr schwierig). Jetzt gerade habe ich sie wieder eingesetzt, weil ich eine kleine Anspannung im Kiefer verspürte, gleich kommt sie für das Dessert noch einmal raus und dann für die Nacht bis morgen früh wieder rein.

    Immer wieder habe ich heute meine Fingernägel betrachtet. Ich bin sehr zufrieden damit. Ich habe schon mehrere Tage nicht daran gekaut, das sieht man mittlerweile, sie sehen sehr gepflegt aus und haben auch eine gewisse Länge erreicht, die nahelegt, dass ich mich bald dem Thema "Kürzen" widmen muss. Ich weiß gar nicht, wie das geht. Ich kann mich nicht erinnern, mir jemals die Fingernägel geplant gekürzt zu haben. Bin sehr gespannt, aber auch guten Mutes, "we coss the bridge when we get there" sagt man ja. Vielleicht habe ich deshalb jetzt die Knirschproblematik, weil ich ja nicht mehr kaue? Das könnte sein. Aber macht nichts, die wird ja jetzt durch die Schiene behoben. Wenn ich über das nächstes Zipperlein zu klagen beginne, weisen Sie mich bitte rechtzeitig darauf hin, dass das die Ausweichreaktion nach Nägelkauen und Zähneknirschen sein könnte.

    Die Problematik, der ich mich in Wirklichkeit gerade gegenübersehe ist aber, dass ich gerne ein Dessert hätte. Etwas Süßes. Fragmente weist korrekt drauf hin, dass allein in Griffweite schon eine Schachtel mit Marzipankonfekt liegt und auch eine Tafel Schokolade, zusätzlich eine halbe Tüte mit Waffeleiern. Nach all dem ist mir aber nicht. Mir ist nach Petit-Fours oder vielleicht auch Champagner-Trüffeln (weiß). Alternativ kann ich mir noch eine selbstgebrannte Caramellcreme vorstellen, bin aber unsicher, ob ich es durch die Produktion (man muss immerhin Zucker brennen und wild rühren) für Fragmente ungemütlich mache. Das Ergebnis könnte sie aber wieder mit der Situation versöhnen, naja, die Creme muss aber abkühlen, bevor man die Sahne unterhebt, das wird sich alles zeitlich nicht ausgehen. Schade. Naja, mehr Zeit für die Knirschschiene.

    Mittwoch, 2. März 2022
    02032022

    Seit einigen Tagen habe ich mysteriöse Zahnschmerzen, die sich ganz anders anfühlen, als die Zahnschmerzen vom letzten Mal und außerdem verschwinden sie auch immer mal ganz komplett, lassen sich auch durch Klopfen auf, Eis oder heißen Kaffee an den Zahn nicht mehr hervorlocken.

    Heute habe ich daher den Zahn ganz kurz der Zahnärztin vorgestellt. Es ist nichts feststellbar, außer, dass er auch ein bisschen wackelt. Die Verdachtsdiagnose lautet daher "massives Zähneknirschen oder -pressen". Ob ich eventuelle ein bisschen angespannt wäre derzeit, fragte die Zahnärztin. "Ich wüsste nicht warum", sagte ich. Dann lachten wir beide leicht hysterisch.

    Ich bekam den Tipp, die Knirschschiene vorübergehend auch tagsüber zu tragen. Die Knirschschiene passte aber plötzlich gar nicht mehr, interessanterweise genau an der Stelle, die dem schmerzenden Zahn gegenüber liegt. Ich verlangte nach einer neuen, die Zahnärztin drückt die Schiene aber einfach ganz fest über die Zähne und sagte "so, zwei Stunden drin lassen, dann heute Abend wieder rein und die nächste Woche so viel wie möglich tragen, wenn der Zahn danach noch muckst wieder kommen.

    Finde den Behandlungsansatz überraschend konservativ. Probiere das aber gerne aus, ob unter einer Maske noch eine Knirschschiene ist oder nicht kann ja eh niemand mehr feststellen.

    Mittwoch, 2. März 2022
    01032022

    Ich habe dezent schlechte Laune - ich denke zu Recht. Wegen Putain natürlich aber auch wegen Pandemie. Ich fuhr heute viel Zug und fühlte mich dabei etwas unwohl, weil ich zu viel Zeugs an mir hatte. Mir war sehr kalt, daher Strickjacke und Mantel und Schal zusätzlich natürlich FFP2-Maske und dann Brille, Tasche, Kopfhörer. Ein unglaubliches Gewusel, immer fehlte irgendwas oder war nicht ganz genau richtig, dann beschlug die Brille, dann fiel ein Kopfhörer aus dem Ohr und ich kroch im Zugang herum, um ihn zu ertasten (sehen ging wegen beschlagender Brille ja nicht) und dabei säuselte mir Herr Drosten ins Ohr, dass das mit der Maske natürlich noch 100 Jahre so weitergeht oder auch, dass ich mir jetzt sofort noch im Zug die Maske abreißen und Schleimhautimmunität erwerben sollte, genau habe ich das nicht verstanden, werde es aber auch nicht nochmal anhören.

    Kurz darauf kroch eine weitere Person im Zug auf dem Boden herum und zwar genau in meinem Fußraum, das fand ich auch schlecht und erfragte den Grund. Es war eine Frau in meinem Alter (soweit ich das mit beschlagener Brille erkennen konnte), sie sagte, meine Fußstützen würden quietschen und sie sei da sehr empfindlich und habe daher immer ein Fläschchen Kriechöl in der Handtasche und wolle nun meine Fußstützen ölen. Mir fiel kein Grund ein, sie von der ehrenamtlichen Instandhaltung des Zuges abzuhalten, es ging auch wirklich, so wie sie versichert hatte, ganz schnell.

    Der Zug stand dann lange vor dem Frankfurter Flughafen wegen irgendwas, das ich nicht verstanden hatte, weil ich mir aufgrund der Utensilienüberflussverwirrung statt der Kopfhörer rausgenommen die Brille abgesetzt hatte, als die Durchsage kam. Es dauerte ca. 40 Minuten, was immer es war, ich war also am Frankfurter Bahnhof zu spät zum Umstieg, was eigentlich nicht schlimm war, es gab in den folgenden 10 Minuten drei weitere mögliche Züge für mich, ich musste sie nur finden. Ich war nicht von in den Zug eingestiegen sondern in der Mitte, nahm daher also am Bahnsteig den Abstieg zum unterirdischen Querbahnsteig, wechselte zu dem Zielgleis und schaute von unten auf die Anzeigetafel, konnte (wegen der beschlagenen Brille noch immer) nichts erkennen, ging hoch, sah, dass der Zug dort nicht fuhr, ging weiter zum Alternativgleis, selbes Spiel, das wiederholte sich vielfach bis mir auffiel, dass ich sowas schon häufiger geträumt hatte, zusammen mit Träumen, in denen ich keine Telefonnummern fehlerfrei wählen und Autos nicht bremsen kann. Ein weiterer Alptraum Wirklichkeit geworden, naja, so what.

    Jetzt ist März. Folgende Pläne habe ich für den März: Blutspenden, endlich ins Museum gehen (meine Güte!!!), Auto zertrümmern, Karaoke, von Frau Herzbruch besucht werden, mit U_Blues treffen, regelmäßige Italienischstunden, regelmäßige Gesangsstunden, regelmäßig mit Fragmente bloggen, mindestens 1 Lesedingstreffen, mindestens 1x Papa und Mama N. besuchen, vielleicht ab jetzt wieder mit der Bahn zur Arbeit fahren statt mit dem Auto wegen der zu erwerbenden Schleimhautimmunität, was weiß ich. Das ist das Spaßige, es klingt noch sehr übersichtlich, mir können gern weitere Spaßangebote unterbreitet werden! Das Anstrengende: endlich die Weihnachtstassen wegräumen und die Lichterketten abhängen, den Vorratsschrank durchsortieren und den Badezimmerschrank.

    Montag, 28. Februar 2022
    28022022

    Heute war nur Arbeit und Müdigkeit, das Gute daran aber: die Arbeit heute (und der nächsten 3-4 Wochen) wird ganz maßgeblich zu weniger Müdigkeit bei mir beitragen. Also, zumindest gute Bedingungen dafür liefern, vermasseln kann ich es natürlich immer noch. Aber ich bin guten Mutes, möglicherweise schon im Frühsommer ein höchst entspannter Mensch zu sein.

    Jetzt muss ich aber erst einmal schlafen.

    Sonntag, 27. Februar 2022
    27022022

    So. Heute war es anstrengend, weil alles irgendwie so leicht schief ging. Es begann schon morgens mit der Kaffeemaschine: beim Nachfüllen von Bohnen zielte ich nicht richtig (der Schacht ist ca. 15x15 cm groß, also in gewisser Weise ist es schon eine Leistung, nicht richtig zu zielen) und musste hinterher viele Bohnen vom Boden auffegen. Später wollte ich Porridge essen, es kochte über während ich die Ananas, die ich dazu essen wollte, schnitt und während ich das Porridge vom Herd wischte lief Ananas-Saft auf den Boden. Die Wasserflasche, die ich fülle, fiel mir aus der Hand und das Wasser lief über die Küchenarbeitsplatte. Der Teebeutel, den ich aus dem Tee fischte, verfing sich erst an der Außenseite des Mülleimerbeutels und fiel dann dahinter. Als ich den Mülleimerbeutel herausnahm, riss er.

    Die Waschmaschine verstopfte wegen irgendwas (Haarspange, Haarnadel, Haargummi und Getränkedosenverschluss) aus Ms Hosentasche, das Gefäß, in das ich das Wasser abließ, um an die Grobkörperfalle zu kommen, stieß ich um.

    Ich machte eine kleine Pause inklusive Schlaf, wollte mich dann richtig sammeln und konzentrieren, bevor ich das Abendessen zubereite. Trotzdem fiel mir ein Stück Lachs aus der Pfanne auf den Boden (ich sage nicht welches, ich habe es nämlich einfach aufgehobern und wieder reingetan) und aus dem Kühschrank fiel mir eine Dose Erdnusssoße entgegen, von deren Existenz ich noch nicht einmal ahnte. Sie ging auf unter ergoss sich teilweise in den Kühlschrank, teilweise auf die Tür vom Eisschrank und auf den Fußboden, bei meinem Versuch, sie aufzufangen, stieß ich ein kleines Schälchen mit Chili-Soße hinterher, das auf dem Boden zerbrach.

    Seien Sie dankbar, dass ich nicht der russische Wichser bin, der seine Pillen nicht nimmt. Ich hätte schon längst ganz aus Versehen alles in die Luft gejagt.

    Sonntag, 27. Februar 2022
    26022022

    Irgendwann muss man dann auch diese Abwarthaltung weil "man weiß ja nicht was nun wieder passiert..." aufgeben und anfangen, die Dinge zu erledigen, die derweil liegengeblieben sind.

    Dieser Tag war für mich heute, das stellte ich unvermittelt fest, als ich nach dem Aufstehen nicht wie üblich mit einem Kaffee in den Sessel sank sondern mich noch vor dem Kaffee beim Ölen des Küchentisches und Austauschen der Filzgleiter an allen vorhandenen Stühlen wiederfand. Das kam für mich überraschend. Aber gut, wenn die Welle kommt, muss man sie reiten. Es ist jetzt in dieser Wohnung nicht alles, aber doch sehr vieles wieder in einen besseren Zustand gebracht.

    Auch gesundheitlich: die Halsschmerzen von gestern sind besser, neues Feature aber leichte Ohrenschmerzen auf einer Seite. Test (zur Abwechslung heute Rachenabstrich) weiterhin negativ. Wir (als Familie) mussten uns vor einiger Zeit grundsätzlich überlegen, wie wir uns zu Unpässlichkeiten in Zeiten einer Pandemie verhalten. In einem Haushalt mit drei Personen, eine davon ein Schulkind und das alles im Herbst/Winter gibt es so gut wie täglich irgendeine Unpässlichkeit und da neben allen gängigen Erkältungssymptomen auch Kopfschmerzen und Magen-Darm-Sachen Coronasymptome sein könnten, hat man eigentlich so das gesamte Unpässlichkeitsspektrum (abgesehen von Verletzungen) abgedeckt.

    Neulich schaute ich irgendwas in einer Schulordnung oder Schulverordnung nach und stießt dabei auf eine Formulierung, die mir sehr gut gefiel: die "vorübergehende unumgängliche Schließung des Haushaltes". Man darf sein Kind nämlich von der Unterrichtsteilnahme entschuldigen, wenn eine solche "vorübergehende unumgängliche Schließung des Haushaltes" vorliegt, z.B. wegen Todesfall oder schwerem Krankheitsfall in der Familie.

    Wir haben uns entschieden, unseren Haushalt nicht (mehr) bei jeder Unpässlichkeit vorsorglich zu schließen (was in oben genannter Konstellation, wie gesagt, dazu führen würde, dass der Haushalt permanent geschlossen ist); es wird hier ein Coronatest gemacht und wenn der negativ ist, ist kein Corona. Wie gesagt, irgendwie muss man sich ja verhalten. Meine sehr dezenten Hals- und Ohrenschmerzen sind also irgendwas anderes. Vielleicht noch leichte Nachwirkungen vom zweiten Booster.

    Ansonsten verfolge natürlich auch ich die Nachrichten aus der Ukraine. Aber ich weiß nichts dazu zu sagen. Der ukrainische Präsident ist ein ehemaliger Schauspieler, der mal einen Präsidenten gespielt hat und verhält sich staatsmännischer als so gut wie alles andere, was mir in den letzten Jahren politisch begegnet ist (ich hoffe, er überlebt das). Der Bürgermeister von Kiew ist ein ehemaliger Boxer, der noch vor wenigen Jahren im deutschen Fernsehen Werbung für Milchschnitte gemacht hat und jetzt posiert er mit einer Waffe im Anschlag, deren Bezeichnung mir nicht geläufig ist. Die bisher auffälligsten Sanktionen gegenüber dem Aggressor, also Russland, kommen nicht etwa von anderen europäischen Staaten sondern vom Netzwerk Anonymous. Das ist alles Stoff für einen unglaublich tollen Roman und alles wäre besser, wenn es tatsächlich einer wäre, aber es scheint eher, als sei halt gerade der nächste Apokalyptische Reiter auf den Hof geritten; jetzt haben wir Klimawandel, Pandemie und Krieg.

    Naja. Ich sortiere morgen mal den Schrank mit den Tupperdosen.

    November seit 6756 Tagen

    Letzter Regen: 19. September 2024, 22:43 Uhr