Das Gefühl, bei einem großen Wollknäuel im Kopf endlich den Anfang gefunden zu haben, mit dem es sich auflösen lässt.
Dabei fällt mir allerdings ein, dass die Lichterkette für den Weihnachtsbaum, die am 23. abends ihren Dienst versagte, noch völlig verwirrt unter das Gästebett gekickt liegt. Die wollte ich auch noch wieder auflösen und in ihre Kiste zurücksortieren.
Halte es momentan für ein gangbares Konzept, nicht nur am 31.12. eines jeden Jahres, sondern auch am letzten und gerne auch am 10. Tag eines jeweiligen Monats auf der Straße zu stehen und sinnlos zu brüllen bis mir die Stimme wegbleibt.
Einige Erkenntnisse heute.
Die erste: ich schlafe momentan unter anderem so viel und so lang, weil ich dadurch die anstrengende Situation aufschiebe, mir aktiv keine Sorgen zu machen und etwas anders, fruchtbareres zu tun. Das Schlafen tut mir gut, keine Frage, es kommt sonst ja oft zu kurz bei mir. Aber so langsam reicht es. Zumal ich dann, wenn ich aufstehe, noch ein paar Stunden in Sorgenstarre verharre. Heute dauerte es bis 14 Uhr, bis ich mich zu anderem aufraffen konnte. Was für eine grandiose Zeitverschwendung. Morgen peile ich schlafen bis 9 an und "was anderes machen" ab spätestens 12 Uhr!
Die zweite: ich beobachte in meinem Umfeld, dass viele aus den Augen verloren haben, dass der politische Umgang mit der Pandemie nicht zum Ziel haben kann, im Sinne des Individuums zu handeln sondern gesamtgesellschaftlich die beste Lösung heraustarieren muss. Es scheint nicht allen ohne weiteres möglich zu sein, sich kognitiv auf diese abstraktere Denkebene zu begeben. Das ist ein Problem - nicht nur in Bezug auf die Pandemie.
Die dritte: mir tut dieser Urlaub trotz allem Sorgenstress sehr, sehr gut. Den ganzen Tag über sortieren sich Dinge im Kopf, werden klarer und besser greifbar, so als ob aus einer präurlaublichen Ursuppe langsam eine weiterentwickelte Form meines Ichs hervorstiege.
Die vierte: der gemütlichste Urlaubsmoment bisher war, als M mit Freunden in der Küche saß, sie Karten spielten und Sachen aßen und ich saß derweil in einem anderen Raum und hörte die Stimmen und Geräusche. Werde versuchen, dies so oft wie möglich zu reproduzieren.
Die fünfte ist noch nicht gesichert, bisher nur ein Gedanke: es ist möglich, dass die Balkonbepflanzung mir mehr Stress als Freude bereitet. Mal sehen, ob ich daraus noch weitere Schlüsse ziehe.
Die sechste: ich hatte viele Jahre kleine körperliche Zipperlein, die ich dem fortschreitenden Lebensalter zuschrieb. Also z.B. wenn man nach längerem Sitzen aus dem Sessel aufsteht irgendwie Beinschmerzen, die nach den ersten paar Schritten verschwinden oder einen sehr unrunden Gang nach einer längeren Autofahrt etc. Das ist - ich weiß nicht seit wann, aber seit ein paar Monaten? - völlig verschwunden. Einfach weg. Aufstehen ist gefühlt eine geschmeidige Bewegung, mich vom Sofa aufzuraffen ist kein Aufraffen sondern ein simples, unaufwändiges Aufstehen etc, und ich habe keine Ahnung, wann und wie das gekommen ist. Es ist mir vorgestern erst aufgefallen. Es ist unglaublich angenehm und ich möchte es bewahren!
Zu meiner außerordentlichen Verblüffung scheint es immer weiter möglich zu sein, auf eine absolute Erschöpfung noch einen draufzusetzen. Es hat eine gewisse Komik - in einer Fernsehserie wäre die Handlung schon längst unglaubwürdig geworden. Glaube ich, ich kenne mich mit Fernsehserien ja in Wirklichkeit gar nicht aus.
Wegen Erschöpfung daher heute nichts Neues. Dafür aber was Altes, denn @fragmente wünschte sich neulich bei einem Kaffee, diese Geschichte nochmal online zu sehen.
Theorie: Wenn man sich über etwas Sorgen macht über längere Zeit und diese Sorge fällt dann plötzlich weg, dann ist nur für einen ganz kurzen Moment alles gut und dann, schwupps, hat sich das bisherige Sorgenpotenzial auf einen anderen Sachverhalt verlagert und man sorgt sich über diesen. Die Lösung dieses Zustandes kann es deshalb nie sein, zu erhoffen, dass die Sorge sich als unbegründet erweist. Die Lösung muss sein, sich nicht mehr zu sorgen, egal was ist.
Nun ist es nicht allen Menschen gegeben, absolut gedankenlos und im Augenblick verhaftet durchs Leben zu gehen. Aber ich glaube, eine gewisse Sorgenhygiene kann und muss man erlernen. Zumal es ja nichts bringt, die Gedanken immer und immer wieder um insbesondere noch gar nicht eingetretene und auch nicht zukunftssicher eintretende Sachverhalte kreisen zu lassen. Es reicht ja völlig aus, ist sogar sinnvoller, diese Energie einzusparen und sie auf ein Problem zu werfen, wenn es in der Realität überhaupt erst erschienen ist.
Ich bin darin übrigens schon mittelgut, was daran liegt, dass ich in den letzten Jahren einiges (im Selbststudium) über Sorgenhygiene gelernt habe. Wenn meine Gedanken kreiseln, schreibe ich sie auf, irgendwann wird das Aufgeschriebene repetitiv und damit sehr langweilig (machen Sie hier nicht den naheliegenden Treffer, vielen Dank!) und dann höre ich es auf. Manchmal stelle ich mir auch einen Wecker und mache mit mir selbst ab, bis zum Klingeln dieses Weckers andere Dinge zu tun und erst eben zur voreingestellten Uhrzeit wieder über das Sorgenthema nachzudenken. Das mag verrückt klingen, weil es ja ein weiteres Nachdenken schon festlegt, hilft mir aber, weil es mir den Druck nimmt, mich dem PROBLEM (groß geschrieben weil großes Problem) möglicherweise nicht ausreichend zu widmen, man stelle sich nur vor, ich würde das PROBLEM komplett vergessen und gar nicht mehr darüber nachdenken, nie mehr, was würde dann wohl passieren? (In den allermeisten Fällen natürlich nichts, außer, dass mir irgendwann voller Schrecken einfallen würde, dass ich Problem xy vergessen habe und mich dann schlecht fühle, so wie in einem Alptraum, in dem man sich plötzlich erinnert, dass man ja noch 2 Babys und 3 Babykatzen und 4 Hundewelpen hatte aber das vergessen und sie nie gefüttert hat und nun wagt man nicht mehr, in den Keller zu gehen. Bestimmt kenne Sie diese Träume auch!).
Heute war Zahnärztin-Tag - Liebe Personen, die nichts über Zahnbehandlungen lesen möchten: schönen Abend noch und bis morgen!
Ich habe meine Zahnärztin hier vor Ort nach sehr genauen Kriterien ausgewählt. Kriterium 1 war, dass sie sich auf Implantologie spezialisiert, weil ich nämlich noch ein paar Milchzähne im Mund habe und man die ja irgendwann mal gegen etwas Dauerhaftes ersetzen muss. Also das dachte ich jedenfalls damals, vor 22 Jahren, in Wirklichkeit musste man seither erst einen dieser Milchzähne ersetzen, vielleicht können die anderen bleiben, bisher spricht nichts dagegen aber das war eben im Jahr 2000 noch nicht Stand der Wissenschaft.
Das zweite Kriterium war, dass mir die Zahnärztin als kompetent im Umgang mit Angstpatient*innen empfohlen wurde und das war ich damals. Bei meinem ersten Besuch war ich überrascht, keine sanfte Person vorzufinden sondern eine eher burschikose Dame die Dinge sagt wie "Sie haben Angst? Ok ich mache jetzt dasunddas und das dauert 22 Minuten, halten Sie das aus? Ok dann fangen wir an." Oder auch mal "Also der Weisheitszahn muss raus, den kriegen wir nicht in den Griff" und ich "Aber ich muss in 5 Minuten zur Bahn und das Kind von der Kita abholen" und sie "Den ziehen dauert auch nur 3 Minuten, das passt."
Im Rückblick ist man ja immer schlauer. So kann ich heute berichten, dass ich komplett falsch lag.
Erstens, die burschikose Vorgehensweise war für mich komplett passend und wirksam, denn bei vorsichtig-feinfühligen Herangehensweisen habe ich immer den leisen Verdacht, die handelnde Person könnte eventuell so vorsichtig handeln weil sie sich selbst etwas unsicher ist. Wer mir hingegen "Zahn ist in 3 Minuten raus und dann hoppigaloppi zur Bahn!" sagt wird ja wohl wissen, was sie tut. Ich beschreibe hier natürlich nicht die Funktionsweise der Welt sondern nur die Funktionsweise meiner Psyche.
Zweiter Irrtum bei meiner Ärztinnenwahl: eine Expertin für Implantologie ist total super, wenn man dann auch wirklich was zum Implantieren hat. Habe ich aber ja, wie gesagt, nicht, weil die weiteren Milchzähnchen sich gut halten. Mein Gebiss ist der Expertin daher zu langweilig geworden und sie hat mich vor ein paar Jahren als Standardfall an ihre Kollegin abgeschoben.
Die Kollegin ist eine sehr sanfte und vorsichtige Person. Was dazu führt, dass ich mich nicht, wie über lange Jahre eingeübt, bei der Zahnbehandlung an einen anderen Ort in meinem Kopf begeben kann. Sie quatscht mich nämlich immer an. Geht es? Merken Sie was? Sollen wir absaugen? Ist das Licht zu grell? Bekommen Sie gut Luft? Kann ich den Stuhl noch etwas höher/tiefer/schräger machen?
Schon beim letzten Mal, vor einigen Wochen, rissen mir ein wenig die Nerven und ich sagte, ich wolle das alles nicht gefragt werden sondern mich entfernen, ich sei ja nicht vom Fach, die Ärztin solle also halt ihre Behandlung durchführen und alle Entscheidungen selbst treffen und ich stelle meinen Körper vollumfänglich und in absolutem Vertrauen zur Verfügung, nehme aber geistig nicht an der Veranstaltung teil.
Die vorsichtige Dame lachte schallend. Das sei ihr nicht recht. Sonst wäre sie ja in die Pathologie gegangen.
Es entspann sich eine lebhafte Diskussion, an deren Ende keine Einigung stand sondern die Übereinkunft, dass jede von uns halt macht, was sie will: ich entferne mich und die Zahnärztin redet auf mich ein und knufft mich immer mal, wenn sie eine Antwort will. Ich begab mich also sofort sehr weit weg, so wie ich es auch zu Hause beim Einschlafen mache, was die Zahnärztin tat, weiß ich nicht, jedenfalls antwortete ich kein einziges Mal.
Heute hingegen war ich dann irgendwie neugierig. Wie ist es wohl, an einer Zahnbehandlung teilzunehmen? Ich blieb also anwesend und beobachtete - es war etwas mühselig, weil ich nicht alles gut sehen konnte und nicht alles verstand, aber Fragen ging ja auch nicht. Es war, fand ich, ein bisschen wie Fernsehen: nicht mein Ding aber auch nicht schlimm.
Erst auf dem Heimweg fiel mir auf: Angst vor Zahnbehandlungen habe ich jetzt nicht mehr und Implantate brauche ich vorerst auch keine. Ich könnte mir jetzt also ganz unkompliziert jederzeit auch eine andere Zahnärztin suchen!
(Alles zu WmdedgT wie immer bei Frau Brüllen.)
Ausgeschlafen. Das war schon nach 7 Stunden und 40 Minuten der Fall, sehr verwirrend, ich lag morgens um 9 im Bett und konnte einfach so die Augen offen halten. Auch irgendwie angenehm. Die letzten 5 Tage habe ich in keiner Nacht weniger als 8,5 Stunden geschlafen. Vielleicht habe ich mich erholt?
Ich begann den Tag mit der Zubereitung einer riesigen Tasse Hafermilchkaffee, ich habe eine Weihnachtsmanntasse, die ca. 600 ml fasst, die verwende ich momentan sehr gerne. Leider habe ich vergessen, den Kaffee zu trinken, er steht immer noch neben mir, zusätzlich steht da eine fast genauso große Tasse (mit Elch drauf) kalter Tee (auch vergessen zu trinken) und zwei leere Flaschen, in denen Mineralwasser war. Möglicherweise trinke ich einfach am Liebsten Mineralwasser und kann mir das ganze Aufbrühen von Getränken zukünftig sparen.
Ich kann mich nicht erinnern, was ich am Vormittag tat. Ich schaltete den Computer ein, um Dinge zu erledigen, aber dann erinnerte ich mich, dass ich gar keine dringenden Dinge zu erledigen habe und daher einfach mal Urlaub machen kann, so richtig. Also ging ich zurück in den Sessel, ehrlich gesagt glaube ich, da schlief ich dann doch wieder für ein Stündchen ein. Später begann ich, ein neues Buch zu lesen (Gideon the Ninth von Tamsyn Muir), dann kam Herr N. von irgendwo nach Hause und brachte Frühstücksbrötchen mit, nebenher lief ununterbrochen die Waschmaschine. Frühstück fand im Sessel statt, dabei/danach ein paar Familientelefonate.
Wieder ein kurzes Aussetzen der Erinnerung, ich vermute, das lag an einem Frühnachmittagsnickerchen.
Dann wurde der Tag ganz wunderbar! M hat nämlich am Montag ihre Fahrprüfung bestanden und darf nun bis zu ihrem 18. Geburtstag in meiner Begleitung Auto fahren. Was für mich bedeutet: ich habe nun eine Chauffeurin! Heute fand die erste Fahrt statt. Ich ließ mich zunächst zum Supermarkt fahren, Toast und Nutella waren aus, was in einem Haushalt mit Teenager einen Notfall darstellt. Vom Supermarkt aus fuhr sie mich - zum Einüben der Wege - bei verschiedenen Freund*innen und beim Sportverein (über die Autobahn!) vorbei. Dann wurde ich nach Frankfurt zum Testcenter gefahren, ich brauche für die Zahnärztin morgen nämlich einen offiziellen Coronatest, nicht älter als 24 Stunden. Und zum Abschluss, mittlerweile war es dunkel, wünschte M sich eine Fahrt durch McDrive.
Wieder zurück zu Hause machte ich ein paar Haushaltstätigkeiten (Einkäufe verräumen, Wäsche verräumen, Kaffeemaschine entkalken), danach setzte ich mich wieder zum Lesen in den Sessel, dann nochmal Familientelefonate und mehr wird heute auch nicht mehr stattfinden.
Wie sehr mich einfache Routinetätigkeiten erden. Wenn alles durcheinander ist, ein Sturm in meinem Kopf, kann ich mich am Besten regulieren, in dem ich Wäsche zusammenlege, die Spülmaschine ausräume, einen Schrank sortiere oder einfach morgens den Kaffee oder Tee ganz genauso mache wie immer und die Kleidung anziehe, die ich sowieso ganz häufig trage. Schon ein anderes Shampoo (falsche Haargriffigkeit und falscher Geruch) oder ein Buch, das gerade nicht zur Hand ist, bringen mich erneut durcheinander, von ausgeliehenen Socken ganz zu schweigen. Deshalb ist es für mich besser, zu einem Krankenhausbesuch an zwei aufeinander folgenden Tagen 2,5 Stunden Auto zu fahren (einfach Strecke), als vor Ort zu übernachten. Die Zeit, die ich im Auto verbringe, ist dann zwar verloren aber zumindest habe ich zwischendrin für 12 Stunden die Möglichkeit, mich wieder ins Gleichgewicht zu pendeln.
Ansonsten heute nur kleine Routinetätigkeiten (haha), unter anderem einen neuen Blutspendetermin vereinbart, so dass ich jetzt wieder anfangen muss, das Eisenzeugs regelmäßiger zu nehmen. Es hat sich für mich bewährt, es nachts zu nehmen, wenn ich sowieso mal kurz aufwache. Ich schlafe dann wieder ein, bevor die Übelkeit einsetzt und bevor ich erneut aufwache ist sie längst weg. Allerdings wache ich seit vielen Nächten nachts nicht mehr auf oder wenn, dann nur so leicht, dass ich nicht an Eisenpräparate denke.
Die Mülltonnen sind immer noch nicht geleert, ich beklagte das, als ich die Hausmeisterin im Treppenhaus traf. Daraufhin hielt sie mir einen etwa viertelstündigen Vortrag über die genauen Daten (und Tücken!) des neuen Abfallkalenders und wie die Verschiebung der wöchentlichen- und zweiwöchentlichen Abholung und die Lage der Feiertage sich gerade jetzt und auch später im Jahr noch einmal ungünstig auswirkt und ich könne ja den Müll vielleicht auf dem Balkon zwischenlagern aber ach nein, da wären ja jetzt immer "diese Jugendlichen". Sich beklagen zahlt sich nicht aus. Ich weiß jetzt zwar, dass der Weihnachtsbaum nächsten Donnerstag abgeholt wird, aber das hätte ich in weniger als 15 Minuten auch durch Googeln herausgefunden.
Heute beim Autofahren (meh) fiel mir ein, was mir am diesjährigen, also letztjährigen, Adventskalenderpodcast viel Spaß gemacht hatte: der Diskurs, also der Austausch über unterschiedliche Auffassungen in angenehmer Atmosphäre.
Ich kenne es häufig so, dass alle derselben Ansicht sind - sehr langweilig. Ich kenne es auch ab und an so, dass man unterschiedlicher Ansicht ist und dann streitet und sich gegenseitig doof findet - okay aber nicht bereichernd. Ich habe mich lange nicht so in Ruhe und so ausführlich freundschaftlich über unterschiedliche Auffassungen ausgetauscht.
Das würde ich gern öfter tun, wie praktisch, dass @herzbruch1 und ich jetzt zwei komplett verschiedene Menschen geworden sind!
Begonnen, die Weihnachtsgeschenke wegzuräumen aber nicht sehr weit damit gekommen. Nicht, weil es so unglaublich viel gewesen wäre sondern eher, weil ich so unglaublich müde bin. Dabei habe ich letzte Nacht 8 Stunden und 46 Minuten geschlafen mit einer Schlafqualität von 95 Punkten (von 100)! Wer kann das toppen?
Jedenfalls habe ich zu Weihnachten vier Flaschen Gin geschenkt bekommen, was einigermaßen skurril ist, weil ich einerseits so gut wie nie Alkohol trinke, zweitens gerade Gin überhaupt nicht mag und drittens dachte, Gin sei irgendwie Prä-Pandemie. Man sprach doch mindestens 2018 schon ständig über Botanicals? Sollte man irgendwann wieder auf Parties gehen habe ich ausreichend Mitbringsel im Vorrat. Wie lange hält sich Gin ungeöffnet?
Ein schöneres Weihnachtsgeschenk bekam ich vom Limousinenservice. Einmal in Form eines Geschenks, zwei Piccolo-Sekt (hatte glaube ich hier schon erwähnt, dass das eine gute Größe für mich ist) plus Pralinen plus Honig plus schöne Verpackung, einmal in Form einer schmerzhaften aber nützlichen Selbsterkenntnis. Der Geschäftsführer des Limousinenservices hat einen Namen aus dem türkischen Sprachraum, ich war also a) erstaunt, dass er Alkohol schenkt (weil muss natürlich mit einem türkisch klingenden Namen zwingend gläubiger Moslem sein) und b) dass er mich in tiefstem Frankfodderisch (so kann ich das nicht) begrüßte. Zapp eine mentale Watsche links und eine rechts für Alltagsrassismus in meinem Kopf. Vielen Dank. Werde dazu jeweils bei einem Piccolo nochmal in mich gehen.
Mich zweimal aufsteigender Panik wegen Klinikanrufen konsequent verweigert und statt dessen in einem Fall die Steuererklärung angefangen und im zweiten Fall Tomaten-Thunfischsoße gekocht.
A propros Tomaten (und Thunfisch), das Warenwirtschaftssystem verläuft hier noch nicht optimal. Vor einigen Monaten habe ich durchgezählt und am Kühlschrank einen Zettel mit den verfügbaren Produkten angebracht. Um zu vermeiden, am Wochenende z.B. mit 10 Gläsern vegetarischen Wienern aber ohne eine Flasche Ketchup dazustehen. Bei Verwendung wird jeweils die Anzahl korrigiert und bevor ich Wocheneinkauf mache schaue ich nach, wo es knapp wird. Nun kochen hier im Haushalt aber auch Personen in meiner Abwesenheit, durchaus auch nicht immer nur Haushaltsangehörige und die Disziplin, jeweils die Zahl auf dem Zettel zu korrigieren, ist mangelhaft. Ich sehe es nicht im Rahmen des Möglichen, diese notwendige Disziplin aller Beteiligten (zumal sie mir teilweise gar nicht persönlich bekannt sind) herbeizuführen. Habe auch keine Lust, bei Heimkehr anhand von Indizien (Reste in Pfannen, Geruch in der Luft, Sediment im Spülmaschinensieb) die verwendeten Produkte abzuleiten. Habe auch keine Lust auf regelmäßige Inventur in kurzen Abständen. Möglicherweise wird hier 2022 das Konzept "es gibt halt was da ist" vorherrschen.
Ansonsten: die Mülltonnen sind voll und ich weiß nicht wohin mit den Adventskalenderüberbleibseln und Verpackungsmaterial.
Sonst alles gut.