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    Montag, 8. November 2021
    Blogging November - 7

    Dieser Tag war bis auf einen ganz kleinen Ausfälle für mich der Inbegriff eines erholsamen Sonntags.

    Erst schlief ich aus, bis ca. 10 Uhr, saß dann etwa zwei Stunden bei einer (großen) Tasse Kaffee im Sessel. Dabei ereignete sich der kleine Ausfall des Tages in Form eines Anrufs. Ich hatte in den letzten Tagen ja einiges an "Crazyness" erlebt und war ganz, ganz sicher gewesen, das Ende der Fahnenstange sei erreicht. Aber: ich hatte mich geirrt. Der Anruf belegte dies. Ich beendete ihn schnell.

    Anschließend tat ich "Dies und Das". Dies und Das tun entspannt mich enorm. Ich verarbeitete Äpfel zu Apfelkompott, wusch den Duschvorhang und schrubbte die Fliesen ab, telefonierte eine halbe Stunde mit der Bank in dem Versuch, das Online-Banking auf meinem Telefon wieder herzustellen - erfolglos, man wird einen Papierbrief schicken müssen - bezahlte Rechnungen und plauerte im virteullen Büro über die Verrücktheiten dieser Welt. Nebenher gab es Porridge, frisches Apfelkompott und Bananenquark.

    Es schloss sich die Aufzeichnung einer Podcastfolge zum Thema "Natur" an, danach befasste ich mich mit dem Finanzplan für ein Projekt des Gesangslehrers, in der anschließenden Gesangsstunde gingen wir den Plan noch einmal kurz durch und dann, beim Versenden, verschwand er. Das war sehr mysteriös. Ich fand ihn wieder, das Problem war, dass der Computer plötzlich befand, er habe mehrere Speicherorte, die "Desktop" heißen.

    Dann machte ich noch einen Friseurtermin, auch während der Gesangsstunde, was aber nur daran lag, dass der Gesangslehrer verspätet war, ich mir daher die Zeit vertrieben hatte und die Eingabemaske gerade geöffnet war und ich dann einer Entscheidungsschwäche unterlag. Sowieso war ich erst einmal froh, online buchen zu können, es ist nämlich so, dass ich eigentlich eine Friseurin habe, die hat sich aber den Arm gebrochen, so dass ich letztes Mal ihren Salonkollegen aufsuchte und dies war der erste Friseur in meinem Leben, bei dem kein Dauertheater in Bezug auf "ich hatte mir das etwas kürzer vorgestellt" notwendig war sondern der nach einmaliger Rückfrage die Haare tatsächlich so kurz geschnitten hatte, dass ich kurz die Luft zwischen den Zähnen einsog.

    Das will ich natürlich wieder so haben, ich hatte aber die Befürchtung, bei einem Anruf im Salon die möglicherweise zurückgekehrte Friseurin am Telefon zu haben. Durch die Online-Buchung kann ich das Problem zwar nicht vermeiden, aber bis zum Besuch selbst aufschieben. Nun war am Donnerstag nächster Woche ein Termin frei und am Donnerstag übernächster Woche. Nächste Woche passt es mir nicht ganz so ideal, bis übernächsten Donnerstag sind es aber noch knapp 2 Wochen und ich glaube nicht, dass ich so lange noch warten kann, zumal die Gefahr, dass die Kollegin zurück ist, ja mit jedem einzelnen Tag steigt (wie ich beim übernächsten Termin vorgehe, überlege ich mir dann ein andermal...). Hier hing ich gedanklich fest, fragte dann den Gesangslehrer und er riet zum früheren Termin. Erstens sei es immer besser, möglichst bald wieder gut geschnittene Haare zu haben, wenn man einmal anfängt, sie als Problem zu empfinden und andererseits geht sich ein früherer Termin dann mit Weihnachten/Silvester besser aus. Da hat er natürlich völlig recht. Ich habe für nächsten Donnerstag gebucht. Drücken Sie die Daumen, dass die Frisörin noch nicht wieder da ist, natürlich nicht wegen Arm sondern wegen irgendetwas Schönem. Urlaub vielleicht!

    Achja, Abendessen gab es auch, zubereitet in vier Töpfen/Pfannen, das ist hier immer etwas ganz besonderes, ich werde normalerweise ungehalten, wenn mehr als zwei erforderlich sind. Und nochmal achja, ich machte sogar "MealPrep", also: Vorkochen. Morgen oder so soll es nämlich Grünkohleintopf geben und das schmeckt natürlich viel besser, wenn es mindestens einen Tag durchgezogen ist und dann aufgewärmt. Also ist der jetzt auch schon einmal fertig.

    Problem des Tages: es gibt in diesem Haushalt kein Duschgel mehr. Aber es gibt natürlich Seife, fiel mir dann ein, also ist es gar kein Problem. Vielleicht kaufe ich bei Gelegenheit neues ein.

    Sonntag, 7. November 2021
    Blogging November - 6

    Heute Morgen geschah mir etwas sehr ungewohntes: ich wachte gegen 8 Uhr auf, wollte wieder einschlafen und es geschah nicht. Das ist mir bisher nur ganz extrem selten passiert. In Ermangelung anderer Ideen stand ich auf. Dafür schlief ich dann am frühen Nachmittag im Sessel noch einmal zwei Stunden.

    Dazwischen nichts Interessantes, nur dezent Verwunderliches: im Supermarkt war ein Mann mit Maske am Kinn, die Dame an der Kasse sagte, er solle die Maske richtig aufsetzen sonst würde sie nicht kassieren. Der Mann weigerte sich und die Kassiererin kassierte dann doch. Das habe ich nicht verstanden.

    Unendlich viele Podcast-Aufnahmen mit Frau Herzbruch und nach jeder einzelnen sagt sie "das war langweilig, das müssen wir nochmal machen" und ich sage dann "ich spreche über alles nur einmal". Wir werden sehen.

    Und eigentlich wollte ich heute eine Art Sonntagsessen machen, es kamen dann aber Jugendliche und besetzten die Küche. Erst grämte ich mich kurz, dann fiel mir ein, dass ja sowieso erst Samstag ist. Sonntagsessen am Sonntag ist ja noch viel besser.

    Jetzt wieder müde.

    Samstag, 6. November 2021
    Blogging November - 5

    Ach Du meine Güte, heute ist auch noch WmdedgT, das hat mir gerade noch gefehlt, denn mit meinem Tag heute könnte man Bücher füllen, allerdings erst posthum, sonst würde es mich viel Geld kosten.

    Ich erwachte gegen 6:30 Uhr nach gut 4 Stunden Schlaf, da es gestern beim Karaoke unerwartet lustig und dadurch unerwartet spät geworden war. Ich fühlte mich einigermaßen ausgeschlafen, nur enorm hungrig. Dann ging mir aber irgendwie ein Stück Tag verloren und als ich auf die Uhr schaute, war es fast 8:30 Uhr - um 8:30 Uhr sollte ich aber schon in einem anderen Stadtteil sein, das hatte ich so angekündigt. Es ging alles irgendwie noch so grob auf, gegen 9:15 waren wir im Büro, es erwarteten mich diverse verpasste Anrufe und Nachrichten vom alten Oberchef. Ich rief ihn vor dem ersten Kaffee zurück, hörte mir ein paar Minuten an, was er zu sagen hatte und beschied dann, ich könne dazu kurzfristig nichts sagen und er könne wieder anrufen, wenn ich Zeit hatte, einen Kaffee zu trinken. Dieser Anruf erfolgte dann, als eigentlich Italienischstunde war, ich war nicht nur deshalb sehr wenig amused.

    Den Vormittag verbrachte ich in wechselnden Gesprächen mit dem OC und dem nOC, Crazyness hat ein neues Level erreicht. Im Anschluss ging es um Unregelmäßigkeiten in Bezug auf viel Geld, denen ich nachging (die Klärung gelang, immerhin) und dann wollte ich vom nOC eigentlich nur noch wissen, ob er lieber von Meeting A früher weggeht oder zu Meeting B zu spät kommt, denn beides gleichzeitig zu vermeiden war nicht möglich und statt einer Antwort bekam ich das Leid der Welt geklagt, das war auch unerfreulich.

    Mittags gab es in der Kantine Lachsforelle, die aber Seelachs war mit eisgekühlter Rote-Bete-Creme gebackener gelber Bete. Ich habe zunehmend den Eindruck, dort wurde jetzt Kochpersonal von KäptnCook angestellt, ich finde da anstrengend. In der Kantine waren fremdsprachige Gäste anwesend, die von den Kartoffeln wollten, die Kartoffeln waren aber die gelbe Bete, "was heißt denn gelbe Bete auf Englisch, was heißt denn gelbe Bete auf Englisch??" riefen alle durcheinander. Es heißt natürlich "beetroot", das sagte ich auch, erst wollte mir niemand glauben, den beetroot sei ja rot, höchst genervt ergänzte ich, dass "root" sich zwar "rot" liest aber sich nicht "rot" spricht und auch nicht "rot" bedeutet, "beetroot" kann eine Bete jeglicher Farbe sein, eine Bete ist einfach nur eine Rübe und dann bekam ich mein Essen umsonst. Ob als Anerkennung oder als letztes Mittel, das Gespräch abzubrechen, bleibt offen.

    Am Nachmittag versuchte ich weiter, meiner eigentlichen Arbeit nachzugehen, es kam aber nicht dazu. Immerhin gab es gute Verpflegung, einmal durch ein Missgeschick, weil irgendjemand in New York gesagt hatte, man solle Essen bestellen und dann irgendjemand in Frankfurt Essen bestellt hat - das müssen Sie genauso wenig verstehen wie ich, es schmeckte aber gut. Dann gab es noch Abschiedskuchen, der war auch sehr gut. Ich telefonierte noch diverse weitere Male mit dem OC und räumte gegen 19 Uhr mehr Papier in den Schrank, als ich hinausgenommen hatte, das ist immer ein schlechtes Zeichen.

    Dann ging ich ins Theater. Meine Güte, war das voll. Die Corona-Einlasskontrolle überzeugte zwar, trotzdem wechselten die Begleitung und ich zu FFP2-Masken. Es gab "Michael Kolhaas", ein Lehrstück über Eskalation, ich fühlte mich sehr verbunden und hatte auch gleich Lust, eine Stadt niederzubrennen, so sehr, dass ich mich gedanklich kurz an diesen Ort, den ich niederbrenne, entfernte und dadurch ein Stück der Vorstellung verpasste und folglich nicht wusste, was für einen kleinen Zettel Kolhaas verschluckt. Zu Hause hätte ich das kurz gegoogelt oder Herrn N. gefragt, im Theater erschien mir googeln situationsfern und Herr N. war nicht dabei. Insgesamt erschien mir Theater ähnlich anstrengend wie Fernsehen, die Vorstellung war 1,5h Stunden, meine Aufmerksamkeit reicht für etwa eine Stunde, danach wäre ich gerne mal aufgestanden, hätte aus dem Fenster geschaut, Sachen herumgeräumt und eine Katze gebürstet.

    Abschließend fuhr ich die Begleitung nach Hause - nachdem ich den Sicherheitsdienst in die Tiefgarage kommen lassen musste, weil sich die Schranke nicht öffnete und nun sitze ich behaglich im Sessel und werde angenehm müde.

    Blogging November - 4

    Heute Morgen bin ich wieder an einer Tür verunfallt, dieses Mal keine Schiebe- oder Drehtür, sondern eine ganz normale. Ich hatte den letzten Monat über einen anderen Arbeitsplatz, dieser lag hinter eine Rauchschutztür, an der ich mir ein paar Tage lang fast das Handgelenk beim "lässigen Aufstoßen mit Kaffetasse in der Hand" brach, bis ich es dann begriffen hatte und mich für weitere 19 Arbeitstage jeweils schimanski-like mit der Schulter dagegen warf. Seit heute bin ich aber wieder an meinem üblichen Arbeitsplatz, der nur eine ganz normale Holz-Bürotür aufzuweisen hat. Mein Körper reagiert aber häufig irgendwie rein vegetativ, er warf sich also gegen diese normale Holz-Bürotür, so dass sie mit exzessivem Schwung aufging, gegen die Wand stieße und zurückprallte bis sie wieder um auf meine Stirn traf. Mir war kurz schwarz vor Augen. Das geschah insgesamt 2,5 Mal - zweimal gegen den Kopf, beim 0,5.-Mal reagierte reflexhaft der Fuß und trat die Tür wieder zurück. Ich lerne durch Schmerz nur mittelschnell. Wie nachhaltig kann ich erst morgen berichten.

    Mittwoch, 3. November 2021
    Blogging November - 3

    Gestern geschahen noch doofe Dinge, der Fingerabdrucksensor am Handy ging nämlich nicht mehr. Ich ergoogelte eine Lösung, führte sie aus, danach ging er wieder, eine halbe Stunde später wieder nicht, also nochmal durchgeführt, alles gut, halbe Stunde später wieder nicht und so weiter. Es schien sich also nicht um ein Hardware-Problem zu handeln, das bedeutet: Factory Reset.

    Seufz.

    Danach war alles anders und, so empfand ich, nicht besser. Es ging nämlich nun zwar der Sensor, aber ansonsten wenig, was natürlich daran lag, dass eine Milliarde Apps und Updates und gesicherte Daten neu aufgespielt wurden, aber jedenfalls ging noch nicht einmal mehr die Corona Warnapp und ich sah mich schon mein Leben künftig mit einem gelben Papierimpfbüchlein in der Handtasche leben.

    Ich ging schlafen und erwachte am sehr frühen Morgen mit einem blöden Gefühl im Magen, das besagte, dass die Welt schlecht und das Leben schwer ist. Zum Glück fiel mir aber fast sofort wieder ein, dass nur die Sache mit dem Handy schlecht war und das Problem kann man ja durch eine Fachperson oder einen Neukauf lösen, also hatte ich wieder gute Laune, stellte dann noch fest, dass über Nacht alle Probleme bis auf eine irgendwie andere Optik verschwunden waren, nach dem ersten Kaffee fand ich die irgendwie andere Optik dann besser als die vorherige. Ich bin ein äußerst anpassungsfähiger Mensch, perfekte Anwärterin für das Stockholm-Syndrom.

    Ansonsten hatte ich heute Urlaub, aber viel zu tun, ich möchte hier nur die wichtigste Unternehmung ausführen, nämlich, weil ja "Ostern bis Oktober" schon vorbei ist, das Auto zum Reifenwechsel fahren. Die Sommerreifen sind nun wohl "durch", jedenfalls sagte das der Reifenmann, ich weiß nicht, ob man Reifenleuten da einfach so traut oder ob man ein Werkzeug auf Amazon bestellt und die Profiltiefe nachmisst, ebenfalls weiß ich nicht, worauf bei dem Kauf neuer Reifen zu achten ist (also außer auf den Preis - ich sah, dass es ganze Kataloge über Reifen gibt, die man studieren könnte, und noch mehr über Felgen, meine Güte, wie divers können Interessen innerhalb derselben Spezies sein!!) und ob ich evtl. Ganzjahresreifen möchte - ich weiß aber schon, wen ich frage. Es ist ja noch ein halbes Jahr Zeit.

    Nach dem Reifenwechsel - NACH dem Reifenwechsel, natürlich, sonst hätte ich die Erledigung ja sofort delegieren können - beklagte das Auto einen niedrigen Füllstand der Scheibenwaschanlage. Autos sind so unglaublich lästig, diese ganze Auto-Carearbeit macht mich wahnsinnig. Wie eine geübte Mutter die Wickeltasche habe ich aber immer Scheibenwaschanlagenflüssigkeit im Kofferraum (kein Witz!), also fuhr ich auf einen Supermarktparkplatz und öffnete im Nieselregen die Motorhaube.

    Ein Herr kam herangelaufen und sage, er wolle mir helfen, er hatte einen Regenschirm und ich sagte, er könne mir ganz hervorragend helfen, indem er mir diesen Schirm über den Kopf hält, während ich das Zeugs einfülle. Das tat er, das war sehr nett, danach verschwand er allerdings grußlos.



    (Ach nein alles ist mit dem Handy doch noch nicht gut, das ganze Banking ist kaputt. Werde nur noch per Paypal zahlen können für den Rest meines Lebens.)

    Dienstag, 2. November 2021
    Blogging November - 2

    Ich knabbere noch immer an der Crazyness von gestern. Habe großes Verständnis für Personen, die aufregende Geschichten erfinden und als Wirklichkeit erzählen. Und auch großes Verständnis für Personen, die sich mit Unwahrheiten oder Erfundenem aus einer bedrängenden Situation retten. Aber völlig von sich aus, ohne jede Not, zwei komplett gegensätzliche Varianten derselben Story jeweils zwei unterschiedlichen Personenkreisen zu erzählen - dem kann ich mich gedanklich nicht annähern. Das ist spannend.

    Heute hatte ich mit dem neuen Oberchef gemeinsam eine Besprechung mit mehreren Personen. Vorher setzten wir uns kurz zu zweit zusammen und überlegten, welche Themen dabei vorgebracht werden könnten. Ich habe haushoch gewonnen, leider hatten wir aber gar nicht gewettet, diese Tradition hat sich noch nicht zwischen uns etabliert. Sehr schade. Besonders, wo Frau Herzbruch ja jetzt ihre Vorliebe für Veuve Cliquot demi-sec entdeckt hat.

    Ansonsten ein durchwachsener Tag, es ist der Punkt erreicht, an dem ich dringend meine Unterlagen mal wieder richtig sortieren und ablegen muss. Ich befand mich aber die letzten 4 Wochen zu Gast in einem anderen Raum als meinem eigenen, dort stand nur begrenzter Platz zur Verfügung, die Schrank- und Schubladenaufteilung war anders und da mein Sortier- und Ablagesystem auf höchste Effizient ausgerichtet ist, bringen solche anderen Aufteilungen mir Zeitverlust, der mich ärgert, was dann noch zu viel größerem Zeitverlust führt, weil ich mich aufrege. Heute am späten Nachmittag habe ich aber alles in Umzugskartons gepackt - vier Stück! Ich dachte immer, meine Arbeit sei nicht greifbar, aber das ist ja völlig falsch, ich erarbeite offenbar pro Woche einen Umzugskarton voll Zeugs! - die morgen wieder an meinen eigentlichen Arbeitsplatz transportiert werden. Räumlich finde ich das gut, persönlich nicht, ich teile mir lieber den Raum mit (mindestens) einer weiteren Person.

    Am Abend nahm ich mit M. einen Termin wahr und sowohl auf dem Hinweg als auch auf dem Rückweg war JEDE EINZELNE AMPEL rot. Ich hasse Autofahren, ich hasse so sehr! Jeden Tag frage ich M. mehrfach, wann sie eigentlich die Fahrprüfung macht, statt allgemeinem Impfpressure über ich jetzt zielgerichtet Fahrprüfungspressure aus.

    Montag, 1. November 2021
    Blogging November - 1

    Hurra, endlich richtiger Monat, endlich richtige Uhrzeit, alles ist gut.

    Ich habe noch nicht alle Uhrzeiten in der Wohnung umgestellt, weil mir nie so richtig bewusst ist, wo überall Uhren sind und welche davon die Herausforderung eigenständig bewältigen und welche angestupst werden müssen. Vorhin habe ich noch die Küchenuhr entdeckt. Die fiel mir auf, weil es mir auch heute wieder gelungen war, pünktlich Feierabend zu machen (mein neuestes Projekt!) und die Uhr aber bei Zubereitung der Linsensuppe 20:30 Uhr anzeigte - wie konnte das sein? Gut, es hatte eine Störung und ein übles Antäuschen der Bahn (bei Einstieg in den Zug war "Diezenbach" als Ziel angezeigt, wenige Stationen weiter wechselte das unkommentiert auf "Darmstadt" - das ist mir schon häufiger passiert, jedes Mal nahm ich bisher ganz bescheiden an, ich hätte halt nicht richtig aufgepasst, dieses Mal war ich aber in Begleitung und wir hatten beide total richtig aufgepasst!) gegeben aber mein Körper- und Hungergefühl sprachen nicht von 20:30 Uhr.

    Am Abend erfuhr ich noch wirklich batshit crazy things über eine Person, die ich bis dahin für "normal im Rahmen unser aller Möglichkeiten" hielt. Das beschäftigt mich mehr, als ich für angemessen halte. Ich habe umgehend die Offensive eingeleitet, wir werden sehen (oder auch nicht - bisher keine Antwort).

    Sonst nichts Berichtenswertes. Der Tag war ein wenig zerpflückt, viele Personen mit Gesprächsbedarf, ich benötige morgen unbedingt eine halbe Stunde, in der ich ungestört nachdenken kann.

    Die Linsensuppe - ich sollte Linseneintopf sagen, weil ich ja irgendwann in einem schicksalsbehafteten Podcast mal gesagt habe, ich äße eine Suppe - war hervorragend. Das lag vor allen Dingen am Sellerie, ich hatte eine Knolle in der Gemüsekiste, die besser war als alle Knollen zuvor (aber hoffentlich nicht besser als alle danach, es wäre traurig, wenn ich jetzt schon das Sellerieoptimum erlebt hätte), sehr würzig und sehr zart. Dazu gab es Würstchen aus dem Glas, für Herrn N. die Fleischvariante, für M. die vegetarische Variante, ich war zunächst unentschlossen, da ich aber die Person war, die beide Varianten aus dem Glas nahm, hatte ich den direkten Vergleich und die vegetarische Variante war fester, erinnerte mich beim Anfassen an irgendetwas, erst kam ich nicht darauf aber dann doch: die Beine von unechten Barbiepuppen (ich hatte früher nur unechte, die echten waren zu teuer). Als mir das eingefallen war, wählte ich die Fleischvariante.

    Freitag, 15. Oktober 2021
    14020201

    Drei Anläufe brauchte ich heute, um das Haus zu verlassen. Im zweiten Anlauf hatte ich den Autoschlüssel vergessen. Was ich im ersten und dritten Anlauf vergessen hatte, habe ich mittlerweile schon wieder vergessen. So ein Tag war das heute.

    Mittwoch, 13. Oktober 2021
    13102021

    Ich war heute beim Blutspenden, habe es aber nur bis Schalter 5 geschafft, nicht bis zur tatsächlichen Blutspende.

    Es begann schon einigermaßen aufregend, ich hatte mich nämlich verfahren, dann den Parkplatz nicht gefunden, musste dann in einem Parkhaus nach ganz oben fahren und fand den Aufzug runter nicht, lief also die engen Treppen, die Wände waren frisch gestrichen (hellgrau) und ich trug eine weite Jacke (schwarz). Das alles ließ mich aber unbeeindruckt, wie sich später noch zeigen sollte.

    Schalter 1 war ein Haupteingang, aber der falsche, ich wurde zu einem anderen Haupteingang einmal ums Haus herum geschickt. An Schalter 2 durfte ich meinen Namen nennen, bekam eine neue Maske und durfte eine Treppe hinaufgehen. An Schalter 3 durfte ich wieder meinen Namen nennen, meinen Blutspendeausweis abgeben, dieser wurde zurückgewiesen, weil er von einem anderen Blutspendedienst stammte und fast 100 Jahre alt ist, dann durfte ich statt dessen meinen Personalausweis abgeben, bekam im Austausch mehrere Blätter und eine Mappe und dann den Ausweis zurück und einen Kuli und durfte an einen Tisch gehen und die Blätter dort ausfüllen.

    Als das fertig war ging es zu Schalter 4. Dort wurde ich gefragt, wie ich heiße, wie meine Postleitzahl ist und mein Geburtsdatum. "Das steht doch alles da", sagte ich besserwisserisch und der Herr mit Stethoskop um den Hals erklärte mir, das sei, um festzustellen, dass ich wirklich ich bin. Ich nahm es hin - insgeheim ist mir unklar, welche Rolle es spielt, ob ich ich bin, es geht ja nicht um mich persönlich sondern nur um mein Blut. Das, dachte ich, untersucht man, um festzustellen, was davon man verwenden kann. Wer ich bin ist relativ egal, sowieso würde ich die Rahmendaten einer Person, für die ich mich ausgebe, auswendig lernen, außer ich wäre dumm, dass man Blut von dummen Leuten ausschließen möchte, kann ich mir nicht vorstellen, aber wie gesagt, all das sagte ich nicht, um die Angelegenheit nicht unnötig zu verzögern, ich dachte das alles nur und denke es noch immer. Dann durfte ich mir aussuchen, ob ich den Mittelfinger oder den Ringfinger hinhalte. Ich wählte den Ringfinger, sah zu allem anderen keinen Anlass. Es wurde hineingestochen und hurra, mein Hämoglobinwert war gerade so über der Schwelle, ich war guten Mutes, denn dieser Wert war der Grund, weshalb ich öfters schon einmal beim Blutspenden abgewiesen wurde und ich nehme ja seit 6 Wochen ein Eisenpräparat, das zeigt offenbar die gewünschte Wirkung.

    Es ging also weiter zu Schalter 5. An Schalter 5 wurde ich gefragt, was ich gegessen und getrunken hatte und ich war gut vorbereitet und hatte gefrühstückt und auch 2 Liter Flüssigkeit zu mir genommen (was mir bis morgens um 11 gar nicht so leicht gefallen war!). Dann Blutdruckmessen und damit war meine Reise durch das Blutspendezentrum beendet, der Blutdruck war nämlich zu niedrig. Und das trotz Parkhausaufregung, sehr doof. Er war nur knapp zu niedrig, wenn ich nicht Erstspenderin wäre (was ich ja gar nicht bin, mein Ausweis gilt nur nicht), könnte man kulant sein, ich bot an, einfach einmal durchs Treppenhaus zu joggen aber die Ärztin empfahl mir, beim nächsten Mal lieber einen Termin am Nachmittag zu machen, dann sei der Blutdruck meist höher. Nun gut.

    Einen Beutel mit Keksen, Chips und Saft bekam ich trotzdem, ich wollte weder Beutel noch Kekse, Chips oder Saft, ich möchte ja einfach so gut wie nie irgendwas Gegenständliches bekommen, auch da wollte ich aber wieder keine Missstimmung verursachen, denn es war ja sehr lieb gemeint, als Trost sozusagen, also nahm ich den Beutel mit und gab ihn später in der Stadt an einen Obdachlosen weiter.

    Der nächste Versuch wird am Dienstagmittag stattfinden. So weit, so gut, den Rest des Tages hatte ich nur Mühe, meinen Verstand zu überzeugen, dass ich wirklich kein Blut gespendet hatte. Ich hatte mich offenbar so sehr darauf eingestimmt, dass mir den Rest des Tages fröstelig und nach Süßigkeiten und Sessel war, weil - ich war ja Blutspenden. Aber halt nur bis Schalter 5.

    Dienstag, 12. Oktober 2021
    12102021

    Alles wackelt, aber das ist lustig.

    Heute morgen war ich frühstücken, habe aber dabei so gut wie das Essen vergessen, wir saßen von 4 Stunden und redeten ununterbrochen und am Ende hatte ich ein weichgekochtes Ei und etwas Obst gegessen, fuhr mit knurrendem Magen und fröstelnd nach Hause und bereitete mir dort Porridge zu.

    Während des Frühstücks rief die Stadtverwaltung an - es war gut, dass dies während des Frühstücks geschah, wegen meiner Stimme, ich muss kurz ausholen. Ich hatte die Stadtverwaltung schon am Freitag angerufen, musste mich in dem Gespräch aber so aufregen, dass es in Gebrüll endete und zu keiner Lösung führte, ich sah mich nicht in der Lage, ohne Brüllen dort anzurufen, eine Lösung musste aber her. Also bat ich Cucinacasalinga, mir auszuhelfen. Sie rief dort heute morgen an, gab vor, sie sei ich, die Situation sollte geklärt werden und dann noch ein Anruf erfolgen, hinterlegt im System war aber eben meine Nummer und nicht die von C. C. hat einen niedlichen kleinen bayrischen Akzent, ich nicht. Ich weiß nicht, ob irgendjemand wirklich glaubte, die Stadtverwaltung würde zurückrufen, meine Frühstückspartnerin, der ich das Handy auf dem Tisch mit der Erwartung des Anrufs anmoderierte, lachte jedenfalls etwas ungläubig, aber der Anruf kam und mit ihm die Bredouille, warum jetzt Stimme und Akzent so ganz anders sind - aber wie gesagt, es war beim Frühstück, es war laut, ich nahm das gleich vorweg und sprach von schlechter Akustik, das Gespräch war im Verlauf sehr angenehm.

    Dann hatte ich Sonntag eine Zahnzusatzversicherung abgeschlossen (bitte keinesfalls in den Kommentaren über die Sinnhaftigkeit sprechen), diesen Vertragsabschluss eine halbe Stunde später widerrufen, heute den Vertrag erhalten und beschlossen, ihn doch haben zu wollen und überlegt, ob ich nun den Widerruf widerrufe oder erst einmal abwarte - ich warte ab, wer weiß, wer ich morgen bin und was ich morgen will?

    Heute lief dann der Kater über den Laptop und zapp war das Internet weg, also nicht nur das Internet sondern sämtliche Kenntnis des Geräts über die Existenz von Netzwerken an sich. Ein Neustart schien mir geboten, ich schaltete aus und schaltete an, aber es ging nichts mehr an. Zwei Stunden lang nicht, dann veranlasste ich online die Rücksendung und Reparatur des Geräts und bestellte gleichzeitig ein neues, ich bin ein erwachsener Mensch und kann ohne mobiles Endgerät mit richtiger Tastatur nicht existieren. Ich suchte Versandkarton, Packmaterial, Klebeband, verpackte alles, zögerte mit dem Zukleben, bestellte Getränke und indisches Essen, schaute nach dem erkrankten Kind und bürstete die Katze und packte dann alles wieder aus, um den Laptop noch ein letztes Mal zu testen. Er ging an. Ich schaltete ihn aus, wie der an, er ging wieder an. Ich stornierte den Reparaturauftrag und die Bestellung des neuen Geräts.

    Es fühlt sich an, als sei ich auf einem Handlungsstrang des Lebens, der sich in jedem Moment in drei weitere teilt, auf denen ich parallel herumhüpfe aber die dann im Verlauf aber sowieso wieder zusammenflischten. Alles sehr verwirrend und sehr wacklig. Aber, wie gesagt: auch lustig.

    Mittwoch, 6. Oktober 2021
    WmdedgT 10/2021

    (Alles über WmdedgT bei Frau Brüllen.)

    Um 6:45 reißt mich der Wecker aus sehr wilden Träumen - ich war in einem Jump'n Run-Spiel, was etwas gemein ist, da ich die doch schon ewig nicht mehr spiele (eben weil ich dann nachts nicht richtig schlafen kann). Das Kind ist erkältet, mit Erkältung geht man ja derzeit nicht zur Schule, also muss ich mich nicht an Badezimmerzeiten halten und bin schon um kurz nach 7 mit allem fertig. Folglich trinke ich Tee auf dem Balkon, es nieselregnet, ich bin sehr zufrieden und entwickele die Idee, irgendeine schlauere Lösung für das Katzennetz zu finden. Zwar fällt mir selbst nicht sofort etwas ein, aber mir fällt jemand ein, dem etwas einfallen könnte.

    Auf dem Weg zum Büro kurzer Einkauf (Büronahrung und Blumen), ich komme trotzdem früh an (früh ist bei mir vor 9 Uhr). Ab Herbst bringt ein Kollege dienstags Quarkbällchen mit und hurra, es ist ja schon Herbst, also gibt es Quarkbällchen. Darauf folgt emsiges Zeugs-Abarbeiten, es gibt momentan sehr viel Zeugs und sehr viel Zeugs mit Menschen. Die Zeugs-Liste wird aber kürzer.

    Die Mittagspause vergesse ich, das ist schlecht, ich hatte vergessen, mir den Wecker dafür zu stellen (für den Gesprächstermin am frühen Mittag hatte ich ihn gestellt, immerhin!). Am Nachmittag mache ich eine Begehung aller Räume und Stockwerke um zu sehen, was alles dringend gemacht werden muss und was alles gemacht werden könnte - diese Infos brauche ich für die Budgetplanung des nächsten Jahres. Nach der Begehung wird es kurz hektisch, dann aber wieder ruhig, ich telefoniere viel, erfahre, dass das Büro in London schon wieder regelmäßige Kneipen-Abende macht und dass in Palo Alto in den Läden das Klopapier schon wieder knapp wird.

    Dann möchte ich eigentlich nach Hause gehen, bin aber mittlerweile eigentlich zu unterzuckert für den Weg, ich überlege, mir unterwegs am Bahnhof ein Stück Kuchen zu kaufen aber dann fällt mir ein, dass ich das ja weder am Bahnhof noch in der Bahn essen kann. Also esse ich statt dessen meine gesamten Obstvorräte im Büro auf und trinke noch einen Cappuccino dazu und dann geht es. (Notiz: für den Rest der Woche neues Obst mitnehmen!)

    Zu Hause angekommen ist die ganze Familie weg. Ich lege mich auf das Gästebett und telefoniere mit Violinista, sie erzählt mir eine Geschichte, die aus der Außenperspektive abenteuerlich-unterhaltsam klingt, aus der Innenperspektive aber sicher ganz enorm anstrengend war.

    Dann koche ich vegetarische Bolognese, in dieser Zeit trifft die Familie ein, Herr N. war beim Friseur und M beim Training (als Trainerin) und kam nach 45 Minuten Fahrzeit durch strömenden Regen wie eine nasse Ratte - und ähnlich gelaunt wie eine nasse Ratte - an. Ich überließ alle sich selbst und begab mich in eine Videokonferenz um zuerst kurz die Katzennetzangelegenheit zu diskutieren und dann einen Vortrag über Baggerhydraulik zu hören. Das ist ganz enorm spannend und der Vortrag mündet in einem regen Gespräch. Gegen 21:30 ermüdet zwar nicht mein Interesse, aber mein Akku und hungrig bin ich auch schon wieder.

    Also folgt ein spätes Abendessen der hervorragend gelungenen Bolognese im Sessel, dort sitze ich jetzt auch noch und werde voraussichtlich beim nächsten Aufstehen gleich ins Bett gehen.

    November seit 6627 Tagen

    Letzter Regen: 13. Mai 2024, 22:27 Uhr