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    Freitag, 6. August 2021
    WmdedgT 8/2021

    (Alles über WmdedgT wie immer bei Frau Brüllen.)

    Ich: Welcher Monat ist denn? Juli oder?
    Joriste: Ja.

    Erster Arbeitstag nach dem Urlaub, damit ist ja schon so gut wie alles gesagt. Keinerlei Vorkommnisse am Morgen, ich hatte aber auch gut vorgesorgt und mir zu Beginn des Urlaubs eine Stofftasche mit Firmenlogo an die Garderobe gehängt, in der alle wichtigen Dinge und ein Zettel mit dem Computerpasswort waren. Das vergesse ich nämlich manchmal schon übers Wochenende, was, so habe ich heute überlegt, möglicherweise an meiner Überzeugung liegt, sich immer voll in die jeweilige Situation zu werfen. Wenn Wochenende ist, werfe ich mich ins Wochenende und da kann so ein Passwort mal einfach aus dem Kopf fliegen.

    Über die Arbeit ist nur eins zu berichten: ich war längere Zeit im Keller. Dort gab es ja am letzten Wochenende einen Wasserrohrbruch, Frischwasser immerhin, aber die Hauptzuflussleitung, dementsprechend umfangreich. Ich besichtigte die Schäden, zusammen mit einem Kollegen, den ich bei der Gelegenheit auch nach seinem Befinden befragte. Der Aufenthalt im Keller dauerte dann länger, denn das Befinden des Kollegen war auch umfangreich. Unter anderem beklagte er, alle außer ihm seien völlig verrückt geworden in der Pandemie. Diesem Glauben hänge ich ja auch an, nur dass ich glaube, alle außer mir sind völlig verrückt geworden, nicht alle außer dem Kollegen. Ich frage ihn also, ob ich seiner Meinung nach auch verrückt geworden wäre. Er druckste etwas herum und sagte schließlich: "Anders. Du lachst viel mehr, aber du bist viel böser dabei."

    Das erschütterte in gewisser Weise mein Selbstbild, wenn man böse ist, sollte man unbedingt gut dabei aussehen, finde ich, also fragte ich anschließend @cucinacasalinga - weil sie die erste Person ist, die ich intrapandemisch neu getroffen habe - ob ich bei unserem Treffen gepflegt aussah. Nicht, dass ich mich da auch total verschätze! Sie fand mich aber gepflegt. Ich war - ganz ehrlich - erleichtert.

    Am Ende es Arbeitstages traf ich vor dem Büro @joriste und fuhren gemeinsam Bahn - nein, vorher blieben wir noch fast im Aufzug zur Tiefgarage stecken, konnten ihn dann aber nicht mit Gewalt sondern mit Geduld doch dazu bewegen, die Tür wieder zu öffnen - um dann mit @violinista einen Karaoke-Abend zu verleben. Das war alles ganz wunderbar, es gab noch gewisse logistische Tücken, aufgrund derer wir gegen 23 Uhr nochmal zum Büro zurückkehrten und ich nochmal in die Tiefgarage fuhr. Ich erinnerte die beiden Damen an den eventuell defekten Aufzug, sollte ich nicht zurückkehren, mögen sie Maßnahmen ergreifen. Es ging aber alles gut.

    Zurück zu Hause wurden Betten für die Gäste gebaut und nun sitzen wir noch am Küchentisch, es ist gleich 1 Uhr, die Zeit von diesem Eintrag ist getrickst, mein Auge tränt wie Sau und ich müsste gleich schlafen aber es ist alles so nett und müde bin ich morgen sowieso, wie müde ich dann genau bin, ist ja egal.

    Dienstag, 6. Juli 2021
    05072021 - WmdedgT 7/2021

    Alles zu WmdedgT bei Frau Brüllen.

    Mein Tag glich heute einem Point&Click-Adventure.

    Ich wachte im Gästebett meiner Schwester auf. Das hatte seine Ordnung, hier war ich auch am Vorabend eingeschlafen, nachdem ich von zu Hause eine Tasche mit Übernachtungsmaterial, einen leeren Contigo-Kaffeebecher (voll von zu Hause mitgenommen, bei Ankunft leer) und einen Laptop sowie aus der Wohnung meiner Eltern zwei Krankenkassenkarten, einen Schlüssel und eine Tupperdose mit Bolognesesoße dorthin verbracht hatte. Die Bolognese wurde eingefroren.

    Nach dem Aufstehen kleidete ich mich unter Verwendung des Übernachtungsmaterials an und steckte alles, was übrig blieb (Pyjama, Kleidung vom Vortag) in eine Tüte. Diese ließ ich im Flur stehen. Ich nahm Schlüssel und Krankenkassenkarten, verließ die Wohnung, schloss die Tür ab und ging zur Hausärztin meiner Eltern. Dort ließ ich die Krankenkassenkarten einlesen und bekam 3 Überweisungen und 2 Rezepte. Mit den 2 Rezepten ging ich zur Apotheke und tauschte sie in 2 Medikamente um.

    Dann ging ich in die Wohnung meiner Eltern. Dort nahm ich eine Tasche mit zwei Masken, einer Flasche Wasser, eine Transportberechtigung und meine Mutter und zwei 5-Euro-Scheine, wir setzten die Masken auf und wir fuhren zu einer weiteren Arztpraxis. In dieser Arztpraxis ließ ich wieder zwei Krankenkassenkarten einlesen und gab zwei Überweisungen ab, während meine Mutter untersucht wurde, zeigte ich die Transportberechtigung vor und erhielt dafür einen Transportschein, diesen gab ich nach der Untersuchung dem Fahrer, der uns wieder zurückbrachte, genauso wie einen der 5-Euro-Scheine und den zweiten gab ich dem Beifahrer.

    Zurück in der Wohnung meiner Eltern setzten wir die Masken ab und warfen sie weg, ich steckte die Krankenkassenkarten in zwei Geldbörsen und die Transportberechtigung in einen Ordner, nahm von Papa N. einen Kuchen und einen 20-Euro-Schein entgegen und ging dann wieder in die Wohnung meiner Schwester, die ich mit dem Schlüssel aufschloss. Auf dem Esstisch stand der Kaffeebecher gefüllt mit heißem Kaffee. Ich nahm ihn und legte statt dessen die beiden Medikamente und die verbliebene Überweisung dort hin. Ich teilte den Kuchen in zwei ungefähr gleich große Teile und stellte den möglicherweise etwas kleineren Teil ebenfalls auf den Esstisch.

    Dann setzte ich mich an den Laptop und verfasste einen kurzen Übergabe-was-ist-wo-was-ist-zu-tun-Text und verschickte ihn.

    Dann nahm ich den Laptop, den verbleibenden möglicherweise etwas größeren Teil des Kuchens, den Kaffeebecher, das Übernachtungsmaterial und die Bolognese (aus dem Eisfach), schloss die Tür wieder ab und trug alles ins Auto.

    Ich fuhr 4 Stunden (bzw. 2 Stunden fuhr ich und 2 Stunden stand ich), währenddessen trank ich den Kaffee und das Wasser.

    Zu Hause angekommen erwärmte ich die Bolognese und wir aßen sie auf. Den leeren Kaffeebecher stellte ich in die Spülmaschine, das Übernachtungsmaterial räumte ich weg. Den 20-Euro-Schein gab ich Mademoiselle, dann nahm ich ihn ihr wieder weg, weil sie über mein Paypal-Konto ein Spiel kaufen wollte, dann gab ich ihn ihr wieder zurück, weil sie am Mittwoch einen Schulausflug macht, der 20 Euro kostet. Den Schlüssel liegt in der Kiste mit all den anderen Wohnungsschlüsseln anderer Leute (wir haben eine kleine Sammlung wegen Dingen wie Blumengießen, Kinder reinlassen, Zweitschlüssel-für-den-Vergessensfall etc.)

    Jetzt schreibe ich diesen Text am Laptop und esse dabei den Kuchen.

    Sonntag, 4. Juli 2021
    03072021

    Die Tage werden wieder voller, das ist ganz wunderbar. Gemeinsam Frühstücken, Chorproben, Karaoke, Übernachtungsbesuche, Verabredung zum Grillen, Treffen auf einen Kaffee, nächste Woche Kino und am Wochenende Treffen mit einer Freundin, um das Theaterabo abzuschließen und jeden Tag bin ich mittags schon doppelt so viel herumgelaufen wie an einem gesamten Tag zu Hause.

    Das ist wunderbar. Mal sehen, wie lange es geht.

    Samstag, 3. Juli 2021
    02072021

    Irgenwann heute Nacht - wann es war konnte ich nicht gut herausfinden, warum wissen Sie gleich - wachte ich auf, es war noch ganz dunkel (also vor 5 Uhr) und mein linkes Auge ging nicht auf. Ich behalf mir also mit dem rechten Auge und wankte ins Bad, im (dunklen) spiegel sah es so aus, als sei das Auge vollständig in der Gesichthälfte verschwunden, also schaltete ich das Licht ein, war arg geblendet und konnte aus dem rechten Auge auch nichts mehr sehen, so mit ein bisschen blinzeln und tasten fand ich aber heraus, dass der Eindruck im dunklen Spiegel nicht wirklich getrogen hatte. Es dah ein bisschen so aus, als hätte ich mir eine hautfarbige Coronamaske über das Auge gezogen.

    Weh tat aber nichts, also wusch ich mir pro forma mal das Gesicht und legte mich dann wieder ins Bett, was soll man auch sonst tun um die (angenommene) Uhrzeit. Ich schlief sofort wieder ein.

    Als ich das nächste Mal vom Wecker erwachte, konnte ich beide Augen öffnen, es war links aber beschwerlich. Ich ging wieder zum Spiegel, das Auge war wieder da, das fand ich gut. Es war leicht gerötet, das schien nicht das Hauptproblem zu sein, Oberlied und Unterlied waren aber sehr dick und eigentlich alles bis zum Jochbein sah aus, als hätte man es ein bisschen aufgespritzt. Sehr mysteriös.

    Noch mysteriöse wurde es, als ich zu M ging, um ihr die Sache zu zeigen und sie sah an ihrem linken Auge ganz genauso aus. Sofort glaube ich natürlich an eine Seuche und schüttelte Herrn N. im Bett wach, um seine Augen ganz genau betrachten zu können. Sie waren aber normal und er konnte sie auch öffnen, sogar böse gucken konnte er damit. Es schien sich also um eine reine Frauenseuche zu handeln.

    Als der Kreislauf in Schwung kam, transportierte er aber sowohl bei mir als auch bei M das zusätzliche Material, dass er ums Auge geschoben hatte, wieder ab. M sah nach dem Duschen völlig normal aus (Jugend halt, regeneriert schneller), ich sah immerhin so normal aus, dass auf der Straße niemand zweimal hinguckte und man in Videokonferenzen auch nichts sah. Über den Tag wurde es immer besser, ab Nachmittags hatte ich vergessen, dass was mit dem Auge war und wunderte mich immer nur noch kurz, wenn mein Blick in einen Spiegel fiel, und jetzt, am Abend, sieht man eigentlich gar nichts mehr.

    Aber was es war, wüsste ich schon gerne!

    Donnerstag, 1. Juli 2021
    30062021 (nochmal)

    Heute hat das mit den Erledigungen nicht geklappt. Ich musste zu viel Nachdenken und bin auch noch nicht fertig damit.

    Mittwoch, 30. Juni 2021
    30062021

    Das hat sehr gut geklappt mit den Erledigungen, zappzapp in 45 Minuten waren 12 Sachen erledigt und zwei gescheitert aber immerhin der Lösungsprozess eingeleitet. Die Liste ist jetzt deutlich kürzer - also nunja, halt um 12 Dinge kürzer.

    Morgen wieder.

    Dienstag, 29. Juni 2021
    29062021

    Ich muss morgen unbedingt irgendwann am Arbeitstag eine Überstunde abfeiern und in dieser Zeit Privatkrams erledigen, der nur zu "Geschäftszeiten" erledigt werden kann. Es ist sehr dringend (geworden). Dies ist ein Vorsatz.

    Montag, 28. Juni 2021
    27062021

    Kurz dachte ich heute, ich hätte geträumt, dass die Diktierfunktion meines Handys nun begreift, wenn ich mich um sprachliche Gleichbehandlung der Geschlechter bemühe. Meiner Erinnerung nach saß ich neulich irgendwann an einem Bahnsteig und diktierte etwas (es ist mir zu mühsam, am Handy zu tippen). Dabei verwendete ich den Glottal Stop und das Handy schrieb irgendwas mit ":innen". Davon erzählte ich heute in einem Chat - konnte das Ganze dann aber nicht mehr reproduzieren, so dass ich für kurze Zeit annahm, ich hätte diese gesamte Episode geträumt. So weit ist es schon gekommen. Dachte ich.

    Ist es aber doch nicht so weit gekommen oder es ist noch weiter gekommen, das ist nun Auslegungssache, mein Fehler beim Ausprobieren war es nämlich, einzelne Worte zu verwenden. Wenn ich einen Satz spreche, erkennt die Diktierfunktion den Glottal Stop tatsächlich, auch wenn sie ihn nicht in : oder * umsetzt sondern in eine Binnenmajuskel.

    Das gefällt mir.

    Sonntag, 27. Juni 2021
    26062021

    Ich lief heute einfach so zwei Stunden draußen herum - erst, um ein Rezept in der Apotheke abzugeben, das Rezept hatte ich aber, weil ich den Tag zunächst anders gedacht hatte, in einer anderen Tasche. Es war aber schön, herumzuspazieren, vielleicht, weil keine Maskenpflicht mehr herrschte, jedenfalls fühlte es sich leicht und luftig an und so lief ich einfach immer weiter in Richtungen, die mir gerade einfielen.

    Samstag, 26. Juni 2021
    25062021

    Heute war ich zum ersten Mal seit längerem (seit Pandemiebeginn evtl.?) in größerer Runde essen. Es waren insgesamt 7 Personen und wir saßen draußen.

    Eine Woche vorher hatte ich nachgefragt, ob Test oder Impfnachweis oder so etwas notwendig wären - drinnen ja, draußen nein wurde mir gesagt. Ob sich das in der letzten Woche nochmal geändert hat, weiß ich nicht.

    Insgesamt war ich über die Abwesenheit von irgendwelchen Maßnahmen überrascht. Weiß nicht, ob die schon komplett abgeschafft sind oder ob es sie nie gab, denn ich war ja bisher nicht in Restaurants, naja, das letzte Mal glaube ich letzten Sommer und da wurden noch fleißig Kontaktdaten erfasst und Desinfektionsmittel stand an allen Ecken und Enden - Desinfektionsmittel habe ich heute gar nicht gesehen (aber auch nicht gesucht). Heute lag ein QR-Code auf dem Tisch, zum Einchecken, hätte mir das niemand gesagt, dass er dazu dient, hätte ich das nicht gewusst, es stand nicht dabei und es sind ja ständig immer überall QR-Codes, die scanne ich ja nicht auf Verdacht alle ein. Papierlisten waren keine sichtbar, wir wurden auch nicht zum scannen aufgefordert, eine Kollegin tat es aber und ich bat sie, mich als Begleitung anzugeben, damit ich mich nicht damit befassen muss. Ich weiß natürlich auch nicht, ob man sich überhaupt noch irgendwo erfassen lassen muss, weil ich mich mit diesen Themen nicht mehr beschäftige, das ist mir zu komplex geworden, ich mache einfach, wozu ich aufgefordert werde.

    Das Zusammensitzen in großer Runde gefiel mir außerordentlich gut. Das Essen hingegen hätte für mich nicht unbedingt sein müssen, viel zu große Portionen (also: nicht größer als sonst aber ich habe mir wohl angewöhnt, nur zu essen, bis ich satt bin) und eigentlich habe ich noch nie sonderlich gerne beim Essen geredet, ich finde, da man beides mit dem Mund tut wird es stressig, wenn beide Tätigkeiten gleichzeitig ausgeübt werden sollen. Das war mir auch präpandemisch aufgefallen, aber da ich nun für länger aus dieser "Reden&Essen-Nummer" raus war widerstrebt es mir, mich wieder hineinzubegeben. Vielleicht mache ich das einfach nicht mehr.

    Und der Service war außerordentlich schlecht, im besten Fall hatte das Personal schlicht verlernt, wie es geht, aber sie waren so wurschtig, dass ich eher auf keine Lust tippe.

    Insgesamt also ein Erlebnis mittlerer Qualität. Am Sonntag probiere ich es nochmal aus, dann mit Frühstück.

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    Letzter Regen: 13. Mai 2024, 22:27 Uhr