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    Dienstag, 1. Dezember 2020
    Adventskalender (1. Türchen)



    Erklären können wir das nicht, aber es ist, wie es ist.

    Von "bei Podcasts schlafe ich ein" zu "hier ist ein Adventskalenderpodcast" in 8 Tagen ist mehr Punkrock, als im Alltag von Frau Herzbruch und mir allein zu leisten ist.

    Wir bedanken uns daher ganz herzlich bei @cucinacasalinga für viel Geduld für Monothematisches und schmerzhaftes Feedback, bei @slowtiger für das beste Logobild der Welt, bei @delanji und @_kid37 für das Teilen von Software-Finessen und bei @wortkrieger@krieglich für das Erklären ganz grundlegender Begriffe und Hosting-Beratung.

    Den Adventskalender-Podcast finden Sie unter herzregen.novemberregen.de oder durch Klick oben auf das Bild.

    Dienstag, 1. Dezember 2020
    30112020

    Weiß nicht, ob Sie das auch kennen und es ist ein ganz merkwürdiges Gefühl. Und ich weiß auch gar nicht, wo ich anfangen soll, das zu beschreiben.

    Manchmal gibt es das, dass man ein Stück von sich - eine Haltung, eine Fähigkeit, eine Stimmung - plötzlich verliert oder aus dem Auge verliert, auf diese Variante des Selbst nicht mehr zugreifen kann. Vielleicht ist sie verschüttet oder auch nur verschwommen oder verblasst. Irgendwann merkt man das, aber der Teil ist einfach nicht verfügbar, das ist verwirrend, vielleicht auch unangenehm, manchmal auch traurig.

    Dann, manchmal wird dieser Teil aber wieder konkreter. Manchmal flackert er vorbei oder ist aus dem Augenwinkel sichtbar, man scheint ihn schon greifen zu können aber dann doch irgendwie nicht richtig. Aber schon ganz nah dran. Und ich weiß, dass er - wenn ich ihn endlich zu packen kriege - noch immer nicht zuverlässig verfügbar sein wird.

    Aber auch das wird kommen. Die Richtung stimmt.


    ***
    Begegungsnotizen (alles außer zu Hause immer mit FFP2-Maske, schreibe ich ab jetzt nicht mehr dazu)
    Haushaltsmitglieder
    2 x 5 Minuten Zug
    20 Minuten Auto mit J

    Montag, 30. November 2020
    29112020

    Heute sah ich die Kraniche ziehen, natürlich wusste ich nicht, dass es Kraniche sind, so etwas weiß ich als Stadtkind nicht. Aber ich hatte gerade Papa N. ins Auto geholfen, als irrsinniges Geschrei von oben ertönte, ich schaute nach oben und sagte "meine Güte, was ist DAS denn??" und Papa N. sagte "Kraniche, hört man doch, sind sie schon in Formation?"

    Waren sie nicht, sie waren aber sehr viele und kreisten sehr wild herum, machten enormen Lärm, es schien mir so, als sei eine Hälfte des Schwarms schon deutlich höher in die Luft gekreist als die andere Hälfte und diese andere Hälfte würde nun versuchen nach oben aufzuschließen.

    Das war sehr schön!


    ***
    Begegnungsnotizen:
    Haushaltsmitglieder
    Schwester N. (Stoffmaske, ich FFP2)
    Tankstelle

    Sonntag, 29. November 2020
    28112020

    Fester Vorsatz: in der nächsten Pandemie kümmere ich mich um gar nix!

    ***
    Begegnungsnotizen:
    Haushaltsmitglieder
    Optiker
    Apotheke
    Supermarkt

    Samstag, 28. November 2020
    27112020

    Keine Zeit heute, muss Geburtstag feiern!


    ***
    Begegnungsnotizen:

    Haushaltsmitglieder
    30 min Mittagessen mit K, jede an einem Ende des Konferenztisches, ca. 8 Meter zwischen uns.
    5 min Fragmente, draußen, beide FFP2
    Abends Besuch von C, zusammen gegessen.

    Donnerstag, 26. November 2020
    26112020

    Nur sehr kurz heute, wir haben Anderes zu tun, so weit gehen zu sagen, "Besseres" möchte ich tatsächlich nicht. Aber mein Plan, etwas zur Ablenkung zu finden, ist voll aufgegangen. Ächz.

    ***
    Begegnungsnotizen:

    Haushaltsmitglieder
    Supermarkt
    sonst niemand länger als 2-3 Minuten am Stück

    Donnerstag, 26. November 2020
    25112020

    Unter den vielen völlig verrückten Vorfällen im Büro stach heute einer ganz besonders heraus:

    Irgendwer stellt später am Abend einer Kollegin leere, benutzte Kaffeetassen auf den Schreibtisch. An sich schon kein schöner Zug, mysteriös wird es aber, da diese Kollegin einen eigenen Raum hat, in dem es für andere keinen Grund zu sitzen gibt - für den gelegentlich kurzen Aufenthalt (was aus dem Drucker holen oder was ablegen) schon. Aber da hat man doch höchstens ganz selten mal zufällig einen Kaffee dabei, den man höchstens ein einziges Mal unachtsam abstellt und dann vergisst?

    So ist es aber nicht, es steht dort ziemlich regelmäßig morgens eine benutzte Tasse und als die Kollegin neulich eine Woche nicht da war, sammelten sich mehrere an.

    Ich bin ganz perplex und über die Vorgehensweise noch unschlüssig. DNA Proben nehmen? Kamera installieren oder jemanden nachts zur Beobachtung des Raumes im Schrank verstecken? Genau herausfinden, wer seine Getränke wie zubereitet (die Zielperson trinkt Kaffee aus Gläsern, es sind Milchspuren sichtbar, außerdem trinkt sie manchmal Pfefferminztee)? Mail an alle schreiben mit "Achtung, eine*r von uns ist offensichtlich jetzt komplett durchgedreht, bitte halten Sie alle die Augen auf!"?

    Wir haben uns geeinigt, dass sie jetzt zunächst einmal abschließt, wenn sie abends geht. Ist doof für diejenigen, die in dem Raum eben kurz was ablegen oder holen wollten, die müssen dann nämlich erstmal aufsperren. Aber ich hoffe, dass es der Kaffeetassenperson zu blöd ist, extra eine Tür aufzuschließen, um ihre Tasse abzustellen, wenn doch sowieso ein paar Meter weiter die Küche mit Spülmaschine ist.

    Für den Fall, dass nicht, können Sie mir weitere Eskalationsmöglichkeiten gerne hier hinterlassen!


    ***
    Begegnungsnotizen:
    Haushaltsmitglieder
    K (10 Minuten, FFP2 Maske)
    Supermarkt

    Dienstag, 24. November 2020
    24112020

    Ein weiterer toller Trick ist es, den Tag mit schönen Sachen zu befüllen, einfach weil die blöden dann nicht so viel Platz darin finden. Schließlich gibt es ja nur 24 Stunden.

    Ich habe heute einen Adventskranz gekauft, der sehr, sehr schön ist, bin aber zu faul, ein Foto zu machen, stellen Sie ihn sich einfach vor: ziemlich groß, verschiedene grüne Nadelzweige, außen dran auch ein paar grünbraune Blätter, darauf grüne Kerzen, die ungefähr so dick wie hoch sind und ganz grün, also nicht außen grün innen weiß sondern so durchmeliert. Dazu silber angesprühte Tannenzapfen, Perlen, Glitzer. Bin höchst zufrieden.

    Später am Tag habe ich dann mein Geburtstagsessen vorbestellt, es wird Gans geben (Brust und Keule) mit Rotkraut, Klößen und doppelt Maronen.

    Abends war es auch lustig, ich habe Quatsch mit Frau Herzbruch gemacht, zapp, wieder zwei Stunden rum.

    ***
    Begegnungsnotizen:
    Haushaltsmitglieder
    C, ca. 10 Minuten, viel Abstand, sie Stoffmaske, ich FFP2
    Meeting mit M und Externem, 1 Stunde, großer Meetingraum, alle FFP2-Maske
    Supermarkt
    Nachbarin draußen im Hof, 15 Minuten, Abstand aber keine Maske

    Montag, 23. November 2020
    23112020

    Ich bin fest der Überzeugung, dass Stillstand immer schlecht ist, besonders schlecht ist aber das Verharren in unangenehmer Gemütsverfassung. Mein Verfahren ist in solchen Fällen, zu rennen. Wegzurennen oder herumzurennen, egal, physisch oder psychisch, auch egal, das löst zwar natürlich die Situation nicht auf, aber zumindest während des Rennens bin ich raus, anderweitig beschäftigt, stehe für Schwermut nicht zur Verfügung.

    ***
    Begegnungsnotizen:
    Haushaltsmitglieder
    N und C, 10 Minuten mit Abstand, ich FFP2
    K, 10 Minuten mit Abstand, ich FFP2, K Stoff
    M, 5 Minuten mit Abstand, ich FFP2, M Stoff
    J, 5 Minuten mit Abstand, ich FFP2, J Stoff
    Dienstleistertermin, draußen, 15 Minuten mit Abstand, ich FFP2, er Stoff

    Montag, 23. November 2020
    22112020

    Das war eine Woche wie aus der Welt gefallen. Hoffe, die nächste wird besser, ich habe mich sogar getraut, ein paar Pläne zu machen.

    ***
    Begegnungsnotizen:

    Nur Haushaltsmitglieder

    November seit 6617 Tagen

    Letzter Regen: 05. Mai 2024, 21:00 Uhr