Keine weiteren Erledigungen gemacht, die wichtigste Erledigung zu der ich mich aufraffen musste, kam aber von der anderen Seite, als ich noch im Schlafanzug war. Manche Dinge regeln sich einfach von selbst.
Darauf hoffe ich auch (hier bitte kleinen geistigen Sprung machen) bei Büchern. Es ist so, dass ich viel lieber Bücher digital lese als auf Papier. Digitale Bücher kann man mittlerweile auch in Bibliotheken ausleihen und das fände ich schön, weil ich dann (so gut wie) nichts dafür bezahlen muss. EBooks entleiht man über die Onleihe (quasi das deutsche Bibliotheks-eBook-System), allerdings hat ein kurzer Check ergeben, dass die Onleihe so gut wie keins der Bücher anbietet, die ich im letzten Jahr gelesen habe, nämlich im Wesentlichen englischsprachige Fantasy/Science Fiction. Nun könnte ich mir natürlich sagen, okay, fortan lese ich das, was es in der Onleihe gibt - aber dazu habe ich halt keine Lust.
Ich hörte dann, dass in Deutschland mittlerweile auch ein US-eBook-Verleihsystem verfügbar ist, nämlich Overdrive. Diesem System sind allerdings bisher nur wenige deutsche Bibliotheken angeschlossen und keine an meinem Wohn- und Arbeitsort, gleichzeitig verlangen Stadtbibliotheken generell, dass angemeldete Nutzer über einen Wohnsitz im Stadtgebiet verfügen (vermutlich ein Finanzierungsding, öffentliche Gelder etc.) Berlin hat aber z.B. Overdrive im Bibliothekssystem, also dachte ich kurz darüber nach, ob mich eine meiner Berliner Bekanntschaften zwecks Erschleichung von Lektüre ihre Meldeadresse für eine Büchereianmeldung nutzen lassen würde, ich hatte sogar schon jemanden im Auge. Dann fiel mir aber ein, dass mein Kindle in Deutschland mit Overdrive gar nicht funktioniert, also müsste ich mir noch rasch ein anderes Lesegerät kaufen mit der daraus wieder resultierenden Qual der Wahl. Oder ich würde mir noch ein bestimmtes Programm auf dem Laptop installieren, die Bücher dort entleihen und dann per USB auf das Lesegerät... an dieser Stelle war ich schon so angestrengt von den ganzen Überlegungen, dass ich sie alle zu Gunsten eines ganz anderen Plans verwarf:
Ich schaffe ja eh nur rund 40 Bücher im Jahr, 40 Bücher zu sagen wir 10 Euro kann ich mir wohl noch leisten, jedenfalls besser als den Zeit-/Nervenaufwand, der offenbar mit Leihen einhergeht. Und außerdem habe ich sowieso noch vier riesige Stapel und zig MB ungelesener Bücher. Ich mache einfach gar nichts und warte entspannt ab, bis das eBook-Leihsystem einfacher (und internationaler) geworden ist.
Heute habe ich mich dann zu den Erledigungen aufgerafft und einen absurden Stapel an Post verursacht - es ist ja wirklich bei weitem noch nicht so, dass man alles per Mail erledigen kann. Leider. Immerhin kann ich mit der App meiner Bank jetzt Rechnungen per Foto einscannen und so zu 80% erkennt die App dann auch sinnvolle Dinge und ich muss zumindest keine IBANs mehr eintippen.
Fertig ist noch immer nichts aber hoffentlich die Starre durchbrochen und ich mache morgen dann den Rest. Vielleicht.
Gleich morgens kam auch eine Frau und holte aussortierte Dinge ab, es war 10 Uhr verabredet, sie fragte dann um 8 ob sie um halb 10 kommen könne und war um kurz nach 9 da. Mit mir gesprochen hat sie auch nicht, nur den offenen Rucksack hingedreht, es regnete ich war unter dem Mantel noch nicht komplett angezogen (wie gesagt, es war 10 verabredet...), die Frau stand also mit dem Rücken zu mir, sprach kein Wort aber ich wusste trotzdem, dass ich ihr die Sachen in ihren Rucksack stecken soll. "Dieses Leben ist ein Seltsames", dachte ich mir, während ich mich fest und verzweifelt an das Gerüst meiner Prioritäten klammerte: ich will Sachen loswerden, sonst nichts, auch nicht notwendigerweise nette Sozialkontakte. Sachen weg, alles gut, weitermachen.
Und gleich Karaoke, noch besser.
Wie ich mal etwa zwei Wochen lang dachte, wenn ich mich erst einmal genug ausgeruht und ausgeschlafen habe, würde ich am 1. Januar dann dem Phönix aus der Asche gleich erwachen und sofort DINGE tun. Was für Dinge spielt dabei keine Rolle (alles halt, was sich so ansammelt), ich sah jedenfalls vor meinem inneren Auge einen Tag voller Aktivität und übersah dabei, dass ich vermutlich noch nie einen Tag voller Aktivität nach einem Abend voller diverser Getränke, überraschend viele davon grün und hochprozentig, erlebt habe.
So auch heute, das immerhin ist 2019 schon einmal nicht neu.
Platzhalter, schnell ein Platzhalter. Morgen mehr.
So bitteschön:
Der Kramskorb in der Küche, Entstehungsort der Einkaufszettel und Notizen an die Familie.
Nachgereicht. Das letzte schwer zu fotografierende. Ich hab noch so viele tolle, große Türchen, aber ach, die Zeit. Ein andermal.
Auch heute eine schwierig zu fotografierende Tür.
Ein schwierig zu fotografierender Schrank.