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    Montag, 13. März 2017
    Wieder

    Zu müde für alles, aber ein wohliges Müde, eins bei dem ich mich auf die Bettdecke und das Kopfkissen freue und gleich nach dem Hinlegen in einen weichen, ruhigen Schlaf sinken werde, unaufregend und maximal etas heiter träume und am nächsten Morgen kurz vor dem Wecker ausgeschlafen bin.

    Sonntag, 12. März 2017
    Reicht nicht

    Da sitze ich den ganzen Tag an wechselnden Orten und lese, mache sonst so gut wie nichts anderes, aber es ist nicht genug, es reicht einfach nicht, ich möchte noch ein paar Tage - vielleicht drei oder vier - einfach nur weiterlesen.

    Sonntag, 12. März 2017
    Leergut-Tänzer

    Das einzige Lustige beim Einkaufen heute war der Mann, der - mit mehreren Tüten Leergut beladen - alle drei Rückgabeautomaten gleichzeitig benutzte. Die Tüten hatte er strategisch in der Mitte aufgestellt, entnahm immer drei Flaschen auf einmal, schob in schneller Abfolge mit einer halben Drehung in jeden der über Eck angeordneten Automaten eine, drehte sich dann im selben Schwung weiter zurück zur Tüte und begann von neuem.

    Leider schaute er kein einziges Mal auf und ging auch nach vollbrachtem Werk geduckt weg, so als ob er schon voraussetzen würde, für die Blockade aller Automaten angemeckert zu werden. So konnte er meine bewundernden Blicke nicht sehen.

    Freitag, 10. März 2017
    Ruhe

    Ich habe für die nächsten 2 Tage keinerlei Pläne und werde mich deshalb die ganze Zeit damit beschäftigen können, die sich pellende Haut von den Füßen zu zuppeln. Wenn ich will.

    Freitag, 10. März 2017
    Rentnerstress

    Mama N: Wann kommt ihr denn mal wieder? Letztes Mal war ja sehr kurz. Wir vermissen euch schon! Sag mal, wolltet ihr an Muttertag kommen? Das wäre natürlich sehr schön, da würde ich mich schon freuen. Nur sind wir da ab nachmittags und abends feiern, der Herbert hat Geburtstag, also ihr könnt natürlich kommen, da freuen wir uns, aber vielleicht ist es an einem anderen Wochenende besser.

    Frau N: Hmhm. Wir könnten ja an dem Wochenende danach kommen.

    Mama N: Ja klar gern, nur da hat der Willi Geburtstag, da sind wir also auch feiern.

    Frau N: Am Wochenende davor?

    Mama N: Da hab ich ein Konzert, das ist mit übernachten, ich weiß noch nicht genau, ob ich übernachte, also eventuell nehmen wir doch lieber ein anderes Wochenende.

    Frau N: Ja - äh - wie sieht es denn zwei Wochen vorher aus?

    Mama N: Da kommt schon die Gisela, da sind die Betten belegt. Nehmen wir lieber eins, wo ihr auch übernachten könnt.

    Frau N: Hmhm, also das Wochenende 2 Wochen nach Muttertag?

    Mama N: Da sind wir doch verreist, das weißt du doch!

    Frau N: Na dann schlag du mal was vor.

    Mama N: Wie wäre es denn mit Wochenende xy?

    Frau N: Da geht es leider nicht, da ist ein Wettkampf.

    Mama N: Achja, das versteh ich natürlich. Ihr habt halt echt immer viel um die Ohren. Das ist so bei jungen Leuten, das weiß ich ja!

    Mittwoch, 8. März 2017
    Gewonnen

    Eine Viertelstunde lang mit mir debattiert, ob ich zum Sport gehe, ich hatte nämlich seit heute morgen um 4 Uhr hartnäckige Kopfschmerzen, die sich auch von Tabletten unbeeindruckt zeigen, irgendwas von Verspannung, gut möglich, dass Bewegung da hilft, herumsitzen half jedenfalls den ganzen Tag schon einmal nicht. Aber so kalt und so regnerisch draußen und so wenig Lust auf noch mehr Menschen, die ja auch nicht nur mit verbalem sondern auch noch mit körperlichem Kontakt. Aber auch keine Lust, das ausfallen zu lassen. Bei mir gilt ja die Regel "im Zweifel ja", also ging ich los, ich nahm mir noch schnell den pinkfarbenen Regenschirm, die Sporthose hatte ich auch schon an, das sollte nicht alles patschnass werden.

    Der Regenschirm ließ sich unten nicht richtig öffnen, zum nochmal umkehren fehlte aber die Zeit. Irgendwann war er halb offen, mein Kopf steckte im Schirm wie in einer umgedrehten Tulpe mit traurig hängenden Blättern, denn mindestens 5 Metallstreben waren sowieso auch durchgebrochen. Keine Ahnung, wieso wir so einen Schirm überhaupt noch haben, ich könnte schwören, der war neulich noch in Ordnung aber vielleicht hatte ich da auch den grauen oder den blauen, jetzt steckte ich jedenfalls mit dem Kopf in einer traurigen pinkfarbenen Tulpe.

    Die Hose war dann auch schon nassgeregnet und wurde immer länger (das haben nasse Hosen so an sich) und dadurch immer nasser, klar. Aber ich werde trockene Füße behalten, dachte ich mir, kurz bevor die Zehen in den Schuhen nass wurden dachte ich mir das. Dann dachte ich, dass es sehr unangenehm ist mit nassen Zehen, so komische nasskalte Punkte, sehr unangenehm, sicher wäre es besser, wenn, dann richtig nasse Füße zu haben. Ich jammerte vor mich ihn, flüsterte im Rhythmus meiner Schritte "jammer, jammer, Vorschlaghammer" (ich neige beim Jammern zu Aggressivität, depressiv-passives Jammern liegt mir nicht). Jam-mer jam-mer Vor-schlag-ham-mer jam-mer jam-mer Vor-schlag-ham-mer jam-mer jam-mer Vor-schlag-ham-mer jam-mer jam-mer Vor-schWAPPlatsch, in eine Riesenpfütze getreten, jetzt waren beide Füße ganz nass, nein, das war doch nicht besser.

    Hose nass, Schuhe nass, es war noch nicht alles verloren, kein Grund, umzukehren, ich beschloss, mich auf das Allerwesentlichste zu konzentrieren: kein Wassertröpfchen auf der Brille. Ich hasse Wassertröpfchen auf der Brille. Würde ich mit trockener Brille ankommen, wäre noch alles gut, es hätte alles seinen Sinn und seine Richtigkeit und mein Entschluss, zum Sport zu gehen mit Kopfschmerzen und durch Sauwetter wäre durch die trockene Brille per se gerechtfertigt. Achja, eigentlich hätte ich beim Sport natürlich Kontaktlinsen tragen wollen aber egal. Ich steckte meinen Kopf tiefer in die traurige Tulpe. An der letzten Kreuzung fuhr ein Auto recht dicht am Gehweg vorbei, der Mantel war dann auch nass.

    Aber die Brille nicht. Beim Sport angekommen warf den Schirm sofort in den Mülleimer, hielt die Brille triumphierend gegen das Licht und: kein Tröpfchen. Ha. Gewonnen.

    Dienstag, 7. März 2017
    :-)

    Gerade hab ich den Kalender durchgeblättert (ja ich habe einen Papierkalender), um jemandem Vorschläge für mögliche Treffen zu machen und dabei habe ich entdeckt: ich hab in den nächsten Monaten ausschließlich Vorhaben und Termine, auf die ich mich freue.

    Montag, 6. März 2017
    Im Konjunktivland

    Das Buch, das wir gestern besprachen - The first Fifteen Lives of Harry August - da geht es so grob um jemanden, er immer wieder lebt. Er stirbt, zapp, wird er wieder neu geboren und kann sich an alles erinnern. Wie bei "Und täglich grüßt das Murmeltier", nur eben ein ganzes Leben.

    Was wir anders machen würden, wenn wir so jemand wären, war die letzte Frage die gestern jemand stellte. Und noch immer bin ich ganz erstaunt, dass die allermeisten nur davon sprachen, welche anderen Studiengänge sie wählen würden, welches andere, weitere Wissen für sich suchen, für das jetzt vielleicht nicht genug Zeit ist.

    Ich würde so vieles anders machen. Total und komplett und wie man den Sog eines ganz anderen Lebens nicht spüren kann, frage ich mich jetzt. Nicht als Wunsch oder als Sehnsucht, eher mechanisch, wie wenn man im Meer steht und die Welle kommt und dann geht das Wasser zurück und zieht und zieht und zieht.

    Ich würde ein Leben leben so wie jetzt und eins das total auf Karriere ausgerichtet ist und eins als Hausfrau und Mutter mit so vielen Kindern wie möglich, eins als Bäuerin vielleicht, eins in einem handwerklichen Beruf und eins, in dem ich gar nichts mache, eins in dem ich trinke oder Drogen nehme (das hatte ich gestern noch ausgeschlossen wegen kein Interesse, aber andererseits, in so einer Situation: warum denn nicht?) und eins in dem ich spiele und vielleicht eins in dem ich Verbrecherin bin - Mörderin wollte ich erst schreiben aber das würde ich vermutlich nicht übers Herz bringen, wobei ich nicht weiß, nach wie vielen Leben man da abstumpfen würde. Als Entwicklungshelferin vielleicht eines, oder anderweitig wohltätig, eins in der Wissenschaft, eins mit ganz vielen Tieren, eins allein, eins mit einer Partnerin, eins mit einem Partner, eins in einer alternativen Wohnform und auf jedem Kontinent eines sowieso, ich würde das alles durchprobieren, wo ist das Risiko, wenn es völlig unterträglich ist, gibt es ja die Notbremse. Der Wert so eines Lebens nimmt ja auch rapide ab, wenn es unendlich verfügbar ist. Und zapp, ein neuer Versuch.

    Grauenhafte Vorstellung, andererseits. Ich wäre irgendwann so unendlich müde.

    Sonntag, 5. März 2017
    WmdedgT

    (Was das ist und die übrigen Einträge dazu finden sich hier bei Frau Brüllen.)

    Um 9:11 Uhr schrie die kleine Katze mich wach, die Näpfe waren nämlich leer aber das fand ich gut, das beste am Wochenende ist ja, dass man aufwacht und sich nicht sofort beeilen muss. Also füllte ich die Näpfe und kraulte die kleine Katze beim Fressen und ging dann wieder ins Bett, bis ich Lust hatte, aufzustehen. Das war ungefähr eine halbe Stunde später.

    Ich siedelte um auf die Couch, mit Kaffee und der Papierzeitung. Ich bin jetzt bei Ausgabe 3 der Papierzeitung und muss sagen, Bildung ist ein aufwändiges Hobby. Diese Monstrum hat so um die 75 Seiten, jede Woche 75 Seiten Zeitung lesen - gut, ein paar davon sind monströse Werbeanzeigen für Autos und den Feuilleton lasse ich eh weg, das ist mir zu blasiert - lässt sich nicht ohne weiteres in meinen Alltag integrieren. Dafür muss ich mir schon den Sonntag freihalten.

    Irgendwann gab es Frühstück, dann Telefonate mit Eltern und Schwester und danach, um ca. 12 Uhr, beschloss ich, Babyfüße zu machen und handelte mir damit weitere 2 Stunden Couchzeit ein.

    Sehr oft will ich Sonntags die Wohnung einfach gar nicht verlassen. Das ist ja eine Freiheit, die man erst einmal haben muss. Als Kind wird man Sonntags ständig zu Ausflügen oder Besuchen genötigt, als Erwachsene verspürt man dann den Drang, dem Kind irgendwas zu bieten und mit ihm Ausflüge oder Besuche zu machen. Und dazwischen hat man den Drang, selbst irgendwas zu erleben im Sinne von Carpe Diem (bei schönem Wetter ist allerdings meist mehr Carpe angesagt als bei Regen). Eine glückselige Zeit in meinem Leben gab es so zwischen 15 und 16 Jahren, da besaß ich nämlich nur eine einzige Jeans, die ich für gesellschaftstauglich befand und deshalb ausschließlich trug. Die musste Sonntags gewaschen und getrocknet werden, also verbrachte ich diesen hosenlosen Tag daheim. Und heute habe ich mich selbst vom Rausgehzwang emanzipiert und sitze auf der Couch, wann ich will, unabhängig von der Wäschesituation.

    Allerdings hatte ich heute nach den Babyfüßen auch erstmal von Couch und Zeitung und brach zu einem kleinen Spaziergang auf, der mich zur Packstation führte. E-Mail und SMS behaupten, dort sei seit 2 Tagen eine Sendung für mich drin. Ich wusste, dass das nicht stimmt, die Sendung hatte ich nämlich am Freitag bereits abgeholt. Aber ich wollte sowieso ein Paket wegbringen und neugierig war ich auch; es hätte ja sein können, dass ich das Paket einer fremden Person bekomme, es wäre nicht das erst Mal. War aber nur eine Falschmeldung, der Automat gab mir keine fremden Bestellungen, ich legte also nur mein Paket ein und spazierte dann wieder nach Hause. Das alles in strahlendem Sonnenschein.

    Sofort, als ich wieder zu Hause war, begannen Sturm und Regen. Also las ich halt wieder in der Zeitung bis ich hungrig wurde und deshalb Abendessen kochte: Schweinegeschnetzeltes mit Paprika, Brokkoli, Lauch sowie Reis und Kräuterbutterbaguette.

    Kurz darauf war ich mit dem Lesedings im Internet verabredet, wir hatten gemeinsam "The first fifteen lives of Harry August gelesen" und heute war die Besprechung. Weil ich das Buch schon irgendwann im Januar beendet hatte, war ich besorgt, ob ich mich noch gut genug erinnern würde. Zusätzlich hatte ich es auch noch elektronisch gelesen, da kann man dann ja keine Post-its reinkleben, alles höchst erschwerende Bedingungen. Aber es kam dann doch noch sehr vieles wieder zurück. Wir unterhielten uns etwa zwei Stunden - interessanterweise läuft es immer auf etwa zwei Stunden hinaus, so als ob das die natürliche Zeitspanne wäre, die man entspannt über ein Buch sprechen kann.

    Anschließend jagte ich Mademoiselle ins Bett und setzte mich dann - Überraschung - wieder auf die Couch. Diesmal ausschließlich mit dem Internet, keine Zeitung mehr heute.

    Was ich machen wollte aber nicht gemacht habe: meiner Mutter und einer Freundin Terminvorschläge machen und die Zettelsammlung auf dem Küchentisch ordnen. Jetzt habe ich aber auch keine Lust mehr.

    Samstag, 4. März 2017

    Irgendwie motorisch verwirrt habe ich mir heute sowohl Kaffee als auch Wasser und Bier in den Ausschnitt gegossen. Also jedes Getränk, das ich heute überhaupt zu mir genommen habe.

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