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    Donnerstag, 29. September 2016
    Abendwunsch

    Ich bin sehr, sehr müde und wünsche mir für heute eine Nacht mit schnellem und tiefem Schlaf, in der ich höchstens aufwache, um angenehm überrascht feststellen zu können, dass ich mich nochmal gemütlich umdrehen kann. Mit nicht zu kalt und nicht zu warm, schnurrenden Katzen nebendran, ein bisschen Regen draußen wäre schön, ist aber wohl zu viel verlangt, immer dem richtigen Kopfkissen, keinen eingeschlafenen oder verrenkten Körperteilen und besonders: keinen juckenden Körperteilen, mit nicht ständig aufs Klo und mit heiteren, nicht zu aufregenden Träumen.

    Donnerstag, 29. September 2016
    Auch spannend.

    Besonders spannend war es heute, den Kater zu beobachten, wie er erst etwa 5 Minuten lang in eine bestimmte Ecke des Raumes starrte und sich dann bucklig und gesträubt millimeterweise annäherte. Mit buschigem, zitterndem Schwanz, mal von links, dann von gerade aus, dann von rechts, der Kopf vorgestreckt, flehmend, dann doch lieber wieder ein Stück zurück, den Hals nochmal ganz lang recken, vorsichtig, ein paar Tatzenschritte nach vorn. Nach links nach recht, recken, schnuppern, zurückzucken, wieder von vorne.

    Passiert war eigentlich gar nichts, außer, dass die Putzfrau beim Staubsaugen wohl ein Kratzbrett auf den Kuschelsitz gelegt hatte. Was für eine Aufregung!

    Dienstag, 27. September 2016
    Spannend.

    Morgen probiere ich mal Büro. Ich sage "probiere", weil die Ärztin meines Vertrauens und ich zwar meinen, dass man das nach einer Woche ohne Fieber und passablem Allgemeinbefinden durchaus mal wieder machen kann, ich aber andererseits eben noch unheimlich krank klinge. Zum einen durch den Husten (der sich aber noch ziehen wird), zum anderen durch die (nicht vorhandene) Stimme. Und auf so etwas reagiert der Oberchef außerordentlich allergisch, ich habe schon diverse Male Personen, die so klangen wie ich, in seinem Auftrag aus dem Gebäude und wieder ins Bett geschickt.

    Ich bin also ein wenig gespannt, wie viele Stunden ich morgen schaffe, bevor ich mich selbst rauswerfen muss.

    Montag, 26. September 2016
    Es wird, es wird.

    Ich habe heute alle Badezimmerschränke aussortiert und umgeräumt und dabei 3 große Tüten Müll produziert, davon allein eine mit abgelaufenen Medikamenten und eine weitere mit Pröbchen - ich habe lange Zeit Pröbchen gesammelt weil ich dachte, wenn ich z.B. schwimmen gehe oder verreise ist es so praktisch, Minipackungen dabei zu haben. War es dann aber doch nicht, erstens gehen diese Packungen oft schlecht auf unter der Schwimmbaddusche und zweitens ist es viel praktischer, einfach eine große Flasche Shampoo immer in der Schwimmtasche zu haben, so dass man nicht jedes Mal neu irgendwas einpacken muss. Und beim Verreisen ist es ähnlich, da müsste ich ja abzählen, wie viele Tage ich unterwegs bin und am Ende will ich dann an einem Tag zweimal duschen - alles viel zu kompliziert. Alles jetzt im Müll. Die dritte Tüte: abgelaufene Körperpflegeprodukte, alle irgendwann geschenkt bekommen und den Geruch nicht gemocht und dann gedacht, ich könnte sie vielleicht weiterverschenken, das ist aber ja auch ein gewisser Aufwand. Tatsächlich stelle ich bei meinen Aussortieraktionen fest: abseits der Mülltonne ist es deutlich schwieriger, Dinge loszuwerden als Dinge zu bekommen.

    Der Husten nervt weiterhin und die Stimme fehlt mir sehr, aber ansonsten bin ich jetzt in einem körperlichen Zustand, der es mir auch erlaubt, ohne Schweißausbrüche das Haus zu verlassen und einkaufen zu gehen. Nur die Treppen auf dem Rückweg schaffen mich noch. Zwei Stockwerke, die ich sonst gar nicht wahrnehme, und jetzt muss ich auf jedem Treppenabsatz pausieren, oben komme ich schweißgebadet an, aber das Gute: nach 5 Minuten auf dem Sofa ist alles wieder top und ich habe gerade Lust, mir den nächsten Schrank zum Aussortieren zu schnappen.

    Sonntag, 25. September 2016
    Glück gehabt

    Zweimal hatte ich heute richtig, richtig Glück auf der Autobahn, jeweils in einer längeren Baustelle, in der die Fahrbahn in zwei einzelne Spuren aufgeteilt wurde, die leicht unterschiedliche Wege nahmen und zwischen denen kein Wechsel mehr möglich war.

    Beide Male krachte es nämlich in der Spur, die ich nicht genommen hatte, so sehr, dass der Verkehr dort komplett zum Stillstand kam.

    Samstag, 24. September 2016
    Schweigend ins Gespräch vertieft

    Ich habe mich heute den gesamten Tag mit Menschen unterhalten und nicht nur nebenbei, nein, von ca. 16 - 20 Uhr saß ich sogar an einem Tisch auschließlich zum Zwecke des guten Gesprächs. Und das, obwohl ich ja gar nicht sprechen kann.

    Am Anfang war es tatsächlich etwas merkwürdig, aber mit Mimik und Gestik geht dann doch enorm viel. Und für Umstände, die sich pantomimisch wirklich nicht gut darstellen lassen, habe ich mir eine kleine App auf dem Handy installiert, die Text in Sprache umwandelt.

    Sollte diese Text-zu-Sprache-App Daten abgreifen, ach was, sollte, sie tut es ganz sicherlich, wünsche ich den Auswertenden mit Sätzen wie "Ich kann zwar ich nicht sprechen, aber Wachteln fangen kann ich sehr wohl!" viel Vergnügen.

    Freitag, 23. September 2016
    Wien - bitte Tipps!

    Ende Oktober werden Mademoiselle und ich nach Wien reisen, einfach mal so, weil Ferien sind. Anreise Montag, Abreise Freitag, alles dazwischen ist offen.

    Was können wir denn dort mal Schönes machen? Wir laufen beide außerordentlich gerne herum, also durch Straßen, Stadtviertel, Parks.

    Tourikram ist auch völlig okay, wir sind ja Touristen. Hop-on-hop-off-Busfahrt ist also fest eingeplant, aber lohnt sich Schiffahrt oder gar Pferdekutsche? Gibt es irgenwas, das man keinesfalls verpassen sollte?

    Und wie ist es mit Essen? Schnitzel muss natürlich sein, Mehlspeisen auch und Ende Oktober wird oft Zeit für Kaffee oder heiße Schokolade sein - gibt es da eine Empfehlung oder mehrere?

    Irgendwas, das unbedingt zu vermeiden ist?

    Bitte her mit allen Tipps, dankeschön :-)

    Donnerstag, 22. September 2016
    Keine Ahnung

    Keine Ahnung, was ich erzählen soll. Von krank will ich nicht mehr aber sonst erlebe ich nix, ich kann ja noch nichtmals Selbstgespräche führen.

    Für das Wochenende hatte ich eigentlich eine Wanderung geplant, die ich jedes Jahr einmal mit meiner Mutter und Mademoiselle sowie Pe, deren Mutter (die die Freundin meiner Mutter ist) und deren Kind (das der Freund von Mademoiselle ist) unternehme, und meistens feiern wir dabei gleichzeitig die Geburtstage der Kinder. Nur kann ich jetzt gerade nicht wandern, das andere Kind auch nicht (ebenfalls krank), so dass wir nun abgemacht haben, nur mental zu wandern und den Rest der Feierlichkeiten auf der Terrasse zu begehen.

    Das wird komplett ohne Stimme natürlich auch interessant.

    Mittwoch, 21. September 2016
    Nützlinge

    In meinen Bäumen wohnen jetzt Nützlinge. Nämlich Florfliegenlarven und Marienkäferlarven.

    Die Ausbringung der Florfliegenlarven war denkbar einfach. Statt mich für das Modell "Pappwabe, von der man Stück für Stück Zellstoff abnimmt, die Maden vorsichtig hinausklopft auf Papierstreifen und diese dann über die Bäume hängt oder irgendwie so" hab ich mich für das Modell "Larven mit Nahrung in Pappkarte" entschieden. Die Pappkarten hängt man dann einfach in die Bäume und geht davon aus, dass die Larven klug genug sind, aus der Pappkarte hinauszukriechen, wenn sie ihre Nahrung aufgegesssen haben. Um dann eben ihrer Bestimmung, der Blattlausjagd, nachzugehen.

    Eigentlich auch einfach war es mit den Marienkäferlarven. Diese kamen in einer kleinen Dose mit Papierfitzelchen und dazu gab es Papphäuschen mit Aufhänger. Die Aufgabe war also, die Papierfitzellarvenmischung auf die Papphäuschen zu verteilen, das tat ich über einer ausgeklappten Zeitung, um nicht durch zittrigen Hände Larven zu verlieren. 6 Häuschen hatte ich und es waren auch schon alle befüllt und einige aufgehängt, als der Kater kam um zu schauen, was ich da wohl so treibe. Ich ging davon aus, die Häuschen würden ihn nur mäßig interessieren, tatsächlich ging er aber darauf los wie auf Katzenminze und bevor ich die verbleibenden Häuschen retten konnte, hatte der Kater auch schon seinen Kopf tief in einem davon vergraben - so tief, dass er stecken blieb und mit Häuschen über der Nase in die Wohnung rannte und es dort irgendwo in der Nähe des Sofas abschüttelte. Ein paar Larven waren noch drin. Ein paar aber sicher auch nicht.

    Wenn ich irgendwo zwischen Balkon und Wohnzimmer demnächst Marienkäferchen habe, weiß ich warum.

    Dienstag, 20. September 2016
    Soooooo.

    Das war heute der erste Tag ohne Fieber. Seit dem 9.9. Und das bleibt jetzt vorerst so, behaupte ich mal. Auf der Couch werde ich trotzdem noch eine gute Zeit vor mich hinruhen, das war nämlich ziemlich anstrengend.

    Morgen kommen aber die Käferchen und Florfliegenlarven. Das passt gut, da habe ich gleich etwas zu schauen, das aber mit minimaler Aufregung behaftet ist. Und reden muss man dabei auch nicht, ich hab nämlich keine Stimme mehr.

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