Ich habe das perfekte Sommer-Wohnungsbelüftungssystem erfunden. Das ist hier etwas kompliziert. Man kann die Balkontür den lieben langen Tag offen lassen, aber leider kein Fenster richtig öffnen wegen der Katzen. Man braucht aber ja Durchzug, also muss ich neben der Balkontür auch das Wohnzimmerfenster öffnen, da steht aber genau ein Baum davor und ich sehe das schon vor mir, Fenster auf, Katze auf der Fensterbank, Katze im Baum, Geschrei. Das will ich nicht.
Mein System ist jetzt folgendermaßen: das Wohnzimmer hat ja sogar zwei Fenster. Beide sind so groß wie eine Tür, was weiß ich, 220x80 oder so. Bei dem vor dem Baum mache ich gar nix, der Baum hält die Sonne fern und die Blicke der Nachbarn, aber trotzdem kommt ordentlich Licht hinein. Das andere öffne ich komplett, lasse aber die alten Außenrolläden herunder, die haben ganz viele Schlitze und Spalten, keine davon natürlich so groß, dass eine der Katzen, selbst nicht die kleine, hindurchpassen würde. Jetzt ist ein schönes Lüftchen, das ist aber noch gar nicht mal das Allerbeste.
Das Allerbeste ist nämlich, dass - weil das Fenster so groß ist vermutlich - es so ist, als würde man auf der Straße sitzen. Ich höre, was die Leute am Kiosk kaufen und beim Spazieren bereden, ich rieche, wenn jemand mit Döner vorbeiläuft oder eine Zigarette raucht oder was die Nachbarn kochen und so weiter. Gleichzeitig sitze ich aber auf der Couch und kann in der Nase bohren und keiner sieht es. Es ist Luft da aber definitiv keine Sonne.
Draußen und gleichzeitig drinnen, das Beste aus beiden Welten vereint. Nachdem ich das herausgefunden habe, kann der Sommer - dem ich nach etwa 7 Stunden heut im richtigen "Draußen" schon abgeschworen hatte - jetzt von mir aus doch noch ein paar Tage weitergehen.
Ein weiteres Mal haben wir heute in diesem Haushalt Herrn M1Molter, dem Youtube-Heimwerkerhandwerker, gehuldigt - eine gewisse Akzeleration der Beziehung lässt sich nicht leugnen. Diesmal wieder zu zweit, also mit M1Molter zu dritt, schon beim Frühstück spielte ich Herrn N. das Video vor, in dem die Öffnung eines verklemmten Flusensiebs aus dem Inneren der Waschmaschine heraus demonstriert wird. Mein Ziel war es, nicht nur Fachkenntnis sondern auch Motivation zu vermitteln. Herr N. versteckte seine Begeisterung zwar auf norddeutsche Art, hielt aber immerhin die Augen auf den Bildschirm gerichtet. Ich lehnte an ihm und hatte zärtlich den Arm in seinem Nacken.
Beim letzten Mal Flusensieb hatte ich diese Operation an der offenen Waschmaschine ja ganz allein unternommen, ich muss sagen, zu zweit ist es einfacher. Besonders, wenn man den Part innehat, bei dem man nur die Anweisungen erteilt. Es ging alles viel schneller als beim letzten Mal.
Und was im Flusensieb drin war können aufmerksame LeserInnen leicht erraten:
Kissenfüllungspolyesterkügelchen. Mindestens 3 gute Handvoll.
Warum ist es denn so spät, das war so nicht ausgemacht.
Sachen könnte ich Ihnen erzählen heute - nur kann ich die leider nicht erzählen, aber es ist, als hätten sich alle im Denken etwas schwerfälligen Menschen meins Umfeldes zusammengeschlossen um sicherzugehen, dass ich in einer Woche auch wirklich, wirklich urlaubsreif bin und nicht etwa doch noch im Büro verbleibe. Keine Sorge, keine Sorge, der Plan geht auf.
Wie komisch, ich habe heute gar keinen Muskelkater. Vielleicht befindet sich der Körper noch im Schockzustand.
Im Büro lichtet sich das Chaos. Das liegt daran, dass ich die 5 superunangenehmen / komplizierten Dinge, die ich angesammelt und fleißig geschoben hatte, heute endlich erledigt habe. Jetzt brauche ich nicht mehr allein 2 Stunden täglich, um darum herumzuschleichen. Noch 3 volle Tage und 3 durch Meetings zerstückelte halbe.
Nachmittags im Supermarkt einer Frau, schätzungsweise um die 50, sehr dezent gesagt, dass man ihre Unterwäsche sieht, wenn sie sich so in ihren Einkaufstrolley beugt. Sah insgesamt und auch vom Stil der Unterwäsche her nicht nach Absicht aus. Die Frau flüsterte es ihrem Mann. Der Mann brüllte mich an, was mir einfällt, ob ich lesbisch sei, dass ich seiner Frau auf den Hintern gucke. Kurz überlegt, Kampfposition einzunehmen und ihn ins Konservenregal zu schubsen. Ich bin im Schubsen sehr begabt, müssen Sie wissen. Statt dessen lachend weggegangen.
Dann noch einen großen Müllsack mit 3/4 leergegessenen Chipstüten entsorgt. Das Problem mit dem Nicht-aufhören-Können haben wir hier offenbar nicht. Außerdem: 3 leere ehemals hübsche Glasflaschen, eine alte Butterbrotdose, diverse schon sehr lange geöffnete Gläser mit irgendwas aus dem Kühlschrank.
Und der Staubsauger ist angekommen. Es gibt ja Leute, die haben Nachbarn, die Pakete nicht annehmen wollen. Ich habe Nachbarn, die das Paket annehmen, mir dann zurufen, dass sie das Paket haben, während ich das Fahrrad abschließe und hinzufügen "aber ich trag Ihnen das hoch, das ist schon recht schwer." Was macht man da? Kuchen?
Gestern noch, als ich mit Frau Fragmente beim Mittagessen saß, sprachen wir darüber, dass es in unserem Alter und bei unserem Lebenswandel gar nicht mal mehr eine so flüssige Bewegung ist, wenn wir vom Fußboden aufstehen. Was Frau Fragmente so täglich auf dem Fußboden liegend macht, weiß ich leider nicht ich habe vergessen, es zu erfragen. Ich aber bin zweimal täglich am Boden, um der kleinen Katze beim Fressen Gesellschaft zu leisten, danach verlangt sie bekanntlich. Und dann liege ich auch noch mindestens einmal am Tag richtig bäuchlings auf dem Wohnzimmerparkett, um ein Bällchen oder eine Stoffmaus unter dem Sofa hervorzuangeln. Und es stimmt, die allereleganteste Bewegung von allen ist das Aufstehen nicht (mehr).
Als hätte er uns belauscht, sagte der Sporttrainer heute: "Wir sollten mal das Aufstehen üben!" Dann übten wir das Aufstehen. Über das linke Bein, über das rechte Bein, immer im Wechsel, immer direkt in einen festen Stand, den Gegner im Auge behalten, nach dem Aufstehen sofort einen Tritt. Nun. Irgendwann werde ich vermutlich wieder toll aufstehen können, im Moment aber definitiv nicht und morgen auch nicht, es fühlt sich gerade so an, als sollte mir besser jemand Grundnahrungsmittel in Reichweite der Couch stellen.
Was sehr schön war: dass keiner diese Sache mit Ausfallschritt und dann Oberkörperdrehung mit gestreckten Armen, die Hände mit ausgestreckten Zeigefingern zusammengelegt, machen konnte, ohne leise vor sich hin "peng-peng-peng-peng" zu murmeln.
(Was das ist und die anderen Beiträge dazu finden Sie hier, bei Frau Brüllen.)
Ich hatte ja völlig übersehen, dass heute der 5. ist, sonst hätte ich spannendere Dinge getan. Das kommt davon, wenn man aus Faulheit den Leuten über Jahre mühsam antrainiert, auf allem, was man zur Unterschrift bekommt das Datum schon hübsch einzufügen. Da weiß man nicht mehr, welcher Tag es ist.
Ich kann mich auch an den Morgen zu Hause schon gar nicht mehr erinnern, was wohl bedeutet, dass nichts Spezielles war. Im Büro ist es gerade etwas anstrengend, ich habe nämlich noch 1,5 Wochen bis zum Urlaub. Ich bin also gerade in der Phase, in der mir bewusst geworden ist, was bis dahin alles un-be-dingt zu erledigen ist, aber noch nicht in der Phase, in der ich resigniert habe. Wie ein emsiges Eichhörnchen flitze ich also von Task zu Task und vergesse zwischendurch fast, Luft zu holen. Momentan nerven mich die interkulturellen Aspekte meiner Arbeit ganz besonders, was natürlich auch daran liegt, dass ich dabei die Rolle der Minderheit einnehme und einer - meiner Ansicht nach - ganz besonders ignoranten Mehrheit gegenüberstehe, die es einfach nicht begreifen will, dass manche Sachen anderswo anders sind. Weil: warum? So habe ich z.B. ein Projekt, in dessen Anfangsphase, bei der Entwicklung und Einführung, ich schon immer sagte "und wir brauchen das auch für Papierformat A4". Jedes einzelne Mal sagte ich das, in jeder einzelnen Mail steht es. Ist noch was? Ja, A4. Fehlt noch was? Ja, A4. Brauchst ihr noch was? Ja, A4. Was es jetzt natürlich nicht gibt ist: A4. Zu teuer, das auch noch einzuplanen. Weshalb das gesamte System hier, in Deutschland, unbrauchbar ist und wir es nicht benutzen. Aber natürlich unbedingt benutzen sollen. Ja warum benutzt ihr das denn nicht? Weil kein A4. Ja, aber ihr sollt das doch benutzen. Ja, aber kein A4. Es ist zum wahnsinnig werden. Heute, nach mehr als 3 Jahren, plötzlich die Frage: "Can you explain to me the issue with using 8.5 x 11 paper?" Ja was soll wohl der issue sein, wir fahren halt auf der rechten Straßenseite, wir haben eine Krankenversicherungspflicht und unser Geschäftsleben ist nicht auf Papier im Letter-Format ausgerichtet. Das sind so Fragen, bei denen ich erstmal Treppensteigen gehen muss, bevor ich sie beantworte.
Die Mittagspause verbrachte ich mit Frau Fragmente in einem griechischen Restaurant bei sehr gutem Essen, in meinem Fall einer mit Feta überbackenen Aubergine mit Rosmarinkartoffeln und Tzaziki.
Mademoiselle hat in den letzten zwei Wochen vor den Sommerferien keinen Nachmittagsunterricht und keine Hausaufgabenbetreuung mehr und Mittagessen gibt es an der Schule auch keines mehr, weil "sich das nicht mehr lohnt". Für wen und warum sich das nicht mehr lohnt kann ich Ihnen nicht sagen, ich habe es nicht erfragt weil ich mich ja um Schule nicht mehr kümmere. Übrigens mit großem Erfolg, ich habe schon mindestens 8 Kuchenbacktermine und 3 uninteressante Veranstaltungen ausgelassen. Als ich nach Hause kam, saß sie also schon mit Schulfreunden am Küchentisch, sie machten Hausaufgaben und ich versorgte die Meute mit Eis und Waffeln und zog mich dann in einen anderen Raum zurück. "Leute, es geht um alles, wir haben nur diese eine Chance!", hörte ich die Stimme meiner Tochter. "Wir müssen jetzt nochmal richtig Gas geben!", ordnete sie auch noch an. Es ist mir wirklich völlig unklar, woher das Kind diesen Ton hat.
Dann hatte ich noch eine Telefonkonferenz, habe sehr viel Wäsche zusammengelegt, mich diverse Male mit dem neuangeschafften Mückenstichstick an verschiedensten Körperstellen genussvoll selbst verbrannt und überlegt ob das auf dem Kopf wohl auch Mückenstiche oder doch eher Läuse sind. Außerdem verfolgte ich den neuen Staubsauger, den letzte Woche die Putzfrau für mich aussuchte, per Sendungsauskunft. In den letzten 6 Tagen hat er es immerhin von Bielefeld nach Obertshausen geschafft. Ich frage mich, ob die den wirklich per LKW transportieren oder ob sie eventuell die ganze Strecke absaugen. Oder das Ding fährt Flixbus, wie Little B neulich, das kann natürlich auch sein. Jedenfalls wird die Putzfrau morgen etwas enttäuscht sein, aber was soll ich machen, mehr als unmittelbar bestellen, wenn sie danach verlangt, kann ich nicht tun. Besonders elegant fände ich es ehrlich gesagt, wenn der Paketbote genau dann kommt, wenn die Putzfrau da ist, sie das Paket annimmt und alles weitere regelt. Aber man darf nicht überreizen. Wenn das Gerät überhaupt vor meinem Urlaub ankommt, werde ich nicht meckern. Oder nur wenig.
Mehr ist heute nicht passiert. Allerdings bin ich gerade in eine erneute sehr ausgeprägte Wegwerfphase eingetreten. Während ich diesen Eintrag geschrieben habe, bin ich heimlich mehrmals zwischendrin aufgestanden, um irgendwas in den Müll zu werfen (aktueller Stand: 1 Strickjacke, einen Karton voll Einzelsocken, ein Handtuch mit Loch, einen halbkaputten Kopfhörer und ein Parfum das ich nicht mag), und vor dem Absatz mit dem Staubsauger habe ich rasch einen ganzen Müllsack mit unerwünschten Süßigkeiten gefüllt. Ich glaube, da wird sich in den nächsten Tagen einiges tun, wenn der kritische Blick einmal zu schweifen beginnt, sind die Hände ganz schnell dabei.
Und nun noch das (hier) letzte Bild der Painteress-in-Residence Umienne, denn der Monat ist um. Mit ganz herzlichem Dank und anerkennendem Kopfnicken - ich weiß, wie anstrengend das ist, jeden Tag ein Bild zu irgendwas zu machen:
Wissen Sie eigentlich noch, Frau Holle, die die Betten so aufgeschüttelt hat, dass da Schnee rauskam und und irgendwie hinterher Sterne, die das Sterntalermädchen mit seinem weißen Nachthemd aufgefangen hat oder irgendwie so ähnlich? Ich wollte auch immer so ein weißes Nachthemd, um Sterne aufzufangen, aber ich hatte immer Frotteeschlafanzüge. In Orange.
Jetzt bin ich aber erwachsen und kann tun und lassen, was ich will, und deshalb habe ich heute Frau Holle gespielt. Es ist ganz einfach. Stecken Sie ein Kopfkissen mit so einer Polyesterkügelchenfüllung in die Waschmaschine und schauen Sie einfach nicht, ob der Reißverschluss richtig zu ist. Wunder-wunderschön. Schon während es wäscht, sieht das ganz toll aus, wie immer mehr flauschige Kügelchen gegen das Bullauge der Waschmaschine drücken, und wenn man es dann öffnet und die herausquellen, wie Wolken von oben aus dem Flugzeug heraus betrachtet, man kann gar nicht anders, als ein paar Armvoll hochzuwerfen. Die sind ganz leicht, sie schweben schön, sie bewegen sich mit der Atemluft und erst recht, wenn Katzen sich vor ihnen erschrecken und panisch durch die Räume fegen - weil diese Flauschbällchen auch an allem haften, am Katzenfell, an Kleidung, an Haaren, an allem. Richtig kuschlig.
Bald sind sie dann überall und es kommen immer noch weitere aus der Waschmaschine. Es macht nichts, dass die Augen ein bisschen brennen und auch der Hustenreiz durch die Fusseln ist zu vernachlässigen, schließlich kann man sich einfach rückwärts fallen lassen in eine Wolke aus Flausch, die trägt einen wabernd mit der lauen Sommerluft davon, durch die Wohnung, aus der Tür, durchs Treppenhaus, hinaus, an einen Ort, an dem es immer guten Internetempfang und weiße Nachthemden gibt.
Sollten Sie das nicht wollen, empfehle ich zumindest der Offenbach-Crew unter den LeserInnen, heute Nacht Fenster und Türen geschlossen zu halten - es ist Kissenfüllung in ungeahnten Mengen draußen unterwegs.
Zeichnung der Painteress-in-Residence Umienne zum gestrigen Eintrag. Vielleicht erhellend:
Am Wochenende bin ich in einen Fundus an Zitaten aus meiner Kindheit hinabgetaucht. Mein liebstes wiederentdecktes:
Wo se scheitet, loset s'eis.
Verstehen Sie? Kriegt Mademoiselle jetzt immer zu hören.
Zeichnung der Painteress-in-Residence Umienne zum gestrigen Eintrag:
Um kurz nach Mitternacht schlafen gegangen.
Um halb 2 mit Alpträumen aufgewacht, aufgestanden, eine Stunde lang Katzen gestreichelt, vertrocknete Blättchen von Blumen geschnippelt, Wäsche gefaltet. Wieder eingeschlafen.
Um 3 aufgewacht als Herr N. nach Hause kam. Halbe Stunde erzählt. Wieder eingeschlafen.
Um 4 Sirenen und kompletter Löschzug in der Straße weil irgendwas brennt. Fenster zugemacht wegen Rauch. Wieder eingeschlafen.
Um 5 durch Extrembekuschlung der kleinen Katze (Gesicht) aufgewacht, eine Minute hilflos auf die Uhr gestarrt, wieder eingeschlafen.
Um 9 von Herrn N geweckt worden weil Abfahrt für 10 geplant und noch nichts gepackt.
Der Tag muss heute ein bisschen Gas geben, sonst bleibe ich irgendwo in der Ecke liegen zwischendrin.
Nachrereicht: Zeichnung der Painteress-in-Residence Umienne zum gestrigen Eintrag:
Frau N: (schlendert in nicht-mehr-ganz-so-weißer Hose erneut durch den Pennymarkt und macht eine mentale Notiz, was die Brötchen kosten (13 Cent. Lügner, elendiger!) )
(...)
Frau N: (reiht sich in die furchtbar lange Feierabendkassenschlange ein und legt die Einkäufe aufs Band. Der Zucker rieselt. Die Packung hat ein kleines Loch. Frau N. seufzt abgrundtief.)
(...)
Kassiererin: Nabeeeend!
Frau N: Hallo - Vorsicht, der Zucker hat ein kleines Loch. Könnten Sie da einen Treuepunkt draufkleben?
Kassiererin: Äh - was ja Treuepunkte gibt es noch da hab ich auch das Heftchen hier schauen Sie schonmal (gibt Klebeheftchen)
Frau N: (seufzt abgrundtief) Danke.
Kassiererin: (zieht Zucker über den Scanner. Zucker rieselt)
Frau N: (Augenzucken)
Kassiererin: Der ist ja kaputt. Holen Sie sich einen neuen hinten, ok?
Frau N: Nee, danke, ich will keinen neuen, das ist schon ok.
Kassiererin: Doch, nehmen Sie ruhig einen neuen, wer weiß, was da schon fehlt, nehmen Sie einen neuen, gehen Sie einfach hinten durch, den müssen Sie nicht bezahlen!
Frau N: Nein, will ich nicht, ich will diesen Zucker und einfach nur nach Hause.
Kassiererin: Der läuft Ihnen doch in der Tasche aus. Ich geb Ihnen eine Tüte. (zieht umständlich Plastiktüte hervor, wickelt das Zuckerpaket noch umständlicher hinein, Tüte reißt, Zucker rieselt)
Frau N: (schlimmes Augenzucken) Lassen Sie einfach, das ist kein Problem.
Kassiererin: Sie wollten Treuepunkte, ja?
Frau N: Nur einen.
Kassiererin: Sie kriegen drei!
Frau N: Bitte nur einen. Ich will nur einen.
Kassiererin: Nein, Sie müssen die sammeln, für das Heftchen, das ich Ihnen gegeben habe, verstehen Sie?
Frau N: (sehr schlimmes Augenzucken) Ok, ok. Drei.
Kassiererin: (gibt 3 Treuepunkte)
Frau N: (klebt außer Sichtweite der Kasse einen Treuepunkt auf das Loch im Zuckerpaket, überlegt kurz, die verbliebenen zwei als Statement einfach aufzuessen aber klebt sie statt dessen auf den Griff vom Einkaufswagen)
Ich weiß schon, warum ich so gerne online bestelle.
Zeichnung der Painteress-in-Residence Umienne zum gestrigen Eintrag: