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    Sonntag, 12. Juni 2016
    Die Mitte Deutschlands

    Ich kehre gerade von der Mitte Deutschlands zurück mit folgender Kunde: Da gibt es kein Internet. Oder zumindest kein nennenswertes.

    Außerordentlich erschreckend! Es beginnt sofort eine merkwürdige Metamorphose.



    Jetzt bin ich sehr erschöpft. Sicher eine Nachwirkung des ungewohnt internetlosen Zustandes. Und das, wo wir jetzt doch gleich Fußball spielen.


    Nachgereicht noch die Bilder von Painteress-in-Residence Umienne von vorgestern (Keuchkeuch) und gestern (Letzte Worte). Das Mitte-Deutschland-Internet ließ ein Hochladen leider nicht zu.




    Samstag, 11. Juni 2016
    Letzte Worte

    Mehr Netz!

    Freitag, 10. Juni 2016
    Nochmal 11 Fragen

    Zeichnung der Painteress in Residence Umienne zum gestrigen Eintrag:




    Leider fällt mir heute nichts ein, deshalb beantworte ich jetzt auch noch die 11 Fragen, die Little B hinterlassen hat.

    1. Hast Du einen Balkon/ Garten?
    Ja, einen Balkon.

    2. Wenn ja, wie nutzt Du ihn? Was pflanzt Du an?
    Es gibt einen Apfelbaum und einem Feigenbaum darauf und ein paar Kräutertöpfe und dann noch Blumenkästen mit einem Zitronenbäumchen, Minze und irgendwelchen Dingen, die ich mal in die Erde gesteckt habe (Narzissen, Stiefmütterchen) oder die vom Meisenknödel der Nachbarn oben drüber runtergefallen sind (Hafer glaube ich). Dann steht da noch der Grill, eine Holzkiste zum drauf sitzen, ein Tisch, ein Stuhl, ein Hängesitz. An dieser Stelle sollte ich erwähnen, dass der Balkon etwa 2 qm hat.

    3. Wenn nein, hättest Du gerne einen?
    Ich hab ja einen.

    4. Wenn Du wählen könntest: HomeOffice oder jeden Morgen ins Büro oder und?
    Wie oder und?! Tendenziell muss ich jeden Morgen ins Büro, ich verlottere sonst leider. Ich brauche Struktur von außen. Ich kann kein Homeoffice, dann arbeite ich schlichtweg nicht.

    5. Freust Du Dich auf den Winter?
    Natürlich.

    6. Was ist Dein liebstes Möbelstück?
    Mademoiselles Schreibtisch, das ist nämlich noch mein Kinderschreibtisch und die Schubladen haben alle eine andere Farbe und unten drin ist ein Geheimfach, von Papa N. geschreinert. Sie möchte den allerdings jetzt gegen so einen herzlosen Jugend-Sperrholz-Schreibtisch tauschen. Ich überlege noch, wie ich damit umgehe.

    7. Sollte ich mir mal ein Auto kaufen, dann müsste es Automatik und einen Tempomat haben – gerne auch ein Elektroauto. Welche Features sollte Dein Traumwagen auf jeden Fall haben?
    Er sollte sich selbst versorgen, also tanken, reinigen, reparieren und so, ich habe wirklich keinerlei Lust, mich mit so etwas zu befassen. Wäre auch schön, wenn er auf Knopfdruck verschwinden könnte, Parkplätze suchen finde ich nämlich auch ziemlich lästig.

    8. Muskatnuss und Pfeffer: frisch gemahlen oder tot aus der Dose?
    Enthält diese Frage etwa eine Wertung?
    Mir ist das total egal. Ich muss nur immer lachen, wenn in Restaurants mit großer Geste überdimensionierte Pfeffermühlen herangetragen werden. Erinnert mich immer an das Gewese, mit dem in der katholischen Kirche die Tellerchen und Becherchen nach dem Abendmahl geputzt werden.

    9. Wenn Du für einen Tag das Leben einer/ eines anderen führen könntest, wer wäre das und würdest Du versuchen etwas in dem Leben zu ändern?
    Ich wäre gern mal für einen Tag eine der Katzen. Das fände ich spannend. Oder das Kind. Ach, eigentlich wäre ich jeder mal gerne, den ich kenne, das wäre doch sehr erhellend. Ändern würde ich natürlich nichts, das fände ich übergriffig.

    10. Womit telefonierst Du mehr: Festnetz oder Handy?
    Festnetz, weil ich so gut wie nur im Büro telefoniere. Unterwegs telefoniere ich sowieso nicht gern und ich HASSE es, mit Leuten zu telefonieren, die ihre Freisprecheinrichtung benutzen.

    11. Sind Glück und Zufriedenheit (bzw. glücklich und zufrieden) Synonyme (füreinander) für Dich?
    Nein. Ich bin häufig unzufrieden, aber so gut wie immer glücklich.

    12. Was hältst Du von Lebensmittellieferservices, z.B. Biokiste, vom Supermarkt, Kochkisten u.ä.?
    Mir scheint, hier hat jemand eine zusätzliche Frage eingemogelt, ach nein, ich habe glaub ich beim Balkon etwas zu exakt nummeriert. Lebensmittellierferservices sind super. Lieferservice sowieso. Warum sollte ich in unordentlichen Geschäften herumsuchen und mich hinterher an einer Kasse anstellen wollen?

    Neue Fragen gibt es nicht, die alten wurden ja verschmäht.

    Donnerstag, 9. Juni 2016
    Ein Hut, ein Stock, ein Damenunterrock

    Die Zeichnung der Painteress-in-Residence @umienne zum gesterigen Eintrag:




    Das Wing-Tsun Probetraining war dem MMA Probetraining jetzt zunächst einmal sehr ähnlich, allerdings - das hat mich überrascht - körperbetonter. Aber was kann man nach einer Stunde schon für Aussagen treffen.

    Insgesamt wirkte das Ganze auch organisierter, wir mussten nicht vor verschlossener Tür warten und es war extra jemand zur Begrüßung abgestellt und hatte gleich Kursplan, Informationen und Preisliste bereit. Nachteil: man trägt Schuhe. Das mögliche Highlight jedoch: ein erfahrenerer Teilnehmer wies uns auf das Waffentraining hin, das donnerstags stattfindet. Schon traditionelle Waffen, jaja, aber auch zum Beispiel Regenschirme und Aschenbecher, sagte er mit funkelnden Augen.

    Diese Donnerstagsveranstaltung, die bei mir jetzt im Kopf natürlich schon unter Hut-Stock-Regenschirmtraining abgelegt ist, möchte ich mir vielleicht auch einmal anschauen...

    Mittwoch, 8. Juni 2016
    11 Fragen

    Frau Brüllen stellt mir 11 Fragen und wie sie selbst schon anmerkt, sind wir Täglichblogger ja vor nichts fies in Bezug auf Content.

    1. Wie hättest Du geheissen, wenn Du mit dem anderen Geschlecht zur Welt gekommen wärst?

    Dirk.

    2. Gibt es was, was Du Dir als Kind selber zurecht gelegt hast als Erklärung für irgendwas, was so überhaupt nicht mit der Realität übereinstimmt?

    Ich verstehe die Frage nicht. Sind Lügen gemeint? Oder ist gemeint, dass ich mir einen tasächlichen Sachverhalt als Kind fehlerhaft hergeleitet habe?
    Offensichtlich beim Lügen erwischt habe ich immer "dann hab ich das wohl geträumt" gesagt. Wird auch heute noch von meiner Familie immer dann angebracht, wenn ich etwas erzähle, das ein wenig abwegig erscheint.

    Sollte die Frage andersherum gewesen sein: Nein, da fällt mir nichts ein. Also wenn ich mir da etwas falsch zurechtgelegt habe, glaube ich das heute immernoch.

    3. Wer hat dich seinerzeit zum Bloggen gebracht/motiviert/inspiriert?

    Das war - sie weiß das gar nicht - Sonne im Sinn und auf das Blog bin ich über die Webgrrrls gestoßen.

    4. Wenn Du den Rest Deines Lebens nur noch ein Outfit tragen dürftest, was wäre das?

    Ähm, dazu habe ich weitere Fragen. Auch nachts? Auch beim Sport? Exakt dasselbe oder nur vom Stil her das gleiche halt? Was ist, wenn es kaputt geht?! Darf man Teile ausziehen (Sommer/Winter)?? Wie soll ich denn so eine unklare Frage beantworten!

    Also mal ganz grob gesagt, wenn ich immer nur noch dasselbe anziehen würde, würde ich mir vermutlich einen Hosenanzug maßschneidern lassen - perfekter Sitz ist wichtig, wenn man nie mehr was anderes trägt. In schwarz, guter Stoff aber nicht zu dick, ich hätte nämlich auch noch einen hübschen Mantel, Stil Duffelcoat. Darunter ein Shirt, keine Bluse. Hellblau würde ich sagen. Schlichte schwarze Schuhe, Absatz 3,5 cm.

    5. Gibt es einen Punkt in Deinem Leben, von dem Du sagen kannst: Hätte ich mich da anders entschieden, wäre ich 5 Minuten später gekommen, in die andere Richtung gegangen, mein Leben wäre total anders verlaufen? Wenn ja, welchen?

    Ich nenne es das "The road not taken"-Syndrom und ja, ich empfinde das sehr stark, ich habe oft das Gefühl, die Schnittpunkte von Handlungssträngen recht klar zu spüren. Und auch den Sog des nicht gegangenen Weges. Nicht in einer bedauernden Weise, nicht mit dem Gefühl, dass das Gras auf der anderen Seite grüner ist, aber mit sehr viel Neugier. Wobei mich dabei die Fälle mit 5 Minuten später, also die Zufälle, nicht sonderlich interessieren, eher die getroffenen Entscheidungen. Ich hatte neulich noch so einen Moment. Da dachte ich, ich unterschreibe etwas mal rasch (das ich eigentlich hierarchisch gesehen nicht hätte unterschrieben dürfen) dann geht es schneller weiter und ist nicht so zäh und es interessiert im Grunde sowieso niemanden. Hab ich auch unterschrieben, dann einen Schluck Kaffee getrunken und mir dann sehr spontan überlegt, einfach doch bei den Regeln zu bleiben und habe das Ganze geschreddert. Ein paar Stunden später fiel mir auf, dass die Sache einen ziemlichen Denkfehler enthielt. Meine Unterschrift wäre ziemlich teuer geworden, ein fünf- bis sechsstelliger Fehler.

    6. Wie wäre es denn verlaufen?

    Weiß nicht genau. Im günstigen Fall hätte ich ein paar Monate sehr, sehr leise treten müssen beruflich. Möglicherweise müsste ich mich jetzt aber auch mit Bewerbungen von der anderen Seite beschäftigen.

    7. An welchen Bewegungen, Haltungen, Gesichtsausdrücken erkennt man Dich?

    Ich habe von mir selbst das Bild einer tiefenentspannten Person, die gelassene und madonnengleiche Gesichtszüge hat. Leider musste ich feststellen, dass das überhaupt nicht zutrifft. Ich mache ständig irgendwelche nervösen Grimassen mit der Nase - Hasengrimassen nennt Herr N. das und ich glaube, daran erkennt man mich recht gut. Ich kann leider in Wirklichkeit keine einzelne Augenbraue heben, aber wenn ich mich sehr aufrege, fängt in der linken ein Nerv von ganz allein an zu zucken. Das ist auch etwas wert!

    8. Was ist Dein Lieblingsverkehrsmittel?

    Zug

    9. Was ist Dein skurrilster Essenstick?

    Ich habe keine skurrilen Essensticks. Es ist mir aber zielmich wichtig, dass niemand etwas von meinem Teller nimmt oder aus meinem Glas trinkt oder von meinem Brot abbeißt. Kommt natürlich manchmal vor, mental zerfetze ich diese Personen dann mit der Gabel. Außer, ich habe es angeboten, dann ist das natürlich völlig okay. Ich halte das aber für das absolut normale territorialverhalten der Letztgeborenen. Gerade am Samstag war ich noch mit der KSP essen, wir wollten beide eine Vorspeisenplatte und es gab eine für 2 Personen oder eine für 1 Person und natürlich nahmen wir jeder eine für 1 Person. Sonst ist das zu unentspannt.

    10. Morgens oder abends duschen?

    Morgens in jedem Fall, abends gerne auch, am liebsten auch nachmittags. Ich liebe duschen. Nur aus Vernunft verzichte ich meinstens auf mehr als eine Dusche am Tag.

    11. Lässt Du Dich zu Mutproben anstiften? Was war die blödste?

    Ganz schlimm, ja, aber es ist natürlich mit dem zunehmenden Alter besser geworden. Die blödeste war vermutlich, aus einem Skilift zu springen, also aus so einer Sesselliftgondel. Mit Ski dran in den Tiefschnee. Ist aber gut gegangen.


    So, jetzt meine 11 Fragen - wir machen das wie immer, diejenigen, die sie beantworten, gelten als unmissverständlich persönlich dazu aufgefordert:

    1. Welches Buch lesen Sie gerade?
    2. Und wie ist das?
    3. Wann haben Sie das letzte Mal jemandem Bedürftigen Geld gespendet oder geschenkt?
    4. Wie viel?
    5. Was haben Sie zuletzt so richtig gut gemacht?
    6. Hat Sie jemand angemessen dafür gelobt?
    7. Wann haben Sie zuletzt laut gelacht?
    8. Worüber?
    9. Was finden Sie gerade so richtig Scheiße?
    10. Erzählen Sie mal den letzten Traum, an den Sie sich erinnern können.
    11. Und jetzt bitte ein Bild dazu. :-)

    Zwischenmeldung

    Das ist noch nicht das Blogposting für heute, neinnein, das ist was Besseres. Und zwar werden Sie, wenn Sie einen, zwei Einträge zurückblättern, feststellen, dass es da wieder Bilder gibt.

    Und das allerbeste: die sind nicht von mir! Lob und Preis gilt Umienne, die sich gedacht hat, ach, wenn alle nur jammern und jaulen statt selbst zu zeichnen, dann mache ich das mal. Und so hat sie meine letzten zwei Einträge bebildert und deutet, wenn ich richtig verstanden habe, an, dies so etwa einen Monat weiterhin zu tun.

    Also, gehen Sie Bilder schauen. Ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass es sogar Bootcut-Hosen und Katzen zu sehen gibt!

    Montag, 6. Juni 2016
    Gute Nacht

    Es muss alles sehr schnell gehen jetzt, denn in weniger als 20 Minuten werde ich schlafen. Hab ich heute morgen mit Mademoiselle so abgesprochen, wir machen sozusagen einen Einschlafwettbewerb, Sie wissen, dass ich etwas kompetitiv veranlagt bin, natürlich will ich gewinnen.

    Die Katzen gebärdeten sich heute höchst merkwürdig und legen sich in allen möglichen Posen auf dem Fußboden ab. Davon zeigte ich ein Bild bei Twitter und @yellowled wies mich sofort auf das Meme "Draw me like one of your French girls" hin. Total lustig, wie konnte ich das nur bisher nicht kennen? Googeln Sie mal - scrollen Sie aber dann nicht zu weit runter, würde ich fast sagen, wobei, jeder/m gefällt ja was anderes.

    Und zu meinen Bildern auch kurz hier statt per Mail und so: Ich freue mich sehr, dass Ihnen das so gut gefallen hat und weiß die Komplimente zu schätzen, der darin enthaltenen Aufforderung entziehe ich mich aber. Dankeschön.


    Binge-Creating Bild dazu, gezeichnet von Umienne:

    (wie da einmal nach links und einmal nach rechts geschaut wird auf dem Bild, ich lach mich schlapp...)

    Sonntag, 5. Juni 2016
    WmdedgT 6/2016

    (Was das ist und die übrigen Einträge dazu finden Sie hier)

    Der 5. begann, wie gesagt, mit einer wunderbaren Dusche nach Mitternacht und dann knapp 8 Stunden Tiefschlaf, was ich der enthusiastischen Gratulation des Fitnessdingsis am Morgen entnahm. Kurz überlegte ich, ob ich sogar noch weiterschlafe, aber momentan ist ja leider Gefahrenlage Migräne, das verlangt nach konsequentem Tagesrhythmus.

    Herr N weilte in Idomeni, ach nein, Rock am Ring war das, das Kind hatte bei einer Freundin übernachtet, ich schaute nach Neuigkeiten von beiden im Internet, trank Kaffee und las alles Mögliche, fuhr eine Runde Rad, auf dem Rückweg beim Bäcker zwecks Frühstück vorbei, dann Lesen, Katzen, Telefonieren, Schreiben und so weiter.

    Vor einer Woche hatte ich auch Rhabarber gekauft, also bestellt, beim Gemüsemann. Manche Dinge dauern bei mir länger, als ich mir vorher ausmale, so z.B. das Kochen von Rhabarbermarmelade. Das ist aber nicht schlimm. Ich stelle mir dann immer vor, ich wäre in einem Adventure - an einem Tag bestelle ich Rhabarber, ein paar Tage später finde ich ihn in der Garage, wieder ein paar Tage später sehe ich Gelierzucker im Supermarkt, heute nehme ich zufällig den Topf, in dem ich immer Marmelade koche, aus der Spülmaschine und so fügt sich alles wunderbar zusammen, ich sehe beinahe dieses kleine Funkeln und "bling", das in solchen Adventures für einen neuen erreichten Meilenstein im Spiel steht, drücke mental CTRL-S und habe Rhabarbermarmelade im Glas. Sehr lecker, aber leider sehr hässlich. Ich hatte einen Tipp bekommen, von einer alten gebeugten Frau die ich zufällig im Wald bei der Suche nach Pilzen traf und der ich den Korb trug, dann kam ein Zombie hinter einem Baum hervor und den erledigte ich mit dem Schwert, als Dank zeigte mir die gebeugte Frau ein Astloch, in dem ich diese alte Schriftrolle fand, die sich dann später als das Rezept für Rhabarbermarmelade entpuppte - also fast ganz genau so ungefähr war es jedenfalls - und da stand drin, man solle die Schalen erstmal mitkochen und vor dem Pürieren mit der Gabel entnehmen, dann würde die Farbe attraktiver. Stimmt nicht, war halt nur ein weiterer Twist im Adventure, denn entnehmen sie mal irgendwelche Schalenfäden mit einer Gabel aus einem Topf heißbrodelnder Zuckermasse. Ich verlor ein paar Lebens- und Karmapunkte. Vielleicht hätte ich noch an irgendeiner Stelle einen Teflonhandschuh aufsammeln müssen. Die Farbe ist also hässlich wie immer, der Geschmack hervorragend, wir essen einfach im Dunklen.

    Dann noch etwas, das gar nicht passiert ist: ich hatte schon genau vor Augen, wie der Bäcker beim Kauf der Frühstücksbrötchen wegen des 20-Euro-Scheins frisch aus dem Bankautomat Theater macht. Ehrlich gesagt ging ich extra deshalb vorher Radfahren, damit ich etwas entspanner reagieren kann. Ich hatte nämlich wirklich Null Münzgeld, das hab ich alles gestern beim Cocktailtrinken als Trinkgeld dagelassen. War aber gar kein Problem mit dem Schein. Meine vorweggenommene Überreaktion war bloß dem Besuch im Wäschegeschäft vor ein paar TAgen geschuldet, dort war ich nämlich um - Überraschung - Wäsche, also Unterwäsche zu kaufen. Kann man natürlich auch online, manchmal gerate ich aber in diese Gemütsverfassung, in der ich den Einzelhandel retten möchte. Ist ja auch schön, früher ging es per BH-Verbrennung gegen das Patriarchat, heute per BH-Kauf für den Kommerz. Man weiß bald gar nicht mehr, was richtig ist. Immerhin gehört der Wäscheladen einer Frau, sonst wäre jetzt alles noch komplizierter. Online ist es 10-15 Euro billiger, das sage ich gleich. Ich dachte aber, im Laden, bei dem ich sowieso täglich vorbeilaufe, ginge es schneller. Das ist leider falsch, die Frau muss bestellen. Natürlich kann sie nicht alles im Regal haben, Platz und Ladenmiete und so weiter, alles schwierig, sie hat es mir genau erklärt. Ganz genau. Aber wie gesagt, schwierig, genau wie für den Bäcker, der ja auch nicht immer genug Wechselgeld haben kann, wo soll die arme Bäckersfrau das morgens um 4 hernehmen, wenn der Mann die Brötchen aus dem Ofen holt, auch alles schwierig, dafür hab ich Verständnis, nur gibt es bei mir vor Ort sowieso nur noch Kettenbäcker, Großbetriebe, die könnten einfach ihre Kasse ordentlich auffüllen. Hatten sie aber ja auch, war ja gar nichts. Ausnahmsweise mal, möchte ich sagen, aber das wäre ja wie Nachtreten.

    Was der Bäcker und die BH-Frau gemeinsam haben? Nichts, bzw. sie haben beide etwas nicht, nämlich die Möglichkeit der Kartenzahlung. Wo kommen wir denn da hin, wenn alle immer mit Karte zahlen würden, fragte die BH-Frau entrüstet. Ins 21. Jahrhundert hätte ich fast gesagt, hab ich mir aber vernkiffen, nur in Unterwäsche bin ich etwas schüchtern.

    Das war alles natürlich gar nicht heute, aber ich erzähle trotzdem, wie es ausging. Die Frau bestellt jetzt, dann ruft sie mich an, dann darf ich mit Bargeld vorbeikommen und meine Ware holen. Immerhin bekommt man beim Offline-Kauf keinen Spam. Wobei. Gestern dachte ich ja, meine Sachen wären schon eingetroffen. Die BH-Frau hatte nämlich angerufen. Es ging aber nicht um die Abholung sondern sie sagte, irgendwie rauchiger als neulich im Ladengechäft: "Ich habe da heute auch noch eine andere Lieferung bekommen, das würde ich einigen besonderen Ladies gerne präsentieren! Es ist etwas, nun, Spezielles! Sie wissen... für die Zeit zu Zweit!" Klassischer Offline-Spam. Hoch lebe der Einzelhandel.

    Nachmittags kehrte die ganze Familie zurück, Herr N. hat sein völlig verschlammtes und zerrüttetes Zelt sowie ein paar Schuhe einfach bei Rock am Ring zurückgelassen. Falls Sie also demnächst von einem sensationellen Wurfzeltangebot hören - gerne online! - sagen Sie mir Bescheid. Das Kind hat nach jetzigem Kenntnisstand alle Sachen wieder mit nach Hause gebracht.

    Ein kleiner Tipp noch: ich habe neulich ein Video gefunden, wie man Festival-Bändchen vom Arm bekommt, ohne sie aufzuschneiden. Ich habe zwar keine Ahnung, wozu man das wollen sollte, aber in den unerwartetsten Situationen kann man genau mit solchen Inselfertigkeiten punkten. Schauen Sie also hier, die 49 Sekunden sind gut investiert.

    Was ich heute den ganzen Tag gemacht habe? Eigentlich gar nichts.


    Bingecreating-Bild dazu, gezeichnet von Umienne:

    Sonntag, 5. Juni 2016
    Hehe.

    Die gesamte Familie ist außer Haus. Und so kann ich ungestört meinem letzten verbliebenen heimlichen Laster aus Studententagen nachgehen: dem Duschen nach dem Kneipenbesuch - nach Mitternacht, inklusive Getränk und guter Musik.

    Freitag, 3. Juni 2016
    Bröckchen (vom Kopf, nicht vom Fuß)

    Seit etwa zwei Jahren habe ich jetzt seit Wochenbeginn im Büro zum ersten Mal wieder das Gefühl, nicht bloß die allerdinglichsten Löcher zu stopfen und von denen noch nichtmals alle, sondern irgendwie, ja, man wagt es kaum zu sagen: die anstehenden Sachen erledigen zu können und dann noch etwas Luft zu haben, den nächsten Tag zu planen. Ich wusste gar nicht mehr, wie das ist, so ohne ständiges atemloses Herumhetzen.

    Tatsächlich kommt dann jetzt aber auch die ganze Müdigkeit raus. Ich könnte schlafen-schlafen-schlafen-schlafen. Schlafen.

    Die kleine Katze saß einfach mal drei Tage unter dem Bett. Kam aber zum Fressen hervor, sah dabei gepflegt und gesund aus, ging dann aber sofort zurück unters Bett. Seit gestern läuft sie wieder in der Wohnung herum und tut so, als wäre nie was gewesen.

    Vier Tage lang die Steuererklärung mit mir herumgetragen. Es gestern abends fast geschafft, sie einzuwerfen, aber dann weichte der Umschlag im Regen auf dem Fahrrad so durch, dass ich vor dem Briefkasten 50 Meter vor der Haustür nochmal scheiterte. Seit heute Morgen alles erledigt.

    Man sagt zu selten "Das ist mir total egal, lassen Sie mich in Ruhe". Glaube ich.

    Es ist Juni, ich kann das kaum glauben. Juni! Mein Kopf hängt immer noch im April fest (und April war richtig, richtig Mist).

    Das Kind sagt mir Dienstag, dass es Mittwoch schulfrei hat und auf mein ziemlich entsetztes "Wieso weiß ich davon nichts?!" antwortet es "Wieso musst du das denn wiessen?!" Und sie hat recht. Es ist kein Problem mehr. Ich muss mir nichts mehr mit Betreuung ausdenken oder wie der Transport zum Sport dann geregelt wird, das macht sie alles selbst, schläft aus, läd eine Freundin ein, fährt mit dem Fahrrad oder mit der S-Bahn oder wie auch immer. Das kam jetzt alles in diesem Schuljahr. Das ist alles kein Problem mehr. Ich kann das gar nicht oft genug sagen. Gefühlt hab mein Tag jetzt mindestens 2 Stunden mehr, einfach weil ich nicht mehr dauernd auf Kante planen muss.

    Etwas für jemanden, der mir einen Gefallen tun wird, ziemlich gut geregelt, fand ich normal, nun hat jemand anders genau das aber in einer ähnlichen Situation ziemlich schlecht geregelt. Jetzt weiß ich nicht, ob ich die gute Regelung belasse und mich wie Streberschweinchen-Schlau fühlen soll oder ob ich - ach, was für ein Quatsch.

    Schweinchen sind ja meine Zeichen-Nemesis. Und Fasane.

    Neue Augenbrauenzupföse ausprobiert, auch mit Faden aber die hält den ganz anders und nicht durch den Mund. Spannend. Muss dem auf den Grund gehen. Aber perfektes Zupfergebnis.

    Müdemüdemüde.

    Mittwoch, 1. Juni 2016
    Hm(mm)

    Ich weiß auch nicht. Ich kann mich heute irgendwie zu nichts so richtig aufraffen.

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