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    Donnerstag, 26. Mai 2016
    Just my 2 cents

    Kassiererin: 3,67 Euro!

    4 kleine Jungs: geben eine Handvoll Kleingeld

    Kassiererin: Das sind nur 3,65 Euro!

    4 kleine Jungs: (gucken groß)

    Kassiererin: Was sind denn 99 Cent und 1,89 Euro?

    Junge 1: 2,88 Euro?

    Kassiererin: Ist das eine Frage oder eine Antwort?

    Junge 1: Eine Antwort.

    Kassiererin: Aha. Dann sag das auch wie eine Antwort. Und dazu 79 Cent?

    Junge 1: (überlegt)

    Kassiererin: Na Du bist ja kein Mathe-As!

    Junge 2: 3,67 Euro.

    Kassiererin: Und warum sind das hier nur 3,65 Euro?

    Junge 2: Oh. Da haben wir uns vertan.

    Kassiererin: Dann krieg ich jetzt wohl noch 2 Cent!

    Junge 1: Aber wir haben nur das (zeigt auf das Kleingeld)

    Kassiererin: Na. Und jetzt?!

    Frau N: Jetzt geb ich Ihnen 2 Cent und dann machen wir alle wieder das, wozu wir hier sind. Wir Sachen einkaufen, Sie kassieren.

    Kassiererin kassiert, Jungs gehen weg.

    Frau dahinter: Das finde ich jetzt nicht in Ordnung!

    Frau N: (bezahlt)

    Frau dahinter: He, Sie! Das finde ich jetzt nicht in Ordnung!

    Frau N: Ja, das hab ich gehört.

    Frau dahinter: Ja und was sagen Sie dazu?

    Frau N: Im besten Falle gar nichts.

    Frau dahinter: Dass Sie den Kindern da einfach 2 Cent geben. Das ist nicht in Ordnung! Das waren auch alles nur Süßigkeiten!

    Frau N: Mhm.

    Frau dahinter: Ja können Sie auch antworten, wenn ich Sie anspreche?! Ich finde das nicht in Ordnung!

    Frau N: Ja, das ist bei mir angekommen, danke für Ihr Feedback.

    Frau dahinter: Die müssen das auch mal lernen, dass man nicht ALLES haben kann! So geht das im Leben nicht. Man kriegt nicht immer alles geschenkt!

    Frau N: Möchten Sie auch 2 Cent von mir?

    Frau dahinter: Also das ist ja eine Unverschämtheit! (regt sich fürchterlich auf)

    Frau N: (geht schulterzuckend weg)

    Mittwoch, 25. Mai 2016
    Müde, müde, müde

    Ich frage mich jetzt,, was anstrengender ist: einen cholerischen Anfall haben oder einen unterdrücken.

    Dienstag, 24. Mai 2016
    Vierersitz

    Im Vierersitz der Bahn heute neben mir eine Frau und gegenüber ein Mann, grob mein Alter, ein bisschen zerzaust und leise sprach er mit sich selbst die ganze Zeit, nur wenn er hochschaute und die Blicke sich trafen fiel man ihm irgendwie in die Augen. Schwer zu erklären. Nicht vereinahmend, auch nicht unbedingt unangenehm aber doch sehr rückhaltlos. Blaue Augen, relativ kleine Pupillen, er kratzte sich unablässig an einem Finger, vielleicht auch Drogen oder irgendwelche Medikamente, ich weiß es nicht, aber zapp, schon wieder in die Augen gefallen, keine Barriere darin. Verwirrend.

    Dann kam eine weitere Frau zu uns, mittelgroß, mittelschlank, kurze schwarze Locken, unauffällige Gesichtszüge, trotzdem total präsent, alle schauten sie an, während sie sich hinsetzte und sie nahm ein Buch heraus und wir schauten sie weiter an und sie begann zu lesen und wir schauten sie weiter an und dann sagte die andere Frau: "S? Kennst du mich nicht mehr?" Die Lockenfrau blinzelte, die andere erklärte, woher sie sich kannten (beruflich) und gab ihr die Hand, die Lockenfrau erinnerte sich und nahm die Hand ihn ihre beiden Hände und wandte sich zu und sie begannen ein Gespräch. Und das dabei so irritierende war: die beiden Frauen unterschieden sich nicht großartig in Kleidung oder Figur, die "weitere Frau" war vielleicht sogar eher die konventionell hübschere und definitiv die, die im Gespräch die interessanteren Sachen sagte, aber trotzdem war es unmöglich, sie irgendwie wahrzunehmen, ich weiß jetzt schon nicht mehr, wie sie aussah oder in welchem Tonfall sie sprach, weil die Lockenfrau so unglaublich präsent war, als wäre ein Scheinwerfer über ihr installiert und alle anderen versinken im Schatten.

    Sobald ich von der Lockenfrau wegschaute, fiel ich wieder in die Augen des Selbstgesprächlers, hangelte mich dann an der Präsenz der Lockenfrau wieder hervor, nur um dann wie ein Magnet an ihr zu kleben, mich mühsam zu lösen und wieder in die Augen des anderen zu fallen. Eigentlich wollte ich ja lesen. Ich war ziemlich froh, als ich aussteigen musste - selten so anstrengend Bahn gefahren. Das mit der mentalen Abrenzung von völlig Fremden übe ich noch.



    (Wichtig: bis 6.6. nichts mehr über Vierersitze schreiben. Viel zu schwierig zu malen...)

    Montag, 23. Mai 2016
    Kein Einzelzimmer

    Nicht nur hatte ich kein Einzelzimmer, sondern wachte heute morgen auch noch neben einer Frau auf, von der ich noch nichtmals den Namen wusste. Die D. hatte keine Lust gehabt, sich mit irgendwelche Befindlichkeiten der Mitreisenden auseinanderzusetzen und die Zimmerschlüssel einfach einmal gut durchgemischt. Und da meine Zimmernachbarin sehr früh schon schlafen ging, hatte ich sie noch gar nicht kennengelernt.

    Dem vorangegangen war ein Tag, an dem alle Beteiligten mehrmals so sehr gelacht haben, bis jegliches Make-up komplett ruiniert war. Am Ende musste man nur noch verschiedene Wörter sagen oder Geräusche machen und alle lagen hysterisch lachend am Boden.

    Ich weiß nicht, ob es am Alter liegt- zwischen mir und der D liegen gut 10 Jahre - aber die Truppe der D. ist wirklich speziell: die verbiegen sich für nichts und niemanden mehr, aber haben dabei eine enorme Großzügigkeit und Menschenliebe. Und das ist ein großes Glück - an denen kommt nämlich niemand mehr vorbei, außer, sie lassen es zu.

    Vielleicht nehmen sie mich ja beim nächsten Ausflug wieder mit.


    Samstag, 21. Mai 2016
    Out of town

    Ich mache heute einen kleinen Ausflug mit ein paar Freundinnen.

    Samstag, 21. Mai 2016
    Baby Foot

    Heute nicht, kann nichts tippen, ich brauche beide Hände, um mir die Haut von den Füßen zu ziehen.

    Donnerstag, 19. Mai 2016
    Wiedersehen mit M1Molter

    Ab und an passiert es mir, dass ich für Menschen, die ich eigentlich gar nicht kenne, von jetzt auf gleich eine beinahe schon unangemessene Zuneigung empfinde. Es fällt mir schwer, zu benennen, warum, oft ist es eine einzelne Situation, die das bewirkt, ein Wort, eine Reaktion, ein Gesichtsausdruck in einem bestimmten Moment und zapp, bleibe ich kleben. Mit dem Kopf.

    So ging es mir mit M1Molter, der neulich, also vor ca. 1,5 Jahren, meine Waschmaschine rettete. Herr M1Molter, falls Sie das nicht wissen sollten, ist Heimwerker, das steht auf Youtube, ich bin persönlich aber ganz fest davon überzeugt, dass er in Wirklichkeit Handwerker ist, auf jeden Fall vom Fach und höchst qualifiziert. "Heimwerker" nennt er sich bestimmt nur als Understatement, um die Hemmschwelle für uns Laien, seine Tipps auszuführen, niedrig zu halten. M1Molter ist sozusagen der Youtube-Star der mittelalten berufstätigen Mutter. Und das beste ist: er macht das alles ganz frontal, im Vortragsstil. Nichts mit Gruppenarbeit, kein "lesen Sie die Seiten 347 bis 359 vom Internet und tanzen Sie das dort Dargestellte per Snapchat"

    Gestern teile die Waschmaschine mir per blinkendem Piktogramm mit, dass sie nicht abpumpen kann. Dafür gibt es 5 mögliche Erklärungen, wusste ich: Pumpe kaputt, irgendwas in der Grobkörperfalle, irgendwas in dem Schlauch hinter der Grobkörperfalle, irgendwas im Ablaufschlauch, irgendwas im Abflussrohr. Pumpe kaputt konnte ich ausschließen, man hörte sie nämlich eifrig pumpen. Irgendwas im Abflussrohr war ebenfalls nicht das Problem, die Spülmaschine pumpt in dasselbe Rohr piktogrammlos ihr Wasser ab. Das Flusensieb aka Grobkörperfalle reinigte ich zuerst, bis es sozusagen keimfrei war, doch ohne Erfolg bei der Lösung des Gesamtproblems. Blieben a) Schlauch hinter der Grobkörperfalle und b) Ablaufschlauch. Weil ich a) ja schon vor 1,5 Jahren hatte, setzte ich alles auf b), schraubte den Schlauch ab und erfreute mich an dem sofort herausspritzenden Wasser - ja, da war ganz offensichtlich etwas verstopft, ich war genau auf dem richtigen Weg, dies zu beheben, nur schnell das Wasser ablassen und dann durchpusten. Das Wasser floss und floss, für Lauge, die seit zwei Tagen in der Maschine steht, erstaunlich klar und reichlich. Der Druck ließ auch gar nicht nach, wo kam nur dieses ganze Wasser her? Kurz bevor der zweite Eimer voll war, fiel bei mir der Groschen: aus der Leitung. Es war der Zulaufschlauch. Dabei hatte M1Molter extra noch vorher von Wasser abstellen gesprochen!

    Den wirklichen Ablaufschlauch konnte ich nicht am Gerät selbst lösen sondern nur am Abfluss. Der befindet sich im Schrank unter dem Spülbecken und ich fand, es sei nun an der Zeit für etwas Gleichberechtigung und rief Herrn N. zur Hilfe. Herr N. kroch in den Schrank und war dort nicht ganz so motiviert wie Herr M1Molter oder jedenfalls hatte er eine andere Wortwahl beim Äußern seines Enthusiasmus. Aber das kenne ich schon, die Wirklichkeit überraschenderweise nie exakt wie auf Youtube - wenn Mademoiselle nach Video Cupcakes macht, sieht die Küche bei mir hinterher auch nicht aus wie bei Bibi oder Dagi oder so. Trotzdem, wir waren ganz nah dran an der M1Molter-Youtuberealität, denn nach kurzer Zeit zog Herr N eine 1-Cent-Münze aus dem Schlauch wie ein Zauberer ein Kaninchen aus dem Hut. Vorhang, Applaus.

    Herr M1Molter hat mir jetzt schon mindestens 400 Euro und diverse Tage ohne Waschmaschine erspart. Sollte er je auf meine Fanpost antworten, gebe ich ihm mindestens ein Bier aus.

    Donnerstag, 19. Mai 2016
    Gruppenarbeit und Gummipuppen

    Ich hatte heute das jährliche Ersthelfertraining und es war schwierig für mich. Und zwar, weil "neue Lernmethoden" angewandt wurden, die zwar lerntheoretisch wirklich keinesfalls neu waren, aber nun. Ich hatte schon nach der ersten Viertelstunde das Bedürfnis, meiner Sitznachbarin einen Druckverband am Hals anzulegen und der Dozent machte ununterbrochen diese Art von Witzen, bei denen man nur leicht bemüht "haha." sagen kann, was die übrigen TeilnehmerInnen keinesfalls vom Schenkelklopfen abhielt. Und erst Recht nicht davon, ihre Erlebnisse mit allen möglichen Notfällen, die ein Schwager einer Freundin eines Bekannten mal erlitten hatte, in epischer Breite zu schildern und dabei auf die Bulgaren und Türken, die nie eine ordentliche Rettungsgasse bilden, die Stadt, die an Notärzten spart, die Berufsgenossenschaften, die ständig Zahlungen verweigern, die Anwälte (es waren wohl eigentlich Richter gemeint), die ständig falsch Recht sprechen, die Frauen, die immer was mit Kindern oder Staubsauger machen, die tödliche Männergrippe, die Kalorien von Keksen, die vielen dicken Kinder auf der Welt, die Leute, die dauernd auf Handys starren, die Radfahrer ohne Helm und die Lehrer, die immer alles besser wissen und sonstige Zumutungen des Lebens zu verweisen. All die Themen also, bei denen ich mich fluchtartig gedanklich zu meinen Gummienten auf dem Atlantik zu begeben, damit ich nicht vor Langeweile umgehend versterbe. Der Dozent machte derweil "Visualisierung", mit ganz vielen bunten Stiften, Wachsmalblöcken und normalerweise auch Kreide, aber die hatte er heute morgen um 6 nicht gefunden und hatte keine Zeit zu suchen, weil seine Frau ja so lange das Bad blockierte, dass es sowieso spät wurde. Haha.

    Ähm. Jetzt war ich noch einmal einen Moment bei den Gummienten. Was wollte ich eigentlich sagen. Achja. Neue Lernmethoden. Gruppenarbeit. Ich hasse Gruppenarbeit und zwar schon immer, ich glaube, der allererste Migräneanfall meines Lebens wurde durch Gruppenarbeit getriggert. Gruppenarbeit ist der Kropf unter den Lernmethoden. Zu nichts auf der Welt gut aber zu sehr vielem enorm schlecht. Ich war in einer Gruppe mit 4 anderen Frauen, die alle für diesen Tag Kind und Staubsauger unbeaufsichtigt gelassen hatten (haha.) und wir bekamen drei A4 Blätter, auf dem einen stand, was man tun soll, auf den anderen zweien relativ groß gedruckte Informationen über Bewusstseinsstörungen. Man sollte die zwei Blätter lesen, das kam überraschend (haha.), dann sollte man die Informationen besprechen und einen Moderator bestimmen, der die Informationen dem Plenum vorträgt. Wenn möglich mit Visualisierung.

    Nun bin ich totaler Fan von alten Lernmethoden. Von Vortrag, von Frontal, von Sachen, die man liest und sich dann merkt. Wenn ich etwas lernen möchte, höre ich überhaupt nicht gerne fachsimpelnden Laien zu. Der Experte möge sprechen, ansonsten kann ich ja auch googeln. Und dieses ganze Team- und Sozialgedöns stört mich auch enorm, wozu soll ich denn ein Team bilden mit Leuten, die ich nach Ablauf der 9 x 45 Minuten überhaupt nie wiedersehe, wozu sollen sich da soziale Strukturen herausbilden, da lohnt sich doch die Zeit und Mühe nicht.

    Immerhin konnte ich meine Fischgrätenfrage, die ich seit 2012 jedes Jahr einmal stelle, wieder in den Raum werfen. Ersticken an Fischgräte: Mythos oder Wahrheit? Ob ich hören wolle, was im Lehrbuch steht oder was die Wahrheit ist (haha.)? Die Wahrheit ist in diesem Jahr, dass niemand an einer Fischgräte erstickt. Die steckt sowieso so gut wie nie in der Luftröhre, sondern in der Speiseröhre. Die beiden Röhren liegen aber dicht beieinander, der Körper signalisiert also dem Kopf "ey, da ist was Schlechtes im Gange!" und der Kopf, der das alles nicht so ganz auseinanderhalten kann, glaubt zu ersticken und versteift sich so auf diesen Gedanken, dass er im Extremfall auch mal die Atmung einstellt. Aber nur bis zur Bewusstlosigkeit, dann ist der Kopf ja ausgeschaltet. Dem Dozenten von heute war jedenfalls kein Fall des Fischgrätenunfalls mit Todesfolge direkt durch die Gräte (durch in Panik Umfallen und Kopf anhauen schon) bekannt.

    Dienstag, 17. Mai 2016
    Entspannter Feiertag

    Kennen Sie das, so ein ganz ruhiger und entspannter Tag, man kann ausschlafen, hat eigentlich gar keine Aufgabe, außer das Kind mal irgendwo hinzufahren oder wieder abzuholen, sogar das Essen ist von Papa & Mama mitgegeben und muss nur aufgewärmt werden, tausend Dinge - naja, fünf bis sechs - könnte man entspannt und in Ruhe mit sonnigem Gemüt erledigen und nebenher ein paar Kaffee trinken, ab und an auf den Balkon spazieren, ein gutes Buch lesen und ein gepflegtes Gespräch führen.

    Und statt dessen setzt man sich morgens schon geduckt auf die Couch und verharrt dort mit verkrampftem Nacken, die Stunden ziehen vorbei, Nachmittagssonne, dann wird es wieder dämmrig, dan dunkel, gemacht habe ich nichts, die erste Kopfschmerztablette wirklich nicht und die zweite auch nicht und die Gedanken sind verknäulter als zuvor. Ahja, das war also der entspannte freie Feiertag.



    (Ein ganz guter Trick scheint es mir zu sein, auf perspektivisch komplett misslungene Stellen einfach eine Katze zu setzen.)

    Montag, 16. Mai 2016
    Erledigt.

    November seit 6608 Tagen

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