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    Samstag, 13. Juni 2015
    Blogging November - 1320

    Es ist mir heute tatsächlich gelungen, ganz klassisch im Büro am Schreibtisch einzuschlafen, so dass der Kopf auf den Tisch knallte. Vorher hatte ich den Kopf noch in der linken Hand abgestützt, die rechte hielt einen Stift, mit dem ich Zahlenkolonnen abhakte, die ich mit Zahlenkolonnen auf dem Bildschirm verglich. Das ist an sich natürlich schon unglaublich langweilig, zusätzlich war es sehr warm und ich hatte großen Durst, wollte aber unbedingt noch die Seite fertig machen, bevor ich mir etwas zum Trinken holte.

    Es gab vor vielen Jahren bei uns im Büro mal eine Phase, in der Menschen wohin fuhren und dort in kurzer Zeit furchtbar viel lesen und sich merken mussten. Damit das alles etwas schneller ging, diktierten sie Notizen auf Band. Weil sie nur wenige Tage Zeit hatten, um alles zu lesen, erledigten sie diesen Zeitraum so gut wie ohne Schlaf und so hatten einzelne Sekretärinnen kleine Schatzkisten, in denen sich Diktatkassetten befanden, auf denen deutlich zu hören war, wie eine Person bei Diktieren von Vertragspassagen sanft hinüberglitt in schönere, interessantere, absurdere gedankliche Gefilde. "Aus Absatz 4 Satz 2 des Vertrages ist das Kaninchen mit dem Zahn an dem Klee hängengeblieben und dann war der rosa Elefant... *klonk* ... *chrrrrrrrrrrrr*... ähm, geht hervor dass die Vertragsparteien (etc.)".

    Genau so ein *klonk* hatte ich heute irgendwo zwischen meinen Zahlen auch. Und dann habe ich mir doch erstmal ein Wasser geholt.

    Freitag, 12. Juni 2015
    Blogging November - 1319

    Bananen - schwierige Früchte. Eigenlich sind sie super, aber eben temporär nur sehr eingeschränkt, genau gesagt, an 1-2 Tagen. Vorher sind sie zu grün, dann sind sie zu braun. Aus Gründen der Ästhetik kaufe ich Bananen nicht einzeln sondern mehrere zusammenhängende - ich weiß gar nicht wie man das nennt, auch das ist schon wieder schwierig. Büschel vieleicht. Bund. Keine Ahnung.

    Jedenfalls, die Bananen liegen dann in meiner Küche und sind schön, dann kommt etwas dazwischen, dann sehe ich die Bananen drei Tage später wieder und sie sind unansehnlich. So bleiben sie dann, bis ich entweder Bananen-Haferflocken-Muffins backe oder ein sonstiges Verlegenheitsrezept ausprobiere.

    So ein weiteres Verlegenheitsrezept habe ich gestern gefunden, unglaublicherweise löst es nicht nur das Bananenproblem, sondern das Reste-vom-Weihnachtsbacken-Problem gleich mit! Und es ist außerordentlich schnell und einfach. @darthmowl hat es auf Twitter verlinkt, ich glaube, es kam von Chefkoch, das habe ich mir aber alles nicht so genau gemerkt, denn es ist so einfach, dass man es nur einmal lesen muss und dann ist alles klar.

    Es handelt sich um Power-Cookies und die gehen so:

    1 Banane pürieren

    1 Ei untermixen

    beliebiges Zeug wie zum Beispiel Mandlen, Nüsse, Trockenfrüchte, Kokosraspel, Saaten ggf. hacken und dazurühren.

    (Müsli, Keksstücke, Schokotropfen und so können, wenn man will, natürlich auch rein)

    (Je nachdem, was man reingetan hat, wie reif die Banane war, wie der persönliche Geschmack ist, noch Honig/Sirup/Zucker/Dicksaft zum Süßen. Einfach probieren)

    Mit Haferflocken vermischen, bis es ungefähr formbar wird - an dieser Stelle ein Tipp: erstmal etwas weniger Haferflocken nehmen, dann jetzt den Ofen vorheizen (200 Grad) und währenddessen das Zeugs quellen lassen. Wenn der Backofen heiß ist, nochmal umrühren und ggf. noch mit Flocken nachdicken.

    Dann irgendwas halbwegs kugeliges mit den Fingern formen, auf ein Backblech mit Backpapier legen, zu einem Cookie plattdrücken. Man kann das oben drauf mit einer Bananenscheibe verzieren dann ist man gleich 1,5 Bananen los und es sieht hübsch aus. Muss aber natürlich nicht.

    Ich habe große Kekse gemacht, ca. 6 cm Durchmesser, 1,5 cm hoch. Das wurden 6 Stück. Kann man aber ja auch machen, wie man will.

    Dann 15 - 20 Minuten backen, je nach Keksgröße. Sieht man ja, wenn es fertig ist. Riecht man auch.

    Ja. Das wäre meine heutige Empfehlung. Die Kekse sind besonders gut als Snack vor dem Kraulschwimmen geeignet.

    Donnerstag, 11. Juni 2015
    Blogging November - 1318

    Der Kopf sieht gut aus im Wasser!

    Das ist natürlich schonmal was. Wenn man mal das Gefühl hat, es wäre nicht ganz so der super Kopftag, einfach ins Wasser gehen, dann sieht er gut aus. Und dabei schaut er im ca. 45-Grad-Winkel nach unten und vorn, "Kacheln zählen" sagt man beim Schwimmen nicht ohne Grund, der Kopf sollte also eine Haltung einnehmen, bei der er die Kacheln gut im Blick hat. Bei der Schulterdrehung darf er maximal den Beckenrand mal sehen - sieht man drüber, ist es viel zu weit, sieht man eventuell sogar die Decke, ist es echt schlecht.

    Ansonsten haben wir ALLES gemacht. Das ganze Kraulschwimmen. Kraulbeine, Anemonenfüße, abgeflachte Haifischflosse mit Arm ca. 5 cm vom Körper entfernt, Arm vorne ganz ausstrecken, dann am Kopf vorbei und leicht schräg unter dem Körper zurück, dabei natürlich bis ganz zum Ende wiederum gestreckt durchziehen, den Schub ausnutzen, und den anderen Arm natürlich immer genau entgegengesetzt im Windmühlenstil. Hüftdrehung weglassen, aber Schulterdrehung nicht vergessen, auf beiden Seiten gleichmäßig, den Kopf bis zur Stirnlinie im Wasser, achja, und atmen. In diesem Rahmen dann machen, was der Körper vorschlägt.

    Meine Güte, ist das anstrengend!!

    Wir können jetzt Kraulschwimmen, sagt der Schwimmlehrer. Dann springt er ins Wasser und schwimmt uns etwas vor, anscheinend sind wir nun so weit fortgeschritten, dass er nicht mehr fürchtet, von unseren Armbewegungen im Wasser erschlagen zu werden. Er meinte, jetzt müssen wir nur noch unsere 10 Bahnen am Tag machen, dann wird es schon sehr bald perfekt sein. Eigentlich aber nur bei meiner Kraulschwimmpartnerin und mir, denn - man muss es so sagen - die anderen luschen ab. Heute waren wir sowieso nur vier: außer uns die Streberoma und der verlorene Mann. Die Streberoma kommt mit den Armen nicht so recht klar, es besteht aber noch Hoffnung. Der verlorene Mann ist, würde ich sagen, raus. Zusätzlich bekam er noch einen Krampf im Bein - nichts gegen Leute, die zu Krämpfen neigen, aber er hatte eben einen Männerkrampf. Der Schwimmlehrer musste sich um ihn kümmern. Wir anderen schwammen derweil einen Teil unserer 10 Bahnen pro Tag.

    Meine Güte, ist das anstrengend!!

    Jetzt, wo ich etwas fortgeschritten bin, kann ich es ja sagen: in der ersten Stunde dachte ich, dass ich ganz sicher sterbe. Nachdem wir vor Kursbeginn eine halbe Stunde im Wasser geplantscht hatten und dann zwei Bahnen einschwimmen sollen, war ich eigentlich schon fertig mit Schwimmen für diesen Tag gewesen, dann kam aber ja die ganze Beinarbeit und am Abend und Tag nach dieser ersten Schwimmstunde stand mein Körper so unter Schock, dass er noch nichtmals Muskelkater produzieren konnte. Die letzten Stunden hingegen kam ich noch nichtmals mehr außer Atem, im Gegenteil, das war sehr entspannend, mit den verschiedenen Schaumstoffspielzeugen herumzuschwimmen. Aber heute:

    Meine Güte, ist das anstrengend!!

    Nach der ersten Bahn werden wir auch noch zurechtgewiesen, dass die Bahnen schon vollständig zu schwimmen seien und man nicht aufhört, nur weil man das Ende sieht. Wobei, nach zwei (durchgeschwommenen) Bahnen ist es gar nicht mehr so anstrengend. Nach drei (durchgeschwommenen) Bahnen geht es. Nach vier (durchgeschwommenen) Bahnen das Gefühl, da tut sich was.

    Noch vier Stunden sind übrig und wir können schon Kraulschwimmen. Die restlichen Termine werden verwendet, um die Technik zu verfeinern und die Atmung zu verbessern. Und Strecke zu machen. Und im Fortgeschrittenenkurs wird uns ein Platz freigehalten.

    Dienstag, 9. Juni 2015
    Blogging November - 1317

    Nicht über die Zahl wundern, eine Mathematikerin sagt mir, die sei korrekt.

    Heute morgen ging ich in den Supermarkt, stellte mich neben das Kaffeeregal und zog das Handy hervor, um meinen dort hinterlegten Einkaufszettel zu studieren.

    Kleine, niedliche, weißhaarige sehr alte Frau:

    "Das finde ich faszinierend, wie Sie das machen. Wie die ganzen Leute das machen. Ich kann das nicht mehr, ich habe das vor ein paar Jahren mal versucht, aber damit komme ich nicht mehr zurecht. Sehr gut machen Sie das! Jetzt spreche ich Sie hier einfach so an, ich lasse Sie auch gleich in Ruhe. Aber auch mit dem Computer komme ich nicht mehr zurecht, mit E-Mail, und das Handy, das verstehe ich überhaupt nicht, also außer zum Telefonieren, das kann ich schon, das ist ja wie eine Telefonhörer, natürlich. Und darüber können Sie jetzt auch alles Mögliche machen, oder? Was es alles gibt heute. Und sie haben so schöne Haut! Damit finden Sie sicher gut einen Mann, wenn Sie mal Kinder wollen, mit so schöner Haut, da will man ja gleich mal drüberstreicheln! Und so gesund sehen Sie aus! Und so groß, meine Güte, Sie sind aber wirklich groß, ich bin ja so klein geblieben weil wir nie genug Essen hatten. Das weiß ich noch, als ich ein kleines Mädchen war, da waren wir in Rüsselsheim in dem Haus von einer Frau, die die Soldaten beherbergt hat. Das erzähle ich Ihnen nur noch kurz: Meine Schwestern und ich und mein Vater. Und meine Schwestern und ich durften bei der Frau, der das Haus gehörte, in der Stube schlafen. Und einmal habe ich gesagt, wo schläft denn mein Papi hier, kann ich das auch mal sehen? Und das hat sie mir dann gezeigt, das war ein Raum, da waren alle Möbel rausgeräumt und überall Matratzen und Decken und da schliefen 30 Soldaten, in Schichten, immer die, die keinen Einsatz hatten. Da war der Krieg ja schon fast vorbei, aber beim letzten Einsatz war es das dann, dann war er tot, jetzt ist er auf einem Friedhof in Blankenese aber da war ich nie, ich habe nur ein Bild davon, ich hätte sein Grab gerne mal besucht aber das ist so furchtbar weit. Und ich bin ja so alt. Ich bin ja schon weit über 80. Und ich habe keine Kinder, eins habe ich verloren und dann hatte ich keine mehr. Meine Schwestern, die haben Kinder, fünf Bobbelche, aber da kümmert sich auch keiner, das muss man nicht denken. Aber ich hatte kein schlechtes Leben, das war schon in Ordnung. Manchmal war es schwierig. Ach, ich glaube, Sie heute haben es ein bisschen besser, aber da weiß man ja auch nicht, was kommt. Und jetzt erzähle ich Ihnen das alles, ich weiß gar nicht warum. Jetzt gehe ich auch gleich einkaufen, Sie sind auch sicher in Eile. Haben Sie denn Familie? Passen Sie gut auf, dass Sie so gesund bleiben und dass Sie immer genug essen. Im Alter da schrumpelt man so zusammen, wenn Sie da schon ganz dünn sind, dann bleibt nichts mehr von Ihnen übrig. Ich kaufe mir jetzt auch alles für die Woche, ich gehe immer dienstags, nicht montags, montags gehen ja alle, da gehe ich dienstags, da plant man eben alles einen Tag versetzt und was ich brauche passt alles in mein Wägelchen. Das gab es ja früher auch nicht, stellen Sie sich vor, dass es früher solche Wägelchen nicht gab, da mussten wir alles tragen, aber wir haben auch gar nicht so viel gekauft, es war wirklich alles viel einfacher. Das Leben ist schon auch schwieriger heute, was Sie alles wissen müssen heute, da wird mir ganz schwindlig, das verstehe ich alles nicht mehr, dann habe ich immer das Bild von dem Raum vor Augen, in dem mein Papi geschlafen hat. Das geht auch nicht mehr weg. Und ich bin ja schon weit über 80."

    Dann ging die kleine, sehr alte Frau einfach weg, zum Brot. Und ließ mich ziemlich erledigt zurück.

    Dienstag, 9. Juni 2015
    Blogging November - 1309

    Leider bin ich heute ganz und gar anderweitig beschäftigt - erst war das Kind krank und ich habe einfach den ganzen Tag geschlafen (das Kind auch viel), dann habe ich eben erfahren, dass ich morgen früh mit dem Bürgermeister telefoniere und nun muss ich kurz die gesamte Struktur der Kommunalpolitik nachlesen und versacke dabei in Anträgen und Beschlüssen, sehr interessant alles.

    Mit dem Bürgermeister telefoniere ich, weil sonst mal wieder keiner will. Noch 7 Wochen Elternarbeit, ich sage es Ihnen. Und in den 7 Wochen machen wir dann jetzt anscheinend noch alles, was irgendwie geht. Und dann nie wieder.

    Montag, 8. Juni 2015
    Blogging November - 1308

    Neulich - also eigentlich Anfang Mai - habe ich bei Kiki ein Avatoon bestellt.

    Dass es etwas länger gedauert hat, liegt komplett an mir, sofort nach der Bestellung bin ich nämlich verreist - und mit "sofort" meine ich, dass ich die E-Mail abschickte, dann den Rechner zuklappte und zum Bahnhof ging, so dass ich zunächst einmal elegant gar nicht bezahlt habe. Als nächstes habe ich die Mail mit dem Entwurf übersehen, mich um nichts mehr gekümmert und bequem abgewartet, bis ich nochmal angesprochen werde (ich habe also eigentlich nicht nur einen Avatoon bekommen sondern ein komplettes Kundenkümmerungsprogramm). Dann musste ich viel Nachdenken und wenige Änderungswünsche formulieren und mich DANN noch einmal ganz kurz umentscheiden, und DANN gefiel es mir so gut, dass ich in folgender Breduoille steckte: benutze ich es nun als "Novemberregen" oder vielleicht in meinen Klarnamenaccounts? Beides geht ja nicht, da ist die Google-Bildersuche vor. Über diese Frage musste ich dann nochmal ein paar Nächte schlafen.

    Bestellt hatte ich so:

    "(...)ich möchte gerne ein Avatoon von mir bestellen.

    Zu dem Zweck sind erstmal zwei Fotos angehängt. Zu dem einen gleich vorweg: ich habe verstanden, dass das Avatoon nur den Kopf zeigt. Das Ganzkörperfoto ist wegen der Farben dabei, denn ich bin schwierig, was Farben angeht. Mit denen auf dem Bild fühle ich mich wohl, was daran liegen mag, das da kaum welche sind. Ich trage fast immer irgendwas Schwarzes und Jeans oder schwarze Hosen und ansonsten enorm gern petrol und grau / anthrazit und manchmal grün - immer im Zweifel die kühle Variante einer Farbe. Nie im Leben braun und alle seine Verwandten. An wenigen Tagen ist mir dann plötzlich nach pink, aber nur an 5% der Tage im Jahr, das sollte das eher nicht abgebildet sein. Wie gesagt, das Bild ist nur für die Farben dabei, es ist auch schon 2 Jahre alt.

    Das andere Bild ist von heute Morgen, so sehe ich aus. Der Scheitel ist immer links und die linke Seite steckt immer hinterm Ohr. Nie im Leben ein Pony! Und nie im Leben Hosen, die unten enger werden (aber das ist ja irrelevant hier)!

    Die Brille trage ich immer, die Augen sind blau-grau, falls Schminke ins Spiel kommen sollte, nur schwarz (Mascara / Lidstrich), etwas Rouge und dezenter Lippenstift, kein buntes Zeugs.

    Wichtig ist mir ansonsten, dass ich NIE was mit Kragen trage, das sieht bei mir furchtbar aus, keine zugeknöpften weißen Büroblüschen und so, also bitte auch nicht auf dem Bild! Nur Sachen mit Ausschnitt. Und ich mag kein Gedöns. Ich mag klar und kühl und glatt. Keine Blümchen bitte, mein maximales Muster sind Nadelstreifen, und auch kein Schmuck (nur kleine silberne Kreolen in den Ohren, aber da sind die Haare drüber, also - außer links).

    Was noch - achso, ja, weiblich. Sehr helle Haut. Hobbies fallen mir keine ein, die man gut abbilden könnte, einer meiner größten Wünsche auf der Welt wäre es, eine Augenbraue heben zu können, vielleicht kann das ja der Avatoon, aber vielleicht auch nicht, ich kann es ja auch nicht. Und ich schreibe dauernd irgendwas, vielleicht ein Stift hinterm Ohr. Vielleicht aber auch nicht. Wenn eine Katze ins Bild schaute, wäre sie schwarz. Wenn ich ein Getränk hielte, wäre es Kaffee (im Pappbecher) oder Bier (in der Flasche) und meine Fingernägel wären (falls sichtbar) dunkel (in einer Farbe passend zur Kleidung) lackiert und kurz.

    Sonst bin ich aber total unkompliziert.

    Und den Avatoon bitte nicht zu zierlich machen - ich bin nicht zierlich. (...)"




    Und nun die große Avatoon-Enthüllung:



    Ist das nicht toll?!

    Blogging November -1307

    Aufgrund einer technichen Störung hat sich dieser Beitrag verzögert.

    Aber:

    Heute Karaoke.



    Sehr, sehr großer Spaß! Würde ich sofort wieder machen, könnte ich nur nicht, ich bin jetzt heiser. Aber: große Empfehlung. Machen Sie Karaoke. Nehmen Sie mich gern mit.

    Freitag, 5. Juni 2015
    Blogging November - 1306 (Wmdedgt 6/2015)

    Heute ist Wmdedgt - was das ist und die anderen finden Sie HIER.

    Ich wachte heute gegen halb 8 auf, weil der Kater wieder Schrankspringereien veranstaltete. Die Koffer waren aber noch oben. Schlafen wollte ich dann nicht mehr, ich hatte etwas Kopfschmerzen und wenn ich lange schlafe, wird das erfahrungsgemäß schlimmer.

    Eine ganz wunderbare Funktion meiner Waschmaschine ist der Timer. Zwar kann man hier im Altbau die Waschmaschine auch bedenkenlos noch nach Mitternacht schleudern lassen, allerdings muss man die Wäsche dann natürlich auch noch aufhängen, dazu habe ich selten nach Mitternacht Lust. Also leg ich vor freien Tagen immer abends etwas in die Maschine, programmiere sie und wache am nächsten Morgen auf, wenn die Wäsche fertig ist. Das muss man sich mal vorstellen: man wacht auf, ist noch mit keinem Fuß aus dem Bett und hat schon die komplette Buntwäsche gewaschen! Hervorragend!

    Da ich also heute morgen beim Aufwachen schon gewaschen hatte, war es Zeit für eine Pause, ich setzte mich deshalb aufs Sofa und las eine Runde.

    Herr N. holte dann Brötchen, es gab Frühstück und ich legte nochmal Wäsche in die Waschmaschine und las weiter, bis es irgendwann 10 Uhr und Herr N. verreist war. Mademoiselle und ich beschlossen den Tagesplan: zum Rathaus ihren Pass abholen, den wir im Februar beantragt und dann total vergessen hatten, Klamotten und Lebensmittel kaufen, dann noch rasch ins Schwimmbad und am Nachmittag für Mademoiselle eine Doppeltraingseinheit (wegen baldigem Wettkampf) und für mich Kuchen backen, Essen vorbereiten, Katzenklo saubermachen, Betten beziehen.

    Um halb 11 verließen wir geduscht und ordnungsgemäß gekleidet das Haus (vorher kontrollierte ich die Koffersituation: beide noch oben) und fuhren mit der Rad zum Rathaus. Dort standen wir erst in einer enorm langen Schlange vor dem Empfang, ein Herr ging aber die Schlange ab und fragte nach "Abholern", als Abholer wurden wir in eine andere, kürzere Schlange umgeleitet und erhielten dort einen Zettel mit Nummer und QR Code und die Information, dass 12 Personen vor uns wären. Mademoiselle scannte den QR Code und fand heraus, das in Wirklichkeit nur 2 Personen vor uns waren und wir 6,17 Minuten warten müssten, letztendlich warteten wir dann aber nur ca. 3 Minuten, alle Informationen falsch, egal, auf dem Ausweis war alles richtig, beim Verstauen des Ausweises in meiner Geldbörse bemerkte ich, dass dort a) mein Führerschein und b) meine Monatskarte fehlte. Die Monatskarte war seit Mittwoch bei Herrn N., fiel mir ziemlich schnell ein, beim Führerschein musste ich länger überlegen, er ist aber - ebenfalls seit Mittwoch - in meiner Schwimmtasche.

    Weiter ging es zum Einkaufszentrum, mittlerweile war es ziemlich heiß und wir teilten uns erst einen Slush in Geschmacksrichtung Orange. Anschließend kam der Klamottenkauf. Mademoiselle ist seit letztem Sommer gut 5 cm gewachsen, alle Hosen sind zu kurz. Ziel war, 4 Hosen zu kaufen sowie noch ein paar T-Shirts. Hosen kaufen kann man mit Mademoiselle nur bei H&M, denn nur dort sind die Hosen ausreichend eng geschnitten. Das Problem ist, dass sie in der Länge 152, besser 158 braucht, in der Weite aber 146, besser 140. Wir fanden deshalb nur 2 Hosen, die insgesamt gingen, weil sie mit einem Innengummi in der Weite noch regulierbar sind - wobei das auch nicht immer hilft, man kann so eine Hose nicht endlos zusammenzurren, dann hat man irgendein Geknödele am Bund und das ist weder schön noch bequem. Jedenfalls sind die passenden Hosen weiß und helltürkis, was hübsch ist, aber Eltern wissen: mit einer weißen und einer helltürkisen Hose kommt kein Kletterkind über den Sommer. Deshalb kam nun Plan B zum Einsatz: wir kauften noch 2 Shorts in passender Bundweite - die Länge ist da ja egal - und dazu 3 Leggings. Möge die Mode von Leggings unter Shorts nie aufhören, wünschen sich Eltern von Kindern wenig gängiger Modemaße.

    Achja, einen Bikini wollten wir auch noch kaufen, gab es in Mademoiselles Größe aber nun mit ausgepolsterten Oberteilen, was sie (und ich auch) megapeinlich fand. Hörst du, Modeindustrie? Megapeinlich!

    T-Shirts/Tops kaufen war kein Problem, zusätzlich gab es noch Flipflops und ein Käppi (nachdem es im Kindergarten immer ein Kampf war, dem Kind bei Sonne eine Kopfbedeckung zu verordnen, verlangt sie jetzt nach einer, man versteht es nicht).

    Anschließend einige Besorgungen in der Drogerie und im Supermarkt und dann schlimm Hunger. Die gebratenen Nudeln zum Mitnehmen im Papphäuschen mit Metallgriff beim Asiaten geholt und mit einer Cola auf einer Bank verzehrt. Dabei bemerkten wir, dass es schon 13:30 Uhr war, Schwimmen also knapp würde, zumal ja auch keine Monatskarte da war. Ich bot an, von unterwegs schnell ein Auto zu reservieren (kostet gleich viel wie Hin- und Rückfahrt für 1 Erwachsene und 1 Kind mit dem Bus...), aber dann entschieden wir: zu stressig. Statt jetzt schnell nach Hause und dann schnell eine Stunde Schwimmen und dann schnell wieder nach Hause und schnell zum Sport umziehen und dann Training lieber nochmal im Kühlen auf die Couch. Und so machten wir es. Mit einem Eis. Und einer erneuten Kofferkontrolle (immer noch oben).

    Um 15:30 wurde Mademoiselle zum Training abgeholt und ich brach nochmal auf in die Stadt, um der Packstation eine Sendung zu entnehmen. Das hätte ich eigentlich auch morgens machen könnne, nur leider war es mir nicht gelungen, mir die PIN lange genug zu merken. Ich radelte also noch einmal zur Post, gab dort Karte und PIN ein, erhielt aber keine Sendung weil: falsche Packstation. Das passiert manchmal, wenn die Innenstadt-Packstation voll ist. Dann wird die Sendung in einer Packstation am Stadtrand abgelegt, das steht auch in der SMS und in der E-Mail, aber die lese ich natürlich nicht so genau. Nunja. Ein wenig vor mich hinjammernd beschloss ich, an den Stadtrand zu radeln, mehr Muße als heutd werde ich in den nächsten Tagen nämlich nicht haben und in Erwartung des Schwimmbades war ich eh von Kopf bis Fuß mit Lichtschutzfaktor 50 präpariert. Ideal für eine Radtour.

    Als das auch alles erledigt war, fuhr ich wieder nach Hause. Ich wohne in einer Einbahnstraße, wenn ich nach Hause möchte, fahre ich die Hauptstraße entlang bis zur Mündung meiner Straße, dann, wenn die Ampel Rot ist, steige ich ab, warte auf Grün, schiebe mein Rad über den Fußgängerüberweg, aber wenn Grün ist, fahre ich noch auf der Straße über die Ampel und dann auf der gegenüberliegenden Seite auf dem Gehweg in Gegenrichtung der Einbahnstraße genau 2 Häuser weit und in meinen Torweg. Das ist natürlich total verboten.

    Haus 1 ist ein Kiosk, wir berichteten schon das eine oder andere Mal. Heute stand - wie oft - vor diesem Kiosk eine Gruppe betrunkener Herren, es ist aber ausreichend Platz, das macht nichts. Ein betrunkener Herr mit nur halbrichtig angezogener Hose und obenrum gar nichts warf sich mir mit der Frage "Ist das hier jetzt ein Radweg?" vor den Lenker. Ich fragte zurück "Ist das hier jetzt das Auffangbecken für den Abschaum der Stadt?" und schubste ihn beiseite. Dann zogen wir beide fröhlich unseres jeweiligen Weges - ich noch 3 Meter bis zu meiner Haustür, er 2 Meter bis zum polnischen Bier am pakistanischen Kiosk, und beide freuten wir uns, dass uns so ein toller Spruch eingefallen war und vermutlich hatten wir auch beide etwas überheblich den Eindruck, dass der jeweils andere unseren tollen Spruch nicht so ganz richtig begriffen hatte. Win-win.

    Zu Hause schnell den schnellen Käsekuchen gemacht, dann erstmal ermattet auf die Couch und eine Schale Erdbeeren und eine halbe Papaya gegessen. Dann Essen und Katzenklo und Betten überziehen und nochmal Wäsche und Blumen gießen und was man so alles findet, wenn man sich nur mal lange genug in der eigenen Wohnung aufhält - und natürlich nochmal nach den Koffern geschaut, exakt so wie angeordnet ruhten sie noch immer auf dem Schrank.

    Mademoiselle kam heim, wir duschten beide nochmal, es gab Abendessen und jetzt sitzen wir schon wieder auf der Couch und warten auf das Eintreffen von Frau Violinista. Das Bier ist kalt gelegt, es gibt Spaghetti Bolognese und Käsekuchen, die Katzen liegen draußen auf dem Balkon und es ist mir gelungen, die Wohnung bei unter 25 Grad zu halten. Alles ist perfekt.

    Und gleich schaue ich nochmal nach den Koffern.

    Freitag, 5. Juni 2015
    Blogging November - 1305

    Etwas Merkwürdiges ist geschehen.

    Kurz der Hintergrund: diese tolle Wohnung, in der ich wohne, und die ich über alles liebe, hat ein kleines Manko nämlich: keinen Stauraum. Der Raum, der in anderen Wohnungen hier im Haus die Abstellkammer ist, wurde vom Vorbesitzer in ein Gäste-WC umgebaut, was auch durchaus Vorteile hat. Aber: kein Stauraum.

    Dafür sind die Decken sehr hoch, wir gehen also beim Lagern von selten benötigten Dingen in die Höhe. Selten benötigte Dinge sind zum Beispiel Koffer, wobei - sooo selten werden sie gar nicht benötigt, weshalb auch ein kleiner Koffer seit mehreren Jahren hinter der Schlafzimmertür steht und ein größerer Koffer seit etwa Jahresanfang in einer andern Nische im Schlafzimmer. Sie wurden dieses Jahr schon häufiger gebraucht wegen Klassenfahrt, Reiterhof, Ferien, Wochenendreisen und so weiter - da die Decken eben sehr hoch sind, hebt man nicht leichtfertig etwas auf den Schrank, jedenfalls nicht, um zwei Wochen später wieder etwas herunterzuzerren.

    Am Dienstag räumte ich aber für die Putzfrau auf, etwas Aufräumkapazität war noch über und ich dachte: ach, bis zu den Sommerferien lohnt es sich schon noch, mal Platz und Ordnung zu haben. Ich kletterte also auf eine Leiter und verfrachtete den kleinen Koffer nach oben, auf den Schlafzimmerschrank, und achtete darauf, dass er stabil liegt, denn der Kater springt oft von einem anderen Schrank auf diesen Schrank und braucht dann einen Lande- und Liegeplatz. Den großen Koffer bekam ich nicht gut die Leiter hoch, ich rief also Herrn N., damit er ihn mir anreicht. Eine passgenaue Lücke war noch in der linken Ecke, dort schob ich ihn hinein und spielte dann noch Basketball mit einer Tüte Kissenfüllmaterial, die ebenfalls auf den Schrank gehört. Beim etwas fünften Versuch blieb sie da stecken, wo sie sollte. Von oben betrachtete ich die neu gewonnene aufgeräumte Bodenfläche und dachte: Boah, geil. Dann gingen wir schlafen, Mittwoch war die Putzfrau da, Mittwochabend kam ich heim und der große Koffer lag auf dem Bett, der kleine Koffer stand hinter der Schlafzimmertür.

    Ich muss zugeben: das verwirrt mich!

    Ich halte es durchaus für möglich, dass der Kater die Veränderung auf dem Schrank ablehnt und einen Koffer in mühevoller Geduldsarbeit hinuntertatzt. Aber zwei, und ausgerechnet die beiden, die ich am Tag vorher hochgehievt hatte, obwohl sie an unterschiedlichen Stellen liegen? Das ist doch etwas weit hergeholt. Zudem - also mal angenommen, der Kater habe die Koffer in exakt der halben Stunde zwischen "ich verlasse das Haus" und "die Putzfrau trifft ein" vom Schrank geholt - dann ist es natürlich möglich, dass die Putzfrau denkt, ey, was haben die hier Koffer kreuz und quer im Schlafzimmer liegen (aber was die Putzfrau über einen denkt blendet man ja sowieso besser aus), und dass sie dann den kleinen Koffer wieder hinter die Tür gestellt hat. Aber warum um alles in der Welt sollte sie dann den großen Koffer auf dem Bett liegen gelassen haben? An einer Stelle, an die er vom Schrank unmöglich gefallen sein kann? Das ergibt doch keinen Sinn!

    Denkbar wäre natürlich auch, dass die Putzfrau die Koffer vom Schrank nahm. Aber nur in der Theorie. In der Praxis ist die Putzfrau - es ist eine Ersatzputzfrau - so winzig klein, dass ich ihr sogar die Putzmittel morgens aus dem Schrank nehme und bereitstelle, weil sie nämlich an die Hängeschränke nicht gut drankommt. Was sollte die kleine Putzfrau also in 3,60 Metern Höhe getan haben? Den Schrank oben drauf gewischt hat sie nicht, das habe ich überprüft (nicht, dass ich das erwartet hätte, nur wegen Indizensuche in Sachen Kofferwurf). Gäbe es irgendeinen anderen Grund, dass sie die ernsthafte Leiter aus ihrem Versteck zieht, darauf klettert und die zwei Koffer runterholt, nur, weil sie es so kennt, dass die immer unten stehen? Welchen? Und hätte sie dann nicht zumindest auch den großen Koffer an den richtigen Ort gestellt? Und sowieso, die Ersatzputzfrau kommt doch erst seit zwei Wochen, für sie kann es doch noch gar nicht so etabliert sein, wo Koffer stehen?

    Sehr, sehr merkwürdig.

    Der für mich naheliegendste Gedanke war: ich habe mir das nur eingebildet, das mit den Koffern. Sowas passiert mir öfters mal. Zum Beispiel hätte ich Stein auf Bein geschworen, Mademoiselle eben beauftragt zu haben, ihre Kopfhörer vom Wohnzimmertisch zu entfernen, aber sie liegen noch immer hier. Das war also auch nur Einbildung. Gegen die Einbildungsthese spricht aber Herr N. Er eriinnert sich gut daran, mir mit dem großen Koffer assistiert zu haben, und auch an meine Basketballwurfversuche.

    Vielleicht ist es ein Fehler in der Matrix.

    Donnerstag, 4. Juni 2015
    Blogging November - 1304

    Heute war Full Range of Motion!!!

    Also: beim Kraulschwimmen. Es begann harmlos, am Anfang der Stunde üben wir immer das, was wir in der Vorstunde zuletzt gemacht haben. Dieses Mal: einarmige Kraulschwimmbewegung mit Brett und dann beidarmig mit Brett. Dann ohne Brett. Und dann gab es eine ziemlich lange Ansage.

    Wir waren nur 5 heute, alle Herren haben wir wieder verloren, die Kraulschwimmpartnerin war verhindert aber die Streberoma hat heimlich geübt, vielleicht sogar Privatstunden genommen, jedenfalls schwamm sie wieder ganz vorn mit dabei. Verdächtig.

    (An dieser Stelle ein kleiner Einschub als Erinnerung an mich selbst. Ich habe ständig Wasser in den Ohren. Damit ich den Ausführungen des Schwimmlehrers lauschen kann, versuche ich immer zwischendrin, das Wasser zu entfernen. Die Streberoma hatte heute auch Wasser in den Ohren, sie legte den Kopf zur Seite, klopfte gegen den Schädel, hüpfte und schüttelte alles, was sie hatte. Jetzt besteht eine sehr geringe Möglichkeit, dass die Wasserentfernungsmaßnahmen bei mir ganz anders, gleichsam elegant aussehen. Vielleicht aber auch nicht. Nicht mehr machen. Wasser drin lassen.)

    Der Schwimmlehrer sagte also: "Und jetzt vergesst alles, was ihr gelernt habt!" Blankes Entsetzen im Blick der Teilnehmerinnen. Wir haben uns doch extra alles so gut eingeprägt!

    Was er aber meinte war: jetzt auf den Körper hören, welchen Bewegungsablauf er individuell vorschlägt. Dazu ist zu sagen, dass mein Körper meist gar keinen Bewegungsablauf vorschlägt, er ist sehr zufrieden in einer stationären Position mit hochgelegten Füßen. Allenfalls für die Finger schlägt er Bewegungen vor, die sich an dem deutschen (oder von mir aus auch englischen) Tastaturlayout orientieren.

    Nunja. Wir schwammen also jeder eine Bahn Kraulschwimmen ohne Brett, so, wie es der Körper mit dem in den letzten Stunden gesammelten Hintergrundwissen vorschlug. Dann bekam jeder ganz individuell einen Haufen Kritik. Bei mir dreht sich die linke Schulter ein bisschen zu sehr raus und ich konzentriere mich zu sehr auf die Armbewegungen über Wasser, unter Wasser schlure ich und dann geht es nicht so schnell vorwärts, wie es vorwärts gehen könnte. Andere hatten Probleme wie Kopf nicht tief genug im Wasser, Atmen nach vorn statt zur Seite, Atmen an einer Stelle im Bewegungsablauf, die einen unter Wasser drückt, Arm vorne nicht gestreckt genug, Arm zu hoch über der Wasseroberfläche, Arm zu tief im Wasser, Schulterdrehung nicht ausreichend, Hüftdrehung zu viel. Sie sehen: es ist kompliziert. Aber für jede an einer anderen Stelle.

    Und so konnten wir nach ein paar Bahnen alle tatsächlich relativ locker herumkraulen. Wobei: noch nicht ganz frei. Wir machen jetzt noch den "Kraulhandschlag". Dabei führt erst ein Arm die Kraulbewegung aus, dann treffen sich beide Arme in der ausgestreckten Position vor dem Kopf kurz und "klatschen ab", bevor der nächste Arm nach diesem kurzen Moment des Innehaltens loslegt. Diese Technik werden wir auch in freier Wildbahn häufiger sehen, sagt der Schwimmlehrer, nämlich immer dann, wenn jemand nochmal an seiner Technik feilen will. Ich habe das zwar bisher überhaupt noch nie gesehen, aber gut, vielleicht habe ich auch nicht richtig darauf geachtet. Jedenfalls bleibe ich zuversichtlich dass wir irgendwann bis Ende des Kurses ganz sicher auch noch mindestens eine Bahn ganz normal Kraulschwimmen dürfen, ohne Gerätschaften und ohne Handschlag.

    In der nächsten Stunde wird an der beidarmigen individuell bewegungsökonimischen Kraulambewegung weiter geschliffen, und die Atmung wird ein Spezialthema sein. Außerdem wurde eine Nachkontolle der Beinbewegung angekündigt.

    Mittwoch, 3. Juni 2015
    Blogging November - 1304

    Der Tag begann etwas anstrengend. Auf dem Weg zur S-Bahn traf ich eine von Mademoiselles Erzieherinnen. Sie ist nicht gewerkschaftlich organisiert, streikt also nicht, ist aber in eine Notgruppe abgeordnet worden und findet das wenig lustig. Wenig lustig ist etwas untertrieben, eigentlich war es so, dass ich - also ich, die ja über Kinderbereuung nicht sprechen kann, so lange es keine ordentlichen rezeptfreien Tranquilizer gibt - der armen Frau einen Beruhigungskaffee ausgab.

    Im Büro angekommen rissen gerade Handwerker die Küche in unmittelbarer Nähe meines Zimmers heraus, was mich überraschte, meines Wissens sollte die nämlich so bleiben, wie sie ist. Durch einen kurzen Anruf ließ sich auch klären, dass die Herren sich im Stockwerk geirrt hatten. Kann ja mal vorkommen. Sie bauten die Küche halt gleich wieder ein. Es ist schon beeindruckend, wie schnell Profis so etwas können.

    Nachmittags hatte ich Post von meinem aktuellen Brieffreund, dem Eigenbetrieb der Kindertagesstätten, im Briefkasten. Ich hatte vor ca. 2 Wochen eine Rückerstattung der Gebühren für die Streiktage (bei uns jetzt die vierte Woche) gefordert, auch wenn dies laut Satzung nicht vorgesehen ist. Der Tenor der damaligen Antwort war, dass ich das leider alles nicht gut verstehen würde und lieber das Geld bezahlen und nicht so absurde Forderungen stellen sollte.

    Einen Moment lang war ich damals verunsichert, aber dann fiel mir ein, dass das ja der normale Ablauf ist: Niemand antwortet auf eine Rückforderung zumal auf eine strittige mit "Ja, natürlich, mit dem allergrößten Vergnügen!" Es ist hingegen selbstverständlich, jeglich Schuld und das vorgetragene Ansinnen weit von sich zu weisen. Bei Reklamationen ist das bekanntlich auch so - man gibt ein Produkt wegen eines Fehlers zurück und muss erst einmal diverse Beschuldigungen abwehren, was man eventuell alles falsch gemacht hat in der Bedienung.

    Also habe ich nochmal geschrieben, ein paar weitergehende Fragen gestellt und heute kam dann eben die Antwort. Bzw. nicht - der Eigenbetrieb möchte meiner Bitte, ein paar Passagen der Satzung zu konkretisieren, bisher noch nicht nachkommen, aber plötzlich kann mir eventuell (!) das Essensgeld zurückgezahlt werden. Das wirft natürlich eine Reihe neuer Fragen auf, die ich umgehend gestellt habe, zusätzlich zu den bislang unbeantworteten. Ich hatte lange keinen Brieffreund mehr und hatte schon vergessen, wie erbaulich das ist! Fast schade, dass es nur noch maximal 2 Monate gehen wird.

    Abends habe ich den Spargel aus dem Backofen ausprobiert, es ist mir dabei gelungen, ihn leicht anbrennen zu lassen. Spargel mit Röstaromen ist aber auch gut.

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