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    Sonntag, 22. März 2015
    Blogging November - 1136

    Nachdem nun seit der Aufstockung auf Vollzeit etwa ein Vierteljahr vergangen ist, habe ich ungefähr eine Ahnung davon bekommen, wo ich die Stunden, die ich jetzt mehr arbeite, hernehme.

    Und zwar

    1: Wäsche. Ich wasche unter der Woche gar nicht mehr und am Wochenende dann hunderttausend Maschinen. Das ziehen wir dann alles frisch vom Wäscheständer an, so dass ein guter Teil des Zusammenlegens und Verräumens auch noch entfällt.

    2: Einkauf, besonders Lebensmittel. Ich kaufe einfach nichts mehr, bzw. einmal pro Woche vielleicht. Eigentlich wollte ich die Lebensmittel liefern lassen, aber dazu muss man natürlich auch erstmal wissen, wann man zu Hause sein wird. Auf alle Fälle kommt aber ja mittwochs der Gemüsemann und sowieso finde ich bekanntlich, dass meine Schränke zu voll sind. Durch die Kombination aus nicht-einkaufen und mehr-arbeiten müsste ich eigentlich in naher Zukunft schon schweinereich sein. Ich habe aber die (aus Zeitgründen nicht nachverfolgte) Vermutung, das mehr-erarbeitete und nicht-vereinkaufte geht heimlich für Mitnehmkaffee und Essensbringdienst drauf.

    3. Schlafen. Daher: Gute Nacht.

    Samstag, 21. März 2015
    Blogging November - 1135

    Aus der Reihe "absurde Zipperlein" präsentiere ich heute: sich selbst verstehentlich innen auf die Wange gebissen. Tut im ersten Moment weh, klar, und zwar so sehr, dass man erst wortlos da sitzt, dann die Augen tränen und man dann den ehemals weißen Geflügelsalat, der blutgetränkt und angekaut nun an Hering mit roter Bete erinnert, über den Tisch spuckt. Dann wird es aber sehr schnell okay, quasi noch bevor alle Spuren beseitigt wurden.

    Nur, am nächsten Morgen wacht man auf und denkt "was ist eigentlich Komisches mit meinem Mund, wie unangenehm!" und am übernächsten Morgen möchte man nicht mehr essen, nicht mehr sprechen und eigentlich auch nicht mehr schlucken sondern einfach alles seitlich rauslaufen lassen. Bisse bergen ein hohes Infektionsrisiko, das ist klar, aber dass das auch auf Bisse zutrifft, die man sich selbst zufügt, war mir neu.

    Wie dem auch sei: am zweiten Abend wird es entweder langsam besser oder die betroffene Gesichtshälfte schwillt auf Melonengröße an und man verfault von innen. Glaube ich, weiß ich aber nicht genau, auf mich trifft nämlich ersteres zu.

    Freitag, 20. März 2015
    Blogging November - 1134

    Gestern Abend kurz vor Mitternacht fühlte ich mich plötzlich hoch motiviert, Lochkameras für die Sonnenfinsternis zu erstellen und fertigte jeweils eine aus einer Chipsröhre und zwei Müsliröhren an. Mademoiselle erklärte ich morgens noch die Funktionsweise und eher im Nachgedanken steckte ich ihr einen Zettel mit einer "Sonnenfinsternis-per-Lochkamera-Guck-Erlaubnis" in die Röhre. Der Zettel bezog sich eigentlich auf die Kamera - ich wollte es den Lehrern erleichtern, zu beurteilen, ob das Dings nicht etwa ein selbstgebasteltes Fernrohr ist. Am Tag vorher war den Kindern nämlich in der Schule noch erkärt worden, was alles ungeeinet zum Beobachten der Sonnenfinsternis ist: Der Sucher vom Fotoapparat, normale Sonnenbrillen, CDs und dergleichen.

    So weit, so gut. Gegen 9:30 rief mich aber die Klassenlehrerin auf dem Handy an. Nein, es sei nichts passiert, es sei nur wegen der Sonnenfinsternis. Mein Kind hätte ja diese schriftliche Guckerlaubnis. Aber am frühen Morgen hätte eine Eilkonferenz stattgefunden, auf der beschlossen wurde, die Kinder wegen der möglichen Gefahr in der Pause gar nicht hinauszulassen.

    Einen Moment lang war ich sprachlos, Mademoiselles Schule habe ich nämlich in den letzten 4 Jahren als unaufgeregte, reflektierte und intelligente Einrichtung kennengelernt. Also frage ich zunächst einmal "warum" mit dem Ergebnis: Man sei von besorgten Eltern angesprochen worden die der Presse entnommen hätten, es bestünde Gefahr, und man wüsste ja nicht wirklich, weshalb es besser wäre, auf der sicheren Seite zu irren.

    Daraufhin gab ich Folgendes zu Protokoll: ich wäre a) auch ein besorgtes Elternteil, aber nicht wegen der Sonnenfinsternis sondern wärend des Bildungsstandes der Entscheidungsträger, denn b) "wüsste" man sehr wohl, zumindest, wenn man sich nicht ausschließlich auf BILD-Zeitungsniveau informiert. c) wäre mir völlig unklar, wieso eine Entscheidung zu einem Ereignis, das über Jahrhunderte im Voraus feststeht, in einer "Eilkonferenz" getroffen werden muss, wobei man es d) auch noch versäumt, den Schulelternbeirat zu involvieren oder zumindest zu informieren; das bin nämlich ich. Ich könnte es mir nur so erklären, dass man sich am Morgen von uninformierten Menschen unter Druck setzen lassen habe und statt ihnen mit Argumenten zu begegnen oder ihnen eine individuelle Lösung für ihre skurrilen Anliegen anzubieten nun 400 Kindern die Erfahrung eines Jahrhundertereignisses zu nehmen, fände ich sehr schlecht entschieden.

    Ob es mir denn sehr wichtig wäre, dass mein Kind die Sonnenfinsternis sehen kann, fragte die Klassenlehrerin. Anderswo würde es ja z.B. auch regnen. Und tatsächlich: wenn mein Kind die Sonnenfinsternis wegen irgendwelcher misslichen Situationen nicht sieht (weil schlechtes Wetter ist oder weil es gerade eine Klassenarbeit schreibt oder weil es keine Lust hat zu gucken), dann regt mich das nicht auf. Aber wenn es die Sonnenfinsternis nicht sehen kann, weil es sich ohne jeden vernünftigen Grund in einem geschlossenen Raum aufhalten muss, ist das keine missliche Situation sondern eine inakzeptable Beklopptheit. Ob ich nun in den den verbleibenden 60 Minuten aus der Nachbarstadt anreisen und mein Kind vom Unterricht befreien lassen müsse (bzw. von der Anwesenheit im Klassenraum während der Pause - die findet nämlich praktischerweise von 10:25 bis 10:50 Uhr statt).

    Glücklicherweise war das nicht notwendig. Die Lehrerin bot mir an, Mademoiselle könne in den Hof gehen. Schließlich läge eine schriftliche Erlaubnis von mir vor. Sie wäre dann jedoch das einzige Kind und es gäbe keine Aufsicht. Für mich war das in Ordnung, ich bat sie nur noch, Mademoiselle bitte auszurichten, dass sie in den Hof könne, aber natürlich nicht müsse. Ich war unsicher, ob sie überhaupt ganz allein dort sein wollte.

    Heute Abend stellte sich heraus: sie wollte. Und so war Mademoiselle heute als einziger Mensch von rund 400 Kindern und 50 Lehrern und Erziehern wähernd der Sonnenfinsternis im Schulhof. Alle anderen saßen hinter zugezogenen Vorhängen im Klassenzimmer. Man darf sich das gar nicht so genau vorstellen, sonst verzweifelt man doch wieder an den Menschen.

    Die Sonnenfinsternis selbst fand sie zwar unspekatkulär (war gar nicht richtig dunkel! Man hat durch die Lochkamera nur gesehen, wie der Punkt immer kleiner wurde!). Aber den Schulhof für sich ganz allein zu haben, war "total geil!".

    Donnerstag, 19. März 2015
    Blogging November - 1133

    Schauen Sie heute ein bisschen Cat Content, das tut uns allen gut.

    Donnerstag, 19. März 2015
    Blogging Novemmber - 1132 (Projekt .txt - wünschen)

    Manchmal habe ich Sorge, dass eine dieser Feen zu mir kommen könnte, gegenüber der man drei Wünsche äußern kann oder vielleicht sogar muss (ich weiß nicht ob die Aufforderung schon einmal negativ beschieden wurde). Weil ich mich möglicherweise sofort unter Druck gesetzt fühlen würde - wünschen, jetzt, sofort, 3x, und auch noch die richtigsten und wichtigesten drei Wünsche für das ganze Leben! Das kann doch nur in Unzufriedenheit enden.

    Eine Zeit lang dachte ich, ich hätte den optimalen Wunsch gefunden. Den, der so gut ist, dass ich sogar noch einen brauche. "Hah, ich wünsche mir dasunddas!", hätte ich der Fee gesagt. "Und die anderen zwei?!", säuselt die Fee. "Chrchr. Lass mal, das passt schon, ich brauch nur den einen." Ich haue der Fee jovial auf die Schulter und gehe beschwingt und pfeifend davon.

    (Was dieser eine Wunsch ist, kann ich leider nicht verraten. Ich habe ihn über viele Jahre beim Auspusten von Geburtstagskerzen, Sternschnuppen, all das, verwendet. Wenn ich ihn verrate, riskiere ich, dass er nicht in Erfüllung geht - das besagt die Konvention. Und so schlecht war er auch nicht, dass ich dieses Risiko eingehen möchte.)

    Mein neuer Ansatz ist, mir zu wünschen, was mir gerade in den Kopf kommt, einfach so, ohne mir weiter Gedanken zu machen, und dann halt zu sehen, was kommt. Auf diese Weise gehe ich in Krisensituationen meistens vor und das hat bisher gut funktioniert, warum nicht auch mit einer Fee.

    Und ganz akut, falls diese Fee heute Nacht käme, oder sogar gleich, während ich hier auf der Couch sitze, würde ich mir Geld wünschen. Eine Haufen. Und dann noch einen und noch einen. Davon würde ich zum einen, das ist bekannt, eine Wohnung kaufen, eine kleine und zwar eine, die nur ich betrete und sonst niemand. Was dazu führen würde, dass dort absolut jeder Gegenstand immer exakt dort zu finden ist, wo ich ihn abgelegt habe. Das fände ich sehr entspannend. Ich würde in dieser Wohnung natürlich nicht wohnen, das wäre mir viel zu langweilig, aber ich würde dort Zeit verbringen wenn ich Kopfschmerzen habe. Und zum andern steht mir der Sinn nach Personal. Konkret wünsche ich mir in letzter Zeit häufiger eine Person, der "Denkvorleistungen" für mich übernimmt, sich also zu bestimmten Themen informiert und mir eine Zusammenfassung liefert. Das sind hauptsächlich Themen die mich nur mäßig interessieren, über die ich aber dennoch Bescheid wissen möchte. Aktuell wäre hier die Sache mit dem Finger von diesem Griechen und der Ukraine-Konflikt zu nennen.

    Mir ist klar, dass dies eine absolute Vertrauensposition wäre und jemanden erfordert, der besonders gut denken, auswerten, urteilen und natürlich auch schreiben kann. Daher wäre die Position exorbitant dotiert und zu diesem Zweck bräuchte ich die drei Haufen Geld.

    Wir wissen alle, dass ich das Geld nicht habe, aber falls sich jemand mit einem dieser Themen bereits als Kandidat (m/w) ins Gespräch bringen möchte, nur für den Fall, dass die Fee bald, oder sagen wir: sehr bald kommt, fühlen Sie sich herzlich eingeladen.

    [Das ist ein Beitrag zum Projekt .txt und ich bin spät dran, ist aber egal. Die übrigen Beiträge sind hier.]

    Dienstag, 17. März 2015
    Blogging November - 1131

    Heute mal nur ein Bild.


    Montag, 16. März 2015
    Blogging November - 1130

    Mademoiselle: Mama! Mathe ist doch wirklich Scheiße! Ich versteh das einfach nicht!

    Frau N: Mathe ist total gut. Zeig mal, was verstehst du denn nicht?

    Mademoiselle: Alles! Alles halt! Die ganze Aufgabe und alle anderen auch!

    Frau N: Ähm - aber du hast die doch schon alle fertig? Und das sieht auch auf den ersten Blick ziemlich richtig aus?

    Mademoiselle: Boah, Mama, ich hab nicht gesagt, dass ich das nicht kann. Ich habe gesagt, ich verstehe das nicht. Ich kann das rechnen, klar, mache ich einfach, was die Frau B. sagt, oder die Rechenregeln, dann kann ich das rechnen, dann ist das alles richtig. Aber ich verstehe nicht, warum das so ist, darum ist 7x8 56? Wo kommen die Zahlen eigentlich her?! Nie hörst du mir richtig zu! (verlässt türknallend die Küche)


    (ommmmmm)

    Montag, 16. März 2015
    Blogging November - 1129

    Richtig Klasse ist es auch, wenn man sich am frühen Abend selbst eine Erinnerungsmail ins Büro schickt über eine Sache, die am nächsten Tag zu erledigen ist, und dann eine Abwesenheitsnotiz von sich selbst erhält. Für morgen. Weil man morgen Urlaub hat. Und das total vergessen hatte!

    \o/

    Sonntag, 15. März 2015
    Blogging November - 1128

    Mademoiselle musste heute Morgen um 10 Uhr von einer Schulübernachtung abgeholt werden, vorher bot es sich an, schnell über den Wochenmarkt zu gehen. Schwer beladen mit Mango, Papaya, Käse, Kräutern und einem angeblich besten Käsekuchen des Lebens stand ich dann also vor der Schule und wurde in ein Gespräch involviert, das sehr bald sehr stark an Absurdität gewann. Und zwar ging es darum, dass die Kinder denmächst auf Klassenfahrt fahren, und wie die Eltern dann wohl am besten benachrichtigt werden könnten, dass die Klasse gut angekommen ist.

    Nun hätte ich ganz spontan gesagt: wenn man nichts hört ist alles gut. Für andere war es aber komplizierter, die Fronten zwischen Mail, SMS, Whatsapp und Telefonkette waren verhärtet.

    Mit Telefonkette habe ich in meiner eigenen Schulzeit ja die allerschlechtesten Erfahrungen gemacht, bzw. eigentlich gar keine. Der erste Buchstabe meines Nachnamens befindet sich nämlich auf den letzten Plätzen des Alphabets und ich kann mich nicht erinnern, dass je irgendeine Telefonkette bei mir angekommen wäre. Zum Glück, ich hätte sonst nämlich jemanden anrufen müssen, den ich nicht mochte, so sehr nicht mochte, dass ich ihn nicht angerufen hätte. Ganze 9 Schuljahre freute ich mich darauf, den mal nicht anzurufen! Jedoch - die Vorsehung beschloss, mein Karma zu schützen, ich kam nicht dazu, ihn nicht anzurufen, weil ich selbst nie angerufen wurde.

    Insofern - ich bin meine eigene Schulzeit über ohne Benachrichtigungen ausgekommen, die Schulzeit von Mademoiselle schaffen wir auf dieselbe Weise auch noch. Aus dem Gespräch heute morgen herauszukommen war allerdings nicht so simpel. Schließlich gelang es mir mit den Worten "Jetzt muss ich aber wirklich los, mein Käsekuchen biegt sich sonst durch!". Sich durchbiegender Käsekuchen, da hat jeder Verständnis. Ich stelle Ihnen diese Ausrede auch gern für das eigene Repertoire zur Verfügung und möchte behaupten: sie ist momentan noch recht unverbraucht und originell.

    Samstag, 14. März 2015
    Blogging November - 1127

    Ein weiteres schnelles Essen - hier gibt es momentan häufiger schnelles Essen. Warum das so ist? Nunja, ich habe es dieses Jahr noch nicht einmal geschafft, mir die Fingernägel zu lackieren, ich habe seit Januar kein Buch mehr aufgeschlagen und der Bürokalender steht auf dem 8.1. Aber ich will nicht jammern, schnelles Essen ist nicht notwendigerweise schlechtes Essen. Sehen Sie selbst:

    Lachs mit Tomaten, Kräutern und irgendwas

    Man nimmt dazu Lachs - kann auch gefrorener sein, schneidet ihn in mundgerechte Stücke und brät ihn in Fett nach Wahl (bei mir: Olivenöl) an.

    Dann Salz drauf - hier haben wir in unserem Haushalt momentan die absurdeste Auswahl an etwa 10 Salzen. Keins davon habe ich bewusst eingekauft. Wir haben Trüffelsalz, Rauchsalz, Zitronensalz, Kräutersalz, Lavendelsalz, Maldon-Salzflakes, Fleur de Sel, grobes Meersalz, ganz normales Salz und was-weiß-ich. Ich muss aufpassen, dass es mir mit dem Salz nicht so geht wie Frau Herzbruch, die hat nämlich ein Ursalz - also ein jahrtausendealtes Salz im Haushalt, das aber spektakulärerweise ab dem nächsten Jahr nicht mehr haltbar sein wird. Wie gut, dass es gerade noch rechtzeitig aufgefunden wurde, das wäre sonst wirklich ärgerlich gewesen, wenn man erst 2017 die ganzen Ursalzschichten in irgendwelchen Bergen im Himalaya entdeckt hätte, und die wären dann alle schon abgelaufen gewesen.

    Zurück zum Essen:

    Wenn der Lachs außen angebraten ist, viele (bei mir so 500g) kleine Tomaten (Kirschtomaten, Datteltomaten, ich weiß es nicht, das ist fast wie bei Salz mit den Tomaten!) einmal halbieren und dazutun, würzen (Pfeffer, Zucker) und schmoren lassen, bis die Tomaten Saft abgeben. Dann alle frischen Kräuter, die man hat und mag drüber.

    Das "irgendwas" waren bei mir Nudeln vom Vortag, die ich kurz vor Ende mit in die Pfanne gekippt und in den Tomaten mit dem Lachs erwärmt habe. Schmeckt aber sicher auch mit Reis oder einfach so. Wichtig ist jedoch, auf dem Teller eine sehr, sehr große Menge Parmesan drüberzustreuen. Dann ist es noch besser. Insgesamt hängt der Geschmack aber ganz wesentlich von der Qualität der Tomaten ab. Wenn die kein Aroma haben, wird es schwierig, also bitte auf leckere Tomaten achten.

    November seit 7090 Tagen

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