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    Montag, 25. August 2014
    Blogging November - 1028

    Mir ist, als hätte ich heute den ganzen Tag nur eingekauft. Nämlich die Geburtstagsgeschenke fürs Kind, ein paar dringliche Haushaltsanschaffungen wie Fotoapparat (defekt) und Telefon (zunehmend und fast ganz defekt), ein paar Kleidungsstücke, Schuhe, einen Teppich und noch irgendwas, das ich vergessen habe. Weitere Einkäufe wurden geplant, aber dann doch noch etwas zurückgestellt (hohes Hochbett mit Matratze füs Kind, neuer mp3Player, da der alte ertrunken ist). Dafür haben wir gestern aber schon vier neue Stühle für den Esstisch hereingeschleppt - die alten aber immerhin heute auch schon hinaus. Insgesamt handelt es sich also um Ersatzanschaffungen, puh, Glück gehabt.


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    Heute weggeworfen: eine große Tüte gemischtes Zeugs, hauptsächlich aus dem Kinderzimmer, wie z.B. unvollständige Quartettspiele, aufgebrauchte Wasserfarbkästen, Überraschungseifiguren, funktionsunfähige Filzstifte etc.

    Sonntag, 24. August 2014
    Blogging November - 1027

    Mehrfach tauchte in meiner Twitter-Timeline heute ein Artikel mit dem Titel "Finger weg!" auf, an dessen Ende die Frage steht: "Wie sehen Sie das? Darf man fremde Kinder anfassen? Und wenn ja: wann und wie?"

    Ich finde dies Frage höchst verblüffend, denn für mich ist völlig klar: Ich fasse fremde Kinder genau so an - oder eben nicht - wie ich fremde Erwachsene in derselben Situation anfassen würde. Generell z. B. gar nicht, aber es kann notwendig sein, etwa um jemanden in einer akut gefährlichen Situation zu helfen, oder es kann sich als Geste aus dem Gespräch ergeben, wenn man sich (wie im oben verlinkten Artikel) z. B. bei jemandem entschuldigt, bedankt, und so weiter.

    Das "Gestenberühren" liegt generell nicht in meiner Natur, da ist jeder etwas anders, aber ich tätschele Leuten nicht den Arm, klopfe ihnen nicht auf die Schulter und so weiter. Also fasse ich fremde Kinder eigentlich nur in Notsituationen an. In anderen Fällen frage ich vorher, z. B. ob ein verloren gegangenes Kind, das mich um Hilfe bittet, meine Hand nehmen möchte oder ob ich einem Kind, das ich bei einem Sportwettkampf betreue, ein Blatt aus den Haaren machen soll.

    Wie gesagt - bei Kindern auf dieselbe Weise wie bei Erwachsenen. Ich halte das für einen guter Maßstab. Und das hat nichts mit Hygiene oder der Angst vor Pädophilen zu tun, sondern einfach nur mit Respekt vor der Privatsphäre. Die haben Kinder nämlich natürlich genau so, wie Erwachsene auch.

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    Heute weggeworfen: 3 Dessertschälchen einer Sorte und 2 einer anderen Sorte (Reststücke - alle anderen zerbrochen), 4 Sporttrinkflaschen, 4 Plastikbecher, ein paar Espressotassen und -teller (alles Einzelstücke, Herkunft unbekannt), ein Kännchen (Einzelstück, Tombolagewinn), drei Nutella-Trinkgläser von irgendeiner WM. Wobei "weggeworfen" nicht zutrifft, die Sachen kamen in einen Karton und werden demnächst in eine Give-Box gebracht.

    Samstag, 23. August 2014
    Blogging November - 1026

    Im Büro mache ich aus meiner Teilzeitstelle gerade zwei Vollzeitjobs und zu Hause hat das Kind offenbar eine Ferienpsychose. Fast gut, dass nächste Woche wieder Betreuung ist und damit geregelte Zeiten einkehren.

    Aber jetzt erstmal Wochenende für alle!
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    Heute weggeworfen: drei Plastikschneidebretter, die so alt waren, dass sie schon Risse hatten und beim Schnibbeln ständig Gemüsesaft durchsickerte. Bisland aus Sentimentalitätsgründen behalten.

    Donnerstag, 21. August 2014
    Blogging November - 1025

    Ich weiß, es wird Neider geben, aber ich muss es nun sagen: ich kann derzeit von diesem Blog leben.

    Nicht nur hat Frau Hafensonne nämlich den Anbieter der Kiste mit den fremdländischen Lebensmitteln, von dem ich neulich schrieb, so lange bedrängt, bis er mir eine mit Süßigkeiten gefüllte Kiste als Dank für die Werbung von Neukunden an meine Büroadresse zukommen ließ. Zusätzlich kam auch von Frau Kelef heute ein Paket, völlig unnötig, wie ich nicht zu betonen müde werde, aber natürlich war auch darüber die Freude riesengroß, denn es ist doch einfach so toll, so schöne Pakete zu bekommen.

    Und so knabberte ich heute morgen im Büro schokolierte Mandeln und Nüsse und trank dazu irgendwie speziellen Tee, und jetzt sitzt die Familie auf dem Sofa und schlemmt Sachertorte. Und die Katzen freuen sich über die leeren Kartons.

    Ja, wir leben sehr gut momentan. Ich kann es nicht anders sagen.


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    Heute weggeworfen: eine tönende Tagescreme, die ich beim Einkauf vor etwa zwei Jahren für eine getönte Tagescreme hielt und dann dachte, dass ich sicher auch irgendwann tönende Tagescreme verwenden möchte. Eine Softshelljacke mit defektem Reißverschluss. Ein Ordner mit Kochrezepten, die sich über die Jahre ansammelten, nämlich immer, wenn mir jemand eins gab, das ich aber gar nicht konkret verwenden wollte und so "für später" ablegte.

    Donnerstag, 21. August 2014
    Blogging November - 1024

    Morgens, 7:30 Uhr, S-Bahn. Frau N. hält noch kurz ein Schläfchen.

    Ältere Frau: (stupst an den Arm) - Sie! Hallo! Sie! Entschuldigen Sie!

    Frau N: Hmja?! (öffnet die Augen)

    Ältere Frau: (beugt sich vor und starrt in die Augen) Ah! (schreibt etwas mit Bleistift in eine schwarze Kladde mit roten Ecken, Format A6). Nee. Wartense! (beugt sich weiter vor) - Ist das blau oder grau?!

    Frau N: Meine Augen??

    Ältere Frau: Was sonst. Ihre Nase? Phf.

    Frau N: Beides sehen Sie besser als ich, hier, gucken Sie! (setzt Brille ab und reißt Augen weit auf)

    Ältere Frau: Blau. Aber grau ist auch mit drin. (schreibt wieder ins Buch)

    Frau N: Schreiben Sie das auf?

    Ältere Frau: Ich kann mir ja nicht alles merken.

    Frau N: Natürlich. (macht die Augen wieder zu)

    Ältere Frau: Schlafen Sie?

    Frau N: Ich ruhe.

    Ältere Frau: (Bleistiftgeräusche auf Papier)

    Frau N: (macht die Augen wieder auf) Warum schreiben Sie das auf?

    Ältere Frau: Für mein Buch. Ich schreibe ein Buch.

    Frau N: Über Leute in der S-Bahn?

    Ältere Frau: Phf. Die Handlung steht noch nicht fest. Ich sammele erst Material. Figuren.

    Frau N: Und die nehmen Sie aus der S-Bahn?

    Ältere Frau: Wo sie mir begegnen ist doch egal. (schreibt wild)

    Frau N: Schreiben Sie jetzt auf, was ich sage?

    Ältere Frau: Nein, wie Sie genau aussehen und gekleidet sind und Ihre Mimik.

    Frau N: Ah.

    Ältere Frau: Sind die Socken schwarz?

    Frau N: Ähm - anthrazit. Ich hatte keine schwarzen, weil ich gerade erst aus dem Urlaub...

    Ältere Frau: Reden Sie doch nicht so viel!

    Frau N: Ich ruhe dann jetzt wieder. (schließt die Augen)

    Ältere Frau: Nach der Unterwäsche frage ich nicht.

    Frau N: GUT!!

    Ältere Frau: Phf.

    (Bleistftgeräusche auf Papier)

    Ältere Frau: Ich habe dann jetzt alles. Auf Wiedersehen.

    Frau N: Auf Wiedersehen.

    (Schritte entfernen sich)


    (Also, wenn Sie irgendwann mal ein Buch lesen, Thema unbekannt, mit einer blonden Frau, blaue Augen mit grau drin, weiße Jeans, pinkfarbenes Shirt, schwarze Jacke, schwarze Sambas, anthrazitfarbene Socken - das bin ich. Bitte Bescheid geben.)

    (alle irre!!)


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    Heute weggeworfen: 1 leere Digestives-Metalldose (so schöööön!) und 7 leere Bodybutter-Dosen (kann man bestimmt noch mal brauchen...)

    Mittwoch, 20. August 2014
    Blogging November - 1023

    Sie müssen nicht denken das ich das mit den Fotos vergessen habe. Im Gegenteil, ich denke ununterbrochen daran, also fast. Ich habe auch schon Fotos ausgesucht und in einen Ordner gepackt, nur bin ich niemand, der findet, ein Bild spricht für sich - im Gegenteil: ich finde, zu Bildern muss sehr viel gesagt werden. Das mag an meinen Fotos liegen. Ich fotografiere nämlich nicht, ich knipse. Ja, es kann gut sein, dass ich deshalb immer so viel zu meinen Bildern sagen will, weil sie nie genau das zeigen, was ich gesehen habe.

    Ansonsten konnte ich die Urlaubsentspannung durch den heutigen Bürotag retten - der Oberchef, der eine Woche vor mir zurückkehrte, prohpezeite, nach 7 Tage sei man schon wieder aufgerieben, so wäre es bei ihm und bei mir nächsten Dienstag dann auch. Ich bemühe mich, das zu widerlegen und außerdem habe ich die erste Septemberwoche gleich schon wieder frei, das habe ich aber nicht verraten.

    Was mich besonders entspannt, ist momentan auch, Dinge wegzuwerfen. Man verreist ja mit einem kleinen Köfferchen und da sind dann noch zwei paar Socken zu viel drin - wie wenig man eigentlich wirklich braucht! Ich werfe jetzt jeden Tag etwas weg, habe ich mir überlegt. Heute war es die Umverpackung der Moulinette - die Moulinette habe ich vor 2 Jahren gekauft und wollte die Verpackung nur gerade so lange aufbewahren, bis ich weiß ob sie funktioniert. Irgendwie kam dann wohl was dazwischen. Im Küchenregal neben der Moulinettenpackung lag die Verpackung vom iPad. Die nahm ich auch herunter. Herr N. wollte sie erst noch davontragen und an einem anderen, vor mir sicheren Ort, aufbewahren, für den Fall, dass man das iPad einmal bei eBay versteigert, und es dann mit Original-Verpackung mehr bringt. Nun ist es aber so, dass a) das iPad vermutlich sowieso jetzt schon so gut wie keinen Wiederverkaufswert hat und b) ich in diesem Leben nichts mehr versteigere und Herr N. seit ca. 4 Jahren vorhat, Autolautsprecher zu versteigern, diese Versteigerung müsste zunächst umgesetzt werden, bis er sich dem iPad widmen könnte, wir sprechen also von einem Zeitraum bis etwa 2024 und dann wird das iPad auch mit Originalverpackung keinen Preis erzielen, der mich auch nur zwei Schrite Richtung Post - falls es die Post dann noch gibt - treibt. Kurz war ich davor, noch die anteiligen Miet- und Heizkosten, die auf die Lagerung der iPad-Umverpackung entfallen würden, zu errechnen, um diesen die angenommene Preissteigerung, die das iPad durch die Originalverpackung auf eBay im Jahre 2024 vermutlich erfaren wird, gegenüberzustellen. Doch Herr N. hatte mir den Karton schon ausgehändigt, bevor es dazu kam. Und gerade hat er ihn beim Bierholen in den Müll entsorgt. (Oder??) Zusammen mit dem seit mehreren Monaten defekten CD-Player von Mademoiselle, der auf unerklärliche Weise plötzlich einen festen Platz auf dem Schränkchen im Büro/Gästezimmer gefunden hatte.

    Morgen mehr von unnötigen Utensilien im Hause Novemberregen.

    Dienstag, 19. August 2014
    Blogging November 1022

    Heute ist Reisetag, den ganzen Vormittag habe ich eingepackt und Katzen dort gekrault, und wenn ich gleich - ENDLICH - zu Hause bin, muss ich ein bisschen auspacken und sehr viel Katzen hier kraulen. Ich habe daher heute keine Zeit. Das versteht ja wohl jeder!

    Montag, 18. August 2014
    Blogging November - 1021

    Morgen ist der Rückflug, was einerseits sehr schade ist, andererseits aber auch gut, weil ich die Katzen vermisse. Hier sind zwar auch Katzen, sehr nette Katzen, aber das ist ja nicht dasselbe.

    Außerdem vermisse ich besonders eine Frisur. Heute morgen dachte ich schon, ich müsse sehr schnell mal wieder zum Friseur, dabei ist es noch gar nicht so lange her, dass ich dort war. Und nach einiger Reflexion glaube ich: es liegt auch gar nicht am Schnitt. Es liegt ein bisschen daran, dass sich die Haare mit dem anderen Wasser anders anfühlen, aber sehr, sehr stark auch am Wind. Ich föhne mich ja, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt, nicht (zu laut, zu warm) sondern lasse lufttrocknen, manchmal auch windtrocknen. Der schottische Wind hat aber im Durchschnitt eine andere Qualität als der deutsche Wind und verursacht mir eine Frisur, die sich am besten als kreisrunder Scheitel mitten auf dem Kopf beschreiben lässt, so dass Haarfransen gleichmäßig in Auge, Nase, Ohren und Mund hängen. Die klassische Frisur eines schottischen Hochlandrindes! Und meine jetzt auch!

    Aber ja nur noch bis morgen.

    Sonntag, 17. August 2014
    Blogging November - 1020

    Heute 480 Teebeutel und ungefähr genauso viele Grußkarten gekauft. Geburtstags- und Abschiedskarten, und in dem mir eigenen Optimismus deutlich mehr von ersteren Sorte. Obwohl man die auch in Deutschland gut bekommt, nur eben billiger aussehend zu teurerem Preis. Die Geburtstagskarten. Die Abschiedskarten bekommt man zu Hause nicht so gut, ich habe bei meinen Streifzügen in der letzten Zeit genau zwei entdeckt, von denen ich dann eine ein bisschen okay fand. Nun bin ich versorgt.

    Früher habe ich immer noch reichlich Aspirin, Paracetamol und Nasenspray mitgenommen. Die Migräne reagiert aber mittlerweile nur noch auf Ibuprofen, das ist hier sogar teurer als zu Hause. Und was das Nasenspray angeht, bin ich ja nun clean. Und was die Lebensmittel angeht - Bran Flakes, Oatmeal, Bagels und Shortbread: das gibt es mittlerweile auch alles in deutschen Supermärkten.

    Egal. Mehr Platz für die Teebeutel im Koffer.

    Samstag, 16. August 2014
    Blogging November - 1019

    Mit Faszination stelle ich fest, dass man in Schottland die Bäume an den Straßen ganz anders schneidet als bei uns. Bei uns wird ja, wenn Äste in die Straße hängen, der entsprechende Ast abgeägt. Oder die Zweige, eben so, wie es notwendig ist. Dazu lässt man einen Wagen mit Hebebühne kommen.

    In Schottland steht einer unten auf der Straße jemand mit einem Gerät an einem langen Stil. Diesen Stil hält er in eine bestimmte Höhe und geht damit unter dem Baum auf und ab. Es fällt alles herunter, was überschüssig ist, Blätter, Zweige, aber eben nur genau so viel, wie nötig, damit ein LKW oder Caravan unter dem Baum durch passt. Das heißt: wenn nur ein halbes Blatt weg muss, dann eben das.

    Und so ergeben sich am Rande der Fahrspuren in Schottland lauter rechtwinklige Dreiecke in LKW-Höhe in den Bäumen und Hecken. Das ist ein bisschen, als würde man im Garten von Frau Herzbruch Autoscooter fahren.

    November seit 6821 Tagen

    Letzter Regen: 20. November 2024, 21:47 Uhr