Beim Aufräumen meines Büros machte ich heute eine sehr interessante Entdeckung: offenbar war eins meiner früheren Ichs - eins von etwa 2010 - der festen Überzeugung, dass ich sicher sehr gerne Tütensuppen oder unaufregende Trockenfrüchte essen wollen würde, falls ich im Büro einmal Überstunden mache.
Nun ist es so, dass ich seit einiger Zeit beinahe täglich länger im Büro bin als geplant, und deshalb dort auch etwas esse. Aber noch nie - wirklich nicht ein einziges Mal - dachte ich bisher in dieser Situation: "Boah - jetzt ne Tasse Champignoncremesuppe aus der Tüte!" oder "Getrocknete Pflaumen, wie geil ist das denn?!"
So kann man sich irren.
Jetzt habe ich jedenfalls wieder viel Platz im Schrank.
Einen freien Tag, an dem man morgens noch ohne Pläne aufwacht, im Endeffekt so zu organisieren, dass man bis 23 Uhr relativ hektisch herumrennt und Dinge erledigt - das muss man ja auch erstmal hinbekommen.
Heute habe ich noch einen Tipp für Sie:
Angenommen, Sie sind zu einer Veranstaltung eingladen, aber nicht nur Sie sondern auch noch hundertfuffzich andere. Am Tag des Ereignisses erhalten Sie von mir eine Mail, in der Sie gebeten werden, für Planungszwecke kurz zu bestätigen, ob Sie es am Abend schaffen werden. Dazu sollen Sie oben in der Nachricht entweder "Ja" oder "Nein" anklicken.
Sollten Sie dieser Herausforderung gegenüberstehen: Klicken sie doch einfach keins von beidem an, statt dessen antworten Sie mir mit einem wohlformulierten Satz. Oder noch besser: stellen Sie diesem Satz zu Ihrer (Nicht-)Teilnahme noch eine einleitende Passage voran, in der Sie begründen, warum Sie die Knöpfe nicht verwenden. Weil die nämlich unpersönlich ist. Die Auswirkungen der Informationstechnologie auf Gesellschaft und Umgangsformen können Sie in einem weiteren Absatz kurz besprechen. Und damit Ihre eigene Mail nicht unpersönlich wirkt, vergessen Sie natürlich eine gut gewählte Anrede nicht. Und selbstverständlich einen ausgewogenen Schlusssatz und eine freundliche, aber nicht plump-vertrauliche Grußformel, denn es könnte ja sein, dass Frau N., nachdem sie ENDLICH die gesuchte Information gefunden hat, noch weiterliest. Vielleicht können Sie sogar noch ein humoriges P.S. einbauen.
Wenn Sie dann nach 10 Minuten noch gar keine ebenso liebevolle Antwort auf Ihre Mail erhalten haben, ist das wirklich komisch. Sie sollten nachfragen. Telefonisch, natürlich! Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn ständig besetzt ist, Ihr Anruf ist wichtig - jeder einzelne zählt! Wie, Frau N. ist kurz angebunden, als Sie sie endlich erreichen? Fragen Sie nach dem Grund. Sie antwortet ausweichend? Wie merkwürdig! Am besten schauen Sie in ihrem Büro vorbei, dann können Sie Ihre (Nicht-)Teilnahme bei der Gelegenheit auch noch einmal persönlich bestätigen, sicher ist sicher.
Was - da stehen schon hundertfuffzich andere Leute?? NA SOWAS!!!!
Ich habe heute geschlagene 2 Stunden meiner kostbaren Zeit damit verbracht, mit einer Person darüber zu diskutieren dass 12 Monate nicht unbedingt ein Kalenderjahr sind. Und das war erst der Anfang.
Mannmannmann.
Das Kind verreist übers lange Wochenende und benötigt für diese Reise Geschirr, nämlich Teller, Tasse, Becher und kleine Schale, und zwar "bruchfest". Und jetzt kommt er Knaller: ich habe dieses Kind schon fast 10 Jahre, aber noch nie kam ich in die Verlegenheit, bruchfestes Geschirr zu erwerben! Es mag sein, dass das eine oder andere Melamingedeck in den Haushalt hineingeschenkt wurde, aber natürlich ist es dem Kind keinesfalls zuzumuten, mit Babygeschirr eine Jugendreise anzutreten.
Nun stehe ich vor der Herausforderung, bis Mittwochabend Teller, Tasse, Becher und kleine Schale "bruchfest" zu erwerben. Sicher gibt es sowas in Campingbedarfgeschäften, ich hatte aber gar nicht vor, an den nächsten zwei Abenden so eines aufzusuchen. Im 1-Euro-Shop, der immerhin auf dem Weg ins Büro liegt, ist bestimmt auch stinkendes quietschbuntes Plastikgeschirr erhältlich, das ich aber gar nicht kaufen möchte. Ob es akzeptabel ist, dem Kind einfach eine Tüte mit Einweg-Pappgeschirr einzupacken? Dadurch würde ja auch der Packlistenpunkt "Schwämmchen und Geschirrhandtuch" entfallen. Und wenn etwas verloren ginge, wäre es auch egal.
Mademoiselle sah vor einiger Zeit gern die Sendung Simsala Grimm auf Kika und auf dem Hessentag wurde dazu heute ein Theaterstück aufgeführt. Eine Fortsetzung wohl zu dem Stück vom letzten Jahr, das von Zuschauern und Kritiern wohl hochgelobt war.
Nunja, die Geschmäcker sind offensichtlich ganz verschieden. Ich habe lange nicht mehr bei einer Veranstaltung so gelitten. Und dann war es auch noch so unglaublich lang - eine Stunde? Anderthalb? Ich wusste gar nicht, wohin mit mir, ins Stück kam ich jedenfalls nicht. Und sich einfach geistig an einen anderen Ort zu begeben und zu entspannen war auch nicht so einfach, zum einen hatten die Stühle nämlich eine ganz merkwürdig kurze und biegsame Lehne, so dass man sich als Erwachsener nicht anlehnen konnte, ohne ziemlich weit nach hinten zu kippen und den Kopf dann irgendwie mühsam halten zu müssen, so dass es tatsächlich noch bequemer war, leicht vorgebeugt zu sitzen, was natürlich einen ganz unangemessen eifrig-vorgebeugten Eindruck erweckte. Zum anderen war es im Stück vorgesehen, das Publikum zwischendrin immer mal wieder mit Licht zu fluten, nämlich dann, wenn eine Reaktion gefordert war.
Dass dann noch gesungen wurde - gut, das hätte ich vorher sicher irgendwo erfahren können - hat mir den Rest gegeben, das kann ich nämlich nur in den seltensten Fällen leiden und dieser war keiner davon.
Gerne wäre ich in der Pause geflohen, es ergab sich aber nicht und außerdem hatte Mademoiselle mich zuvor schon wegen Twitterlesen während der Vorführung zurechtgewiesen. Was soll man tun, wenn das Stück ganz schlecht ist, aber man nicht schlafen und nicht lesen kann? Ich weiß es nicht, ich bin solche Situationen seit der Schulzeit nicht mehr gewohnt.
Es waren sehr lange 1,5 (oder so) Stunden.
Blogger.de ist wieder da, juchhu, nicht ganz ohne Verluste und auch hier muss noch etwas aufgeräumt werden aber: wieder da. Hey.
Und das alles, weil Dirk Olbertz wohl den ganzen Samstag damit zugebracht hat, den Kram wieder ans Laufen zu bringen. Wer sich dafür bedanken möchte, zum Beispiel, weil er (oder sie) hier gerne liest, der kann findet hier eine Gelegenheit dazu.
Ist hier, im Techniktagebuch.
Frau N: Guten Tag, ich bin verwirrt: ich habe von Ihnen gerade eine Bestätigungsmail zu einer Buchungsänderung erhalten, dabei habe ich meine Buchung gar nicht geändert.
Carsharing-Hotline: Moment, ich schaue mal nach - ahja. Sie fahren morgen anstelle des kleinen roten Autos das große silberne Auto.
Frau N: Ich habe das aber nicht geändert. Ich will das auch gar nicht ändern!
Carsharing-Hotline: Wir haben das für Sie geändert!
Frau N: Ach. Aber warum?
Carsharing-Hotline: Der Preis wurde auch angeglichen.
Frau N: Das wirft jetzt nur noch mehr Fragen auf. Wurde der Preis meiner Kleines-rotes-Auto-Buchung auf den der Großes-silbernes-Auto-Buchung angehoben? Oder wurde der Preis des großen auf den des kleinen Autos reduziert?
Carsharing-Hotline: Das steht auch in der Bestätigung.
Frau N: Da steht ein Preis, ja, aber ich weiß ja nicht, was es vorher gekostet hat. Ist aber auch egal, viel lieber möchte ich wissen, warum ich nicht das kleine rote Auto fahren kann.
Carsharing Hotline: Weil der letzte Fahrer damit einen Unfall hatte. Es ist jetzt defekt. Und sie zahlen den niedrigeren Preis. Damit ist ja dann alles geklärt. Auf Wiederhören und gute Fahrt!
Alles geklärt, ey! Jemand hat mein kleines rotes Auto kaputt gefahren! Sowas kann doch nicht erlaubt sein!! Wenn ich den/die erwische...
Uhhh, online seit 3000 Tagen. Da fällt mir doch glatt nix ein!
Jedes Jahr zu Sommerbeginn fällt mir wieder auf, wie faszinierend ich Freibäder finde - selten komme ich sonst so vielen leichtbekleideten Personen für eine Nachmittag so nah. Und jedes Mal staune ich wieder, was es alles gibt, was alles geht und was für Dinge andere ganz offensichtlich völlig normal finden, die aber in meinem Leben überhaupt nicht vorkommen.
Freibad, hach ja.