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    Sonntag, 2. Juni 2013
    Blogging November - 558

    Wieder nur 1 Buch im letzten Monat gelesen, aber: es war ein langes Buch! Und es gäbe das lange Buch auch als 5 (glaube ich) Einzelbücher zu kaufen. Insofern: alles gut.

    Das Buch war "Wool" (eben die "Omnibus Edition) von Hugh Howey. Es geht um eine Gesellschaft, die in einem Silo lebt, also nur drinnen, auf einem Planeten, auf dem man draußen nicht leben kann. Am Anfang ist das aber nicht klar und man fragt sich, was das alles soll, und dann lernt man am Anfang Personen kennen, die dann schon nach den ersten Kapiteln keine Rolle mehr spielen und man fragt sich wieder, was das alles soll. Ich mag es ja bei Büchern - naja, nicht nur bei Büchern sondern insgesamt - immer lieber, wenn ich Bescheid weiß. Ich stehe gar nicht sonderlich auf Spannung, ich stehe auf Zusammenhänge. Und die kann ich besser beobachten, wenn ich Bescheid weiß. Was der Grund ist, warum ich gute Bücher häufig ein zweites Mal lese. Wool werde ich vielleicht auch noch ein zweites Mal lesen.

    Wenn man gerade ein Buch liest von Personen, die in einem Silo leben, kommt es einem übrigens plötzlich etwas merkwürdig vor, in einem Hochhausturm arbeiten zu gehen. Überirdisch statt unterirdisch, aber doch eigentlich dasselbe Prinzip. Auch etwas, wo man sich vielleicht nicht zu sehr reindenken sollte.

    Freitag, 31. Mai 2013
    Blogging November - 557

    Frau N: Können Sie mir auch einen Crepe einpacken?
    Crepefrau: Na klaaar!
    Frau N: Super, dann einmal mit Zimt-Zucker.
    Crepefrau: zwofuffzsch
    Frau N: (legt 1 Euro, 5 20-Cent-Stücke, 1 50-Cent-Stück hin)
    Crepefrau: (gibt 10 Cent zurück)
    Frau N: Ähm, moment, das stimmt nicht.
    Creprefrau: (schlägt sich vor den Kopf und gibt 50 Cent zurück)
    Frau N: Nein, nein, das sind doch zwei fünfzig.
    Crepefrau: Kallemei...
    Frau N: Liegt bestimmt am Wetter.
    Crepefrau: (macht Nutella auf den Crepe)
    Frau N: Halt, halt, mit Zimt-Zucker!
    Crepefrau: Ei - kann ich des drauflasse?
    Frau N: Das Nutella?
    Crepefrau: Ajo?
    Frau N: Tut mir leid, nein ich möchte mit Zimt-Zucker.
    Crepfrau: Is scho gut, ich schenk Ihne den.
    Frau N: Das ist nett, danke, aber ich mag das nicht, ich möchte wirklich nur den mit Zimt-Zucker.
    Crepefrau: Sin Sie Ausländerin?
    Frau N (verwirrt): Wieso?
    Crepefrau: Ei, des macht ja nix. Ich wollt Sie als net disgrimminiere. Nur weilse kei Schoggolad möge!
    Frau N: Nein, nein...
    Crepefrau: Und man hört des nadürlich aach.
    Frau N: Äh - ja?
    Crepefrau: Na - saanse ned ibsch, Sie spreche scho gudd! Aber man hört des, Sie ham des gelernt, des kommt nich von dahaam bei Ihne!
    Frau N: (sprachlos)
    Crepefrau: So, Zimt-Zucker!
    Frau N: Können Sie das einpacken?
    Crepefrau: Aaanbagge??!
    Frau N: Ja?
    Crepefrau: Na klaaar!

    Freitag, 31. Mai 2013
    Blogging November - 576

    Was während der Rauhnächte nicht gelang, und auch zu Ostern und beim Schwiegerelternbesuch nicht, war anlässliche der Party für exakt 24 Stunden unerwartete Wirklichkeit: es hing mal keine Wäsche in der Wohnung!

    Jetzt ist aber natürlich alles schon wieder beim alten, und das ist ja auch beruhigend so. Ich meine: immer, wenn gerade mal irgendwie Leerlauf aufkäme oder man zufällig mal nicht weiß, was man machen soll, kann man mal nach der Wäsche schauen. Ist vielleicht schon was trocken? Ist noch Platz für ein kleines Maschinchen? "Oh, da kann man zusehen wie das trocknet, so schnell geht das!", könnte man ausrufen, wenn das Wetter mal entsprechend wäre, aber auch wie es ist kann man sich mit "wenn das mal nicht auf dem Ständer schimmelt!" behelfen. Die Wäsche ist immer ein guter Grund, mal kurz aufzustehen und ein paar Teile zusammenzulegen, bevor man wieder durch irgendein wahnwitziges Alltagsereignis (Katzen, Kinder, Besucher) unterbrochen wird. Momentan z.B. ist auch mein Firmenhandy defekt. Das eingeübte Aufspringen ob des vermeintlichen dringlichen Brummen des Mobiltelefons kann ich als mit einem Sprung zum Wäscheständer kaschieren. Und auch wenn die sonstige Technik funktioniert - wer saß nicht schon einmal vor der Waschmaschine und fand, in den rotierenden Farbmustern hinter der Glasscheibe mehr Sinn zu sehen als in so manchem anderen? Nur das Grundgeräusch des Geräts hat hier in letzter Zeit an Attraktivität verloren - Schnurren können wir ja jetzt auch auf der Couch haben.

    Trotzdem. 24 Stunden keine Wäsche. Ein ganz großes Ding!

    Mittwoch, 29. Mai 2013
    Blogging November - 575

    Die ersten Gäste treffen bald ein und deshalb kann ich nun auch etwas schreiben, weil halbwegs sichergestellt ist, dass Herr N. das heute nicht mehr lesen wird. Es ist nämlich so, dass er morgen Geburtstag hat und Frau Herzbruch und ich auf die Idee kamen, ein Ständchen zu bringen. Auf die Idee kamen wir heute um 17:12 Uhr, jedoch ist Mittwochs ja ungünstigerweise Sport. Frau Herzbruch wollte erst sowieso mit zu Sport, um Herrn Igel und Herrn Igel 2 in Augenschein zu nehmen, kurzfristig nach einem Bier wollte sie dann doch nicht mehr mit zu Sport, denn sie wollte forschen. Man sollte meinen, dass 3 Jahre wohnen als Vorbereitung auf einen runden Geburtstag, der ja nun auch nicht so ganz unvorbereitet kommt, ausreichen sollten. Frau Herzbruchs autonomer Kopf hatte aber wieder im allerletzten Moment eine Idee ausgespuckt und wie wir alle wissen, ist bei mir ohne Druck ja auch keine Leistung abrufbar. Erschreckenderweise wollten 8 Minuten als Vorbereitung zweier mir bis dato unbekannten zweistimmigen Lieder mit einer Gitarre jedoch nicht ausreichen. Die Lösung lag auf der Hand: Frau Herzbruch und die Gitarre mussten mit zu Sport, auf das Dreieck mit der halbkreisförmigen Hpyothenuse, sie identifizierte auch sofort Herrn Igel, der zusätzlich zu seiner blauen Joggingkluft noch einen kleinen, roten Rucksack auf dem Rücken trug. Das war sehr rührend, es sah aus, als habe der Igel einen Apfel gefunden und transportiere ihn davon, in Kinderbüchern sieht man das sehr oft, ein schönes Bild.

    Dann saßen wir auf der Treppe und musizierten, Frau Herzbruch war aber sehr genant und unterrichtete jeden Vorbeikommenden - es waren viele - davon, dass man für ein Geburtstagssändchen probe. Die Leute haben sich alle gefreut, ein Vater kam später extra noch einmal auf uns zu um zu sagen, wie schön es war. Also alles gut. Außer, dass Herr Igel 2 nicht kam, ich mache mir jetzt etwas Sorgen um Herrn Igel 2 - etwas mehr Sorgen allerdings um meine Glaubwürdigkeit.

    Jetzt kam ein Gast und eine Katze rannte kurzfristig weg (wurde aber eingefangen) und ich weiß nicht mehr, worauf ich hinauswollte. Isjaauchegal. Prost.

    Mittwoch, 29. Mai 2013
    Blogging November - 574

    Ich habe es heute nicht nur geschafft, mir in 5 Stunden Vormittagsschläfchen die Erkältung so gut wie wegzuschlafen.

    Ich habe es auch geschafft bei einer Buchung einer Online-Bahnfahrkarte mein Account zu sperren, und es dann nicht freischalten können, weil ich die Antwort auf meine Geheimfrage vergessen habe, zweimal eine falsche Kreditkarten- und einmal eine falsche Bahncardnummer einzugeben und als das alles geschafft war, festzustellen, dass nun zwar wirklich alles korrekt ist, ich aber anscheinend statt "Frau" Novemberregen "Herr" angeklickt habe.

    Wieso müssen diese Fahrkarten eigentlich personalisiert sein? Ist es nicht völlig wurscht, wer damit fährt? Und wozu wollen die wissen, wo ich wohne, ich werde doch eh nicht zu Hause abgeholt?

    Ich fahre jetzt jedenfalls als Herr Novemberregen und den diversten Karten, die mich als Frau Novemberregen identifizieren (erst habe ich jetzt "desinfizieren" geschrieben - das hing wohl mit der Erkältung zusammen) und damit gehe ich notfalls vor Gericht.

    Und noch was: wenn man schon die Sitzplätze aussuchen kann, wieso steht dann da nicht, was die Fahrtrichtung ist? Für mein Kotzkind auf Reisen ist das relevant. Und wieso wird die Bahncardnummer der Karte mit der man sich identifiziert, nicht automatisch als die, mit der man Bahncomfortpunkte sammeln möchte, übernommen? Das ist alles sehr schlecht gemacht.

    Sonst auf dem Wege der Besserung. Gestern Abend Befinden auf 2 von 10, heute morgen 3 von 10, jetzt 8 von 10. Morgen alles gut, ich bin sicher.

    Montag, 27. Mai 2013
    Blogging November - 573

    Begegnung in der Firmenküche.

    Herr L: Frau N, hier sind keine Gläser mehr und hier sind immer ab mitttags zu wenig Gläser!

    Frau N: Warum sagen Sie mir das?

    Herr L: Weil Sie sich doch immer um alles kümmern.

    Frau N: Schauen Sie mal, wenn Sie hier am Telefon die "0" drücken, können Sie das auch direkt der Rezeption sagen, dann haben wir einen Zwischenschritt gespart.

    *drückt die 0*

    Rezeption: Ja?

    Frau N: Ich bin's, Frau N. Wir haben hier oben in der Küche keine Gläser mehr und hier sind immer ab mittags zu wenig Gläser. Kannst Du welche bringen lassen?

    Rezeption: Kleine oder große?

    Frau N: Was?

    Rezeption: Kleine oder große Gläser?

    Frau N: Egal. Beides. Hauptsache Gläser.

    Rezeption: Also, hier unten sind Gläser.

    Frau N: Ja, schön. Hier oben sollen auch Gläser sein.

    Rezeption: Wie viele denn?

    Frau N: Naja, halt bis der Schrank wieder voll ist?

    Rezeption: Wie viele passen denn da rein?

    Frau N: (murmelt "achdasistdochallesvölligabsurd") Vierzig!

    Rezeption: Vierzig?

    Frau N: Exakt.

    Rezeption: Große oder kleine?

    Frau N: 17 große, 13 kleine.*

    Rezeption: Okay, werden gleich gebracht.

    Frau N: Danke. (legt auf)


    Herr L: Sehen Sie: deshalb drücke ich nicht selbst die "0".

    ________________________
    *Richtig, das ergibt nicht vierzig, aber das fiel nicht auf.

    Sonntag, 26. Mai 2013
    Blogging November - 572

    Sahen Sie heute morgen im Rhein-Main-Gebiet eine Frau, die im strömenden Regen eine Grünphase an der Ampel ausließ und ihren Regenschirm nicht über den Kopf hielt, sondern vor ihre Nase und daran schnupperte?

    Ich möchte mich erklären.

    Ich ging aus dem Haus zwecks Morgenspaziergang, es regnete sehr, also nahm ich einen Schirm mit, was ich nur tue, wenn der Schirm wirklich das kleinere Übel darstellt. Kurz vor der Ampel stellte ich fest, dass ich den Schirm gar nicht kenne. Er war hellbeige mit roten, grünen und braunen Punkten und ich nahm sofort an, dass er Frau Herzbruch gehört, erstens hätte er ihr optisch gefallen und zu ihr gepasst und zweitens, wer sollte sonst einen Schirm bei mir lagern.

    Einen Schritt weiter bemerkte ich jedoch, dass der Schirm nicht nach Frau Herzbruch roch. Er roch nämlich nach einem recht schweren Parfüm, und nach viel davon. Frau Herzbruch benutzt nich übermäßig viel und sowieso wenn, dann mein Parfüm, und das ist nicht schwer. Außerdem würde Frau Herzbruch unter dem Schirm sicher rauchen, wenn sie die Straße entlanggeht oder auf die Bahn wartet, das würde man sicher riechen, weil der Rauch nach oben zieht und sich im Schirmgewebe einnistet. Das war die Stelle, an der ich die Grünphase verpasste und am Schirm schnupperte.

    Definitiv kein Rauch. Aber das Unterbewusstsein - stimuliert durch das Parfüm - spülte das Bild der Person zu diesem Parfüm und somit der mutmaßlichen Schirmbesitzerin hervor: die Putzfrau. Zu der passt der Schirm farblich auch sehr gut.

    Fall gelöst, ich bin sehr zufrieden.

    Samstag, 25. Mai 2013
    Blogging November - 571

    Was ich eigentlich dachte, was ich am kinderfreien Samstag tun würde:

    1. Ganz lang ausschlafen.
    2. Mit Zeitung im Café frühstücken.
    3. Auf dem Markt gehen.
    4. Kaffeetrinken gehen.
    5. Steuererklärung machen.
    6. Lernzeugs lernen.
    7. Diverse kaputte Sachen flicken.
    8. Abends ausgehen.

    Was ich tatsächlich gemacht habe:

    1. Um 8 Uhr wach gewesen.
    2. Wassermelone gefrühstückt.
    3. Zur Post und in den Teeladen gegangen.
    4. Bis jetzt noch keinen Kaffee getrunken.
    5. Dem Kater apportieren beigebracht.
    6. Mittagsschlaf gemacht.
    7. Spazieren gegangen

    Mal sehen, ob es bei Punkt 8 bleibt.

    Samstag, 25. Mai 2013
    Blogging November - 570

    Grundschulkinder lesen - so habe ich beim heutigen Grunschulvorlesewettbewerb erfahren - momentan hauptsächlich Bücher von der Hexe Lilli, die Carlotta-Bände, die Ella-Bände oder Gregs Tagebuch und zusätzlich die Klassiker wie Cornelia Funke und Irina Korschunow. Dazu ein bisschen Lindgren und ein bisschen Bücher zu aktuellen Filmen/Serien (Ostwind, Mia and Me etc.).

    Ich war diese Jahr nicht in der Jury, denn schon im Vorfeld zeichnete sich ab, dass Mademoiselle oder eine ihrer besten Freundinnen teilnehmen würden. Das ist mir dann zu anstrengend, mit Neutralität etc. Statt dessen wurde ich für die Teilnehmerbetreuung engagiert, was auch sehr schön war - ich habe die Kinder bei der Vorbereitung auf den (bis dahin) unbekannten Text betreut, ein bisschen Taschentücher verteilt, ein bisschen Hampelmänner gegen Nervosität und Grimassen gegen "Mundkrämpfe" (glaubte ein Junge zu haben) gemacht und Wörter wie "Tüllgardine", "Schießbudenrose", "Spitzenborte" und "Krempe" erklärt. Und hatte etwa vier Stunden lang einen kleinen Schatten, denn ein kleines Mädchen aus einer Vorklasse (eine Klasse mit Kindern, die zwar schulpflichtig, jedoch nicht schulfähig sind) nahm meine Hand und ließ sie einfach nicht mehr los, egal wie sehr sich diverse Lehrer und Erzieher darum bemühten - da es aber auch nicht so richtig störte, war nachdrücklicheres Eingreifen unnötig. Verständigung war unmöglich, dafür streichelte sie aber umso nachdrücklicher meine Hand, bzw. erst auch meine Haare und mein Gesicht, das wollte ich aber nicht, wir konnten uns dann nonverbal auf die - nun etwas wundgestreichelte - linke Hand einigen.

    Am Ende waren, glaube ich, alle ziemlich zufrieden und ich war ganz besonders zufrieden, am Ende des Vormittags die ganzen anderen sehr netten, aber eben auch unglaublich zahlreichen Kinder zu verlassen und mit meinem eigenen einen wieder nach Hause zu gehen.

    Freitag, 24. Mai 2013
    Blogging November - 569,5

    Heutige Gemüsekiste:





    (Am vom Lieferanten geplanten Sortiment diesmal nichts verändert. Die freche Katze, die gerade Spinat klaut, wurde nicht mitgeliefert, die war schon.)

    Blogging November - 569

    In der Bahn saß mir heute morgen ein Mann und eine Plastiktüte gegenüber, die gehörten aber nicht zusammen. Das erfuhr ich aber erst, als der Mann - ohne Tüte - ausstieg und ich ihm "Tschuldigung - ihre Tüte!" hinterherrief. Es sei nicht seine Tüte, rief er zurück.

    Die drei ältere Damen vom Nebenvierer erzählten mir, die Tüte läge dort schon, seit sie am Start der Bahnlinie eingestiegen seien. Die wäre wohl schon ein paar Mal hin und her. Da hätte sicher wer sein Frühstück vergessen, der Arme (man nahm wohl automatisch an, es habe sich um einen Mann gehandelt)! Ob das wirklich Frühstück wäre, ob sie nachgeschaut hätten, fragte ich. Das hatte niemand, es wäre aber doch sicher so. Vielleicht wäre aber auch was ganz Wichtiges drin - Unterlagen, Kalender, Telefon - ich gucke mal, sagte ich. "Vieleicht ist es auch eine Bombe!", sagte die eine ältere Dame von nebenan schaudernd. "Naja, dann gucken wir lieber jetzt als später?, schlug ich vor. "Kommt auf die Art der Bombe an", drehte sich ein Herr von zwei Vierer weiter um, und ich schwöre, er sah wie ein Physiker aus.

    Neulich im Büro hatten wir auch ein Objekt im Kühlschrank. Eine Kollegin beobachtete das Objekt über mehrere Monate, in denen niemand Anstalten machte, es zu essen oder nach Hause zu tragen. Es handelte sich um eine Papiertüte, darin eine Plastiktüte, darin etwas in Alufolie, unter der Alufolie Frischhaltefolie, darunter nochmal eine dünne Tüte, darunter Zeitungspapier - dann verlor die Kollegin die Nerven und schaltete die Krisenbeauftragte für alle Lebenslagen, also mich, ein. Ich schaute und dachte: ein Unterarm! Vielleicht habe ich es auch laut gesagt. Jedenfalls meldete sich im Folgenden niemand, als ich fragte, wem es gehört. Zwei Tage später warf ich es morgens genervt in den Papierkorb, um es am Mittag wieder aus selbigem unter Kaffeefiltern, Orangenschalen und kalten Nudeln herauszusuchen und das Zeitungspapier zu öffnen sowie die darunterliegende Lage Küchenrolle: ein mumifiziertes Baguette.

    In der Plastiktüte in der Bahn war übrigens Strickzeug. Die wirkliche Frage ist aber, finde ich, was bloß bei der Evolution passiert ist, dass ein halber S-Bahn-Waggon voller Leute ohne jegliche Neugier durch die Welt fährt.

    November seit 7211 Tagen

    Letzter Regen: 09. November 2025, 08:08 Uhr