Wenn das nicht hilft...
so wird doch das hier sicher helfen.
Heute vor zig Jahren:
Wir hatten uns um 18 Uhr mit Ah verabredet, aber er kam nicht. Also fahren wir in die Altstadt, essen Pizza, beobachten Leute, gehen zum CD-Verleih und über den Weihnachtsmarkt.
Nach drei Kannen Tee - ich mag ja noch nichtmals Tee! - und zwei Flaschen Wasser und zwei Kaffee und nochmal einer Ladung Ingwerwasser könnte man doch langsam mal erwarten, dass die Stimme zurückkommt. Oder? Oder??? Das wird absurd. Ich kann nicht nicht sprechen. Ich erwarte, dass das spätestens morgen früh behoben ist!
Heute vor zig Jahren:
Schon wieder eine Klassenarbeit, hatte ich ganz vergessen, gut, dass wir am Anfang vom Schuljahr alles gelernt hatten.
Heute wollte ich 14 Personen mit einem Nikolaus bedenken, hatte aber nur 9 Nikoläuse dabei. Wie konnte es dazu kommen? Im Laden hätte es noch ausreichend Exemplare gegeben, ein finanzielles Problem war es auch nicht. Ich kann es mir nur so erklären, dass entweder in der Zeit zwischen Kauf und Verteilung (ca. 48 Stunden) meine Sympathien sich nachhaltig verändert haben, oder dass ich mich eklatant verzählt habe. Sehr mysteriös. Unter Berücksichtigung von Urlaub und sonstigen Abwesenheiten ging es aber gerade noch auf, nur ich blieb ohne Nikolaus, das war nicht schlimm denn morgens hatte ich mir zu Hause schon vorsorglich einen doppelt so großen in den Stiefel gepackt.
Heute vor zig Jahren
Wir wollten uns um 17 Uhr vor meinem Haus treffen, aber um 16:30 Uhr ruft Ah an und bestellt uns zu seiner Mutter. Wir treffen ihn und den Sunny vor der Haustür. Dann hlen wir bei Aldi eine Palette Bier und warten auf Nicole, die kommt aber nicht und so gehen wir ohne sie zum Stromkasten. Dort war es kalt und langweilig, also lud Ah uns zu sich ein, die Mutter warf uns aber sofort wieder raus, also gehen wir nach Hause.
Wieder sehr hohe Irrendichte heute. Vom Büro wollen wir gar nicht erst reden, auf dem Rückweg in der Bahn war dann gleich ein junger Mann, der partout nicht verstehen wollte, dass ich nicht die private Mobilitätsberatung für ihn mache, weil ich nämlich ein Buch lesen wollte. Ihm zu sagen, dass er in der falschen Bahn ist, wo er aussteigen und in die richtige umsteigen kann, muss reichen. Mit ihm zum Plan laufen und ihm das dort zeigen, herausfinden, wann die richtige Bahn kommt und wie viele Stationen es dann noch für ihn sind, ist zu viel. Dazu hatte ich keine Lust. Er spekulierte wohl auch darauf, dass ich mich entschließe, es würde schneller gehen, ihn zu betüddeln als ihn abzuwimmeln, aber kann ja auch nicht wissen, wie gut ich Leute komplett ausblenden kann.
Später lief ich durch die Fußgängerzone, ich war in Eile, denn völlig überraschend ist ja morgen Nikolaus und ich brauchte da noch was fürs Kind, musste das Kind aber gleichzeitig kurze Zeit später abholen, also ging ich schnell. Eine Frau kreuzte meinen Weg! Die Frau reagierte schlecht und blieb einfach erschrocken genau im Kollisionsradius stehen, mein Gehirn reagierte besser und schickte eine Art Notfallplan an meine Füße, die sich folglich zwar gehend weiterbewegten, aber - das war der Trick - auf der Stelle. Ich steppte also quasi ein bisschen 3 cm vor der Nase der fremden, wie angewurzurzelt stehenden Frau umher. Ein Strahlen ging über ihr Gesicht und sie sagte: "Gott muss gewollt haben, dass wir uns kennenlernen!" und erfragte die Rahmendaten, die für dieses Kennenlernen offenbar notwendig waren. Ich bin Deutsche, verheiratet, wohne am Ort, habe ein Kind, arbeite in der Nachbarstadt. Sie ist Griechin, arbeitet nicht, hat zwei Kinder, ihr Mann ist Hermes-Paketbote und beliefert meine Straße, ich kenne ihn sicherlich. Sie beschreibt ihn und ich kenne ihn tatsächlich, sie bestimmt nun, dass wenn ich das nächste Mal eine Lieferung bekomme, sie mit ihrem Mann kommt, damit wir uns wiedersehen, das sei so vorherbestimmt. Nunja, von mir aus, wir werden sehen, wie sich das entwickelt.
Danach betrat ich ein Geschäft, um eine Bestellung abzuholen. Die Bestellung war nicht da. Sie war aber da gewesen, wurde mir gesagt aber die Bestellungen würden nur 14 Tage aufbewahrt. Ich erwiderte, dies sei mir natürlich bewusst, jedoch sei heute Tag 13. Es herrschte ein bisschen Schweigen zum Nachdenken, dann wurde mir erklärt, dass man an Tag 13 die Sachen zum Zurücksenden fertig macht, weil sie ja an Tag 14 zurückgehen müssen. Wieso jetzt genau diese Dringlichkeit der Rücksendung exakt an Tag 14 und warum die Abholfrist dann nicht anders definiert ist, wollte ich gar nicht besprechen, viel mehr interessierte mich, wo die Ware, die an Tag 13 zur Rücksendung an Tag 14 (Pünktlichkeit muss sein!) wohl aufbewahrt wird und ob man da nicht etwas wieder rausholen kann, wenn zufällig eine Kundin an Tag 13, also innerhalb der Abholfrist, im Laden steht und das haben will. Die Ware steht im Lager, aber in "so Türmen", alles "sehr schwierig". Mit "so Türmen" waren Paletten gemeint, mit "sehr schwierig", dass diese sehr voll waren. Das weiß ich, weil ich es mir zeigen ließ. Ich sah meine Sachen sogar, sie waren im mittleren Drittel, ein Namensschild klebte drauf, aber man könne das jetzt unmöglich nochmal und herrje. Kurz reflektierte ich, ob ich gerade jemand bin, der mit der Schulter Palettenstapel zum Einsturz bringt um ein Set zum Gießen von Seifenengelchen zeitnah in seinen Besitz zu bringen. Ich bin es nicht. Ich bin jemand, der "dann bestellen Sie es jetzt bitte nochmal" sagt. Und dann drei merkwürdige kleine Büchlein geschenkt bekommt - betitelt "Zitate für jeden Anlass", "Irrtümer der Allgemeinbildung" und "Die besten Glückwünsche". Mir kann jetzt also rein intellektuell gar nichts mehr passieren.
Heute vor zig Jahren:
Die Russisch-Klassenarbeit war sehr einfach. Sonst nichts besonderes.
Ich weiss nicht, was Sie heute Abend machen, aber ich stelle mit Mademoiselle gemeinsam sicher, dass in der Nacht keine Werwoelfe die Katzen auffressen. Das tut man am besten durch enge Umklammerung und Haende-und-Fuesse unter die Mutter schieben.
Halten Sie fuer unwahrscheinlich? Ich auch, aber man kann ja nie wissen...
Manchmal muss man ein kränkelndes Kind ein bisschen im Auge behalten, selten ist dies an einem Tag der Fall, an dem man unbedingt ins Büro gehen muss, um sich über Zahlen zu streiten und diese immer wieder neu auszurechnen, aber wenn dann muss das Kind mit. Eine Beutel mit Fillys und ein Nintendo waren auch dabei, man meint, das sollte reichen, um ein paar Stunden zu überbrücken, aber weit gefehlt. Statt dessen könnte Mademoiselle nun gleich bei uns anfangen sie hat nämlich erlernt, wie man Dinge schön locht und abheftet, wie man kopiert und Spiralbindungen macht und in der Buchhaltung hat sie ausgeholfen und Daten und Beträge auf Rechnungen zur besseren Übersicht mit Textmarker markiert.
Dass sie mir zusätzlich im Treppenhaus weggelaufen ist und ich 12 Stockwerke hochhechten musste, um sie wieder einzuholen, sie bäuchlings auf einem Plastiktannenbaum über den Teppich gerobbt ist, um diesen wieder elektrisch aufzuladen, damit die Styroporkügelchen darin besser in der Spitze haften, sich nach vier Stunden nur noch per Radschlag fortbewegen wollte und in der Kantine einen Tobsuchtsanfall erlitt, weil ich ihr nicht für einen Euro ein Glas Wasser kaufen wollte, das es ein paar Stockwerke höher umsonst gibt - nicht zum Essen, wohlgemerkt, sondern nur so, als einzigen Einkauf - war nur ein Nebeneffekt.
Um 15 Uhr waren wir wieder zu Hause, um 16 Uhr kam ich endlich zum ersten Kaffee des Tages, in dessen Milchschaumkrone die weibliche Katze heimtückisch ihre Pfote versenkte. Als sie später auf dem verschneiten Balkon slapstickartig umherschlidderte habe ich den Kaffee dann hämisch lachend trotzdem getrunken.
Heute vor zig Jahren:
Ich bin den ganzen Tag müde und lerne alle Russischsachen und stelle Pralinen her.
Eigentlich müsste jetzt mindestens nochmal ein Wochenende lang geschlafen werden. Müder sind nur noch die Katzen!
Heute vor zig Jahren:
Gegen 19 Uhr trafen wir mit dem Geburtstagswein beim Karl ein. Uns wurde sofort geöffnet und wir nahmen an, dass Ah da ist, weil durch das Treppenhaus Marius schallte. Karl empfing uns sehr herzlich und stellte uns sofort einem Anzug-Heinz, dem Skelett und Ahs Cousin (dem Sohn vom Skelett) vor. Alle waren irgendwie verwandt oder angeheiratet. Danni lag auf dem Sofa und heulte mal wieder und der Anzug-Heinz laberte auf sie ein. Wir schickten Danni in die Küche und setzten uns aufs Sofa. Ah war nicht da, aber wir gingen davon aus, dass er bald kommen würde. Der Skelett verteilte Sekt und alle – also Anzug-Heinz, Skelett und Cousin belaberten uns. Gerade hatten wir uns entschieden, keine Lust mehr dazu zu haben und den Gastgeber Ah suchen zu gehen, als er in der Tür stand und „Hallo“ sagte. Wir folgten ihm in die Küche, aber er wollte noch mit Danni da was klären, also setzten wir uns wieder auf die Couch. Bald kam er auch und setzte sich zwischen uns, dann kam Danni und fing wieder an zu heulen, Ah sprang wieder auf und brachte sie in Karls Bett, das nur durch einen Vorhang vom Wohnzimmer abgetrennt ist, dann setzte er sich wieder, dann zog Danni wachestens den Vorhang auf und heulte wieder und er sprang wieder auf, so ging es noch etwa vierunddreißigtausendmal. Wir unterhielten uns mit Cousin und Skelett und Anzug-Heinz, die uns aber immer mehr nervten und dauernd mit Sektgläsern bedrängten und irgendwann stellte ich fest, dass Pe sonderbarerweise sehr rot im Gesicht war und ihre Augen nicht wie gewohnt aussahen. Ich fragte, was los wäre, aber sie wusste es nicht und in einer Kurzschlussreaktion beschloss ich, die Wohnung sofort mit ihr zu verlassen, also sprangen wir auf und gingen, bevor es irgendwer richtig begriffen hatte. Im Flur kam gerade der Kuli mit einem Mädel zur Tür herein und zerrte mich sofort in die Küche, wo er mir sagte, wir könnten in dieser Gesellschaft keine Sekunde länger verbleiben. Was wir ja auch nicht vorhatten, nur war der Kuli ja dazwischengerasselt und nun war mir Pe abhanden gekommen, die der Skelett schon wieder zur Couch geführt hatte und das Mädel vom Kuli war auch verschwunden. Der Kuli sagte, ich sollte auf jeden Fall schonmal rausgehen, er käme mit den beiden gleich nach, aber ich wollte Pe nicht in diesem Gruselkabinett zurücklassen, der Kuli drehte mir aber die Arme hinter den Rücken und warf mich raus und während ich vor der Tür noch nicht entschieden hatte, ob ich Sturm klingele oder versuche, die Tür einzutreten oder die Polizei rufe, kam er zum Glück schon mit Pe und seiner Freundin wieder raus. Der Kuli sagte, er hätte für heute genug und ging mit dem Mädel weg und wir saßen im Treppenhaus ganz oben, also über der Wohnung vom Karl, und überlegten, was wir jetzt machen. Uns fiel aber nichts ein. Dann hörten wir die Schritte vom Ah im Treppenhaus und verfolgten ihn unauffällig die Straße entlang, das war ziemlich witzig aber plötzlich sprang der Ah einfach ins Gebüsch und versteckte sich dort und wir waren verwirrt. Wir riefen nach ihm und er zog uns auch rein und meinte, wir sollten leise sein, da kämen vier total gefährliche Leute. Als die vier Leute ganz nah waren, sahen wir aber, dass wir zwei davon von einer Fete kannten und die anderen zwei ihre prolligen Freundinnen waren, also kletterten wir aus dem Gebüsch wieder heraus und stießen alle miteinander an. Dann kam ein Bus und wir entschieden, den nehmen zu wollen, rannten ihm hinterher und erwischten ihn gerade noch und landeten – am Stromhäuschen. Dort wollte Pe Kippen, wir hatten aber kein Kleingeld und der Kiosk war zu. Wir wollten in die Stadt fahren, strandeten aber am Hauptbahnhof, von dort wollte Ah wieder zum Karl, weil er da noch Wein hatte. Wir fuhren also alle wieder zurück, ließen Ah aber allein hochgehen. Nach längerer Zeit kam er mit einer Palette Dosenbier zurück, denn den Wein hatte die Sippe weggetrunken. Ich fragte Ah, was denn eigentlich aus Danni geworden wäre, aber er wusste es nicht. Pe und ich zogen uns kurz zurück und überlegten, was jetzt getan werden muss, denn einerseits können wir Danni ja nicht leiden, andererseits fühlten wir uns zumindest ein bisschen verantwortlich. Wir beschlossen, dass das Problem in jedem Fall gelöst werden müsste, aber nicht unbedingt von uns. Also sagten wir Ah, er müsse zu seiner Sippe gehen und dort auf Danni aufpassen. Ah fand das total übertrieben aber er sah schon, dass er keine Chance hatte, weil wir es uns nunmal in den Kopf gesetzt hatten, also ging er rein und knallte die Tür hinter sich zu. Wir blieben noch ein Weilchen im Treppenhaus weil wir dachten, vielleicht kommt er mit Danni wieder raus und wir können sie zur Omma bringen und noch was mit Ah unternehmen. Vor den Türen lag das Wochenblatt, also lasen wir ein bisschen darin herum und als Ah dann nicht wiedergekommen war gingen dann nach Hause.
Breaking: Tallinn konnte über Göteborg eingeflogen werden! Die A3 wird ihn jetzt auch nicht mehr aufhalten können, also habe ich noch ca. 2,5 Stunden Zeit. Stellen Sie sich an dieser Stelle ekstatisches Merkel-Jubeln vor.
Ich muss dann jetzt weiterkochen. Und backen. Und aufräumen. Und duschen! Und so weiter...
Heute vor zig Jahren:
1.12.
Um 16 Uhr haben uns Nicole-mit-Betonung-auf-dem-i, einer Freundin von ihr und Sunny zu Hause abgeholt. von dort aus sind wir zur Kö gefahren, waren da erst in einer Galerie und später im Kaufhaus, um jeder ein Bier zu kaufen, das wir dann auf der Brücke tranken. Ah kam auch dahin. Aber da war es uns zu kalt und zu doof, also entschieden wir uns, nachdem wir überlegt hatten, wie Ernst wir das Altstadtverbot heute nehmen, zum Stromkastenhäuschen zu fahren. Nicole ging zu sich um ihre „bei-der-Omma-Schlafsachen“ zu holen und Ah ging zu sich, um Geld zu holen.
Am Stromhäuschen beratschlagten wir, wer nun Getränke holen gehen sollten. Im Endeffekt gingen wir und Sunny. Wir waren dann einige Zeit am Stromhäuschen und irgendwann waren Sunny und die Freundin von Nicole verschwunden. Ah pendelte immer zwischen Stromhäuschen und Kiosk hin und her, Nicole jammerte ständig, sie hätte Schmacht aber keine Kippen, ich schnorrte bei einem Passanten eine für sie und dann konnte sie die noch nichtmals anzünden, also machte ich das auch noch, dann brachten ich sie nach Hause, weil sie so nervte. Als ich zurückkam war Pe total betrunken, Ah und ich trugen sie zum Bus und wir fuhren zum Karl. Beim Karl tranken wir Kaffee und sahen einen Film. Ah schmückte einen Plastikweihnachtsbaum und pennte natürlich später ein.
Partygäste aus Düsseldorf. Die einen haben Umzug, gut, das ist eine Entschuldigung, aber als würde das nicht reichen, haben sie sich ja nun noch Schädel-Hirn-Trauma und vermutlich krankes Kind eingehandelt. Die zweiten haben Lungenentzündung und Kind mit Kehlkopfentzündung. Die dritten sind in Tallinn gestrandet, denn da ist sehr, sehr viel Schnee und es fliegen keine Flugzeuge.
Ist da irgendwas bei euch in Düsseldorf im Wasser, dass Ereignisse hervorruft, die Partybesuche verhindern? Andere Städte sind deutlich unproblematischer!
Heute vor zig Jahren:
Von Spanisch aus sind wir zum Treffpunkt mit Ah gefahren. Dort warteten wir. Irgendwann kam er mit Danni. Wir fuhren in die Stadt und setzten uns neben einen Weihnachtsbaum. Ah hatte Batida mit. Dort beobachteten wir die Leute und ließen uns beglotzen und tranken Batida. Pe trank nur drei Schlückchen zum probieren. Als der Batida alle war, kauften wir Kellergeister. Eine Frau, die an der Weintheke saß, lachte sich über uns tot. So stellten wir dann also nach über einem halben Jahr fest, dass Kellergeister Sekt ist und gingen von der Wein- in die Sektabteilung.
Danach brachten wir Danni zur Bahn und fuhren, sie darin zurücklassend, in die Altstadt und machten einen Rundgang. Ah sagte, das wäre, um Danni sicher loszuwerden. Danach fuhren wir zur Mutter, wir durften rein und die neue Meteors hören. Ich gab die geliehene Hose ab, die Mutter kam öfters rein und war gut gelaunt weil die Hose gut gebügelt war. Als wir einen Umtrunk machten, fand die Mutter das nicht gut und sagte, wir sollten Ah schlagen, wenn er trinkt. Ah war wieder schläfrig, wollte aber noch Sportschau gucken. Um 22:30 gingen wir und fuhren mit der Bahn nach Hause.
Am Crepes-Stand auf dem Weihnachtsmarkt war heute ein junger Mann, der das mit dem Crepesdrehen noch nicht so konnte. Nach dem dritten Anlauf gab ich - als aufmerksame und jahrelang geübte Crepeskäuferin [ich könnte das Wort sogar auch richtig schreiben, nur habe ich auf der neuen Tastatur das Hütchen noch nicht gefunden und bin zu müde, meinen Blick weiter schweifen zu lassen]- eine entscheidenden Tipp. Es klappte wunderber und der junge Mann bemerkte, Schule sei doch viel einfacher als Crepes. Ich fragte welche Schule, und welche Klasse, welche Kurse, und ob es ihm dort gefällt, und ob er die Lehrerin soundso hat, wie der zu dem Crepesverkäufernebenjob gekommen ist und warum, und dann bekam ich einen Schreck und verabschiedete mich hastig, denn: genau so macht das mein Vater auch immer. So kommt das also, dass man plötzlich so ist wie seine Eltern.
Heute vor zig Jahren:
Nachmittags holt Pe mich ab und wir gehen zu ihr und rasieren die Haare nach und lesen. Abends ruft Ah an: er hat für die Bahnsache 60 Arbeitsstunden gekriegt. Phil auch, obwohl er schon älter als 16 war damals hat er eine niedrigere Strafe bekommen, weil er „auf dem geistigen Stand eines 14-jährigen“ ist. Wir verabreden uns für morgen um 19 Uhr, ich lasse das Fechten dann ausfallen. Am Samstag soll endlich die Kastenfete steigen, im dritten Anlauf.