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    Dienstag, 21. August 2012
    Blogging November - 291

    Im Penny waren heute Esther und Thomas. Esther hatte sich zurechtgemacht - eine dünne weiße Hose, dunkle Unterwäsche, ein schwarzes Top, die schütteren blondierten Haare hochgesteckt, Ballerinas. Thomas hatte sich fürs Einkaufen nicht speziell aufgebrezelt und trug Jogginghose, undefinierbares T-Shirt, lange struppige Haare und unordentlichen Bart sowie Sandalen. Beide hatten schlechte Zähne und schlechte Haut. Thomas tropfte.

    Als Esther und Thomas hereinkamen, schien das Supermarktleben schon für einen Moment stillzustehen. Man merke sofort: weder ist das Einkaufen für die beiden leicht, noch fällt es ihnen leicht. Manche Leute sprechen auf eine merkwürdig bemühte Weise, mit einer ganz kleinen Anstrengung oder Verzögerung, als müsste jedes Wort einzeln aus ihrem Gehirn abgerufen und mit dem Rest des Satzes verbunden werden. Und immer einen Tick zu laut, man wird manchmal lauter, wenn man sich anstrengt. Dann war das Geld noch ein Problem, sie mussten rechnen, und auch das Rechnen ging nicht so leicht von der Hand.

    Sie stritten ums Toast, sie stritten um den Joghurt, ob man zwei oder vier Becher nehme. Thomas sagte (rief) zwischendurch immer: "Ich wär echt lieber zu Rewe!". Esther wollte noch Kaffee. "Der kostet hier über 4 Euro, Esther, ÜBER VIER EURO!" Es gäbe auch anderen Kaffee, sagte Esther. Thomas sollte stehen bleiben, Esther Kaffee holen, Esther verschwand und Thomas wurde auffällig, riss Sachen aus dem Regal, ließ Joghurt fallen, rief nochmal das mit Rewe. Esther eilte zurück, ohne Kaffee aber mit Cola, sie stritten um die Cola bis Esther sagte, sie wolle die selbst bezahlen.

    An der Kasse räumte Thomas erstmal auf. Die Tüten ordentlich ins Fach, die Warentrennhölzer so verteilt, dass an jeder Kasse dieselbe Anzahl ist - die Summe ging aber nicht auf, es gab ein Holz zu viel, Thomas wurde wieder auffällig, er schimpfte und zeterte. Esther blaffte zurück, die Kassiererin sagte "Ey, beruhigen Sie sich mal!", dann gab es ein Problem mit der Cola. Thomas wollte sie mit einem Trennholz vom Rest des Einkaufs abtrennen, Esther wollte (glaube ich) einfach nur raus und stellte die Cola ganz nach hinten, die Cola drohte aber, umzufallen, so dass die Verkäuferin sie schnell griff und in der Mitte des Einkaufs abrechnete - das Colaproblem hatte sie wohl nicht mitbekommen.

    Fassungslosigkeit bei Esther und Thomas, was nun? Und sind das unserer vier Joghurt, wollten wir nicht nur zwei? Sie fragten die Frau hinter ihnen, ob es ihre Joghurts seien, die Frau verneinte. Wie konnte das jetzt alles kommen? Wie sollte man das mit dem Joghurt regeln, wie das mit der Cola? Eine schwierige, kaum begreifliche Welt für Esther und Thomas. Nach der Kasse rechneten sie lange, wer nun welchen Anteil für diesen Einkauf von einer Packung Toast, vier großen Bechern Joghurt und einer Flasche Cola zahlen musste. Thomas fühlte sich von Esther übervorteilt, Esther fühlte sich von Thomas angegriffen und beide hatten das Gefühl, irgendwie von der Verkäuferin übers Ohr gehauen worden zu sein. Trotzdem schienen sie erleichtert, den Einkauf geschafft zu haben.

    "Nächstes Mal gehen wir aber zu Rewe", sagte Thomas, als sie den Laden verließen.




    Heute vor zig Jahren:
    Wir lernen den ganzen Krempel aus allen Büchern für die Schule, damit wir uns die nächsten Wochen nicht damit beschäftigen müssen.

    Montag, 20. August 2012
    Blogging November - 290

    Heute gegoogelt:

    • Sekundenkleber entfernen
    • Krummbein / Crookshanks (Mademoiselle stellte die Frage, was mit diesem Tier einegentlich passiert
    • Und dieses. Ahhhhhhhhhhhh. *gänsehaut*
    Und Sie?




    Heute vor zig Jahren:

    Wir (Pe und ich) machen eine Park-Session und versuchen, Dosen zu schießen. Auf dem Rückweg finde ich an der S-Bahn eine Zeitung, bastele daraus einen Hut und setze ihn mir auf den kopf. Dadurch lernen wir zwei Leute kennen die Anarchie-T-Shirts tragen und voll schlecht rasierte Iros haben. Wir schlafen bei Pe.

    Sonntag, 19. August 2012
    Blogging November - 289

    Falls Sie im Umland von Düsseldorf in der Nähe eines Ackers auf einer Anhöhe leben, wurden Sie eventuell bis vor wenigen Minuten Zeugen des folgenden - mit leichten Variationen mehrfach wiederholten - Dialogs:

    "Ich hab eine gesehen - nee, das war ein Flugzeug!" - "Wo ist den jetzt dieser große Wagen, ist der das da?!" - "Ich hab doch schon dreimal gesagt, das ist Andromeda!" - "Mama!!!" - "Seid doch mal leise!!" - "Oma!!!" - "Da, da war was, ganz sicher!!" - "Das war doch sicher ein Satellit. Was blinkt denn da so?" - "Fluuuugzeuuuuug" - "Könnt Ihr nicht alle einfach mal still sein?!"

    Das war die erweiterte Familie N. Und "besinnlich" kann die nur auf Ritalin.




    Heute vor zig Jahren:
    Ich schlafe bei Pe, nachdem ich zu Hause groß und breit darüber diskutieren musste. Als ob das sowas besonderes wäre!

    Samstag, 18. August 2012
    Blogging November - 288

    Eine Runde so groß wie möglich durch den Badesee, immer an den Schwimbereichsbegrenzungsbalken entlang und die dazugehörigen Gesprächsfetzen:

    Am Anfang des Schwimmerbereichs:

    Junge: "Hier kann ich auch noch stehen. Hier kann ich echt noch *blubblubbblubb* *japs* ich kann hier *blubbblubb*"...

    Paar, sie optisch ca. 20 Jahre älter als er, knutschend.
    Er: "Die Leute gucken. Lass uns nach Hause fahren."
    Sie: "Erst noch eine Runde schwimmen."

    Linke Seitenbegrenzung, auf/an dem Balken:

    Teenagermädel zum anderen: "Und dann wach ich auf und alle anderen schlafen und da denk ich "Ey, ein Gespenst!", echt, das war als wär da ein Gespenst!!"...

    Zwei weitere Mädchen, die auf dem Balken sitzen und zählen, wie oft es ihnen gelingt, sich einen Tennisball zuzuwerfen ohne runterzufallen:
    "Eins!"
    "Zwei!"
    *platsch*
    "Eins!"
    *platsch*
    "Eins!"
    "Zwei!"
    *platsch*
    "Hihihihi"

    Drei Jungs, schweigen, beobachten die Mädchen.

    Hintere Begrenzung, auf/an dem Balken:

    Vier Mädchen:
    "Hihihihihi"
    "Hihihihihi"
    "Hihihihihi"
    *murmelmurmel* "Hihihihihi"

    Jungsgruppe:
    "Ey, das rutscht voll, ich falle!!"
    "Alter, scheiße!" *platsch*
    "Ich bin noch oben!" *platsch*
    (etc.)

    Weitere Jungsgruppe:
    "Gehen wir raus jetzt?"
    "Ey, was willst du da, ist warm und dann stehen da sicher die Bullen!"
    [Hier wäre ich gern langsamer geschwommen um evtl. zu erfahren, welche Geschichte da gerade geht. Wieso sollte da die Polizei warten, was ist hier der Hintergrund, ist in irgeneinem Kleiderhaufen am Strand Diebesgut verborgen, sind hier Täter auf der Flucht in den See gesprungen? Sehr spannend!]

    Zwei Mädchen, dahinter zwei Jungs.
    Mädchen1: Lass das!! Hau ab!
    Junge1: Ich find dich total süß!
    Mädchen1: Du bist voll pervers, wie alt bist Du, Du bist doch höchstens 13, Du könntest mein Bruder sein!!

    Mann, Einzelperson:
    "Geile Haare. Ficken?"

    Sehr große Jungsgruppe:
    "Ey dann sagt die..." "Ey dann hat der gesagt..." "Ey, ehrlich, dann hat die gesagt..." etc.

    An der schwimmenden Insel, Vater (Heiliger, Märtyrer) mit 3 kleinen Jungs mit frischem Seepferdchen auf den Badehosen, die ihn schubsen:
    Vater: "Ahhh ich kann mich gar nicht halten. Ohje, die Piraten, Hilfeeee" *platsch*. "Ich klettere jetzt wieder hier hoch. Die Piraten erwischen mich nicht. Ahhh, ein Pirat, ohjeee, ich habe Angst, ich falle!!" *platsch* "Neuer Angriff, ich erwische die Piraten..." etc.
    Kleine Jungs: (diverse Triumphlaute und lautes Quieken)

    Rechte Seitenbegrenzung, auf/an dem Balken:

    Jungs Pärchen
    Er: "Da brauchen wir eine Tür, und auch eine Treppe, also eine Treppe die zu der Tür führt, mein Vater kann..."

    Zwei Jungs:
    Junge1: "Da war ein Riesenfisch!"
    Beide: "Scheiße. Argh!" (verschwinden quiekend)

    Drei Mädels:
    "Uh, die sind da drüben alle nackt, ihhh!"

    Wieder am Anfang des Schwimmerbereichs:

    Zwei Männer:
    Mann1: "Nee, also so ein See, das ist dann ja echt mit Sand und allem, hier, guck mal, so Wasserpflanzen, echt, nee, ich glaub das ist nichts für mich" (schwimmt wieder raus)

    Hachja. Ich könnte dort stundenlang im Kreis schwimmen. Am schönsten ist es, wenn es eigentlich noch zu kalt ist und windig, das Wasser sieht dann ganz schwarz aus und der Wind treibt kleine Wellen auf einen zu, durch die man gleitet, so dass man sich enorm schnell vorkommt. Aber wenn keine anderen Leute da sind, gibt es natürlich auch nichts zum Zuhören.




    Heute vor zig Jahren:
    Nix besonderes.

    Freitag, 17. August 2012
    Blogging November - 287

    Jetzt ist nochmal Sommer, gut, von mir aus. Ich hatte zwar eigentlich genug Sommer, aber die Paprika auf dem Balkon sind noch nicht ganz reif, die Pepperoni könnten noch etwas Schärfe vertragen und mich stört es in diesem Jahr auch nicht so sehr. Dieses Wochenende verbringe ich am See, nächstes Wochenende gehe ich dann Zelten und dann ist schon bald September und da werden die Nächte frisch. Wenn die Nächte kühl sind, ist alles in Ordnung.




    Heute vor zig Jahren:
    Roger kommt zum Kaffee zu mir. Hinterher kaufen Pe und ich die Depeche Mode Platte.

    Mittwoch, 15. August 2012
    Blogging November - 287

    Die erste Schulwoche ist fast rum und ich glaube, ich bin angestrengter davon an Mademoiselle. Das liegt an der Mitteilungsflut. Mitteilungen sind grundstätzlich immer gegenzuzeichnen, manchmal ist auch Auskunft oder gar Handlung notwendig.

    Ja, ich habe den neuen Stundenplan zur Kenntnis genommen. Ja, ich habe die Materialliste erhalten. Ja, ich helfe beim Kuchenbuffet für die Erstklässler und ja (separater Zettel) ich bringe einen Kuchen ("Nudelsalat" - Insider für die Twitter-Stammleser) mit. Dem Projekt Schulhund stimme ich zu, nein, keine Angst vor Hunden, nein keine Tierhaarallergie. Ich habe gelesen, dass am Freitag die Schule ausfällt und am Montag nächster Woche Vertretungskräfte anwesend sind und am Mittwoch nächster Woche keine Betreuung nachmittags ist und ja, mein Kind darf dann allein nach Hause gehen. Mein Kind hat einen Cowboyhut und bringt den für die Aufführung mit. Ich erkläre mein Einverständnis, dass die Hefte aus der Klassenkasse angeschafft werden. Natürlich, es wird bald Elternabend sein (oh großes Grauen), nein, Montage sind keine günstigen Tage für mich. Nee, ich möchte keine Broschüre über G8/G9, bis mein Kind so weit ist, ist das alles noch zig Mal "reformiert" worden. Nein, ich helfe nicht bei der Bestuhlung für das Konzert. Nein, ich komme auch dieses Jahr garantiert nicht zur Informationsveranstaltung über Mediennutzung, das wollen Sie auch nicht, seien Sie sich dessen gewiss! Ja, an dem Tag, an dem Religion morgens ist (immer noch Mittwoch) ist keine Gleitzeit, das habe ich verstanden. Und nein, ich möchte definitiv nicht am Projekt "Mittagstisch" mit Testessen teilnehmen und auch nicht am Projekt "zuckerfreier Vormittag" - ich bin sogar gegen letzteres Projekt.

    Am Montag, dem ersten Tag nach den Ferien, gab es drei Mitteilungen. Am Dienstag gleich fünf, heute acht. Wir warten alle gespannt darauf, an welchem Tag es zum ersten Mal zweistellig wird.




    Heute vor zig Jahren:
    Wir waren mit Tina aus unserer Klasse in einer Teestube weil sie meint das wäre total cool da. Es war aber langweilig und prollig noch dazu. Ich bin dann in die Altstadt gefahren um mich mit Roger, den ich in Schottland im Bus kennengelernt habe, zu treffen. Pe wollte nicht mit wegen Illy. War trotzdem gut.

    Mittwoch, 15. August 2012
    Blogging November - 286

    Ich überlege immer mal wieder, was ich mir kaufen würde, wenn ich plötzlich im Geld schwimmen würde - man kann sich nie früh genug darüber Gedanken machen, es kann schließlich jederzeit geschehen. Wobei, bei mir eher nicht, ich spiele ja nichts, kein Lotto, keine Lose, gar nichts. Dennoch: be prepared.

    Dummerweise fällt mir nie etwas ein. Für ein Auto habe ich so gut wie keine Verwendung, Umziehen möchte ich nicht und Schmuck, naja, ich seh da eh keine Unterschiede.

    Was ich mir sofort kaufen würde, ist eine BahncardFirst100 - nicht, um dauernd Bahn zu fahren, sondern um mich nicht mehr um Fahrkarten kümmern zu müssen. Einfach überall einsteigen wie man will und fertig. Ok, wenn ich im Geld schwömme, könnte ich auch schwarzfahren und die Strafen zahlen, aber das ist einerseits mit einem gewissen Verwaltungsaufwand verbunden und andererseits wird man dann irgendwann angezeigt, das fände ich lästig. Eine BahncardFirst100 ist nun aber nicht sooo das Knallerding, das gebe ich zu.

    Heute kam mir endlich, nach Jahren des Grübelns, eine weitere Idee. Ich habe nämlich "Früstückspause Kind Ideen" gegoogelt. Mein Kind mag kein Brot, Müsli ist organisatorisch schwierig, Obst allein reicht nicht, Süßigkeiten sind nicht gern gesehen. Tolle Ideen gibt es zuhauf - ausgehölte und gefüllte kleine Tomaten, Spieße mit diesem und jenem, Reis- und Nudelsalate, alles super nur: wer soll das vorbereiten? Keiner hier hat Lust dazu. Und hier kommt mein plötzlicher Reichtum ins Spiel denn: ich hätte Personal. In Form einer Person, die liebevolle Frühstücksdosen zusammenstellt. Und dann hätte ich noch weiteres Personal (von mir aus kann auch eine Person beide Jobs machen) und zwar einen Schneider (m/f), der sämtliche Kleidung einfach maßschneidert. Bei mir sind ja immer normale Hosen zu kurz und lange Hosen zu lang und Ärmel häufig zu kurz, und bei Mademoiselle ist schlichtweg einfach alles zu weit. Die Schneiderperson könnte von Grund auf neu schneidern oder von mir aus auch fertige Dinge ändern, das ist mir alles recht, ich möchte mich nur nicht selbst damit befassen.

    So. Haben wir also eine Lösung für das Geldproblem gefunden. Ich bin sehr erleichtert.




    Heute vor zig Jahren:
    Ah ruft um 13 Uhr nicht an. Um 13:05 verlassen wir die Wohnung und gehen Nogger-choc essen und planen unsere Aktionen am freien Wochenende.

    Dienstag, 14. August 2012
    Blogging November - 285

    Nachdem die Hasenstory jetzt endgültig durch ist - ich war gerade noch einmal unten, um den Nachbarn zu zeigen, wie sie die Medikamente in ihr Tier kriegen und morgen dürfen sie sich noch aussuchen, ob sie das Baby beerdigen wollen oder nicht (übrigens bin ich gegen die Viecher glaube ich mittlerweile allergisch, immer wenn ich dort war, jucken meine Augen und die Nase kribbelt, das mag natürlich auch psychosomatisch sein) - kann ich ja mal sagen, dass ich abends fast immer einhändig tippe. Das liegt dran, dass in der anderen Hand die Rattenoma sitzt und frisst-schläft-frisst-schläft.

    Die Rattenoma ist uralt und ich sagte Mademoiselle bereits im Mai, dass sie bald stirbt. Ende Mai sagte ich, man könne unbesorgt im Sommer lange verreisen, die Rattenoma sei dann längst tot. Als sie bei Antritt der Reise noch lebte, musste sie zu Papa&Mama Novemberregen transportiert werden. Die Rattenoma ist nämlich auch noch krank, sie hat einen Tumor, der fast so groß ist wie sie selbst, diesem schenkt sie aber wenig Beachtung und klettert damit munter umher, hat einen Mordsappetit und klare, fröhliche Augen und bekommt ihre eigene Körperpflege noch gut in den Griff. Allerdings hat sie neben dem Riesentumor auch kaum noch Fell und sieht insgesamt ganz offen gesprochen so aus, als wäre sie einem Gruselkabinett entsprungen. Wir mögen sie deshalb kein bisschen weniger, aber den Nachbarn kann man sie nicht mehr zumuten. Okay, nach der Hasengeschichte natürlich schon, aber nächsten Sommer ist die Rattenoma dann doch ganz sicher tot, auch wenn wir mittlerweile heimlich vermuten, sie könne eventuell unsterblich sein. Jedenfalls, als die Rattenoma in den Urlaub fuhr, sagte ich Mademoiselle, dass wir uns verabschieden sollten, denn wir würden sie vermutlich nicht lebend wiedersehen.

    Aber die Rattenoma lebt immer noch. Und sitzt jeden Abend ungefähr eine Stunde in meiner Hand und frisst-schläft-frisst-schläft. Und deshalb tippe ich einhändig.




    Heute vor zig Jahren:

    Wir waren abends im Park. Da haben wir drei Typen kennengelernt, die wir alle Carlos genannt haben, und Kaffeepulver geraucht. Von einer Telefonzelle habe ich Ah angerufen, der mir in einem langen Monolog mitteilte, dass jeder Mensch Marius hört und dass am 22.8. die Verhandlung ist und wir uns dringend treffen müssen. Er will am Sonntag um 13 Uhr anrufen.

    Sonntag, 12. August 2012
    Blogging November - 284

    Posting ohne Happy End.

    Alte Lebensweisheit: immer wenn man denkt, die Sache mit den Hasen ist durch, kommt es nochmal ganz dick.

    Sie erinnern sich: schwangere Häsin in der Klinik, gesunder Hase daheim, also nur normal füttern und ein bisschen bespaßen, keine Medikamentengabe im 3-Stunden-Rhythmus 24/7. Aber dann heute morgen kurz vor Aufbruch zum Ausflug SMS vom Zweitpfleger.

    1. SMS: Ich hab mit der Klinik telefoniert, die finden auf dem Ultraschall den Welpen nicht mehr.

    2. SMS: Es ist total unwahrscheinlich, aber kannst Du mal SOFORT gucken ob im Zimmer noch ein Welpe ist, der dann - wenn er noch lebt - SOFORT in die Tierklinik muss.

    3. SMS: Es ist viel wahrscheinlicher, dass sie den in der Klinik bekommen und aufgefressen hat.

    4. SMS: Oder sonst hat den mittlerweile der Hase sowieso aufgefressen.

    5. SMS: Es ist wirklich total unwahrscheinlich.


    Man kann sich vorstellen, wie schnell ich ein Stockwerk tiefer war mit dem festen Ziel vor Augen: sollte irgendwo in diesem Zimmer ein noch lebender Welpe sein, wird er von mir gefunden werden. Die Kontrolle der Nester ergab alleridngs nur Fehlalarme (ein Apfelviertel, das ich beim Tasten für einen Welpenrest hielt und - der war gemein - ein kleiner Plüschteddyschlüsselanhänger). In den Nestern also nichts, da wurde es schwierig. Kurzerhand räumte ich alle beweglichen Gegenstände aus den Zimmer heraus und leuchtete mit einer Taschenlampe in alle verbleibenden Nischen, Höhlen, Ecken, Winkel. Ich fand alles: Geld, Tintenpatronen, Nintendo-Spiele, Armbänder, Scoubidous und mehr, und dann zwischen Schreibtisch, Kleiderschrank und Wand auch etwas, das im Schein der Taschenlampe aussah, wie ein halb gegessener Weihnachtskeks, als ich es berührte, war aber schon alles klar. Ein sehr kleines Kaninchenbaby, leider tot und irgendwie auch noch sehr "unfertig" (kann aber gut sein, dass Kaninchenbabys immer so aussehen, ich kenne mich nicht aus). War wohl alles etwas viel.

    Zusätzlich zu allem andere sieht das Zimmer unten nun also auch noch aus wie nach einer Hausdurchsuchung. Dann, andererseits, kommt es darauf wohl auch nicht mehr an.




    Heute vor zig Jahren.
    Pe hat Marco in Englisch als Klassensprecher vorgeschlagen und ihn durch Wahlfälschung gewinnen lassen. Als Geburtstagsgeschenk.

    Sonntag, 12. August 2012
    Blogging November - 283

    Extra Breaking: Es gibt zwar nichts Neues, aber das Kaninchen ist wieder in der Klinik.

    Aber fangen wir vorne an - nach der Medikamentengabe um 0:45 nachts gab es die nächste um 8:00 Samstagmorgen, Aufbaufutter um 8 und um 11. Medikamente um 13 Uhr mit nochmal Aufbaufutter und um 15 Uhr nochmal Futter und dann war für den Rest des Tages der Zweitpfleger zuständig und wir gingen wird in den Streichelzoo, mal was mit Tieren machen.

    Der Zweitpfleger brachte die Häsin dann aus diversen nur halb logischen Gründen zurück in die Klinik. Nunja. Ist mir eigentlich egal, nur finde ich es relativ viel Hin und Her und auch recht kostspielig. Aber da mich weder das eine noch das andere direkt betrifft, habe ich meinen "Hasenanzug" (= völlig verhaarte und breifleckige Jeans+Fleecejacke, aus Ekelgründen kein Bild) in die Waschmaschine gesteckt und sehe einem freien Sonntag entgegen.




    Heute vor zig Jahren:

    Wir waren bei Pe und gingen zum Gummitierhändler um ein Nogger-choc zu holen. Als wir zurückkamen, fuhr gerade der Eismannwagen vorbei. Wir gingen rein und Pes Mutter wies uns hysterisch an, dem Eismann zu folgen weil sie Brokkoli brauchte. Wir sahen ihn am Ende der Straße stehen und waren noch einen halben Häuserblock weg, als er abfuhr. So ging das immer weiter und wir verfolgten ihn durch die halbe Siedlung bis Pe ihn erwischte. Dann sind wir vor Lachen fast geplatzt und konnten wegen Lachanfällen nicht sagen, was wir wollten. Der Eismann war voll genervt.

    November seit 7214 Tagen

    Letzter Regen: 09. November 2025, 08:08 Uhr