Die Tage zwischen den Jahren sind so entspannt wie lange nicht. Vermutlich liegt es unter anderem daran, dass das Kind nun in einem Alter ist, in dem es sich für Filme interessiert, die auch Erwachsene gut aushalten können.
Was bisher fehlt ist der Anruf meiner Mutter, dass zwischen den Jahren keine Wäsche zu waschen sei, sonst würde man das ganze Jahr waschen. Ich vermute da ja eine ganz umgekehrte Kausalität: wer das ganze Jahr viel Wäsche hat, muss eben auch zwischen den Jahren waschen. Das interessiert Mama aber nicht. Und auch nicht, dass man ja eigentlich sagt, es würde sonst ein Unglück geschehen und nichts mit weiterer Wäsche. Wobei viel Wäsche das Jahr über schon auch sehr nervig ist. Das Unglück des kleinen Mannes, sozusagen.
Ansonsten ist der Kühlschrank den Möglichkeiten entsprechend leer gegessen, der neue Kalender hängt und - auch wenn ich es vor einigen Tagen noch nicht für möglich gehalten hätte - wächst die Freude darauf, den Weihnachtsschmuck wieder zu verräumen und die gewohnte Ordnung wieder herzustellen. Und mit den Plätzchen reicht es jetzt auch.
Das dann nach dem Jahreswechsel. Bis dahin hier nur Bild, kein Ton.
Neulich habe ich versehentlich wasserfestes Augenmake-up gekauft. In der Folge musste ich kleine, ölgetränkte Tüchlein kaufen, die einzig dazu dienen, dieses wieder vom Auge zu entfernen. Da sich das Öl aus den Tüchlein in meinen Lachfalten festsetzte und dort auch am nächsten Tag dann noch zu Wasserfestes-Augenmake-up-Verschmierungen führte, musste ich ein spezielles Gesichtswaschgel kaufen, um die Ölrückstände zu entfernen. Dann brauchte ich noch eine reichhaltigere Creme für die durch das Waschgel entfettete Haut.
Ich glaube, ich habe jetzt die Kosmetikindustrie verstanden.
Es ist nicht so, dass ich nichts zu lesen hätte. Es ist viel mehr so, dass - sollte der Bücherstapel vom Nachtisch ins Bett kippen, während ich darin liege - sie vermutlich vorerst das letzte von mir gehört haben, denn ich läge begraben nicht nur unter
Gary Larson - The complete Far Side (geschätzt 7 kg?)
sondern auch unter:
John Irving: The water-method man
Dieter Moor: Was wir nicht haben, brauchen Sie nicht
Kristin Cashore: Fire
Mariana Leky: Die Herrenausstatterin (angefangen)
China Miéville: Embassytown (angefangen)
Robert Gernhardt: Im Glück und anderswo (schon reingeschaut)
Neal Stephenson: Anathem (angefangen)
Elisabeth Herrmann: Die 7. Stunde
Neal Stephenson: Diamond Age
Abaelardus: Der Briefwechsel mit Heloisa (angefangen)
Goethe: Faust I (fast durch)
China Miéville: Perdido Street Station
Charlie Huston: Der Prügelknabe
Uwe Kling: Die Känguru-Chroniken
Aleksandar Hemon: The Lazarus Project (fast durch)
Jonathan Franzen: Die Korrekturen (in der Mitte)
David Sedaris: Squirrel seeks chipmunk (fast durch)
Karen Maitland: Company of Liars (angefangen)
Franz Kafka: Tagebücher 1909-1923 (in der Mitte)
Eckart von Hirschhausen: Glück kommt selten allein (angefangen)
George R.R. Martin: A feast for crows
Ernst Peter Fischer: Schrödingers Katze auf dem Mandelbrotbaum (angefangen)
Ursula K. Le Guin: The left hand of darkness
Lionel Shriver: the post-birthday world
Abigail Thomas: A three dog life
Ein typischer Fall von Entscheidungsunfähigkeit also.
Wie Jopi Heesters hat eine Ratte vom Kind Weihnachten nicht überlebt, nur ist sie leider, naja, vielleicht auch Gott sei Dank, nicht ganz so alt geworden.
Mit ihrem weißgrauen Fell und dem relativ breiten, platten Köpfchen hatte sie Ähnlichkeit mit einem Hai - und war auch genauso bissig. Völlig grundlos ging sie am Liebsten auf Füße los - schlich sich von hinten an, flitzte um den Fuß, biss vorn in den Zeh um genauso schnell wieder zu verschwinden. Im Frühsommer bekam sie einen Tumor und wurde operiert - die Fäden hat sie sich selbst nach 3 Tagen gezogen und so wurde ihr das Vergnügen zuteil, sich täglich mehrfach von mir die Bauchwunde mit Braunol spülen zu lassen.
Nun kann man sich schlecht mehrfach täglich beruhigen und versorgen lassen, ohne sich näher zu kommen, und so wurde der kleine Hai doch noch sehr zutraulich, erholte sich gut und hatte ein paar schöne Wochen, bis sie einfach immer schwächer wurde. Sie schaffte es jeden Abend in ihre Lieblingshängematte und stand sofort parat, wenn man sich dem Käfig näherte, aber zwischen den guten Phasen lahmten mal die Vorderpfoten und mal die Hinterbeine, gab es kleine Krampfanfälle. Sie wurde immer weniger und genoss es, abends in der Hand zu sitzen und sich mit Banane füttern zu lassen.
Mach es gut, kleine Ratte. Es war schön, dass wir noch deine zutrauliche Seite kennengelernt haben.
Die alljährliche weihnachtliche Fotobuchbestellung geht normalerweise immer auf den absolut letzten Drücker, sprich: 2 Minuten vor Mitternacht des letzten Bestelltages, über die Bühne. Und es ist immer gut gegangen. Dieses Jahr war ich früh dran, alles lässig mit 3 Tagen Puffer, und: die Sachen sind nicht da. Ein weiterer Beleg für die These, dass ein gutes Pferd knapp springt. Zum Glück war das nur ein Nebengeschenk.
Gleichermaßen hat die Post seit einer Woche eine Bücherlieferung verschluckt. Versendet am 14.12. und schlichtweg nicht da. Die Sachen habe ich dann gestern nochmal im Schnellmodus mit "garantierter Lieferung am 24." bestellt. Momentan befinden sie sich bei Erfurt. Vielleicht kommt der DHL pünktlich zur Bescherung? Ganz ehrlich, Paketzusteller möchte ich auch nicht sein. Gibt man dem Herrn dann Trinkgeld, oder haut der einem das um die Ohren?
Das sind aber ja alles nur kleine Aussetzer. Insgesamt ist alles gut und ich bin zuversichtlich, dass die Feiertage entspannt werden. Und dasselbe wünsche ich Ihnen auch.