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    Mittwoch, 27. August 2008

    Einen halben Sommer (2003?) lang hatte ich mal das Dachfenster mit Zeitung abgeklebt - das Zimmer wäre wegen fehlender Jalousie ansonsten unbewohnbar gewesen. Die Sonne durch die Zeitung ergab Gewitterstimmung. Sehr schön war das. Der Gedanke kam mir, als ich heute morgen am Haus gegenüber ein seit längerer Zeit mit Zeitung beklebtes Fenster sah und mich fragte, warum die Leute das nicht endlich mal abmachen, ist doch unmöglich...

    Die Sache mit den Ausrastern geht so nicht. Die Theorie ist klar: Ausraster ist der Befreiungsschlag bei absoluter Überforderung, also das Ding an einem Punkt vorher ausbremsen. Die kluge Frage ist nur: wie? Denn einfach gehen kann man manchmal nicht. Ommmmmmmmmmm.

    Schonmal ein Zwiebelkuchenrezept raussuchen.

    Neulich zur Autobahnraststätte Dingsda gefahren, völlig uneilig und ohne Stress. Ausgestiegen, reingegangen, Kaffee geholt und mit Kaffee in der Hand Komplettamnesie erlitten. Keine Erinnerung an den Weg, wo das Auto steht, ob ich nun die beiden Taschen oder nur die eine dabei hatte... Genauso, wie ich gedanklich noch irgendwo im März feststecke oder vielleicht auch im letzten Jahr, keine Ahnung. September war doch gerade erst. Weihnachten hingegen ist ewig her. Zeit ist was Komisches. Wo war ich noch gleich?

    Heute waren lauter Menschen mit rotgeränderten Augen in der Bahn. Vermutlich gab es was Globales zu feiern, nur mit hat keiner Bescheid gegeben. Die üblichen "Grüßer" waren dafür alle nicht da. Auch ein merkwürdiges Gefühl. Sonst ist an jeder Ecke wer, zu dem ich Hallo sage, und dann so gar keiner. Unter lauter Menschen das Gefühl einer ausgestorbenen Stadt. Vielleicht war ich ja auch gar nicht da, ich gehöre nämlich eigentlich 10 Minuten früher. Vielleicht geht das gar nicht, dass man einfach so den Zeitplan verletzt, vielleicht ist man dann in Wirklichkeit doch zur "richtigen" Zeit unterwegs gewesen, wie es gehört, und zwei Bahnen später bin ich dann nur noch rasch der Realität hinterhergereist. Auf der Straße vor dem Büro lag ein überfahrenes Barbie-Telefon. Vielleicht hab ich das ja 10 Minuten vorher dort verloren, in meiner Tasche hab ich jedenfalls keins mehr. Dieser Gedanke beschäftigte mich dann bis ich plötzlich hier am Schreibtisch saß. Auch keine Ahnung mehr, wie ich dahin kam, aber immerhin hatte ich mir (ob nun 10 Minuten vorher oder nachher) eine Tasse Kaffee mitgebracht. Soweit alles ok.

    Muss heute abend mal im Kinderzimmer nach dem Barbie-Telefon suchen.

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