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    Dienstag, 26. Februar 2008

    Drei Personen beratschlagen seit knapp 10 Minuten, ob sie mir eine Briefmarke geben können, obwohl ich kein Formular ausgefüllt habe. Es ist letztendlich wirklich egal, auch die Sache mit dem Formular, ich kam nur gerade vorbei, erinnerte mich, dass ich die Briefmarke brauche, und hatte keins dabei. Neugierde, wie dieser Fall gelöst wird, hält mich davon ab, nun einfach eins holen zu gehen. Hat mir übrigens auch noch niemand vorgeschlagen.

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    An manchen Tagen, so wie heute, ist das Loslassen dann plötzlich so einfach. Da, wo ich sonst alle Konzentration aufbringen muss, um im Gleichgewicht zu bleiben, nicht nach der einen oder anderen Seite auszuticken. So ein bisschen wie ein Seiltänzer - nicht in der Show mit komischen Glitzerklamotten, sondern beim Training, mit den schonmal genannten zerschlissenen Jeans und dem schwarzen T-Shirt. Wildes mit-den-Armen-Rudern und verkrampfter Blick. Und an irgendeinem Tag geht man dann einfach hoch auf das Seil und läuft drüber, ohne einen weiteren Gedanken, so what.

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    Am Wochenende Multi-Kulti-Selbstversuch. Die allerbeste Kindergartenfreundin der Mademoiselle N. hat eingeladen. Wenn ich richtig verstanden habe, für Sonntag nachmittag, und die Adresse wurde mir notiert. Die Familie kommt aus Pakistan(?), wie die Kinder sich untereinander genau verständigen, weiß ich nicht, jedenfalls spricht die Mutter kein Deutsch. Aber irgendwie meine ich, es gäbe Kaffee(?). Bei der Vereinbarung des Treffens haben wir viel gelacht, das ist ja schonmal international. Naja, außer in China oder so, aber da kommt sie definitiv nicht her. Also bin ich gespannt und nehme mir fest vor, Socken ohne Löcher anzuziehen und irgendwas Unverfängliches mitzubringen.

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    Ja, ich weiß, ich prokrastiniere. Aber ich hab mir das heute verdient.


    An manchen Tagen stehe ich morgens an der Ampel und denke, dass alles etwas leiser ist als sonst. Manchmal liegt es dann daran, dass eine Erkältung im Anzug ist und die Ohren schon dicht sind. Manchmal (naja, selten, und das fällt mir meistens vorher auf), hat es geschneit. Manchmal ist es der Tag-des-trockenen-Straßenbelags nach viel Regen und den damit verbundenen nervenden Auto-fährt-durch-Pfütze Geräuschen. Manchmal sind die Nerven auch einfach nur etwas besser als sonst. Gehen wir mal in unsäglichem Optimismus davon aus, dass letzteres heute zutrifft.

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    Heute Abend steht ein Gespräch an. Eins der solchen, die den Großbuchstaben verdienen. Bis dahin wird es helfen, nicht allzu viel darüber nachzudenken. Ich halte nämlich wenig von detaillierter Gesprächsvorbereitung. Gut, die Eckpunkte sollten vorher klar sein, aber die lassen sich bei den allermeisten Sachverhalten ja auf 3 bis maximal 5 Dinge reduzieren. Diese ganze Sache mit innerlich mehrfach durchgeprobten Dialogen hingegen finde ich wenig sinnvoll, denn wenn es dann so weit ist, versucht man verzweifelt, das Drehbuch abzuwickeln. Im besten Fall gelingt es und man langweilt sich fürchterlich. Das ist aber selten, meistens gerät man ins Stammeln, wenn der andere sich unverschämterweise nicht an den ihm (zuvor, innerlich) zugewiesenen Part hält, oder man zieht einfach sein Ding durch, ohne die tatsächliche Reaktion des anderen zu berücksichten. Situationsunangemessen. Besser ist es, gut zuzuhören das Gespräch auf das abzustimmen, was tatsächlich gesagt wird, nicht auf das, was man erwartet.

    Also mache ich mir bis dahin einen möglichst schönen Tag. So in etwa nach dem Konzept der Henkersmahlzeit. Nur, dass es nicht mein Kopf ist, der rollt.

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    An anderer Stelle scheinen die Hinweise aber nun endlich angekommen zu sein und ein Plan wurde fallen gelassen. Mit der Bemerkung, dass es sowieso "mehr so ein Machtspielchen" war. Manches muss ich nicht verstehen. Wozu soll ich mich denn auf Machtspielchen einlassen, wenn ich mit dem Rücken zur Wand stehe? Da gehe ich doch einfach leise einen Schritt zur Seite, und wer dann unbedingt vorbeipreschen muss, der möge es krachen lassen.

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