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    Dienstag, 26. Februar 2008

    An manchen Tagen stehe ich morgens an der Ampel und denke, dass alles etwas leiser ist als sonst. Manchmal liegt es dann daran, dass eine Erkältung im Anzug ist und die Ohren schon dicht sind. Manchmal (naja, selten, und das fällt mir meistens vorher auf), hat es geschneit. Manchmal ist es der Tag-des-trockenen-Straßenbelags nach viel Regen und den damit verbundenen nervenden Auto-fährt-durch-Pfütze Geräuschen. Manchmal sind die Nerven auch einfach nur etwas besser als sonst. Gehen wir mal in unsäglichem Optimismus davon aus, dass letzteres heute zutrifft.

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    Heute Abend steht ein Gespräch an. Eins der solchen, die den Großbuchstaben verdienen. Bis dahin wird es helfen, nicht allzu viel darüber nachzudenken. Ich halte nämlich wenig von detaillierter Gesprächsvorbereitung. Gut, die Eckpunkte sollten vorher klar sein, aber die lassen sich bei den allermeisten Sachverhalten ja auf 3 bis maximal 5 Dinge reduzieren. Diese ganze Sache mit innerlich mehrfach durchgeprobten Dialogen hingegen finde ich wenig sinnvoll, denn wenn es dann so weit ist, versucht man verzweifelt, das Drehbuch abzuwickeln. Im besten Fall gelingt es und man langweilt sich fürchterlich. Das ist aber selten, meistens gerät man ins Stammeln, wenn der andere sich unverschämterweise nicht an den ihm (zuvor, innerlich) zugewiesenen Part hält, oder man zieht einfach sein Ding durch, ohne die tatsächliche Reaktion des anderen zu berücksichten. Situationsunangemessen. Besser ist es, gut zuzuhören das Gespräch auf das abzustimmen, was tatsächlich gesagt wird, nicht auf das, was man erwartet.

    Also mache ich mir bis dahin einen möglichst schönen Tag. So in etwa nach dem Konzept der Henkersmahlzeit. Nur, dass es nicht mein Kopf ist, der rollt.

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    An anderer Stelle scheinen die Hinweise aber nun endlich angekommen zu sein und ein Plan wurde fallen gelassen. Mit der Bemerkung, dass es sowieso "mehr so ein Machtspielchen" war. Manches muss ich nicht verstehen. Wozu soll ich mich denn auf Machtspielchen einlassen, wenn ich mit dem Rücken zur Wand stehe? Da gehe ich doch einfach leise einen Schritt zur Seite, und wer dann unbedingt vorbeipreschen muss, der möge es krachen lassen.

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