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    Montag, 22. Juni 2009

    Heute im Freibad schien - für etwa 10 Minuten - die Sonne. Das kennen wir ja noch gar nicht. Mademoiselle war auch gleich total irritiert und wollte nicht mehr weiterschwimmen.

    (Noch 6x Seepferdchen-Kurs im Freibad. Es erscheint mir recht gesichert, dass danach eine Schönwetterperiode beginnt.)

    Mittwoch, 17. Juni 2009
    Gestern

    Meine Überzeugung, HWS zu haben, zu einem geselligen Beisammensein getragen. Sofort auf Expertenrunde gestoßen die begeistert aaaaaahhh-alles-schon-gehabt das gibt Einlagen/Bioresonanztherapie/Rückenschulübungen-auf-einer-Schwimmnudel/Mikronährstoffe-für-130-Euro-das-Döschen ausrief. Spontan beschlossen, mir doch einfach nur den Kopf gestoßen zu haben.

    Ein Olivenbrot serviert bekommen, in dem keine Oliven waren. Nachgefragt. Eigentlich seien Oliven darin. Nur jetzt irgendwie nicht. Ist eben so. Tja. Eigentlich bezahle ich auch immer, was ich bestellt habe. Nur jetzt irgendwie nicht. Ist eben so.

    Einen Fragebogen ausgehändigt bekommen zu meinem Besuch in dieser Lokalität. Darin gefragt worden, ob ich zum Essen, Trinken oder Flirten anwesend sei. Mir im kritischen Abgleich mit den bisherigen Erfahrungen vor Augen geführt, dass Essen schon immer schlecht war, Trinken normaler Durchschnitt und kein Kästchen für "meine Begleiterin kommt nie in die Pötte daher müssen wir uns immer bei ihr ums Eck treffen" vorhanden. Keine Lust auf Flirt mit der Begleiterin gehabt. Kästchen gemalt und "Sonstiges: HWS" geschrieben. Und unter die Frage: "Welche Servicekraft findest Du am Besten, nicht nur heute sondern immer?" ganz wahrheitsgemäß "Keine ist gut." vermerkt.

    Normal mache ich ja nicht in solche Fragebögen. Ich bin ganz grundsätzlich der Ansicht, meine Dienstleister sollten selbst in der Lage sein, ihren Service auf hohem Niveau zu halten. "Helfen Sie uns, unseren Service zu verbessern!" ist daher als Appell an mich völlig wirkungslos, selbst wenn unter der ersten Million Einsendern ein Messerblock verlost wird. Ich war aber gestern noch so sehr in Ankreuzlaune durch die Wahl neulich. Wobei auch da "Keine ist gut" hervorragend gepasst hätte.

    Montag, 8. Juni 2009

    Im Freibad heute war es übrigens super. Wollte ich nur gesagt haben.

    Donnerstag, 4. Juni 2009
    Fitness-Test

    Zunächst hängen Sie sich eine Handtasche um, jedoch nicht so ein klitzekleines Täschlein sondern das Modell "Mama", in Form und Gewicht etwa drei Tetra Briks mit Milch entsprechend. Nehmen Sie in eine Hand eine mittelmäßig gefüllte Einkaufstüte mit einem gerissenen Henkel, in der sich unter anderem etwas Zerbrechliches befindet (Eier bieten sich an).
    Mit dem freien Arm heben Sie ein heulendes Kleinkind (ca. 120 cm, 17kg) vom Boden und drücken es kurz tröstend an sich, bevor Sie es - unbedingt einarmig, das gehört dazu - gekonnt auf den Rücken schwenken. Nun ergreifen Sie mit der frei gewordenen Hand 1,5 gefüllte Gemüsekisten. Sollten Sie keine Gemüselieferung zur Hand haben, nehmen Sie anderthalb Bierkästen (leere Flaschen), das kommt von Format und Gewicht etwa hin.

    Erklimmen Sie nun 2 Treppenstockwerke (Altbau), ohne das "schwerstverletzte" Bein des Kindes zu touchieren oder den zerbrechlichen Einkaufstüteninhalt am Geländer zu zerschlagen. Es ist wichtig, dies auf 7,5cm-Absätzen zu tun. Das Kind klammert sich derweil im Würgegriff um Ihren Hals.

    Sind Sie, oben angekommen, außer Atem oder verschwitzt?

    Ich nicht. Ätsch!

    Dienstag, 2. Juni 2009
    Bäckerei-Arrangement

    Frau N: Aber geben Sie mir bitte heute ein schönes Brötchen. Sie packen mir oft so ein krüppeliges ein, das mag ich nicht.

    Verkäuferin: Des mach ich weilse nich so oft hier kaufe.

    Frau N: Mh, das ist aber komisch gedacht. Ich komm ja nicht öfter, wenn Sie mir immer die doofen Brötchen geben.

    Verkäuferin: Na, des ist mir ja auch egal ob se oft kaufe oder nich, ist ja nich mei Lade, aber wennse dann lang nich wiederkomme beschwer'n se sich ja ned.

    Frau N: Ich hab mich aber gerade beschwert!

    Verkäuferin: Ei, jo, jetzt geb ich 'ne auch immer ein Schönes.

    Na dann ist ja gut...

    Samstag, 30. Mai 2009

    "Sprich mich an", scheint heute auf meiner Stirn zu stehen. Eine andere Biersorte will mir der eine aufschwatzen und begleitet mich deshalb einmal quer durch das gesamte Einkaufszentrum. Warum ich das Wasser zurückgestellt habe und ein anderes nehme, möchte der nächste erfahren und verwickelt mich in ein Gespräch. Die Blumenfrau möchte mir die Dornen von der Rose entfernen. Hallo? Rosen ohne Dornen sind Nelken, oder so. Ts. Jedenfalls folgt auch hier eine umfangreiche Besprechung.

    Suchen Sie mich nicht die nächsten Tage, ich bin unter Menschen, und so wie es aussieht, wollen die alle ganz viel mit mir reden.

    Dienstag, 26. Mai 2009
    10 Minuten

    Dienstag ist ja immer so ein wuschi-Tag, weil da Musikschule ist, und zwar mittendrin. Wobei ich den Dientag schon etwas ent-wuschi-t habe - daher jetzt auch genau 10 Minuten hier sitze - aber dafür ernte ich, gen Tagesende, ein komplett übermüdetes Kind, das sich vor der Musikschule aufs Trottoir legt oder die oder wegen mysteriöser Körperschmerzen nur rückwärts und mit den Händen auf den Fußstützen im Kinderfahrradsitz sitzen kann, oder mit dergleichen Müdigkeitssymptomen halt, kenntmanja.

    Daher ist in diesen 10 Minuten zu entscheiden, ob ich meinen unfreiwilligen und vom Radfahren angemüffelten Schein-Flamenco-in-Wirklichkeit-Büro-Dress schonmal ablege und mich in die abendliche Biertrinkkluft werfe, oder aber ob mir die Kindertransportaktion derartige Schweißausbrüche verschaffen wird, dass es noch nicht lohnt, ich also lieber die Büroklamotten vollschwitze und dafür dann abends taufrisch im Biergarten sitze. Oder ob ich evtl. heute noch zweimal dusche und die Garderobe wechsle? Nach der Musikschule hätte ich immerhin nochmal 10 Minuten...

    Fragen über Fragen. Und wenn ich lang genug schreibe, beantworten sie sich von allein, dann ist die Zeit nämlich um.

    Montag, 25. Mai 2009

    Gerade gedacht, dass die Nachbarn echt komisch sind. Wie ich bei gutem Wetter allabendlich von meinem Balkon beobachte, lassen sie nämlich recht pünktlich um 19 Uhr die Jalousien runter, um sie dann um kurz nach 20 Uhr wieder hochzuziehen. Schon spektakulär vermutet, die hätten nur im Dunkeln Sex, und mich mit mir selbst im Kopf auf eine weit ausufernde Lästertour begeben.

    Bis mir dann auffiel, dass ich in Mademoiselles Zimmer dasselbe mache, nur zu leicht anderen Uhrzeiten.

    Ähja.

    Montag, 25. Mai 2009
    Na jut.

    Man weiß es nicht, was in so genau in Mademoiselles Kopf vor sich geht. Aber heraus kommt sowas:

    "Bitte! Donke! Na jut!

    Besser, du fährst auf dem Schiff als du wirst tot gemacht. Besser, du fährst nach England weil du sonst tot gemacht wirst. Dankeschön. Ihr kommt erst dran. Bitte warten. Melde dich, ewiglich! Bitte warten. Melde dich, ewiglich. Bitte warten. Bitte hierhin. Melde dich, ewiglich (ca. 10x in hohem Singsang). Bitte hier vorn hin. Warte nicht, ewiglich, bitte nicht. Öffne dich, bitte nicht, bitte früher Eintritt nehmen! Bedanke dich, ewiglich! Bitte warten! Dableiben. Bedanke dich, weine nicht! Bitte hierhin! He, Familie, ich hab erst drei Personen. (mit sehr tiefer Stimme): Wer eintretet, bitte einen Stab abgeben. Bleib.

    Na juuuut, dann mach ich sie rein.

    Blume und Schmetterling kommen sowieso dran. Bitte früher Platz nehmen! Totüüüüütap, totüüüüüütap.

    Ich will schlafen - bitte eine Eintrittskarte!

    Ich möchte bitte auuuuch - bitte Eintrittskarte!

    Bitte bezahlen. Na jut."

    Samstag, 23. Mai 2009

    Ts. Wie einfach das sein kann, wenn man mal losspringt. Dies. Und das. Und jenes auch. Ts.

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