Auf einen Aufräumtag folgt erfahrungsgemäß kein weiterer Aufräumtag. So saß ich heute vormittags zunächst einmal im Sessel und las ein Buch. Das mit dem Buch ist eine sehr, sehr lustige Geschichte. Fragmente hatte mich nämlich gefragt, ob ich nicht mal ein Buch lesen wollte, das ihr selbst besonders gut gefällt, wir können dann darüber sprechen. Sie schickte es mir sogar per Mail zu.
Na klar, dann lese ich das Buch und spreche mit Fragmente darüber, dachte ich mir. Begann es, war etwas verwundert, dass es doch sehr „explicit“ ist und war auch schon gespannt, welche Wendungen unser folgendes Gespräch dann nehmen würde aber was weiß man, besonders weit war ich auch noch nicht, so eine Geschichte kann ja immer noch einen ganz anderen, diskussionswürdigen Verlauf nehmen. Im Schwimmbad fragte Fragmente, wie weit ich denn sei. Amüsiert berichtete ich, der eine Protagonist sei gerade in anderer Identität in einer Gay Bar gewesen, die Szene hatte mir gut gefallen. Fragmente konnte ich aber überhaupt nicht an dieses Szene erinnern. Ob die beiden denn schon zusammengefunden hätten, fragte sie, und ich antwortete „nein, er weiß ja noch nicht, dass sie es war, er weiß nur, dass sein Gedächtnis gelöscht wurde“. Auch dieser Umstand war Fragmente völlig unbekannt. Im Auto öffnete ich dann die Lese-App, um den vollständigen Titel des Buches, das ich lese, herauszufinden und er begann genau so wie der des Buches, das ich EIGENTLICH mit Fragmente lesen sollte bzw. wollte, endete nur halt völlig anders. Ich lese also ein ganz anderes Buch. Fragmente muss das jetzt auch lesen, fair’s fair.
Den Nachmittag verbrachte ich mit Schanuf und Dackel auf einem Berg. Mit Wanderschuhen. Ganze 130 Meter über Normalnull! Es war der Gailenberg, den wir erklommen hatten, wobei der das völlig unbemerkt geschah, ich hätte schwören können, das Gelände sei ganz flach. Der Gailenberg fühlte sich für mich merkwürdig an, nach einem alten Ort. Wobei ja alle Orte auf der Erde gleich alt sind. Aber hier fühlt es sich für mich so an, als sei da mal „etwas“ gewesen. Was dieses etwas sein soll, kann ich nicht sagen. Heute sind dort Streuobstwiesen, sehr schön gepflegt und sogar mit einem ausgehängten Newsletter, Insektenhotels und Schaukästen dazu. Und eine siebenstämmige Eiche. Sehr schön ist es da!
Anschließend, wie es sich nach einer ordentlichen Bergwanderung gehört, kehrten wir ein. In das Lokal, in dem mir neulich von der Ganz so grauenhaft übel geworden war. Heute schmeckte mir dort alles erstaunlich neutral. Der Kaffee nach so gut wie nichts, das Essen ebenfalls, die Himberlimonade ganz dezent schmeckbar. Vielleicht ist der Erst-bestimmt-Staubschnupfen-dann-bestimmt-Chlorschnupfen doch eine Erkältung? Schanuf sagte aber, jedenfalls Kaffee und Essen würden auch bei ihr nicht nach besonders viel schmecken. Schauen wir mal. Ob ich eine Erkältung bekomme oder ob mir wieder übel wird von dem Essen dort oder ob alles doch irgendwie anders ist, ich bin halbwegs gespannt, wobei mir die ereignislose Variante die Liebste ist.
Jetzt lese ich das Buch weiter.
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Swooosh – ich wurde mitgerissen. Also von dieser Urlaubssache. Schultern waren am nächsten Tag wieder gut, den ganzen Freitag war ich unterwegs, heute war mir plötzlich total nach Aufräumen. Dazu gibt es hier ausreichend Gelegenheit! Schon lange stört mich das Gerümpel im Vorratsschrank im Gästebad, manchmal fällt einem aus diesem Schrank sogar etwas auf den Kopf. Die Coronamasken im Bücherregal im Flur störten mich auch, ebenso das Durcheinander in meiner Reisekulturtasche, weshalb ich die schon vor ein paar Wochen in eine große Schüssel ausgekippt hatte, die so herumstand und auf das Sortieren wartete. Mein eigener Teil des Badezimmerschrankes ist ordentlich aber der allgemeine Teil mit Medikamenten, Verbandszeug und so weiter nicht.
Auf all das fiel heute mein kritischer Blick. Zunächst räumte ich alles aus – 7 Wäschekörbe voller Zeug. Achja, zu den Wäschekörben wollte ich noch etwas erzählen. Ich war in letzter Zeit immer etwas gestresst in Bezug auf Wäsche, weil ich zum Sortieren nie ausreichend Körbe hatte, die Körbe sammeln sich nämlich in Ms Zimmer, dort gibt es immer einen kleinen Verarbeitungsstau. Wenn ich dann Körbe brauchte, legte M die Wäsche vorübergehend auf ihr Bett, wollte dann aber schlafen und legte sie auf den Boden, sie vermischte sich wieder mit schmutziger Wäsche, so jedenfalls meine Befürchtung – alles kein guter Ablauf. Auf das Naheliegende kam ich erst letzte Woche: ich kaufte vier weitere Wäschekörbe. Vorher hatten wir schon vier, pro Person einen und einen weiteren für Haushaltswäsche. Jetzt haben wir acht, fünf davon für M, das sollte ausreichen. Und heute waren die alle frei, also packte ich den Badezimmerkram da hinein.
Im Ergebnis steht im Bücherregal jetzt nur noch eine Packung mit FFP2-Masken (vorher: insgesamt 240 FFP2 und ca. 200 OP-Masken). Der Rest ist im Vorratsschrank, in dem Platz ist, weil lauter altes Zeug rausgeflogen ist. Kinderschminke, alte Fleckentferner, angesammelte Zahnbürsten haushaltsfremder Personen und deren vergessene Shampoos. Bei dem Medikamenten war einiges abgelaufen, da freue ich ich dann immer, weil es ja bedeutet, dass wir die Krankheiten, für die die Medikamente sind, schonmal nicht hatten. Super! Auch flogen alte Haarbürsten raus, alte verklebte Kulturbeutel, Ersatzteile für Dinge, die hier schon gar nicht mehr vorhanden sind, Pflegeprodukte mit schlimmem Duft, die mal als Geschenk hier gelandet sind und von denen ich immer dachte, naja, vielleicht brauche ich sie irgendwann einmal dringend – nevermore! Ein großer Müllsack Krempel ist entsorgt, eine kleinere Kiste steht „zum Verschenken“ im Treppenhaus und meine Schränke sind hübsch. Alles ist ganz hervorragend!
Vielleicht kommen morgen die Küchenschubladen dran.
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Da plantschte ich gestern im Schwimmbecken neben Fragmente herum (ich glaube, eigentlich saßen wir da schon wieder im Auto, aber das Bild mit dem Schwimmbecken ist schöner) und sagte, dass ich ja ständig und regelmäßig blogge und Fragmente konnte das nicht richtig nachvollziehen. So unterschiedlich sind die Auffassungen. Für mich sind drei Tage hintereinander schon eine Regelmäßigkeit und Routine, für Fragmente noch eine Ausnahme.
Gestern ging es dann gleich schon einmal nicht, als ich nämlich gerade in Position war (Körper im Sessel, Decke darüber, Getränk an der Seite, Laptop auf dem Schoß) bekam ich einen Krampf im kompletten Schultergürtel. Hatte ich auch noch nie vorher, kann gern, die die Auster neulich, das einzige Erlebnis dieser Art in meinem Leben sein. Ob es vom Kraulschwimmen kam (ich war vor gestern länger nicht mehr im Schwimmbad) oder die ständige latente Schulteranspannung wegen der Frau-Herzbruch-Sache weiß ich nicht, vielleicht eine Kombination aus allem und ein bisscchen fröstelig war mir auch, normal finde ich die 18-19 Grad bei uns ja angenehm (sonst würde ich das ändern) aber gestern nach dem Schwimmen war mir nicht ganz so warm und die Decke geht halt auch nicht über die Schultern.
Der Krampf ließ sich erst nach ca. 20 Minuten lösen, dann tat immer noch alles so weh, dass ich dachte, ich kotze jeden Moment, also tat sich, was man dann so tut: Schmerzmittel, durchbewegen und ins warme Bett. Ich schlief durch bis M gegen 5 nach Hause kam, dann nochmal zwei Stündchen Bonusschlaf und jetzt ist alles wie neu, also fast, ein bisschen Kribbeln ist noch da, ich denke, heute lege ich mir Tuch um, das finde ich auch immer ein super gemütliches Bild mit so einem Tuch, wie eine nette Omi aus einem alten Film, die total gut Süßspeisen am Herd anrühren kann. In echt ist so ein Tuch immer beim Bewegen hinderlich, häufig bekomme ich durch so ein Tuch erst Verspannungen, weil die Arme dann nicht ganz frei sind, ich mich weniger bewege, damit es nicht immer rutscht etc etc, okay, vielleicht lege ich es dann auch heute sehr schnell wieder ab.
In diesem Zusammenhang: ich habe den Fußwärmer gebändigt. Hatte ich vom Fußwärmer erzählt? Manchmal sitze ich ja zu Hause am Schreibtisch und dann bekomme ich trotz Socken kalte Füße. Deshalb habe ich mir einen elektrischen Fußwärmer gekauft, sieht aus wie ein riesiger Stiefel und man steckt die Füße rein schaltet an und die Füße werden warm. So hatte ich mir das vorgestellt. In der Realität war „Füße reinstecken“ nicht so einfach, da der Riesenstiefel aus weichem Stoff ist, ein Innenfutter hat und noch eine Innenmatte, wenn man auf einem auf Parkett rollendem Schreibtischstuhl sitzt, kriegt man die Füße da nicht ohne weiteres rein, jedenfalls nicht ohne Hände. Das fand ich doof, weil ich ja nie länger als 20 Minuten am Stück da sitze, ohne dass mir irgendwas einfällt und ich aufspringe. Dann jedes Mal reinraus mit Händen in verschiedene Stofflagen ist lästig. Neulich habe ich dann den Stiefel genauer untersucht und alles bis auf die Hülle entfernt, ich brauche das Innenzeugs nicht, weil ich ja sowieso auch nochmal Socken darin trage und lieber die Füße herumbewege als sie nochmal in Kuschelzeug gewickelt habe. Also alles Innenleben entfernt, jetzt ist der Riesenstiefel perfekt, ich bin sehr zufrieden mit dem Kauf. (jetzt gerade kurz über elektrischen Schulterwärmer nachgedacht, gibt es sicher auch, ist für mich aber Quatsch, wenn mir schon ein leichtes Tuch zu viel Hindernis ist, dann ist ein schwereres Dings, am Ende noch kabelgebunden, erst recht nichts.
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Ich habe was Neues, und zwar hatte ich ja die ganzen Sachen, die ich erledigen muss und die, die ich evtl. erledigen will, aufgeschrieben, der besseren Übersicht halber in ein Büchlein. Vorn eine Liste der Dinge, die jederzeit stattfinden können, dann je eine Doppelseite pro Tag mit den Dingen, die an diesem Tag stattfinden müssen, links die Auflistung, rechts Platz für Notizen. Das verwende ich jetzt an Tag 3 und vermutlich wegen der ganzen kurzen Notizen kommt es mir so vor, als hätte ich jeden Tag superviel erlebt, randvolle Urlaubstage, dabei war eigentlich – naja, nix. Was ja auch total okay ist.
Gestern war ich zum Beispiel nicht mehr am Briefkasten, obwohl ich das Formular sofort gefunden und schon Schuhe angezogen hatte. Dann traf ich im Flur M, die auch Schuhe anzog um noch zu einem Freund zu gehen und sie bot an, meine Post mitzunehmen. So ging diese Sache also aus.
Heute kam morgens die Putzhilfe, da war ich aber schon 2,5 Stunden wach und hatte die Wäsche verräumt und noch einiges andere, damit Platz zum Putzen ist, die tägliche Textration der VG Wort gemeldet und herausgefunden, dass die Flaschenpost in Düsseldorf kein Altbier mehr liefert (keine Preiseinigung möglich gewesen). Dann kam eine gute Nachricht, M hatte nämlich gestern ihre Geldbörse zwischen Uni und zu Hause verloren. Wie sich herausstellte, direkt auf dem Parkplatz an der Uni und ein kluger und netter Mensch hat sie gefunden, nämlich einer, der sie zurückgeben wollte und durch Nachdenken herausfand, wie die Mailadressen an der Uni sich zusammensetzen, so konnte er M eine Mail schicken und noch vor 11 Uhr morgens hatte sie ihre Sachen zurück (und ein Angebot, ins Leichtathletik-Training einzusteigen, der Finder ist im Team-Management des DLV tätig).
Mittags hatte ich dann selbst einen Termin, nämlich: Pediküre. Ich war vor ca. 2 Jahren das letzte Mal da, hatte dann keine Lust mehr, obwohl die Anbieterin sehr gut und hygienisch arbeitet. Ich fand es irgendwie überflüssig und war von den Besuchen auch etwas angestrengt, denn die Dame neigt zur Problemsuche. Ich habe ja z.B. überhaupt keinerlei Schmerzen an Füßen oder Beinen und keine mir bekannten Probleme, dennoch endete der Besuch auch heute dann mit dem Hinweis dass „der Nagel an diesem einen Zeh an der einen Seite ein wenig dicker ist als an der anderen und es könnte sein, dass das von einem Schuh kommt, der etwas drückt, ich empfehle Ihnen, mal eine Schablone anzufertigen und zu überprüfen, ob der Schuh tatsächlich mindestens 18 Millimeter…“ (und da ging mein Gehirn dann offline). Irgendwas war noch mit Mandelöl. Wenn ich irgendwas in meinem Leben nicht benötige, sind das weitere Tätigkeitsaufforderungen.
Die Füße sind aber zweifellos schön ich habe einen weiteren Termin für den 6. März gemacht, mal sehen, was ich am 6. März von dieser Idee halte.
Wo ich schon einmal mit Verschönerungen dabei war, anschließend Augenbrauen zupfen (und Färben), dann Einkauf – alles bekommen außer Butterbrottüten. Im Pennymarkt war es gerade ganz leer, der Kassierer wollte mir eine App schmackhaft machen, mit der man aber nicht auch gleichzeitig bezahlen kann und die auch irgendwie anstrengend ist: es sind zig Coupons darin, die man aber einzeln aktivieren muss, um sie nutzen zu können. Was denken sich die Leute? Dass ich mir Zeit nehme, Apps mit Coupons zu studieren und dann im richtige Moment die richtigen zu aktivieren? Wieso sind die nicht standardmäßig alle aktiviert? Kommt mir ein bisschen vor wie die Arbeiten auf meiner virtuellen Farm, nur dass es eben kein Computerspiel ist sondern die App eines Supermarktes, der Geld von mir nimmt. In der Zeit, in der ich mir Coupons in einer App anschaue, kann ich mehr Geld verdienen, als ich durch 10 % auf Toastbrot für 1,99 einspare. App sofort wieder gelöscht. Ich brauche wirklich, wirklich keine weiteren Tätigkeitsaufforderungen, auch keine durch Apps. Meine Güte.
Zu Hause weiter Problemlösung, zu Papa N kommt jetzt anstelle der Flaschenpost das Biertaxi, die haben auch Altbier (und Milch und Wasser) und sagen, sie kriegen es unkompliziert hin, die Rechnung an mich zu mailen. Schauen wir gespannt auf den Freitagmittag.
Abends waren junge Erwachsene da zum Lernen, es wurde für den Medizintest gelernt, für ein Psychologiestudium, für die Ausbildung zur Tanzlehrerin (klassische duale Berufsausbildung übrigens, das wusste ich noch nicht!) und Lineare Algebra für Physikerinnen. Essen wollte niemand was, ach, ach, ich bin jetzt so eine Mutter, die ständig Essen anbietet, es war aber nichts gewünscht nur Schuhe durfte ich ausleihen, weil es gleich weiter zum Sport gehen sollte und eine der Freundinnen keine Sportschuhe dabei hatte.
Planung des gemeinsamen Wochenendes mit Violinista im Februar, Nachrichten zu Essensideen für die Reise mit Schanuf im April und fast halbstündiges Telefonat mit Frau Herzbruch („Du darfst mich wirklich, wirklich NICHT ZUM LACHEN BRINGEN!“), bis ihr das Sprechen zu mühsam wurde.
Ach und ganz besonders aufregend: die Mülltonnen wurden heute geleert! Ich kann weiter aussortieren, ohne Rückstau im Flur zu haben!
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Heute ging es ruhiger zu als gestern, keine großen Kleiderschrankaktionen. Nur den Stapel Kleidung, bei der ich gestern unentschlossen war, ging ich heute durch. Unentschlossen war ich, weil ich die Kleidungsstücke eigentlich mochte aber in Erinnerung hatte, das „irgendwas war“, also dass ich jedes mindestens einmal angezogen und dann wieder abgelegt hatte wegen Missfallens. Heute, bei der konzentrierten Anprobe, konnte ich bei etwa der Hälfte der Sachen keine Probleme feststellen. Die andere Hälfte war irgendwie in der Form verzogen, an Stellen zu groß und an anderen Stellen zu klein und zwei Oberteile, daran erinnerte ich mich dann auch, waren speckig-schwarz. Speckig-schwarz steht mir nicht, ich bin matt-schwarz Typ. Habe ich das also auch für mich erkannt.
In der Küche gab es wieder braune Bananen. Ich esse gern Bananen, weiß wirklich nicht, warum die ständig braun werden, bevor ich sie esse, das muss ich mal besser beobachten. In der Gemüsekiste sind keine riesigen Mengen an Bananen, ich denke immer so 4 oder 5 Stück, ich esse die gern im Müsli im Büro, manchmal vergesse ich, eine von zu Hause mitzunehmen und kaufe sie dann unterwegs ein, vielleicht ist das der Punkt. Dass ich in Wirklichkeit an 4-5 Tagen irgendwo eine Ersatzbanane kaufe und die zu Hause werden braun. Das könnte sein. Die braunen Bananen habe ich längere Zeit in Scheiben eingefroren zur Verwertung als Eiscreme, habe die gefroreren Scheiben dann nach Monaten ungenutzt weggeworfen. Dann die Taktik geändert und Bananenbrot gebacken, gab es eine Zeit lang fast wöchentlich, M isst das gern und es eignet sich ja auch gut zu Mitnehmen und man kann es sogar im Reiskocher zubereiten. Wir sind aber ein wenig übersättigt an Bananenbrot und ich selbst bin sowieso kein absoluter Fan, finde, es schmeckt etwas flach.
Im Frühjahr machte ich dann mal Muffins mit Banane, Haferflocken, Apfel, ich erinnere mich, weil ich mich sehr über das Rezept echauffierte, „schnelles Frühstück“ stand da, diese völlig fehleitete Einschätzung der Zubereitung unterschiedlicher Frühstücksvarianten brachte mich auf. Und sowieso hasse ich es, Muffinformen zu reinigen, sehr schlechte Haptik, macht mir immer ein bisschen Druck im Kopf.
Was ich eigentlich nur sagen wollte, ich habe das mit den Bananen, Haferflocken, Apfel, Karotte heute dann als Kuchen in der Kastenform gemacht, er kam gerade aus dem Ofen und duftet hervorragend, leider bin ich schon ganz satt, weil Herr N nämlich ebenfalls hervorragendes Rosenkohl-Kartoffelgratin gemacht hat, das ergab sich dann mit dem Backofen auch alles ganz wunderbar.
Ansonsten Schreibtischzeugs, es gab einige termingebundene Erledigungen für heute und wieder ein gut zweistündiger Mittagsschlaf, ich fühlte mich gar nicht müde aber im Sessel neben mir lag die Katze und schlief, das sah so gemütlich aus, dass ich dachte, ich probiere das auch mal und zapp waren schon zwei Stunden um. Ich hoffe, ich habe bald ausreichend geschlafen, diese Schlaferei ist ein bisschen langweilig auf Dauer.
Die ganze Zeit sitze ich nun hier und überlege, ob ich noch zum Briefkasten gehe, also: heute Abend noch. Dringend notwendig ist es nicht. Vorteile: nochmal frische kalte Luft schnuppern, nochmal die Gelegenheit, irgendwas Interessantes auf der Straße zu sehen und die Möglichkeit, gleichzeitig Bargeld abzuheben, das ich morgen Nachmittag benötige, also auch dann noch holen könnte, aber wenn ich das jetzt mache, muss ich nicht mehr daran genken. Nachteile: Schuhe anziehen, Jacke anziehen, Schlüssel aus der Tasche suchen und ich würde dann neben einer Karte gern noch einen Brief einwerfen, den ich aber noch gar nicht geschrieben habe – es ist nur ein Formular, dauert vermutlich keine 5 Minuten, ich weiß aber nur relativ annähernd, wo das Formular ist, nämlich auf dem Schreibtisch und der ist unordentlich. Ich gebe der Sache jetzt eine Chance – ich schaue flüchtig, ob ich das Formular sofort finde, wenn ja gehe ich zum Briefkasten und wenn nicht, dann erst morgen. Dann würde ich jetzt von Alltagskleidung in Pyjamaartiges wechseln. Superspannend, Cliffhanger, ich sage morgen, wie es ausging!
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So. Mannmannmann. Ich hatte mir vorgenommen, das Jahr ganz geruhsam zu starten, nachdem das immer stressige letzte Quartal durch ist und alle nach Zwischendenjahren zurück an die Schreibtische gefunden haben – ich schrieb versehentlich kurz Schreitische. Urlaub wenn andere arbeiten, das mag ich sehr. Kann ja keiner ahnen, dass Frau Herzbruch sich auf einem OP-Tisch irgendwie mehr als die geplanten Organe entfernen lässt. Wenn man einmal was nicht selbst macht! Ich habe mehrere Patient*inneverfügungen in der Schublade und in den letzten Jahren auch mehrere davon, als mir lieb war, herausziehen müssen (gut, der Kater hatte keine, für den habe ich unverfügt entschieden), bei der von Frau Herzbruch ging ich aber, als sie das im Dezember anfragte, davon aus, dass ich die zuallerunterst legen kann, ich hatte noch nicht einmal den Umschlag geöffnet (wohl aber alles vorher per Mail gelesen falls etwas unkalr sein sollte). Der Umschlag ist auch immer noch zu, so weit kam es dann doch nicht und in dieser Hinsicht ist die Kuh jetzt auch erst einmal vom Eis, steht aber noch bis zum Hals im Wasser, also wenn wir im Bild bleiben und davon ausgehen, dass die Kuh – was für ein grandios misslungenes Bild. Ich breche das hier ab.
Mittwochvormittag war ich zum letzten Mal am Arbeitsplatz, von Mittwochnachmittag bis Freitagabend auf einer Fortbildung, Samstag wichtige Dinge geregelt und Maßnahmen eingeleitet, Sonntag Papa N besucht, bei dem die Heizung ausgefallen ist, noch 15 Grad im Dachgeschoss bei Draußen minus 3 und fallend, auch da Notfallmaßnahmen eingeleitet.
Heute also zu Hause. Urlaub. Yeah!
Ich war gespannt, was ich tun würde, Pläne hatte ich nach dem Durcheinander keine. Wohl aber eine kleinen Notizblock in dem ich seit Jahresbeginn immer, wenn mir etwas durch den Kopf schoss, was ich un-be-dingt erledigen müsste, eine Notiz machte. Denn wenn man bald Urlaub hat, kann man dann ja alles erledigen und muss sich nicht nach Feierabend damit stressen. So waren meine letzten zwei Wochen schon entspannter als üblich, der Block füllte sich aber bedenklich. Zum Glück lag das an meiner kurzen Gedächtnisspanne, über 3 Tage reicht sie ungefähr, dann beginne ich, dieselben Sachen immer wieder aufzuschreiben. Umso besser, dass ich mir dieses Verfahren ausgedacht habe, im Normalfall hätte ich mich alle 3 Tage wieder mit irgendwelchen unerledigten Erledigungen gestresst aber mit dem neuen Verfahren habe ich einfach nur alle 3 Tage etwas auf meine Liste geschrieben, gedacht „mache ich im Urlaub“ und hatte wieder einen entspannten Abend.
Heute dann Multioptionsparalyse. Zu viele Dinge auf der Liste. Ich saß erst einmal eine Weile im Sessel, bestellte meine Farm und las ein Buch. Dann sichtete ich nach Tasks mit Frist und verteilte die sinnvoll auf die Urlaubstage, den Rest fasste ich nochmal in einer frischen Liste ohne Mehrfachnennungen zusammen. Das Notwendige war schneller erledigt, erfreulich wäre es noch gewesen, die Wäsche zu machen, ich hatte eine starke Abneigung, dabei war es gar nicht so viel und eigentlich mag ich frische Wäsche, immer so ein frisches Gefühl und so ein frischer Duft! Doof ist es aber, wenn der Kleiderschrank so voll ist, dass darin alles verrutscht und zerknüllt und auch nicht gut auffindbar ist. So eine Situation habe ich. Hatte ich. Ich hatte in den letzten Jahren die Vorstellung, dass es sein könnte, dass möglicherweise auch bunte und gemusterte Dinge tragen möchte, das fand ich schön. Finde ich auch weiterhin schön, ich fühle mich aber nicht wie ich darin und so kam es dazu, dass ich seit einiger Zeit jeden Morgen zwischen den bunten Sachen nach schlichten schwarzen Oberteilen suche, die ich zur schwarzen Jeans tragen und mit irgendeinem farbigen Dings – oder „Signature Piece“, wie Fragmente das nennt, und passenden Schuhen kombinieren kann. Ich war kurz zögerlich, ob heute der richtige Tag ist, diesen Umstand zu beheben. Es braucht ja eine passende Stimmung dazu. Eine entschlossene, keinesfalls zögerliche Stimmung aber auch nicht radikal, sonst steht man hinterher ohne irgendwas da.
Ich befand, meine Stimmung sei passend, im Nachhinein glaube ich, sie tendierte zum Radikalen, jedenfalls ist der Schrank jetzt aufgeräumt und ich habe darin noch 5 Oberteile mit langem Arm und 5 mit kurzem, allerdings ist auch noch ein Teil in der Wäsche, so dass ich davon ausgehe, das wird alles gut aufgehen und ich muss nicht irgendwann Notfallwaschen und Sachen trockenföhnen so wie mit 16, als ich exakt eine Jeans besaß, die ich akzeptabel fand. Nachkaufen werde ich erst einmal nichts, möglicherweise ersetzen, es könnte sein, dass einige der Dinge, die ich mag, sehr in die Jahre gekommen sind. Das merke ich ja dann bald, jetzt, wo ich die Sachen wiederfinden kann.
Im Flur steht jetzt ein Müllsack, ein Paket für die Kleiderstiftung und im Schlafzimmer sind zwei Taschen mit Ware für Violinista, ich hoffe, sie ist weiterhin in der Bunt-und-Muster-Phase.
Das war das große Ereignis heute, ich freue mich sehr. In meinem Kopf fand die Kleiderschrankaktion erst in Woche 2 des Urlaubs statt, dass ich so früh Bock darauf habe, kam sehr überraschend. Aber umso besser, den Rest des Urlaub habe ich keinen Klamottenstress mehr!
Passende frage in der täglichen Contentvorschlagliste heute: Wenn Sie Sachen ausräumen zum Verschenken oder wegwerfen, schmerzt es Sie manchmal, für die Sache eventuell mal Geld ausgegeben zu haben?
Nein, ich kann mich nicht erinnern, dass mich dieser Aspekt schon einmal geschmerzt hat. Was mich eher manchmal traurig macht ist, dass die Sache ja produziert wurde (oder gewachsen ist), da steckt Aufwand drin und ich finde es blöd, wenn das alles umsonst, verschwendet war. Umso mehr freue ich mich, wenn ich die Sachen dann verschenken kann und sie weiterverwendet werden. Aus demselben Grund kaufe ich auch gern Second Hand ein oder nehme Sachen, die andere nicht mehr wollen, wenn ich Verwendung dafür habe. Und manchmal ärgere ich mich, dass ich mir Mühe gemacht hatte, den Gegenstand zu beschaffen und in meinen Bau zu tragen, nur um dann später wieder Energie in seine Entsorgung zu stecken, so eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für mich selbst, als wäre mir sonst den ganzen Tag langweilig, und das nur aus Kurzssichtigkeit. So oft kommt das aber gar nicht vor. Die meisten Dinge, die ich ausräume, hatten ihre Zeit und ihren Nutzen. Kinderspielzeug, Kindersportgeräte, Bücher aus Papier, Stereoanlage und Musik auf Tonträgern, Glühbirnen und so weiter. Das wurde ja alles aus gutem Grund angeschafft, nur ist dieser Grund eben jetzt entfallen und das ist nichts, mit dem ich hadere.
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Leider ein sorgenvoller Tag. Ich versuchte, mich abzulenken, denn beitragen zur Auflösung der Sorgen kann ich nichts.
Nachdem die Gangschaltung vom Rad gestern Abend wieder funktionierte, war sie heute morgen schon wieder festgefroren. Ich stellte fest, dass ich wohl auf einer kleinen Anhöhe wohne. Heute hatte ich auf der Straße nämlich ein Auto hinter mir und während ich zur Bahn radelte, im 1. Gang, wurde das Rad schneller, als ich mitstrampeln konnte, trotzdem war ich für das Auto natürlich viel zu langsam, ich kam mir vor wie einer der Jungs früher, die auf ihren (damals in Mode gekommenen) Mountain Bikes wild neben denen, die zu Fuß zur Schule gingen, herstrampelten. Auch als ich aufhörte zu strampeln, wurde das Rad noch immer schneller. Jetzt weiß ich auch, warum hier noch bei keinem Starkregen Wasser im Keller war.
Im Turm und möglicherweise auch um den Turm herum scheinen irgendwelche Firmen ihre Teams zurück vor Ort beordert zu haben. Die Kantine war unfassbar voll, so voll wie seit Jahren nicht, in den letzten Jahren waren da so im Schnitt zeitgleich mit mir rund 200 Leute und die kennt man halt auch irgendwann so grob vom Sehen und von „nehmen Sie ruhig das letzte Dessert, es ist mir nicht so wichtig“ – „nein, auf keinen Fall, Sie waren doch vor mir da, ich bestehe darauf!“ Viele der „Neuen“ trugen auch FFP2-Masken, was ich in der Kantine merkwürdig fand, man kann da nämlich auch Essen zum Mitnehmen holen, das wäre doch viel praktischer, wenn man sich nicht mit CoronaGrippeSchnupfenMagendarm anstecken möchte. Im Aufzug fuhren mit mir auch zwei bemaskte Frauen, die sich laut flüsternd unterhielten mit „die werden schon sehen was die davon haben, uns ins Büro zu kommandieren!“ Sie schauten mich die ganze Zeit an, so dass ich mich schon fragte, ob sie sich eventuell fragen, ob sie mich kennen, ich kannte sie jedenfalls nicht, weiß nicht, wer „die“ sind und habe auch keine Meinung dazu. Nur eine Vermutung, nämlich dass irgendwo irgendwelche Leute, die diese Entscheidung getroffen haben, gerade eine relativ schlechte Zeit haben.
Ansonsten schlechtes Timing: ich habe morgen noch einen halben Arbeitstag, die Inbox war aber heute schon leer. Ich werde morgen Ablage machen, irgendeine der großen Sachen anzufangen lohnt nicht, die dauern deutlich länger als einen halben Tag.
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Ein wunderschöner später Sonnenaufgang und glasklare kalte Luft, ich beschloss, mit dem Rad ins Büro zu fahren. Nur, dass ich an der ersten Straßenecke merkte, dass die Gangschaltung eingefroren war und an der zweiten Ecke dann auch noch bemerkte, dass die Bremse eingefroren war. Naja, so nicht. Ich stieg ab, kettete das Rad an und wechselte auf die S-Bahn. Die dann wegen irgendwas ungefähr 100 Jahre im Tunnel vor der Ostendstraße stand, das ist mir immer etwas unrecht, weil ich glaube, da ist man direkt unter dem Main. Ich bin nicht so gern unter Flüssen unterwegs, wenn ich genau darüber nachdenke. Ich bemühte mich also, nicht genau nachzudenken.
Demenstsprechend spät war ich im Büro und traf zufällig gleich auf den Chef des Handwerksbetriebs, dem die unselige Palette von Freitag gehört. Er wollte mir freundlich die Tür aufhalten aber ich sagte „nee nee kommen Sie mal mit, wir haben etwas zu besprechen“. Als ich dann endlich an meinem Schreibtisch angekommen war, noch nicht einmal einen Kaffee hatte ich getrunken, da rief die Kollegin vom Empfang mich anrief, eine Frau K sei unangemeldet gekommen und würde fragen, ob ich einen Moment Zeit für sie hätte. Sehr ungehalten gab ich die typische Quatschantwort, die man in solchen Situtionen öfter hört, nämlich „meine Güte ich habe echt überhaupt keine Zeit aber ja, ich komme“.
Tatsächlich war es Frau K in Begleitung einer Repräsentantin des Vermieters die gekommen waren, um sich für die Geschehnisse zu entschuldigen. So weit, so gut. Sie hatten – echt ein eigenartiger Move, völlig unpassend – eine Schachtel Pralinen dabei. Meine Güte.
Es war dann schon fast wieder Mittagessenzeit, ich hatte einen Lunchtermin außerhalb und musste schon wieder in die Kälte. Ich war mit der Personalvermittlerin verabredet, die mich vor vielen Jahren in meinen jetzigen Job vermittelt hat. Jedes Jahr treffen wir uns ein oder zweimal und gehen immer in dasselbe Lokal und essen immer dasselbe Gericht. Die Frau ist wahnsinnig gut vernetzt und hat immer bizarr-spaßige Geschichten zu erzählen. Seit einien Jahren macht sie auch Coaching, wir sind grundsätzlich immer unterschiedlicher Meinung über so gut wie alles und sie ist immer irgendwie schlimm krank, ich kenne mehr Ärzte und Ärztinnen von ihr mit Namen und Vita als ich eigene habe. Heute wirkte sie zum ersten Mal richtig krank und damit auch erstmalig so alt, wie sie tatsächlich ist, ich bin ein wenig besorgt, sagte das auch und sie antwortete „Ach wissen Sie, man kann sich ja sorgen oder man kann weinen oder man kann lachen und sich einen schönen Tag machen – die Zeit, die vergeht, ist dieselbe“.
Am Nachmittag – Klassiker an Tag -1,5 vor dem Urlaub – fuhr der Computer ein Update und danach ging Outlook nicht mehr. Über Outlook läuft meine Korrespondenz, der Kalender ist da drin und alle Tasks, ohne Outlook kann ich also gleich nach Hause gehen. Was ich also tat, vorher hinterlegte ich das Problem in all seinen Dimensionen bei der IT, damit das morgen früh alles behoben ist.
Abends erst Gesangsstunde, dann Lesedings, wir hatten „Hey, guten Morgen, wie geht es Dir“ von der Deutschen Buchpreisträgerin Martina Hefter gelesen. Fanden das Buch alle okay, die in der Jury-Bewertung angesprochene kosmische Ebene konnten wir in unserem Verständnis nicht erreichen, ein wenig ratlos blieben wir zurück mit der Frage, was an dem Buch besonders ist. Vielleicht haben wir nicht alle Dimensionen verstanden. Vielleicht sind wir nicht die richtige Zielgruppe. Falls jemand hier auch das Buch gelesen und zu diesen Fragen etwas beitragen kann, immer gerne.
Ergänzung: ich war gestern Opfer der Zwischenablage und habe statt des richtigen Links zum Kommentieren einen Link zu einer Nuudel-Umfrage bepostet. Was die findige Leserschaft nicht abhält, dann einfach in dieser Umfrage zu kommentieren, schließlich hatte ich ja gesagt, das sei ein Kommentierlink.
Ich kopiere die Antwort mal hierher um:
2025-01-14 17:06 roswitha Hey guten Morgen, wie geht es dir?
Martina Hefter: sensible und genaue beschreibungen von beobachtungen, erstaunlich oberflächlicher chat mit dem nigerianischen mann(was stimmt, was nicht?), beide bleiben beim dialog in ihren rollen. der ehemann blieb vage, fremde lebenswelten wie die eines künstlerinnenlebens kamen verwirrend rüber. ich las das buch wegen des plots mit spannung und war am ende enttäuscht.
hier der richtige Kommentierlink
Es gibt Neuigkeiten zum noch fehlenden Kalender! Am Freitag sollte er ja aus Essen ankommen, ich erhielt am Freitag jedoch eine Mail mit der Information, dass der Kalender mir nicht zugestellt werden konnte. Darin enthalten ein Tracking-Link. Der Tracking-Link besagt, dass der Kalender mir am Dienstag persönlich übergeben wurde. Also genau an dem Tag, an de mich hier zuletzt davon berichtete.
Die Übergabe fand in Schaafheim, DE statt. Habe ich sofort gegoogelt. Es ist nicht allzu weit weg. Ich habe dann auch nachgeschaut, ob ich zufällig am Dienstag in Schaafheim, DE war. ich weiß ja manchmal abends nicht mehr, wo ich morgens mein Rad abgestellt habe, es ist denkbar, dass ich am 8.1. auch vergessen habe, dass ich am 7.1. spät Abends noch in Schaafheim, DE war, um einen Kalender entgegenzunehmen. Da lohnt es sich gleich schon wieder, dass ich meine Aufenthalte mit der Google Timeline tracken lasse. Die weiß nichts von Schaafheim.
Google weiß aber, dass in Schaafheim ein Regionaler Umschlagplatz, wir Kennerinnen sagen RUP, von GLS ist. 400 Kameras sorgen dort für die Paketverfolgung vom Eingang über die Sortierung bis zum Ausgang. Ob die Kameras aufgezeichnet haben, wie ich das Paket in Schaafheim, DE entgegennehme? In Schaafheim, DE ist auch eine „Sicherheitskopie des GLS Rechenzentrums“. Ich nehme fast an, der Daten im GLS Rechenzentrum und nicht des Gebäudes selbst, weiß es natürlich nicht genau, denn: ich war ja nie in Schaafheim (DE). Stellen Sie sich das mal vor, das Hauptrechenzentrum, in Neuenstein ist das übrigens, das ist, falls Sie es gerade nicht präsent haben, in der Nähe von Heilbronn, also stellen Sie sich vor, dort gäbe es Datenverlust und dann würde jemand sagen okay, Schaafheim, dann schickt uns mal die Sicherheitskopie der Daten rüber und Schaafheim sagt dann „nee, das haben wir nicht“ und Neuenstein sagt „was, doch, ihr seid doch Schafheim, DE, Sicherheitskopie des GLS Rechenzentrums?“ und Schaafheim, DE sagt: „Ja klar, wir haben eine Kopie vom Rechenzentrum in Maßstab xy aber von Daten hat niemand jemals etwas gesagt!“ Möglich ist alles. Ich habe mit GLS schon meine Erfahrungen gemacht. Bis hin zur Vorstandsbescherde. Vielleicht bin ich voreingenommen. Aber jetzt erstaunlich gut informiert. Man könnte sich sogar ein Video anschauen, von GLS-Fahrer Larry auf seiner Tour durch Aschaffenburg. Larry and the Lorry sozusagen, ich weiß aber nicht, ob dieser sehr naheliegende Witz gemacht wird, das Video ist auf Facebook und ich habe Facebook nicht und mir scheint, gerade jetzt ist ein schlechter Zeitpunkt, damit anzufangen. Ich schaue ja auch sowieso keine Videos.
Ich habe beschlossen, mich in den Erhalt des Kalenders in keiner Weise weiter zu involvieren. Bezahlt werde ich dafür nicht, ausreichend Kalender habe ich sowieso und wenn ich jemanden anriefe, wüsste ich gar nicht, so anfangen bei dieser Erzählung, die ja langsam etwas aus dem Ruder läuft. Vielleicht könnte ich das Gespräch mit „Kennen sie Larry?“ eröffnen. Mal sehen.
Wussten Sie, dass sich die Wochentage an den entsprechenden Kalendertagen alle 28 Jahre wiederholen? Ich kann den Kalender also genauso gut auch noch 2053 verwenden. Ich bin echt zuversichtlich, dass die Sache bis dahin geklärt ist.
Ansonsten verlief das Wochoenende harmlos. Ich war einkaufen ohne Zwischenfälle (wobei, vor mir verlor eine Frau ohne eigenes Zutun einen Handschuh, sie stand ganz still wartend vor dem Einkaufswagenrückgabeportal und da sneakte ein Handschuh aus ihrer Jackentasche, obwohl sie ganz reglos war, und fiel auf den Parkplatz. Ich beobachtete den Vorgang mit großem persönlichen Interesse!). M kam heile aus dem Skiurlaub zurück. Wasch- und Spülmaschine taten problemlos ihre Wochenenddienste. Wir hatten ein schönes Geburtstagsnachfeierfrühstück mit Schanuf und es waren keine irren Personen anwesend (nur bei einer lästerten wir über die Wortwahl, hier ging es aber um persönliche Präferenz, nicht um tatsächliches Fehlverhalten). Ich telefonierte lange mit TexasJim um ALLES zu erfahren und etwas kürzer mit Frau Herzbruch um final zu klären, ob ich sie jetzt morgen operieren soll oder ob sie das wen anders machen lässt. Ich sichtete viele mögliche Kurzreiseziele für Schanuf und den Hund und mich, ganz viele sind toll, alle sind mit irgendeiner winzigen Komplikation behaftet, ich sichtete so viel, dass ich nun jegliches Interesse an der Auswahl verloren habe, mir ist nun alles recht, es ist ja alles schön und die Komplikationen nur winzig, wenn ich sie vorher kenne, kann ich mich darauf einstellen und übersehe sie beim Aufenthalt. Ein wenig häuslichen Papierkram erledigte ich auch noch und mir fielen enorm viele Dinge ein, die ich dringend tun will, all das habe ich auf einen Zettel geschrieben und kann mich dann im Urlaub damit befassen, darauf freue ich mich schon und auch darauf, dass es mir bis dahin nicht mehr im Kopf herumgeistert, es ist ja jetzt notiert.
Die tägliche Contentvorschlagliste fragt, wann ich das letzte Mal umgezogen bin und wie es war. Ich bin zuletzt vor 19 Jahren umgezogen, von einer Mietwohnung in eine Eigentumswohnung, also die, in der wir jetzt wohnen. M war knapp 1 Jahr alt, Herr N arbeitete Vollzleit, ich 6 Stunden am Tag, niemand hatte Kapazitäten für einen Umzug, daher haben wir alles komplett an Profis delegiert inklusive das Einpacken der Sachen, Abbau, Aufbau. Das war vollkommen okay, der Umzug damit an einem Wochenende (Freitag – Sonntag) erledigt, wir waren zwei Nächte im Hotel. In der neuen Wohnung war es dann noch ein wenig anstrengend, weil die Küche natürlich nicht ganz pünktlich kam (das ist mit 1jährigem Kind schon etwas blöd) und weil in zwei Räumen noch das Parkett gemacht werden musste, das war eigentlich kein Problem, weil die neue Wohnung viel mehr Zimmer hat als die alte, aber das Kind davon abzuhalten, immer in diese Zimmer zu rennen (sie konnte da längst Laufen) und sich Baumaterialien zu schnappen war stressig, daran erinnere ich mich noch. Sonst keine Vorkommnisse.
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Manchmal kann ich den Menschen nicht helfen. Heute früh stellten wir fest, dass in einem unserer Stockwerke eine Palette mit Baumaterialen im Fluchtweg steht (und noch einiger anderer Krempel). Das meldet man dann an die zuständigen Leute (Hausverwaltung, Security) und geht davon aus, dass das schnell beseitigt wird. Es kam auch sehr bald die Nachricht zurück, eine Frau K würde sich darum kümmern.
Um 16:30 Uhr war allerdings noch immer nichts geschehen. Zuständige Personen mittlerweile nicht mehr so wirklich gut erreichbar, die Security sagte, sie dürfe nur auf Auftrag der Hausverwaltung handeln, ich ließ mir also die Mobilnummern von Frau K und von der Person, die mir gesagt hatte, Frau K würde sich kümmern, geben. Bei beiden Mailbox. Frau K rief dann aber bald zurück, sie konnte sich nicht kümmern, weil sie ja nicht vor Ort war, im „Home Office“ nämlich, ich setze das in Anführungszeichen, weil ich den Begriff ja noch immer total lächerlich finde und ihn nicht verwende, sie hat es aber halt so gesagt. Sehr deutlich sagte ich Frau K, dass wir so nicht ins Woochenende gehen könnenen und das Zeug jetzt weg muss, Fotos hatte ich ihr schon geschickt, Fachkräfte seien, so sagte ich, nicht notwendig, jede beliebige Person könne das Zeug wegtragen, ich zum Beispiel auch, aber dann würden sie es garantiert nie wiedersehen. Sie wollte sich kümmern, ob man die Palette vielleicht stehen lassen könne, da seien Baumaterialien drauf, die man schon in der nächsten Woche benötigt – nein sagte ich, sie steht im Fluchtweg, sie kann nicht da stehen bleiben. Wo sie genau stünde? Nunja, unter dem Schild, auf dem steht: „Fluchtweg, jederzeit freihalten!“ Frau K versprach, sich zu kümmern und schickte eine halbe Stunde später eine Mail, es sei nun alles beseitigt und die Palette so gedreht, dass sie weniger im Weg steht. Dabei benutzte sie einen Verteiler, der sich über zwei Dienstleistungsfirmen plus Vermieter erstreckte. Was ist los mit den Leuten? Wozu war das gut, um einmal laut in die Runde zu schreien „Seht, was ich für eine inkompetente Idiotin bin!“? Es ist sehr mysteriös. Die Geschichte ging noch weiter, das ist aber uninteressant, spannend ist, finde ich, die Frage, was Frau K dazu trieb, diese Unfug-Mail an diesen riesigen und relativ hochkarätigen Verteiler zu schicken. Ich hatte ja immer extra angerufen, nicht gemailt, damit man das unkompliziert und gütlich regeln kann. Ich würde Frau K gerne zu ihren Gedankengängen befragen. Vielleicht ergibt sich das irgendwann noch.
Was ganz anderes, hatte ich schon von meinen Handschuhen erzählte? Ich glaube nicht, das war nämlich noch vor Weihnachten. Ich habe schwarze Lederhandschuhe, die ich sehr mag, und neulich, vor Weihnachten, habe ich einen davon verloren. Völlig unbegreiflicherweise. Schon morgens war ich in Bobbys Kiosk zum Paket abgeben, weil das Paket schwer war und ich den Fahrradschlüssel nicht finden konnte, war mir hinerher warm ich zog die Handschuhe aus und packte sie sofort sorgfälig in die Tasche, damit ich keinen verliere. Daran erinnere ich mich noch. Dann ging ich zu einem Termin, dort brauchte ich die Tasche überhaupt nicht, nahm nur später das Handy aus der Tasche, um etwas im Kalender zu schauen, sah die Handschuhe und schloss die Tasche wieder. Dann Weg ins Büro, kurz vor dem Gebäude öffnete ich die Tasche, um die Zugangskarte herauszunehmen, ich stellte sie dafür auf einer kleinen Mauer im Park ab, um das ganz in Ruhe zu machen, eben damit nichts verloren geht. Im Büro angekommen legte ich meinen Krempel auf den Tisch und es war nur noch ein Handschuh da. Ich packte alles aus, stellte die Tasche auf den Kopf, nix. Ich ging den Weg bis zur kleinen Mauer zurück, nichts. Eine Woche später fragte ich – bei neuerlichem Termin am selben Ort – ob ich einen Handschuh dort hinterlassen hätte, nichts.
Seufzend erklickte ich mir die Handschuhe erneut, sie sind nämlich wirklich sehr schön, ich mag sie enorm, sehr weich, sehr formbar, sanft gefüttert, ohne Naht auf dem Handrücken, Preis halt leider auch knapp dreistellig. Die Lieferzeit war lang. Deshalb gewöhnte ich mir an, auf dem Fahrrad zumindest den verbleibenden Handschuh zu tragen und die kalte Hand dann eben in die Jackentasche zu stecken.
So verfuhr ich längere Zeit, endlich kam die Versandbenachrichtigung der Handschuhe und dann fuhr ich morgens wieder los und dachte „hm, komisch gestern war doch die Hand mit dem Handschuh an der Klingel und heute ist sie an der Bremse? Ich hielt an und versuchte, den Handschuh von rechts an die linke Hand zu machen, das ging natürlich nicht. Ich schaute in die Tasche und da war ein zweiter Handschuh. Sehr, sehr merkwürdig.
Seitdem passe ich noch mehr auf die Handschuhe auf, verliere aber ständig einen, um ihn dann kurz darauf wiederzurfinden. Beim Aussteigen aus dem Auto, im Treppenhaus, im Supermarkteingang, überall dort habe ich in den letzten zwei Wochen einen Handschuh verloren und kurz darauf wiedergefunden. Ich bin froh, wenn es etwas wärmer wird, die Handschuhsache stresst mich.
Dann war noch etwas Lustiges mit Mützen heute. Als ich am Büroturm ankam, stand gerade eine kleine Lastenfahrradgang draußen vor der Tür, vier Jungs mit Gefährt. Das lustige war, dass sie alle exakt gleich geschnittene Wollmützen trugen, die relativ kapp saßen und oben einen kleinen Bommel hatten und jede Mütze hatte eine andere Farbe: orange, hellblau, lila, grün, braun, rot. Sie erinnerten mich an die Mainzelmännchen. Vielleicht war es eine Reparaturcrew, es gibt ja mobile Fahrrad-Reparaturservices, die sind oft um den Büroturm herum unterwegs, ich habe das auch schon genutzt. Vielleicht sind die Mützen deren Corporate Identity. Die Lasteljungs oder so. Hihi.
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