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    Samstag, 11. Mai 2019

    Am letzten Tag der Woche recht ausgeschlafen aufgewacht, das ist ungewöhnlich, normalerweise werde ich über die Woche morgens nur immer müder. Es war sogar auch draußen schon hell! Deshalb stand ich (nach dem Kind-Wecken) zunächst einmal eine Viertelstunde barfuß auf dem Balkon und betrachtete die Pflanzen. Die Gurke hat viele sehr winzige Gurken an sich, aber die Pflanze an sich sieht nicht sehr gesund aus. Dafür gedeiht die Physalis ganz prächtig. Die Feige hat nach wie vor kein Blatt, so langsam glaube ich wirklich, sie hat den Winter nicht geschafft (oder die riesigen Larven, die ich in einem anderen Kasten gefunden hatte, leben auch im Topf der Feige und haben sie von unten aufgefressen). Das würde meine waghalsige angedachte Außenkonstruktion ad acta legen. Es hat alles zwei Seiten!

    Im Büro war es - im Vergleich zu den letzten zwei Wochen - ruhig. Die Tätigkeiten sind tatsächlich unter Kontrolle. Die erwartete Kündigung wurde angekündigt, ein Papier gab es dazu aber noch nicht. Die Rolle des Bad Cop steht mir auch recht gut.

    Nach dem Büro machte ich noch ein paar Erledigungen, dabei fiel mir ein, dass a) am Sonntag Muttertag ist und b) sich die Mutter von Herrn N. für Samstag auf Sonntag eingeladen hat und c) sie eine Freundin mitbringt. Diese drei Faktoren zusammengenommen ist es wohl ratsam, eine Aufmerksamkeit für Sonntagmorgen beim Frühstück bereitzuhalten. Ich kaufte daher eine Kerze, die die Schwiegermutter mal bei mir bewundert hatte und dazu kleine Schokoladentafeln mit Sprüchen, denn die Schwiegermutter mag Sprüche. Dann ließ ich noch schnell die Augenbrauen zupfen und kaufte Mückensalbe in der Apotheke, mich letzte Nacht so ein Viech zerstochen.

    Auf dem Heimweg traf ich Herrn N., der gerade von einem Treffen kam. Ich erzählte ihm sofort von meinen Schwiegermuttereinkäufen und meiner Theorie, wieso gerade der Zusatz "mit einer Freundin" ein Muttertagsgeschenk unabdingbar macht. Er rollte viel die Augen.

    M war schon beim Training, als ich zu Hause ankam. Zum Abendessen gab es Karotteneinfopf mit Frikadellen, dann ging ich zum Chor und wurde dort von den üblichen Freitagabendmüdigkeitsanfällen gepackt. Nach dem Chor hatte ich M ein zweites Mal verpasst - sie war vom Training zurückgekehrt, hatte mit Duschen und Essen zwei Räume komplett durcheinander gebracht und war dann zum Übernachten zu einer Freundin aufgebrochen, von dort geht sie morgen direkt wieder zum Training und kommt dann erst am Nachmittag zurück. Etwas seufzend räumte ich also alles auf, denn die Schwiegermutter plus Freundin treffen schon gegen 12 Uhr ein, da sollte es einerseits schon einigermaßen zivil aussehen und andererseits möchte ich mir aber keinesfalls einen Wecker stellen.

    Dann nur noch Couch und lesen.

    Freitag, 10. Mai 2019

    Alles unter Kontrolle, alles unter Kontrolle. Kurz vor dem Wecker aufgewacht, ja, das geht auch. Ereignisloser Weg ins Büro. Dort alle bis auf eine wieder eingefangen nach der großen Aufregung, keine neuerlichen Zwischenfälle, weiter Dinge abgearbeitet und jetzt nur noch ein Bodensatz an Altlasten auf der Liste. Ab morgen könnte es entspannt werden. Erfahrungsgemäß passiert dann aber immer "irgendwas", jedenfalls war das in den letzten ca. 4 Jahren so. Jedes Mal, wenn ich denke, okay jetzt wird alles lässig: bämm. Schauen wir mal.

    Zum Abendessen gab es Spargel, aber nur für mich. Die anderen wollten keinen. Ich weiß wirklich nicht, was an Spargel so toll ist. Er stört mich nicht, aber es ist doch irgendwie nichts Besonderes daran? Meine Theorie ist, dass das Leckerste an Spargel seine Frische ist. Würde man ein beliebiges anders Gemüse ebenso knackig frisch verzehren, würde es auch ganz genauso gut schmecken. Ich werde Spargel jedenalls nur noch auswärts essen, denn der ist mir auch einfach zu anstrengend und wird so schnell wieder kalt, während man noch in der Hollandaise rührt. Mögen sich andere den Stress damit machen.

    Den Rest des Abends konnte ich mich leider nicht bewegen weil unter der Kuscheldecke der Kater auf mir schlummert. Ob ich ins Bett gehen kann, ist noch unklar, möglicherweise schlafe ich hier auf der Couch.

    Mittwoch, 8. Mai 2019

    Es geht auch ganz anders, nämlich: um 20 vor 6 total verlegen aufgewacht, mit einem Nacken aus Beton, entsprechenden Kopfschmerzen, einem verstopften Nasenloch, einem piepsenden Ohr und zwei eingeschlafenen Händen. Aufgestanden, ins Bad gehumpelt, die Hände so weit wachgeschüttelt, dass sie eine Ibu aus der Packung fummeln konnten, dem Kind einen Wecker ans Bett gestellt und wieder schlafen gegangen. Um 6:40 vollkommen geheilt und sehr fit von allein wach geworden.

    Als ich aus der Haustür trat zögerte ich kurz, denn der übliche Weg ins Büro kam mir unerträglich langweilig vor. Radfahren war mir aber gerade zu anstrengend, ich wollte lesen. Also ging ich statt zur S-Bahn zum Bahnhof und fuhr von dort mit dem Zug, dann weiter mit der U-Bahn, Rest zu Fuß.

    Im Büro hatte ich mir ja für heute Zeit zum Nachdenken geschaffen. So konnte ich 6 Stunden lang Finanzreports lesen (und prüfen), die Berichte für das ganze erste Quartal habe ich nämlich vor zwei Wochen erst erhalten (aus diversen Gründen, keiner davon überzeugend) und hatte seitdem keine Zeit. Also jetzt Januar bis April. Puh, so ein Büro ist ganz schön teuer.

    Zwischendurch warf ich noch eine halbe Stunde lang alte Akten weg und hurra, dabei tauchte Dokument Nr. 2 der vier Dokumente auf, deren Suche diese ganze Aktion überhaupt ausgelöst hat. Ich hätte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass wir überhaupt etwas finden. Vielleicht tauchen die übrigen zwei Sachen auch noch auf.

    Ansonsten ist durch meine Bereinigungen am Freitag die Stimmung an einigen Stellen immer noch recht getrübt, deshalb lief ich viel umher und schwatzte, um den Eindruck zu transportieren, dass halt überhaupt nichts ist, alles völlig normal. (Ist es auch.)

    Was mir heute zum ersten Mal überhaupt passiert ist: dass mir jemand einen Entwurf für seinen Arbeitsvertrag schickt. Was es alles gibt!

    Auf dem Heimweg regnete es; als ich nach Hause kam, machte ich mir eine Tasse Tee und freute mich, denn es gibt kaum etwas, das ich gemütlicher finde, als im Regen nach Hause zu kommen und eine Tasse Tee zu trinken.

    Pfannkuchen zum Abendessen denn der Gemüsemann hatte ordentlich Verspätung. In letzter Zeit kommt er eigentlich immer erst gegen 20 Uhr - ich hoffe, er fängt morgens auch erst entsprechend spät an zu arbeiten.

    Den ganzen Tag über einen Ohrwurm von Clara Schumanns "Abendfeier in Venedig". Es gibt schlimmere Ohrwürmer, hören Sie selbst.

    Mittwoch, 8. Mai 2019

    Wecker um halb 7. Während 6 eine Unzumutbarkeit, eine Katastrophe, der Niedergang der Zivilisation ist, ist halb 7 total okay. Easy. Völlig normal. Ich selbst habe ja eigentlich auch gar keine Verpflichtung, zu einer bestimmten Zeit aufzustehen, weil ich arbeiten gehen kann, wann ich will. Nur habe ich halt ein schulpflichtiges Kind. Das aber jetzt manchmal erst zur zweiten Stunde Unterricht hat, hurra.

    An der Treppe, die zur S-Bahn hinunter führt, war vor mir ein Mann mit drei Koffern und er versuchte, sie alle gleichzeitig zu tragen, drei Treppen hinunter. Ich bot meine Hilfe an, aber er lehnte ab. Muss man nicht verstehen. Ich ging weiter, hinter mir polterte es sehr.

    Beim Bäcker riss ich schwungvoll die Tür aus den Angeln. So eine Glastür. Ich fing sie aber noch auf, trotzdem war es mir etwas unangenehm. "Was haben Sie denn gefrühstückt?!" fragte die Verkäuferin, als sie mir half, die Tür an eine Wand zu lehnen. "Ja noch nichts, deshalb bin ich ja hier!" antwortet ich. "Gebt der Frau Essen, sie ist gefährlich." Ich bekam Kaffee und ein belegtes Brötchen aufs Haus. Bei allem Schreck im Gesicht der Belegschaft ging es nämlich weniger darum, dass die Tür aus den Angeln fiel - das Problem war bekannt - sondern darum, dass man vergessen hatte, sie abzuschließen und ein Schild anzubringen, damit nur die andere verwendet wird und sich niemand verletzt.

    Dafür gab es im Büro heute keine besonderen Ereignisse und ich habe nun alles so weit unter Kontrolle gebracht und abgearbeitet, dass ich ab morgen sogar hin und wieder Zeit haben werde, über das nachzudenken, was ich tue. Sozusagen Tiefenentspannung.

    Auf dem Heimweg in der S-Bahn versuchte ich, das Hörbuch weiterzuhören, was mir aber nicht gelang. Es ist einfach zu interessant, was die Leute um einen herum so erzählen. Heute saßen drei Junge Männer im gegenüberliegenden Vierersitz, der eine war gerade von seiner Freundin verlassen worden, zu seinem völligen Unverständnis. Er kam aus dem Urlaub zurück und dachte, man trifft sich auf Essen und Getränke, statt dessen gab es ein Trennungsgespräch. Die zwei Kumpels konnten ihm auch nicht erklären, wie es dazu kam, wussten aber von ähnlichen Situationen zu berichten. Einer sagte, er habe doch tatsächlich nach einem Jahr Beziehung festgestellt, dass seine Freundin ein völlig anderer Mensch sei als er selbst und das würde doch arg Vieles verkomplizieren: man könne überhaupt nichts als gesetzt betrachten, alles müsse immer ausgehandelt werden und noch nichtmals herrsche unstrittige Übereinkunft, was es überhaupt bedeute, eine Beziehung zu führen. Eine Auflösung gab es nicht, als ich ausstieg waren die drei jungen Männer gemeinsam ratlos.

    Wieder zu Hause schaute ich in den Briefkasten. Der Briefkasten und ich haben derzeit eine leicht belastete Beziehung und wenn ich ihn öffne denke ich immer nur "Bitte nichts Kompliziertes!!" - sage das sogar meist laut vor mich hin. Heute war gute Post darin, ich muss sie aber gedanklich erst noch verdauen, bevor ich sie beantworte.

    Zu Hause bereitet ich schnell etwas zu Essen zu um dann festzustellen, dass M bei einer Freundin, ist, dort von einer anderen Mutter abgeholt wird und erst gegen 22 Uhr nach Hause kommen wird. Andererseits gut möglich, dass sie dann auch noch Hunger hat, das Gemüsefach musste sowieso leergekocht werden, weil morgen die neue Gemüsekiste kommt, es gab/gibt also asiatische gebratene Nudeln mit allem möglichen Gemüse.

    Ich selbst ging kurze Zeit später zum Sport auf, der neue Kurs hat heute begonnen. Der Kurs findet in meiner Kampfsportschule statt, in der ich aber momentan keinen Kampfsport betreibe, weil mir die Zeit für regelmäßiges Training fehlt. Es handelt sich um einen "Gesundheitskurs" in dem auch die Formen immer mal durchgegangen werden, dazu viel Dehnen, alles nicht zu anstrengend. Wobei meine Arme und Beine doch sehr zucken, wenn ich die Pratzen sehe oder am Sandsack vorbeikomme. So ganz abgeschlossen ist das Kapitel Kampfsport noch nicht.

    Zwischendurch immer wieder bedauert, dieses Jahr nicht auf der re:publica zu sein. Nächstes Jahr muss das einfach wieder klappen.

    Sonntag, 5. Mai 2019
    Wmdedgt 5/2019

    (Die übrigen Beiträge dazu hier)

    Wecker um 9:30. Wird eigentlich auch mal wieder ein Tag kommen, an dem ich mir keinen Wecker stellen muss? Heute wegen Gesangsstunde. Keine besonderen Vorkommnisse. Nächste Woche findet die Gesangsstunde statt per Computer zur Abwechslung mal wieder live im Studio statt, mit allem drum und dran, Mikro, Mischdings etc. Das wird lustig.

    Nach der Gesangsstunde sofort wieder in Schlunzklamotten gewechselt. Ich hatte mir ja vorgenommen, den Tag auf der Couch oder doch zumindest in der Wohnung zu verbringen. Das ist mir gelungen. Leider zunehmend genervt, weil ich immer wieder an dieselben Baustellen stoße, an denen ich auf andere warten muss, um weiterzukommen. Ein Schrank zum Beispiel soll der allgemeinen Vereinbarung nach weg, darin sind aber Sachen von M, die muss sie rausnehmen, bevor er weg kann. Steht halt da. Zwei Kisten sollen von Herrn N und M durchgesehen werden, bevor der Inhalt weggegeben wird. Stehen halt da. Ab morgen bin ich ja erst einmal wieder anderweitig beschäftigt, aber wenn ich mich das nächste Mal drüber ärgere, handele ich. Was nicht durchgeschaut wird, kann ja so wichtig nicht sein.

    Frühstück war irgendwann gegen Mittag, Kuchenbacken (Apfelkuchen) daher irgendwann gegen Abend. Zwischendrin drei Maschinen Wäsche, zweimal die komplette Küche aufgeräumt, mit den Eltern telefoniert, ein Buch gelesen. Und plötzlich eine Idee gehabt, was ich mit meinem GooglePlay-Guthaben machen kann, nämlich: Hörbücher kaufen. Habe ich noch nie gemacht, aber in letzer Zeit war mir öfters nach Unterhaltung beim Kochen oder Wäschemachen, das Radio hat sich aber leider als völlig ungeeignet erwiesen, zu viel unaushaltbares Gerede, bei dem man jeglichen Glauben an die Menschheit verliert. Nun probiere ich das also mal mit Hörbüchern aus.

    Zum Essen gab es kreativ kombinierte Reste der Vortage: die verschiedenen Grillfleischsorten gezupft und angebraten, die verschiedenen Grillgemüsesorten gewürfelt mit Cocktailtomaten und Pesto vermischt, dazu Nudeln, obendrauf Schafskäse. Alle außer mir fanden es sehr lecker. Ich selbst mag einfach keine Reste, ich habe deshalb nur den Schafskäse und die Cocktailtomaten rausgepickt und dann Apfelkuchen gegessen.

    Ansonsten nix. Noch ein paar Pläne gehabt an Erledigungen, Korrespondenz, Sortierungen, aber nichts davon umgesetzt. Auch egal.

    Samstag, 4. Mai 2019

    Wecker um 8, eine Zumutung an einem Samstag! Aber selbstverschuldet: ich hatte eine Verabredung zum Bogenschießen ausgemacht. Ohne jeden Grund war ich damit innerhalb einer Woche zweimal Bogenschießen, mit unterschiedlichen Leuten an unterschiedlichen Orten, ohne, dass ich es besonders beabsichtigt hätte oder beabsichtigen würde, Bogenschießen als Hobby zu betreiben. Es ergab sich einfach. Vermutlich aus der Haltung heraus, Gelegenheiten zu nutzen.

    Zum heutigen Bogenschießen hatte ein Kollege in seinen Verein eingeladen und es wurde auch gegrillt. Das alles zunächst bei etwa 5 Grad im strömenden Regen, aber macht ja nix. Um 10 Uhr ging es los, gegen 13 Uhr legten wir eine Essenspause ein, dann nochmal Schießen bis 16 Uhr. Ich kann jetzt eine Zielscheibe, die in 25 Metern Entfernung aufgestellt ist, zuverlässig treffen. Damit bin ich zufrieden, insbesondere, weil mir beim letzten Bogenschießen der Pfeil noch regelmäßig etwa 1,5 Meter vor die Füße fiel.

    Danach fuhr ich noch zum Einkauf, was eigentlich unnötig war, denn der Kollege gab mir so viel restliches Gegrilltes mit, dass es uns vermutlich für die nächste Woche sättigt. Dementsprechend kaufte ich hauptsächlich Süßigkeiten ein, unter anderem Getränkesirup. Letzte Woche im Ausflugslokal trank ich nämlich Himbeerlimonade und seitdem möchte ich immer nur noch Himbeerlimonade trinken. Das kann ich jetzt. Naja, etwa 9 Liter, danach kann ich aber noch 9 Liter Waldmeisterlimonade un 9 Liter Pink-Grapefruit-Limonade trinken. Vielleicht reicht es ja dann.

    Ab 18 Uhr entspanntes Couchsitzen mit dem festen Plan, die Couch, hilfsweise die Wohnung, keinesfalls in den nächsten 36 Stunden zu verlassen.

    Samstag, 4. Mai 2019

    Morgens um 6 immerhin etwas weniger müde gewesen als am Vortrag. Warum weiß ich nicht, ich lag gleich lang im Bett und schlafe im Bett ja immer die gesamte Zeit. Und weil ich weniger müde war, war ich ingesamt schneller und dadurch auch schon um vor 8 Uhr im Büro.

    Dort türmt es sich weiterhin, ein Überblick über Liste an Aufgaben (dreistellige Anzahl, völlig absurd) gab aber Preis, dass alles heute unabdingbar Wichtige fixe Termine hatte und die übrigen Aufgaben zwar auch alle dringend, aber genau gleich dringend waren. Deshalb musste ich zwischen den fixen Terminen immerhin keine Zeit mit Priorisierungen verbringen, sondern konnte stumpf oben auf der Liste anfangen und schauen, wie weit ich komme. Spoiler: so weit, dass die Liste zwar kürzer, aber immer noch absurd lang ist.

    Zwischen der Liste und den fixen Termine gab es natürlich noch Zwischenfälle, einer davon machte es notwendig, eine seit langem schwelende Situation sofort und nachhaltig zu bereinigen und zwar durch eine Entscheidung, die sich im Dominoeffekt auf insgesamt 12 Personen auswirkt. Von diesen 12 Personen sind jetzt 2 mit mir sehr zufrieden, 6 ist es mehr oder weniger egal und 4 hassen mich nun. Keine gute Quote, denkt man im ersten Moment, aber im zweiten Moment muss man dann überlegen, wie die Quote ohne diese Situationsbereinigung in ein paar Monaten ausgesehen hätte. Wenn man in solchen Fällen nichts entscheidet, nichts unternimmt, ist es auch eine Entscheidung, nämlich die, alles ohne einzugreifen weiterlaufen zu lassen. Ich bin mit meinem Ergebnis zufrieden.

    Kurz vor Schließzeit war ich in der Kantine. Im Gegensatz zum gehobenen Restaurant gibt es in der Kantine durchaus einen Mitarbeiter, der sich zutraut, für mich zu entscheiden, was ich essen soll. Sogar ganz ohne Aufforderung.

    Später noch weitere Dinge von der Liste weggearbeitet, später ein Gespräch mit einer uneinsichtigen Person und um 17:00 Uhr verließ ich das Büro.

    Zu Hause angekommen konnte ich das Kind gerade noch zum Sport verabschieden. Im Briefkasten eine weitere Erstattung von Krankenkasse B für etwas, das ich nie bezahlt habe. Und dazu versuche ich seit über einer Woche, den Firmenbesitzer aus dem Hinterhaus zu erreichen. Bzw. er mich, aber weil ich ein netter Mensch bin, versuche ich es eben auch - es gelingt uns aber nicht.

    Am frühen Abend durfte ich Testzuhörerin für einen republica-Vortrag von Luca Hammer sein. Gehen Sie hin, wenn Sie zur republica gehen, es lohnt sich! Der Vortrag heißt "Wut in Zeitlupe: Analyse von Empörungswellen auf Twitter" und erklärt auch für Personen ohne tiefgreifende nerdige Vorkenntnisse Grundlagen der Datenanalyse auf Twitter. Ich finde es spannend, zu sehen, was mit sehr einfache Mitteln und für jeden möglich ist.

    Danach war Chor. Ein Viertel der Namen habe ich wieder vergessen, der Rest sitzt. Den Rest des Abends verbringe ich jetzt lesend auf der Couch, irgendwo sollte auch noch ein Beutel mit Ostersüßigkeiten sein.

    Mittwoch, 1. Mai 2019

    Mayday, mayday, das Blog liegt brach obwohl ich gerne hineinschreiben würde, nur weiß ich nicht was, denn: der Kopf ist entweder zu voll oder zu leer, bis sich das ändert kann es nur Nacherzählungen des Tagesablaufs geben.

    Natürlich habe ich in den Mai getanzt, bzw. eigentlich in den Mai gesessen und gefröstelt aber dann einen Tisch drinnen erhascht und nicht mehr gefröstelt aber dafür um M gesorgt, die sich nicht wie erwartet um Mitternacht zur Absprache des Heimwegs meldete. Natürlich wegen keinem Akku, keinem Netz, was auch immer man da heute hat - 20 Minuten später hatte sie dieses Problem gelöst, aber die Zeit zwischen 0:00 Uhr und 0:20 Uhr ist lang für wartende Mütter.

    Ich selbst war dann um 1:30 Uhr zu Hause, das Kind der 0:20-Uhr-Absprache-gemäß um 2:00 Uhr, Herr N. kam als ich schon schlief und brachte einen Übernachtungsgast mit. Wirklich fit war am Morgen wohl niemand, M wurde aber um 10 Uhr schon wieder bei einer Freundin erwartet und gegen Mittag brach ich mit Freundin C per Fahrrad in die Käsmühle, ein Ausflugslokal auf - eine weitere Freundin hatte dort einen Tisch für 10 reserviert. Den laut GoogleMaps 18 Minuten dauernden Weg legten wir in einer satten Stunde zurück, Grund: Verirrung im Neubaugebiet. Das machte aber nichts, das Wetter war ja gut und Fahrradfahren macht sowieso immer Spaß.

    Ich gehe sehr gern zur Käsmühle und bin jedes Mal hinterher sehr verärgert über den Service dort. Dieses Mal war sich schlauer und schon vorher skeptisch gestimmt, so dass ich mich dann vor Ort nicht wundern und ärgern musste, sondern milde augenrollend meine Erwartungen bestätigt fand und das Lokal folglich gut gelaunt verließ, aber erst ein paar Stunden später natürlich. Draußen war kein Platz - also Platz eigentlich schon nur nicht ausreichend Stühle am Tisch, solcher noch herbeizuholen aber strengstens verboten, bestellen durfte man auch erstmal nicht weil schon zu viele andere Leute bestellt hatten, der Kaffee hinterher - naja, was könnte es für einen Grund geben, dass ein Cappuccino etwa 40 Minuten dauert? Weiß ich nicht, muss ich aber ja auch nicht wissen, die Person, die das Ganze dort organisiert müsste das wissen, aber die bin ich nicht. Zum Glück.

    Die Rückfahrt mit dem Rad dauerte tatsächlich nur ungefähr 18 Minuten und dann drehte ich noch einen Schlenk durch die Innenstadt, um Bargeld (lästig!) und Eisbecher für die Familie zu beschaffen. Den Eisbecher gab es für Herrn N und mich dann auf dem Sofa, der fürs Kind ist noch eingefroren im Eisfach, denn sie kam erst später nach Hause, aß seitdem nur belegte Brote und Ananas und lernt am Computer mit Klassenkameraden und Freunden für eine Mathearbeit, man darf nicht stören und kann deshalb auch nicht an den Eisbecher erinnern.

    Ich selbst habe seit der Heimkehr am Abends nichts Spezielles mehr gemacht (außer bei den Eltern angerufen, was ich mir für auf jeden Fall immer sonntags vorgenommen hatte und heute war zwar kein Sonntag, aber es war ja wie Sonntag, also dachte ich ich rufe mal an), habe das auch nicht mehr vor. Ich lese, schaue in den Computer, unterhalte mich mit Herrn N und immer, wenn ich nicht mehr länger ruhig sitzen kann, springe ich kurz auf und mache Wäsche, räume Sachen weg, streichele die Katzen oder schaue nach den Pflanzen auf dem Balkon. Sehr entspannend. So wird der Tag zu Ende gehen.

    November seit 6822 Tagen

    Letzter Regen: 20. November 2024, 21:47 Uhr