Was ne Woche. Achso, ist erst Montag. Naja.
ist nicht so wild wie es aussieht, aber langsam tippen liegt mir nicht... man kann den verband auch abmachen aber dann tuts hinterher doppelt weh (getestet). ist sicher morgen wieder ok; allerspaetestens :-)
Ist ja unerträglich mit dem Gejammere. Pah!
- Fast immer, wenn ich an einem elektrischen Schredder vorbeigehe, heult dieser kurz auf.
- Ich habe das Gefühl, in einem (mindestens) Fünfeck zu sein und immer gegen die Ecken zu stoßen.
- Ich hasse es, wenn sich mir Zusammenhänge offenbaren, die ich nicht wissen will. Ich hasse es, hasse es, hasse es!
- Januar ist nicht meins. Ich weiß nicht, wie das früher war, weil mein Gedächtnis hauptsächlich in Bezug auf Positives funktioniert. Ich rette mich meist ganz gut über den Dezember, nehme den Jahreswechsel nicht allzu ernst und komme mit einem gewissen Maß an Freude, Erholung und Schwung ins neue Jahr. Aber mir drängt sich der Eindruck auf, dass da irgendwo jemand steht und "heeeeeeeeey, junge Frau, so ganz und gar nicht! Hier ist Jahreswechsel und alles auf Null bitteschön, alles mal hier abgeben, Freude Erholung und Schwung, eine Übertragung ins Folgejahr ist leider nicht möglich" ruft. Alles auf Null und dann erstmal ein gutes Stück runter. Das Jahr ist ja noch lang, da muss man ja noch was zu tun haben. So in etwa. Die letzten drei Januare waren grauenhaft. Der 2005 ließ sogar das Kind dauerschreien, gefühlte 31 Tage lang oder so. Der 2006 fand mich in einer tollen neuen Wohnung, die wir von einem bezugsfertigen Objekt allerdings in eine Großbaustelle verwandelt hatten, während wir bereits darin wohnten - mit krankem Kind. An den Januar 2007 habe ich keinerlei Erinnerung, was schon an sich nichts Positives vermuten lässt. Sicher alles aus gutem Grund ordentlich verdrängt. Ich weiß nur noch, dass das Kind wieder krank war, richtig heftig. Von Silvester an, logisch. Im Januar 2008 nun dasselbe. Krankes Kind und alles doof und mir ist mittlerweile danach, auch ohne konkreten Anlass immer mal wieder in Tränen auszubrechen.
Naja. Ein paar Tage noch.
Nach dem ersten Schnellschuss begann ich dann an, mit dem ungewohnten Layout zu fremdeln. Das gehört nunmal dazu. Man denkt sich: ach, jetzt ist es so nett hier, da muss ich mal was richtig Dolles schreiben! Den ersten spontanen Gedanken verwirft man für ein andermal, wegen mangelnder Dollheit. Bevor der zweite sich einstellt hat man schon die hübschen Socken gesehen und braucht selber was, um die kalten Füße zu umhüllen. Hat nichts Vergleichbares im Schrank und entschließt sich, zuallermindest ähnliche Socken einkaufen zu gehen, wenn nicht gar, selbst zu stricken. Natürlich sofort. Vor dem Schreiben. Man kann nur in adäquaten Socken Dolles schreiben.
Dieser Punkt wäre also erledigt. Böse Zungen würden von Prokrastination sprechen. Ich tue das nicht, denn das Wort findet mir in letzter Zeit viel zu inflationär Verwendung. So wie damals das "mäandern". Das hat zum Glück nachgelassen. Naja, und außerdem habe ich diese Socken weder gerade gekauft noch gestrickt, wenn man es mal ganz genau nimmt. Sieht man auch vorne an der Zehspitze, da sind sie nämlich schon etwas abgenutzt. Was mir zu denken gibt, denn das sind doch Markensocken! Beim Fotografieren stellte ich dann auch fest, dass es Markensocken in Markenschuhen sind. Soweit ist es gekommen mit mir. Vor der dollen Sache, die ich schreiben wollte, muss ich also dem Sockenhersteller eine Beschwerdemail schicken. Dem Schuhhersteller gleich mit, zwei Dinge auf einmal erledigen ist nämlcih effizient. Muss mir vorher lediglich noch einen Grund überlegen. Und das Wort Prokrastination will ich nicht mehr hören.
Eigentlich bin ich ja sowieso auch im Büro. Hier mache ich nur dolle Sachen. Hier entwickele ich mich! Das sagt zum einen gern mein Chef (so in etwa: "Ich hab hier was für Sie, komplett verfahrene Sache ohne Lösungsmöglichkeit, aber machense mal und sorgen Sie dafür, dass mir das Thema vom Hals bleibt bis es gelöst ist, daran können Sie sich entwickeln!") und er hat ja auch recht. Heute morgen half ich der Rezepionistin beim Eindecken für ein Essen und lernte dabei, was ein Richtglas ist. Sowas finde ich toll. Ich liebe Dinge, von denen ich keine Ahnung habe und die mir jemand erklärt.
Also mich auch noch ein Stück entwickelt, bevor das Dolle geschrieben wird. Die Steuer wollte ich ja auch noch machen. Und mich geistig wegbewegen von diesen viralen Bilanzierungsthemen wie Jahresrückblick und Jahresvorschau. Und den Januar verdrängen, der immer so trostlos ist wie die aufgeweichten Böllerüberreste am Neujahrsmorgen.
Das Dolle also ein andermal. Solange undoll weiter. Hilft ja nix.
Schon komisch, wenn in meinen beiden Bürokalendern, die völlig unterschiedliche Themen bedienen und von denen auch nur einer deutschsprachig ist, am selben Tag (der keinen irgendwie gearteten Meilenstein seiner Biographie darstellt) ein Mann in verschiedenen Zusammenhängen zitiert wird, der auch noch nichts wesentliches anderes getan hat, als ein Tagebuch zu schreiben - das auch lediglich von kulturhistorischem Interesse ist.
January 1st 1662
Waking this morning out of my sleep on a sudden, I did with my elbow hit my wife a great blow over her face and nose, which waked her with pain - at which I was sorry. And to sleep again.
(Samuel Pepys, Diary)
Frau D is in da house. Wenns hier demnächst anders aussieht, ist sie "Schuld".
Es ist noch immer so, dass mir jedes Mal beim Sport ein lustiges Ereignis über den Weg läuft. Vielleicht gehe ich deshalb so - für mich - ausdauernd dort hin. Vorletztes Mal, vor Silvester, geschah rein gar nichts, aber als ich dann unter der Dusche stand, fiel mir etwas auf die Nase. Es war grün und als ich es brillen- und kontaktlinsenlos mit zusammengekniffenen Augen untersuchte, sah es sehr nach einem frischen Basilikumblatt aus. Der Geschmackstest bestätigte diese Vermutung und während ich es mit zufriedenen Gedanken an Caprese zerkaute, überlegte ich, wie es wohl dorthin gekommen sei. Ergebnislos.
Beim letzten Mal, an Neujahr, kam ich dann gleich mit etwas auf dem Kopf dort an. "Sie haben noch Konfetti in den Haaren", teilte man mir beim einchecken grinsend mit. Ich musste auch grinsen. In der Umkleidekabine traf ich dann - zum Glück aber erst auf dem Rückweg - die "Stöhnerin". Ihr bin ich schon ein paar mal begegnet, immer in der Umkleide, immer kam sie, wenn ich ging. Und stöhnte beim Umziehen, als sei dies Schwerstarbeit. Besonders beim Herunterbeugen für die Schuhe und Socken. Aber auch beim Hose hochziehen und beim Sportshirt runterziehen. Es ist nicht so, dass die Stöhnerin wahnsinnig viel Körpergewicht zu stemmen hätte, jedenfalls nicht annähernd so viel, dass es dieses Gestöhne bei Alltagsverrichtungen rechtfertigen würde. Sie ist eher zierlich. Vielleicht sind ja mangelnde Muskeln das Problem. Oder die antizipative Anstrengung bei der sportlichen Tätigkeit. Ich weiß nicht, wie es sich dann beim tatsächlichen Training mit dem Stöhnen verhält und möchte es einerseits auch gar nicht so genau wissen (es ist beim Umziehen schon lästig genug. Andererseits bin ich natürlich furchbar neugierig und kann es kaum erwarten, sie einmal zu einem anderen Zeitpunkt zu erwischen.
Huh. 2008.
Nichts mehr zu sagen gegen Jahresende.