Heute war ein Tag ohne irgendwelche speziellen Vorkommnisse. Ein paar Lacher, ein paar Aufreger, einpaar mal den Kopf auf die Tischplatte schlagen, ein paar random acts of kindness.
Mittags war ich mit Fragmente Essen, eigentlich wollten wir ins Steakhouse, doch dann dachten wir über einen kürzeren Weg nach, das ging von mir aus, ich trug nämlich Chucks und hatte schon seit morgens um 8 Uhr nasse Füße. Allzu schlimm fand ich das nicht, hatte die Situation sehenden Auges in Kauf genommen, war allerdings nicht so richtig spazierfreudig. Außerdem hatte ich gar keinen Hunger, allenfalls auf eine süße Kleinigkeit, dafür sind Steakhäuser nicht unbedingt bekannt. Wir gingen in ein kurdisch-türkisches Lokal, dort aß ich Müsli und war sehr zufrieden.
Bei Feierabend fuhr keine S-Bahn, auf verschlungenen Wegen mit diversen Umstiegen gelangte ich trotzdem ungefähr zur selben Zeit nach Hause wie sonst. Dabei fragte ich mich, wie ich solche Situationen früher, als es noch keine Handys gab, gelöst habe und erinnerte mich, dass ich eigentlich das gesamte Düsseldorfer Straßenbahn- und Busnetz auswendig konnte und es gleichzeitig so gut wie nie geschah, dass eine Bahn einfach nicht kam bzw. wenn, dann mal eine, aber nicht für die nächste Dreiviertelstunde alles.
So war ich abends pünktlich zum Event mit Frau Herzbruch – ich bin sonst meistens zu spät, das liegt daran, dass wir es von 21 Uhr vorverlegt haben, ich aber selten vor 21 Uhr irgendwo sitze. Das ist bekannt und von Frau Herzbruch in Kauf genommen, es ist ihr offenbar lieber, mich um 20 Uhr + 10 Minuten Verspätung und leicht derangiert zu treffen also um 21 Uhr superpünktlich und top in Form. Kann man auch mal drüber nachdenken.
Nun ist unser Event beendet, ich sitze aber nicht im Sessel, da sitzt der Kater und ist so niedlich, dass ich es nicht übers Herz bringe, ihm den Platz streitig zu machen.
Die tägliche Contentvorschlagliste wurde aufgefüllt. Heute steht da: „Sie sagen, Sie seien keine entspannte Person. Was macht sie angespannt?“
Mich macht nichts speziell angespannt. Ich bin so gut wie nie gestresst und nicht häufig nervös. Mir liegt nur Egalness nicht, ich brauche, um mich wohl zu fühlen, einen Reiz, Reibung, vermutlich in etwas stärkerem Maße als andere und ich neige deshalb dazu, das herbeizuführen. Es kann sein, dass das häufig etwas intensiv wirkt und für andere anstrengend ist. Es ist eine Disposition, vermutlich. Auf Kommando- bzw. eher per Entschluss – kann ich mich auch komplett entspannen, so ziemlich von jetzt auf gleich, innerlich wie äußerlich. Das mache ich zum Beispiel wenn ich einschlafen möchte. Oder wenn jemand zu mir sagt „jetzt entspann dich mal!“, aus Spaß. Das geht durchaus, nur das dazwischen, das „Normalmaß“ liegt mir nicht so.
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