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    Donnerstag, 8. Februar 2024
    8. Februar 2024

    Vorübergehend kehrt etwas Ruhe ein. Erkannbar daran, dass sich die kleinen Aufgaben auf meinem (nicht existenten) Aufgabemzettelchen ansammeln und dafür die großen Punkte peu à peu verschwinden. Momentan ist nur noch einer da. Mir ist, wie gesagt, sehr bewusst, dass das vorübergehend ist, das nächste sehr große Projekt steht schon in zwei Monaten an, wird etwa ein Jahr dauern und sehr invasiv in den Alltag eingreifen. Da ich keine Sorge habe, dass mir dauerhaft langweilig wird, kann ich die Zeit bis dahin genießen.

    Der Schwerpunkt meines Tages heute lag darin mich zu wundern, wie schwer es manchen Menschen fällt, in Ruhe über Dinge zu reden, die nicht gut gelaufen sind. Und sie letztendlich dazu zu bringen, das doch zu tun. Also nicht zu schimpfen, zu beschuldigen, abzustreiten, zu verzweifeln sondern einfach mal zu gucken: wieso war das so ruckelig, was ist da passiert, wo hätten wir eingreifen können, warum haben wir das nicht gemacht, können wir irgendwas tun, dass das besser wird. Gerade wenn alle Beteiligten nette Menschen sind, die ihre Sache gut machen wollen, handelt es sich oft um Missverständnisse, Fehlannahmen oder Zusammenhänge/Zwänge, die mit der eigentlichen Sache nichts zu tun haben, aber auf sie einwirken. Ich finde das spannend. Es lief im Mittel mittel, also an einer Stelle eigentlich ganz gut, an der anderen verblüffend schlecht. Warum habe ich nicht verstanden, es war eine Mischung aus „es ist halt so“ (was stimmt, das weiß ich, deshalb möchte ich es mir ja angucken und Wegen finden, es zu verbessern) und „lieber keine Unruhe stiften“ (was ich generell anders sehe, ich mag Unruhe ja). Da muss ich noch weiter dran basteln, aber der erste Aufschlag ist gemacht, das war mein Ziel für diese Woche und es ist erreicht, ich bin zufrieden.

    Abends war ich mit AllOtherBirds zum Karaoke verabredet. Ich tappte in die übliche Falle: ich dachte, Karaoke sei um 19 Uhr, wollte also um 18;30 Uhr losgehen. Um 18:25 klingelte mein Wecker, ich schaute auf den Kalender und da stand „Karaoke 19:15 Uhr“. Boah, noch so viel Zeit, da kann ich ja noch schnell was erledigen! Ich erledigte schnell etwas, dann stand wer in der Tür, dann klingelte das Telefon, dann wollte ich mir noch die Lippen nachziehen, dann war die Brille dreckig, nunja, ich eilte wie eine Aficionada der olympischen Diziplin „Gehen“ davon und kam um exakt 19:15 Uhr vor der Karaoke-Bar wieder zum stehen. Sofort wurde ich namentlich begrüßt, sofort war alles gut. Das Licht in der Karaokebar ist übrigens so ähnlich wie bei Mr. Wash. Vielleicht fühle ich mich deshalb an beiden Orten so wohl.

    Frage in der täglichen Contentvorschlagliste heute: „Was genau machen Sie eigentlich beruflich?“

    Das kann ich leider hier nicht aufschreiben. Gehen Sie mit mir zum Karaoke (oder zu Mr. Wash), dann erzähle ich es gern. Kaffee oder Kaltgetränk geht natürlich auch.

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    7. Februar 2024

    Heute war ein Tag ohne irgendwelche speziellen Vorkommnisse. Ein paar Lacher, ein paar Aufreger, einpaar mal den Kopf auf die Tischplatte schlagen, ein paar random acts of kindness.

    Mittags war ich mit Fragmente Essen, eigentlich wollten wir ins Steakhouse, doch dann dachten wir über einen kürzeren Weg nach, das ging von mir aus, ich trug nämlich Chucks und hatte schon seit morgens um 8 Uhr nasse Füße. Allzu schlimm fand ich das nicht, hatte die Situation sehenden Auges in Kauf genommen, war allerdings nicht so richtig spazierfreudig. Außerdem hatte ich gar keinen Hunger, allenfalls auf eine süße Kleinigkeit, dafür sind Steakhäuser nicht unbedingt bekannt. Wir gingen in ein kurdisch-türkisches Lokal, dort aß ich Müsli und war sehr zufrieden.

    Bei Feierabend fuhr keine S-Bahn, auf verschlungenen Wegen mit diversen Umstiegen gelangte ich trotzdem ungefähr zur selben Zeit nach Hause wie sonst. Dabei fragte ich mich, wie ich solche Situationen früher, als es noch keine Handys gab, gelöst habe und erinnerte mich, dass ich eigentlich das gesamte Düsseldorfer Straßenbahn- und Busnetz auswendig konnte und es gleichzeitig so gut wie nie geschah, dass eine Bahn einfach nicht kam bzw. wenn, dann mal eine, aber nicht für die nächste Dreiviertelstunde alles.

    So war ich abends pünktlich zum Event mit Frau Herzbruch – ich bin sonst meistens zu spät, das liegt daran, dass wir es von 21 Uhr vorverlegt haben, ich aber selten vor 21 Uhr irgendwo sitze. Das ist bekannt und von Frau Herzbruch in Kauf genommen, es ist ihr offenbar lieber, mich um 20 Uhr + 10 Minuten Verspätung und leicht derangiert zu treffen also um 21 Uhr superpünktlich und top in Form. Kann man auch mal drüber nachdenken.

    Nun ist unser Event beendet, ich sitze aber nicht im Sessel, da sitzt der Kater und ist so niedlich, dass ich es nicht übers Herz bringe, ihm den Platz streitig zu machen.

    Die tägliche Contentvorschlagliste wurde aufgefüllt. Heute steht da: „Sie sagen, Sie seien keine entspannte Person. Was macht sie angespannt?“

    Mich macht nichts speziell angespannt. Ich bin so gut wie nie gestresst und nicht häufig nervös. Mir liegt nur Egalness nicht, ich brauche, um mich wohl zu fühlen, einen Reiz, Reibung, vermutlich in etwas stärkerem Maße als andere und ich neige deshalb dazu, das herbeizuführen. Es kann sein, dass das häufig etwas intensiv wirkt und für andere anstrengend ist. Es ist eine Disposition, vermutlich. Auf Kommando- bzw. eher per Entschluss – kann ich mich auch komplett entspannen, so ziemlich von jetzt auf gleich, innerlich wie äußerlich. Das mache ich zum Beispiel wenn ich einschlafen möchte. Oder wenn jemand zu mir sagt „jetzt entspann dich mal!“, aus Spaß. Das geht durchaus, nur das dazwischen, das „Normalmaß“ liegt mir nicht so.

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