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    Samstag, 7. September 2019

    Gestern war ich früh im Bett. Also früh bedeutet vor 23 Uhr, dementsprechend konnte ich einigermaßen viel schlafen und hatte diverse bekloppte Träume, die ich aber alle schon wieder vergessen habe, sie lohnten nicht. Müde war ich morgens trotzdem, aber es ging noch.

    Auf dem Weg zur Arbeit hielt ich beim Bäcker an, was zu ganz unerwarteten Diskussionen führte. Auf einer Tafel war nämlich mit Kreide etwas angeschrieben und ich konnte nicht entziffern, ob die Rosenbrötchen oder die Rosinenbrötchen im Angebot sind. Hipsterkreidetafeln sind halt nicht für jeden was. Ich fragte nach, die Verkäufer verstand aber meine Frage nicht, was ich denn wolle, wollte sie wissen, ich wusste es aber ja noch nicht, weil es eben auch vom Angebot abhing, ich wollte eine informierte Entscheidung treffen. Wären die Rosenbrötchen im Angebot gewesen, hätte ich gern eins probiert und zusätzlich ein Rosinenbrötchen genommen. Wären aber die Rosinenbrötchen im Angebot, würde ich zwei von denen wollen. Die Verkäuferin konnte mir nicht folgen, ich verhaspelte mich beim Sprechen auch mehrfach, das passiert mir manchmal, wenn ich noch müde bin oder wenn ich längere Sprechpausen wie z.B. über Nacht gemacht habe. Dachte ich, bis ich das schrieb. Beim Schreiben fällt mir auf, das hat damit nichts zu tun. Ich habe das, bevor ich Migräne bekomme. Nach über 30 Jahren eine neue Migränerkenntnis, durch bloggen. Hurra?

    Also: manchmal habe ich Sprachstörungen, bevor ich Migräne bekomme, so also auch heute morgen beim Bäcker, ich wollte dann noch eine Witz machen mit "ich hatte noch keinen Kaffee", auch den verstand die Verkäuferin nicht und machte mir einen Mitnehmkaffee zurecht, mittlerweile war mir alles zu blöd geworden, ich bezahlte und ging - später ergab sich, dass ich nun ein Rosinenbrötchen, ein Streuselstückchen und eben den Kaffee gekauft hatte.

    Dann Büro. Im Büro tat ich ausnahmsweise mal etwas, das ich erzählen kann: ich ließ mir von jedem Stück Büromaterial etwas in einem Konferenzraum auslegen und entschied dann, was weiter gekauft wird und was man gar nicht braucht. Hintergrund ist, dass sich mit diesem Thema seit ca. 20 Jahren niemand befasst hat und zusätzlich die Personen, die sich damit hätten befassen sollen, nicht nur einfach alle weiter kauften sondern auch noch immer, wenn irgendwer kam und was wollte, auch das kauften und auch das dann in alle Ewigkeit immer wieder. Viele Produkte kommen auch aus den USA - weil das schon immer so war - als ob man in Deutschland nicht ausreichend Schreibmaterial für Büros hätte, alles völlig absurd. Wir haben irrinnige Kosten für Büromaterial, was auch daran liegt, dass jeder, der neu kommt, von allem, was es gibt, etwas haben will, und es gibt ja eben viel zu viel. Von jedem Textmarker in jeder Farbe einen, von jedem Whiteboardstift in jeder Farbe einen, auch wenn man gar kein Whiteboard hat, von jedem Edding in jeder Farbe einen, ich habe keine Ahnung, wozu man im Büro Eddings braucht, wir machen doch kein Graffiti. Und CD-Stifte braucht man überhaupt nicht mehr, weil wir gar keine CDs brennen. Und - ich schwindele jetzt nicht! - 31 Sorten verschiedener Briefumschläge, Bleistifte in 5 Härtegraden, als ob wir zeichnen würden! Drei Sorten Radiergummis, 8 Sorten Plastikhüllen. Milliarden unterschiedliche Post-its. Jetzt nicht mehr. Jetzt gibt es einen Standard-Warenkorb und die Aufgabe, den bei ein paar zusammenzustellen und den Gesamtpreis zu vergleichen und dann bei 2-3 ausgewählten nochmal nachzuverhandeln. Ich bin gespannt.

    Mittagspause eingerichtet, weil ein Kantinenessen (Mexiko-Bowl) so sehr empfohlen wurde, war auch wirklich lecker.

    Gegen 17 Uhr hatte sich eine beachtliche Migräne entwickelt, ich wollte eigentlich noch in paar Dinge fertigmachen, verirrte mich dabei aber im Büro (also: ich fand nicht mehr das Büro des Mitarbeiters, zu dem ich wollte) und es ist schon auch wichtig zu wissen, wann man aufgeben muss. Bestenfalls, so lang man noch den Weg nach Hause findet. Das war der Zeitpunkt. An den Heimweg erinnere ich mich nicht, zu Hause Medikamente und eine Stunde hinlegen, glaube ich, auch das etwas verschwommen, dann zum Chor. Nachdem Chor noch ein Gläschen Sekt und Plausch und das reicht mir jetzt auch an Tag, ich werde (wenn ich gleich nochmal Migränezeugs und was für den Magen nachgelegt habe) wunderbar schlafen.

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