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    Sonntag, 1. September 2019

    Der gestrige Tag endete erst weit nach Mitternacht, da war ich dann zu müde, um ihn aufzuschreiben.

    Er begann früh, die Kinder mussten zu einer Art Schulfest erscheinen, genau gesagt einer "Jazz-Matinée", die die Schule traditionell seit x Jahren Ende August/Anfang September ausrichtet. Das Fest findet draußen statt, es wird Jazz gespielt und Dinge verkauft (hauptsächlich Speisen glaube ich, die die Kinder selbst vorbereiten), der Erlös wird einem guten Zweck gespendet - an meiner schwammigen Ausdrucksweise können Sie schon ablesen, dass ich mich in den letzten 3 Jahren erfolgreich davor drücken konnte, hinzugehen. Ich finde Jazz ja abscheulich und draußen sein tagsüber möchte ich im Ende August/Anfang September eigentlich auch nicht. Dieses Jahr allerdings hatte ich den Vorsatz, gegen 15 Uhr mal schauen gehen, es sollte viele vegane Snacks geben, das fand ich interessant.

    Jedenfalls mussten die Kinder um 8 Uhr geweckt werden und als sie aus dem Haus waren, genoss ich erstmal das Alleinsein und die Ruhe, wurde darüber so entspannt, dass ich sofort wieder einschlief und erst nach dem Mittag wieder aufwachte - sehr kreislaufig mit Kopfschmerzen und Übelkeit wegen warm. Als ich mich gerade aufgerafft hatte, rief auch M schon an, um mir zu sagen, ich solle lieber zu Hause bleiben, es sei viel zu warm und sie käme jetzt auch, sonst würde sie nämlich umfallen.

    Die nächste Zeit verging dann damit, dem Kind durch Tipps zu helfen, herunterzukühlen (Dusche, Haare nass lassen, leichte Kleidung, nasses Handtuch über die Beine) und ihm salzige Speisen anzureichen, dasselbe Verfahren galt auch für mich. Und weil M versprochen hatte, abends auf der Geburtstagsfeier der Mutter einer Freundin zu kellnern, ließ ich mich erweichen und fuhr sie dort hin, damit sie nicht schon wieder auf dem Weg mit Bus und Bahn durch die Stadt komplett durchgehitzt wird. Das verband ich mit dem Wocheneinkauf.

    Nach insgesamt zwei Stunden in klimatisierter Umgebung (Auto und Supermarkt) hatte ich Energie für alles auf der ganzen Welt und tausend Pläne. Ich begann damit, Zucchini-Parmesan-Puffer zu machen (kann man sehr gut kalt essen, also ein idealer Vorratsbaustein), dazu Tzaziki (passt ja immer), wollte Zwetschendkuchen backen aber die Zwetschgen waren schlecht, wollte Zwetschgenknödel machen aber die Zwetschgen waren ja schlecht, räumte den Kühlschrank aus und machte aus den darin befindlichen Nudel- und Gemüseresten einen Nudelsalat, sortierte ein bisschen Papierkram, suchte passende Midi-Files für das Projekt "all in" beim Chor, suchte ein passendes neues Stück für die Gesangsstunde (noch keins gefunden, der Gesangslehrer wünscht was von Lana del Rey, jemand eine Idee?), tauschte Gardinenstangen und Haken aus, machte Wäsche, sortierte den Vorratsschrank, räumte Matratzen und Sofa vom Übernachtungsbesuch zurück, goss und schnitt die Blumen in der Wohnung (Balkon wegen Südseite nicht betretbar, aber auch dringende Pflege notwendig), kraulte die Katzen.

    Um 22:00 Uhr fragte Freundin C., ob ich noch Lust auf ein Getränk hätte, das passte mir gut und ich radelte los, wir saßen bis Mitternacht vor dem Lokal und danach noch bei C., um halb 3 oder so war ich wieder zu Hause, angenehm müde und mit viel Mühe konnte man einen abkühlenden Luftzug draußen wahrnehmen.

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