Heute morgen angesichts der Offerte "Täglich tückisches Frühstück" im Dönerladen in Gedankengänge verfallen. So ein Frühstück kann es ja tatsächlich in sich haben, und der Dönermann ist sowieso speziell. Ich denke ich sollte dort wenn überhaupt dann in wehrhafter Begleitung den Tag beginnen. Oder vielleicht die Lokalität drei Häuser weiter wählen, die "grosses Früchtstück" und "sehr grosses Früchtstück, mit drei Eis" anbietet. Drei Eis am Vormittag ist wahrhaft luxuriös. Dort würde ich, vielleicht, mit dem Kind einkehren.
Letztendlich war es aber der Zusatz "Spiegel oder gebratem", der mich dann (gedanklich) völlig umriss. Nicht nur, weil "Spiegel oder gebratem" beim Ei ja ein ähnlicher Unterschied ist wie "gerührt oder geschüttelt". Sondern auch, weil es mir die schöne -em Endung sehr antat, denn sie erinnerte mich an eine wunderschöne und mir leider unbekannte Sprache, die Sätze in der Art von eis espigal jelinek gebratem palanim jasgid nemsat enthalten würde. Fragen Sie mich nicht, was das heißen soll, aber ich könnte in dieser Sprache ganze Fernsehsendungen moderieren. Außer, dass ich natürlich nicht im Fernsehen auftreten möchte. Ich trete allenfalls in Linienbussen auf, dort aber in gänzlich anderem sprachlichen Ausdruck und mit wenig konkreter Zielgruppe, aus der sich auch noch niemand angesprochen fühlen möchte.
Eigentlich dachte ich aber gerade über etwas völlig anderes nach, als das Frühstück tückisch zuschlug. Darüber, dass es manchmal freundlicher ist, unfreundlich zu sein, auch wenn es einem selbst nicht schmecken will. Gerührtes Spiegelei gibt es halt nicht.
Ja, und das alles tatsächlich vor dem ersten Kaffee.