Heute bin ich wieder zum Menschen geworden. Es waren 24 Grad und Nieselregen, als ich aufwachte, über den Tag entwickelte sich das zu 17/18 Grad mit stärkerem Regen und Wind. Mit jedem Grad, das fiel, wurde ich einen Tick schneller und am Ende kam es mir so vor, als liefe ich im Zeitraffer durch die Wohnung.
Morgens war noch alles etwas verwirrend. Ich telefonierte – wie schon letztes Wochenende – mit einer erkrankten Mitarbeiterin und mailte danach kurz dem Chef, der daraufhin antwortete „Sind Sie gerade am Schreibtisch?“ Komische Frage. Wir haben nicht so ein Alltagsplaudereienverhältnis, bei dem sich der/die eine dafür interessiert, ob der/die andere gerade am Tisch sitzt oder im Sessel oder mit dem Handy im Bett liegt, möchten das, da spreche ich mit Sicherheit für beide Seiten, auch keinesfalls haben. Die Frage musste also etwas anderes bedeuten, ich hatte keine Ahnung was, daher schrieb ich zurück „warum fragen Sie?“. Sofort kam zurück „Ich musste meine Reise am Montag absagen“. Immer noch ein merkwürdiges Plaudereilevel, er sagt ständig reisen ab, plant um etc., ohne dass es daraus irgendein Gesprächsbedarf resultiert. Dann ging mir aber noch ein Licht auf: ich hatte mich am Freitag noch über die Hotelpreise am Montag echauffiert und da wäre ein no-show jetzt natürlich ärgerlich. Zusätzlich gab es natürlich einen Flug und diverse gebuchte Transfers, so dass ich knapp „ich lasse das alles stornieren“ schrieb und damit wohl richtig lag, denn es kam „DANKE“ zurück. Dann tat ich aber nur noch exakt eine Sache, nämlich an einem anderen Standort anrufen, wo sonntags gearbeitet wird hinterlegte dort, was alles zu stornieren sei und das wurde dann halt gemacht. Ich konnte die ganze Zeit über im Sessel sitzen bleiben.
Dann Frühstück, diesdas, und dann geschah ALLES, ich überzog die Betten frisch, ließ 5x die Waschmaschine laufen, machte mit meiner Schwester online ihre Steuererklärung, buchte drei Reisen, plante meine Geburtstagsfeier, verkabelte das Arbeits-/Gästezimmer neu, stellte vier große Kartons mit frisch aussortierten Dingen zum Verschenken vor die Wohnungstür, machte die Chorbuchhaltung, sprach Stimmbildungstermine ab, machte die private Ablage der letzten 1,5 Jahre einfach komplett, reparierte den Balkontisch, zog an diversen Stellen in der Wohnung Schrauben fest und richtete die Lattenroste in allen Betten, sortierte das Leergut durch und wischte oben auf den Küchenschränken, erstellte den Kochplan der nächsten Woche und kochte das heutige Abendessen. Das Bändchen überschlug sich vor Lob,spricht von knapp 15.000 Schritten, die ich zurückgelegt habe, zwei Stunden niedriger Trainingsintensität, einem Puls, der im Schnitt 10 Punkte unter dem der letzten Woche liegt, 19 Stunden, in denen ich pro Stunde mindestens 20 Schritte zurückgelegt habe (was jetzt nicht sooo sehr für den Nachtschlaf spricht) und das alles, ohne die Wohnung zu verlassen. Stresslevel 17. Wie gesagt, wieder ein Mensch.
In der täglichen Contentvorschlagliste wird gefragt: „Warum gibt es kein Archiv oder eine Suchfunktion in Ihrem Blog?“
Ich bin verwirrt. Bei mir ist in der Webversion rechts unten ein Archiv und darunter eine Suchmaske und in der mobilen Version beides unten am Seitenende. Oder sind sie noch auf der alten Plattform, blogger.de, unterwegs? Das ist nur noch ein Spiegel, kommen Sie rüber zu novemberregen.de, da haben Sie auch ein Archiv und eine Suchmaske. Wobei ich beides für sehr entbehrlich halte, wozu denn was suchen? Das ist ja ein Blog, kein Nachschlagewerk. Was heute hier steht, kann morgen schon anders sein, klammern Sie sich nicht zu sehr an die Dinge. Be water!
(Kommentieren)
Heute habe ich den Sommer verabschiedet. Ich bin zur Mittagszeit in der Sonne einkaufen gegangen und habe es nochmal so richtig schön gehasst, dann habe ich zu Hause – zur Sicherheit nochmal kurz den Wetterbericht geprüft und dann – die Verdunklung und Verrammelung der Fenster und Türen aufgehoben und Wärme reingelassen. Morgen hier 24 Grad und regnerisch, übermorgen 21 Grad, Mittwoch runter auf 14. Hehe. Alles wird gut!
Dann schlief ich hitzeerschöpft (von draußen, nicht von der Wohnung, die heizt so schnell nicht auf) im Sessel ein, wachte ein paar Mal auf aber konnte meinen Kreislauf nicht ausreichend aktivieren, um den Oberkörper aufrecht zu lagern und rutschte wieder in Schlaf, nach einigen Anläufen gelang es mir, mit dem Arm eine Wasserflasche zu angeln und ein bisschen über das Gesicht zu kippen, dann ging es. Meine Güte.
Dementsprechend fand sonst nichts statt, außer einer Verwertung von vier kleinen braunen Bananen in einem Curry mit Vollkornreis. Das war sehr lecker, das Gemüse noch etwas knusprig, ich habe das mit dem „mit Resthitze garen“ bzw. eben nicht bzw. einen guten Default für „sanftes Köcheln“ mit der Induktion noch nicht so ganz verinnerlicht. Vollkornreis dauert übrigens auch im Reiskocher unfassbar lang, ich war sehr froh, den nicht auf einer Herdplatte zu haben, ständig nachschauen zu müssen, wie weiter er denn wohl ist und dabei angedampft zu werden. Das Curry war sehr lecker. Sah genauso aus wie früher das „Vollwert-Stammgericht“ in der Mensa aber schmeckte deutlich feiner.
Dann Event mit Frau Herzbruch, wir lästerten über das gesamte Internet und wurden dann zu Snapchat-Freundinnen.
Frage in der täglichen Contentvorschlagliste: „Haben Sie die im November gekaufte Paillettenkleidungsstücke je getragen und wenn ja, zu welcher Gelegenheit/in welchem Umfeld?“ Der Link, der dazu angereicht wird, führt glaube ich zu einem anderen Post, habe ihn aber nur überflogen (war nicht ganz so interessant), evtl. steht doch was über Pailletten drin.
Ich erinnere mich aber noch. Ich habe eine schwarze Paillettenhose und einen Pullover mit Pailletten gekauft. Die Hose war leider vermutlich ein Fehlkauf. Ich wollte sie Silvester tragen, hatte dann aber Sorge, sie könnte durch irgendeinen Funkenflug in Flammen aufgehen (ist ja mit viel Plastik), außerdem eignet sie sich nicht zum vielen Sitzen, da die Pailletten sich dann, wenn die Beine sich berühren, ineinander verhaken, dasselbe beim Gehen. Es ist eine Stehhose. Und auch keine für warmes Wetter, weil sie ja mit Plastikzeugs ist. Es ist kompliziert. Vielleicht findet ich noch eine Gelegenheit.
Den Pullover habe ich ein paar Mal getragen, nun trage ich allerdings so gut wie nie Pullover, weil mir ja immer warm ist, also jedenfalls in Räumen, bei denen andere Leute über die Temperatur bestimmen. 23 Grad oder so. Da trage ich keinen Pullover, ächz. In der Kirche beim Singen hatte ich ihn ein paarmal an, Kirchen werden ja nicht so aufgeheizt. Irgendwo noch, habe aber vergessen wo. Wenn ich länger draußen bin im Winter, also z.B. auf dem Weihnachtsmarkt, trage ich Pullover aber dann mit Jacke drüber, da sind Pailletten dann also Quatsch. Wobei ich ihn dann vielleicht trotzdem tragen werde, es ist nämlich der einzige Pullover, den ich besitze. Die Frau, die zu einer winterlichen Wanderung durch Eis und Schnee unter dem Mantel einen Paillettenpulli trägt, bin dann also ich.
(Kommentieren)
Ich habe eine weitere Nutzungsmöglichkeit für das lobende Armbändchen gefunden, ich kann nämlich im Chor den Bleistift zwischen Armband und Arm stecken, das hält gut. Sonst hätte ich ihn immer gern hinter dem Ohr (eigentlich ja über dem Ohr, warum sagt man hinter dem Ohr?) gehabt, aber das hält nicht, daher hatte ich ihn immer in der hinteren Hosentasche und das piekst dann manchmal. Jetzt bitte nicht irgendwas mit Notenständern klugscheißen. Ich fahren von immer mal woanders her zum Chor und ich habe keine Lust, schon ab morgens um 7 einen Notenständer mit mir herumzutransportieren, ich bin ja keine Autofahrerin. Natürlich könnte der Chor Notenständer für alle stellen, da ich ja die Buchhaltung mache würde ich sogar sagen: ja, finanziell ist das drin. Vielleicht hat man aber auch andere Pläne mit den Mitteln.
Der Arbeitstag heute war entspannt, wir hatten einige lustige Ereignisse in meinem neuen Bereich. So erfuhr ich, dass man sich generell gegenseitig keinen Kaffee mitbringt, wenn man selbst einen holen geht. Denn dann könnten Erwartungen entstehen. Weil mir also heute niemand Kaffee mitbrachte sondern ich ihn selbst holen ging, fiel mir auf, dass der Bereich komplett andere Milch hat als der Rest des Standortes, ich fragte erst sehr nebenher, wie das wohl kommt, als es dann aber geschäftiges Schweigen gab wurde ich neugierig und bat um Antwort nach der Mittagspause. Die kam dann nicht von selbst (die Antwort), ich musste tatsächlich nochmal nachfragen und dann war die Antwort „Der Karton wurde falsch geliefert, ist uns aber erst aufgefallen, als der Lieferant schon weg war. Wir dachten, wir brauchen die halt hier unten auf und verursachen daher kein Durcheinander in den anderen Stockwerken, schließlich haben wir ja einen allgemeinen Standard.“ Eine gute Antwort, wie ich finde, ich war zufrieden!
Am Nachmittag traf ich mich mit Fragmente, eigentlich auf Eis, ich hatte aber schon hervorragenden (und reichlichen) Kuchen bekommen und sah keine weitere Süßspeise meine Lippen passieren. Fragmente war dann mehr nach Gebäck, wir gingen in ein Café und ich saß direkt unter der Klimaanlage, das war wunderbar.
Die tägliche Contentvorschlagliste fragt heute: „Wie haben Sie Ihre drei Lesekreise gefunden, wie sind Sie dazu gekommen?“
Na. Im Internet natürlich. Wie denn sonst. Eine damalige Twitter-Bekanntschaft, Rebekka, fragte, wer zu sowas Lust hätte, ich hatte Lust, einige andere auch, so hatten wir das erste Lesedings. Irgendwann gab es im Kreis der Teilnehmerinnen Differenzen – habe vergessen, was für welche – so dass es ein Spin-Off gab. Da ich mit niemandem irgendwelche Issues hatte und mir der Zeitraum bis zum nächsten Buch sowieso immer zu lang war, blieb ich in beiden Teilen und habe so die doppelte Anzahl Bücher und weniger Leerlaufe. Auf den dritten Lesezirkel machte mich ebenfalls Rebekka aufmerksam, das war während Corona und ein Angebot des Literaturhauses Hannover, mit Moderatorin und Teilnahmegebühr. Da machte ich zwei oder drei Runden mit, dann wurde das Projekt eingestellt. Uns Teilnehmerinnen hatte es aber viel Spaß gemacht und wir wollten gerne weitermachen, die Moderatorin auch, daher organisierten wir uns privat, die Moderatorin ist nun eine der Teilnehmerinnen und wir moderieren reihum.
(Kommentieren)
Bah ist das abartig warm. Kenne wenig, das widerlicher ist.
Wie dem auch sei, WmdedgT, wie immer alles dazu bei Frau Brüllen.
Wachgeworden vor dem Wecker, das ist der neue Standard, ich schlafe derzeit nur noch 6 Stunden. Finde ich super. Ich habe sonst immer 9 bis 10 Stunden geschlafen und empfand das als ziemliche Zeitverschwendung.
In den 6 Stunden schlief ich gut. Objektiviert gut sogar. Ich habe nämlich jetzt auch so ein Bändchen um, neulich überlegte ich, ob ich mir nochmal so eins kaufe, im Wesentlichen wegen der Uhrfunktion und weil ich aber ja alle Uhren hässlich finde und daher eher kein Geld dafür ausgeben möchte, nur brauche ich im Moment häufiger mal die Uhrzeit und habe keine Lust, dann immer das Handy irgendwo rauszusuchen. Wie immer erzählte ich allen möglichen Leuten davon, angefangen mit CucinaCasalinga über sämtliche andere, denen ich begegnete, alle rieten mir davon ab, die Bändchen wären nur am Anfang toll und würden dann nerven und – dem konsequent folgend – zog eine Kollegin beim Kaffee ihr Bändchen vom Arm und sagte „hier, Dauerleihgabe, tob dich aus“. Das mache ich nun und finde es schon zu warm am Arm, dafür habe ich jetzt immer die Uhrzeit und ein Handy in der Hand ist auch warm, irgendwas ist immer. Ich habe jedenfalls letzte Nacht 77% besser geschlafen als der Rest der Bevölkerung. So sagt das Bändchen vollmundig. Mein Stresslevel hat sich seit Freitag nicht über 26 (von 100) bewegt, entweder ist diese Funktion des Bändchens defekt oder ich bin eine Schlaftablette. Dann zählt es noch die Stunden, in denen man einmal aufgestanden und mindestens 20 Schritte gegangen ist und lobt mich da immer ganz dolle, weil ich jeden Tag in 18 Stunden davon habe, ich halte das Lob für völlig absurd, denn ich könnte ja viel lieber mal ruhig irgendwo sitzen, immer diese übergriffigen Vorannahmen.
Nach dem Aufstehen das Übliche: Katzen versorgen, mit Tee in der Hand durch die Wohnung laufen und Pflanzen angucken, aus dem Fenster gucken, Klamotten angucken und auswählen, Dinge hin- und hertragen, schon lobt das Bändchen wieder. Gern hätte ich eine gelieferte Hose anprobiert, doch es ist zu warm. Mit dem Rad zur Bahn, mit der Bahn nach Frankfurt, zu Fuß von der Haltestelle zum Büro, meinen Platz im fremden Bereich zum zweiten Mal eingenommen, viel gelernt. Wie unterschiedlich Herangehensweise sein können, wie wenig selbstverständlich ist, wie viele Hemmnisse aus zu wenig Mut oder vielleicht eher einem Gefühl von Ohnmacht entstehen und mich wieder erinnert – ich wusste es schon aber hatte es nicht mehr ganz präsent – dass eine großkotzige Ordnung der Verhältnisse von oben herab gar nichts hilft, denn die Situation wird genau in dem Moment wieder kippen, in dem mein Auge nicht mehr auf dem Bereich ruht.
Mittags aßen wir zusammen Pizza, am Nachmittag kamen dann Neuigkeiten zu dem Projekt, wegen dem ich dort überhaupt bin und wir hatten damit gut zu tun. Als die anderen Feierabend hatten – das ist dort wegen der anderen Ausrichtung der Tätigkeit knapp 2 Stunden früher als mein üblicher Feierabend – machte ich noch ein bisschen meinen Krempel. Heimweg mit zunehmend schlechter Laune wegen Wetter, zu Hause hatte Herr N gekocht und ich lag eine halbe Stunde reglos im Sessel zum Abkühlen.
Dann wieder Katzenversorgung, Dinge verräumen, gemeinsam von M über den Tag gepostete Videos anschauen, Chordinge regeln. Eigentlich wäre Event mit Frau Herzbruch gewesen, ich hatte extra alkoholfreies Bier kaltgestellt, sie hat aber ja lieber Migräne, als sich mit mir zu treffen. Jetzt weiter im Sessel an Hitze leiden, nebenher durchs Internet scrollen, warten auf das Ende des Sommers.
Achso, und morgens war noch etwas besonders Schönes, das ich mir extra aufgeschrieben habe, um es zu teilen: beim Duschen fiel mir die Seife, die mit einem Magnet an der Wand befestigt ist inklusive Magnet, runter und dann fiel auch das Magnetgegenstück runter und landete – klack – genau auf der Seife! Ja, natürlich auch vom Magnetismus angezogen aber egal, das Gegenstück hätte auch völlig woanders außerhalb des Feldes landen können. So war es aber nicht. Klack. So wunderbar. Daran werde ich heute beim Einschlafen denken!
Und gerade geschah in diesem Moment noch etwas Doofes, ich aß nämlich ein Wassereis, das man aus so einer Hülse hochdrückt, das Eis war fast leer, ich wollte den Rest hochdrücken inklusive der kühlen Flüssigkeit und weil sich durch die Hitze Kondenswasser gebildet hatte, rutschte ich ab und mir schwappte alles ins Gesicht und über das Shirt. Scheißwetter.
(Kommentieren)
Die tägliche Contentvorschlagliste fragt, worüber ich mich zuletzt gefreut habe.
So ganz kriege ich die zeitlichen Abläufe nie hin, ich berichte daher, worüber ich mich in der letzten Stunde gefreut habe:
Ich kam nach Hause und freute mich, dass beide Katzen mich im Flur begrüßten und dass die Wohnung ja von der Putzhilfe geputzt worden war, das hatte ich tagsüber ganz vergessen, dass das stattfindet, es war eine super Überraschung. Ich freute mich, dass ich gestern Spinat gekauft hatte und freute mich über den schnellen neuen Herd und die neuen Töpfe, dann freute ich mich, dass die Katzen sich kraulen ließen und dass im Kühlschrank noch eine halbe Honigmelone war, wobei das gar keine Honigmelone ist, ich nenne die nur immer alle so, weil ich aus meiner Kindheit nur "Wassermelone" und "Honigmelone" kenne, es ist eine Cantaloupe. Ich freute mich, dass die Feigen, die ich im Kühlschrank vergessen hatte, zwar verschrumpelt aber innen noch saftig waren und ich freute mich über die bunte Mischung aus Feigen, Melone und Nektarine in meiner Schale, über die ich mich auf freute, wir haben die Schalen nämlich in dunkelblau und in Porridge-Farbe, ich esse sehr viel lieber aus Porridge-Farbe doch nicht immer ist eine Schale in dieser Farbe sauber, heute war das der Fall. Ich freute mich über das helle Licht im Schlafzimmer und darüber, dass in der Tüte mit den veganen Katjes-Dingsdas noch zwei Stück drin waren und darüber, dass mir die Zahnbürste nicht aus dem Schrank entgegen fiel, obwohl ich sie da morgens einfach reingequetscht hatte (wegen der Putzhilfe) und noch dachte "ich muss mir das merken, damit sie mir abends nicht entgegen fällt" - ich hatte natürlich tagsüber alles vergessen und dennoch ist sie mir nicht entgegen gefallen, das war toll. Dann freute ich mich noch, dass der Laptop-Akku, der nicht mehr der jüngste ist, noch aufgeladen war und ich das Gerät einfach aufklappen und nutzen konnte, statt nochmal aufzustehen und das Stromkabel zu suchen, dann stand ich aber doch nochmal auf, weil ich Durst hatte, und freute mich, dass aus dem Wasserhahn richtig schön kühles Wasser kam.
So, das war es glaube ich.
Nicht, dass Sie denken, ich hätte mich die letzte Stunde nur gefreut, es passt schon noch etwas mehr Emotion in 60 Minuten. Es hat mich unfassbar gestört, dass die Nachbarin, als ich das Fahrrad im Hof parkte, sagte - in meinen Ohren belehrend-gönnerhaft sagte - sie habe das Hoftor für mich zugemacht. Ich hatte das Hoftor nämlich gar nicht aufgestellt, ich fahre ja Rad und nicht Auto, mit dem Rad kann man durch die Tür, die dann halt von allein zugeht, nur Leute mit Auto müssen sich mit Toren befassen. Das Tor war schon offen, als ich kam also was geht es mich an, sie hat das für Person KeineAhnung zugemacht aber ganz sicher nicht für mich. Das hätte ich alles gern gesagt, doch der Mann der Nachbarin ist gerade im Krankenhaus und sie hat Sorgen, vermutlich hat sie noch nicht einmal belehrend-gönnerhaft gesprochen sondern eine Gesprächseröffnung gesucht. Ich bin der Ansicht, dass man häufig einfach die eigenen Befindlichkeiten mal schlucken muss, also sagte ich "Danke, gibt es denn was neues, wie geht es Euch beiden?" und stand noch 5 Minuen im Hof in der Sonne und ja, ich habe es gehasst, also nicht das Gespräch aber das In-der-Sonne-stehen und das Runterschlucken. Dann war ich zu Hause war genervt, dass in der Küche ein paar Haferflocken auf dem frisch gewischten Boden lagen, die sind Herrn N wohl runtergefallen und er hat sie nicht weggemacht und ich war genervt, dass die Putzhilfe zum zweiten Mal den Übertopf, den ich für die Pflanze im Treppenhaus verwenden will, vom Küchentisch auf den Balkon getragen hat und habe mich geärgert, dass ich den Topf nicht in der letzten Woche vom Küchentisch ins Treppenhaus transferiert habe und dass er schon so lange da herumsteht. Habe ihn jetzt aber auch stehen lassen, weil es mich enorm nervt, dass es so heiß ist, 25 Grad in der Wohnung und 27 im Dunklen draußen, was soll der scheiß. Dann habe ich mich noch geärgert, dass ein halber Teelöffel Spinat auf die Herdplatte getropft ist, denn ich habe immer das Ziel, makellos zu kochen, also keinerlei Peripherie zu beschmutzen oder sie sofort wieder zu reinigen, der Spinat fiel aber im allerletzten Moment, als ich gerade essen wollte und ich hatte dann keine Lust, den Teller nochmal wegzustellen und zu wischen, also ist der Dreck jetzt immer noch da und das ärgert mich. Und dann war es noch eklig, dass ich eine Feigenhälfte gebissen habe und sie war zwar saftig, aber auch bewohnt, das war doof, doch dann habe ich mich gefreut, dass es die erste Feigenhälfte (von 8) war, denn so konnte ich alles nochmal kontrollieren und die befallene Feige entsorgen, ich habe mich gefreut, dass die anderen 6 Hälften makellos sind dass ich also nicht mit einem schlechten Erlebnis da raus gehe sondern jetzt noch mit Genuss Feigen essen kann. Wobei mir immer noch zu warm ist, das ist richtig scheiße.
(Kommentieren)
Ich hatte folgendes bereits am Freitag geäußert: „Aussicht auf die nächste Woche: beide Chefassistentinnen weiter krank, Buchhaltung und lokale IT komplett abwesend, meine Rückendeckung beim Gebäudemanagement im Urlaub, dazu Temperaturen über 30 Grad. Lasst mich einfach zurück.“ Der Tag war dann noch chaotischer und voller als antizipiert und es war förmliche Kleidung erforderlich. Ich fuhr deshalb mit dem Auto klimatisiert ins klimatisierte Büro und ebenso am Abend zurück, ja, ich sehe, was Leute daran finden, wenn ich selbst nicht Autofahren so abgrundtief grauenhaft fände. Ich müsste einen Fahrer oder eine Fahrerin haben, dann ginge es. Habe mich nicht entsprechend positioniert, schade.
Es war noch knapp hell, als ich nach Hause kam und so nutzte ich sofort meine Chance und wechselte an 3 Kronleuchtern die Leuchtmittel aus. Auf LED. Ja, ich weiß, nicht wirklich vor oder auch nur mit der Welle, ich sage mal so: bei 3,60 m Deckenhöhe wechselt man Leuchtmittel nicht leichtfertig. Ich hatte immer darauf gewartet, dass die Glühbirnen kaputt gehen, im Altbau gehen Glühbirnen eigentlich andauernd kaputt aber ich hatte wohl bei meinem allerletzten Glühbirneneinkauf Qualität gekauft (oder die haben nochmal alles gegeben), jedenfalls ist hier ungefähr seit der Pandemie keine Glühbirne mehr kaputt gegangen. Allerdings: Glühbirnen machen Wärme, das goutiere ich nicht, derzeit schon gar nicht, also kletterte ich heute in drei Räumen auf die Leiter. Das Ergebnis macht mich froh. Ich trage ja jetzt seit einigen Jahren schon Gleitsichtbrille und dennoch habe ich es an manchen Stellen gerne etwas heller, das ist jetzt der Fall UND es wird nicht warm dabei UND morgen kommt die Putzhilfe, das ist besonders gut für die Stellen, an denen es jetzt etwas heller ist. 13.000 Stunden soll so eine LED-Lampe angeblich halten, wenn ich mal davon ausgehe, dass die bei mir maximal 4 Stunden am Tag eingeschaltet ist, wären das knapp 9 Jahre und da ich einen no-name Anbieter gewählt habe gehe ich davon aus, den gibt es vermutlich schon nach der Hälfte dieser Zeit nicht mehr, denn wenn die Lebensdauer des Leuchtmittels so lang ist, erledigt sich das Geschäftsfeld ja von ganz allein, denke ich, also kann man gut so eine absurde Zahl wie 13.000 Stunden behaupten und wenn das Leucht mittel nach 10.000 Stunden schlapp macht, ist das Unternehmen längst insolvent und gibt es niemanden mehr, den man zur Rechenschaft ziehen kann. Ob die das mit Kurven und Schnittpunkten so ausgerechnet haben?
Frage in der täglichen Contentvorschlagliste heute: „Was ist die Herausforderung?“
Jeden Tag eine andere, würde ich sagen, wie oft haben Sie sich denn schon angesichts einer neuen Herausforderung statt derer die Sorgen vom Vortag zurückgewünscht? Stand heute würde ich sagen, die Herausforderung ist, die 30% AfD-Wähler und -Wählerinnen in Sachsen und Thüringen von dem Wert einer demokratischen, offenen und vielfältigen Gesellschaft zu überzeugen. Das ist bisher ja offensichtlich nicht so gut gelungen. Wie das geht weiß ich natürlich nicht, sonst wäre es keine Herausforderung. Ich selbst behelfe mir seit längerem und bis mir etwas Besseres einfällt damit, mehr über das Gelingen zu sprechen und über das, das Mut macht als mich in Klagen zu ergehen. Sollen Sie zu denjenigen gehören, die jetzt über Auswandern phantasieren, möchte ich kurz erwähnen, dass das auch nicht gerade für demokratisches Engagement spricht. Und dann fällt mir wieder ein, dass es auch eine Herausforderung ist, also für mich, großzügig zu sein gegenüber denen, die prinzipiell in dieselbe Richtung streben wie ich und nur in der Ausgestaltung anders unterwegs sind. Wirklich auch nicht einfach bei noch immer 25 Grad um 22:25 Uhr.
(Kommentare)
Erwartungsmanagement: Ein- oder Auslassungen zu den Wahlergebnissen finden Sie hier nicht, preaching to the converted ist immer ein bisschen fad.
Ich hatte heute ein schönes Erlebnis, passend zum Datum sah und roch ich nämlich den Herbst, als so den jahreszeitlichen, nicht irgendeinen im übertragenen Sinne. Ich war zu Papa N. auf der Autobahn unterwegs und die Bäume waren nicht mehr alle grün, dann beim Aussteigen roch ich kurz das zerfallende Laub. Die herbsttypische minimale Schärfe in der Luft ist noch nicht da, ich erwarte sie in den nächsten zwei Wochen.
Auto fuhr ich, weil ich erst nach 7 Uhr morgens losfahren wollte und gleichzeitig vor 19 Uhr abends zurück sein wollte. Um das abzubilden und noch einen Besuch dazwischen einzufügen, der sich irgendwie lohnt, ist die Bahn zu unzuverlässig, ich musste also Autofahren. Immerhin gab es daran auch etwas Gutes: ich habe den Astronauten-Podcast endlich zu Ende gehört! Werde nicht mehr zum Einschlafen immer zur Stelle 6 h 53 Minuten zurückscrollen müssen und kann vielleicht endlich mal wieder von etwas Anderem träumen als von der Raumfahrt, das wäre schön.
Was ich auch bemerkte, weil ich ja um 7 losfahren wollte: morgens um 6 ist es jetzt schon wieder so dunkel, dass ich auf dem Weg ins Bad über schwarze Katzen stolpere, denn die schwarzen Katzen sind jetzt schon älter und hüpfen nicht mehr behende rechtzeitig aus dem Weg. Ich habe nun Bewegungmelder (mit USB aufladbar) bestellt, die ich auf dem Weg ins Bad anbringen werde, sonst verletzt sich da diesen Winter noch irgendwer, Mensch oder Tier oder beide. Mal sehen, wann die ankommen. Das Päckchen mit der PowerBank, das Frau Herzbruch mir am 16.8. geschickt hatte, damit es zu Ms Abflug am 21.8. rechtzeitig da ist, kam übrigens gestern. Verstehe ich nicht. Ich verstehe auch nicht, warum die Briefpost ab nächsten Jahr länger dauern soll als bisher. Es gibt ja immer weniger Briefpost und ausgetragen wird sie nun per Elektrofahrrad, man sollte meinen, es würde eigentlich schneller gehen als bisher. Dann andererseits ist die Änderung der Zustelldauer vielleicht auch eine Reaktion auf den veränderten Bedarf, eilige Dinge werden ja vermutlich sowieso nur noch selten per Brief verschickt, also warum die Eile. Geht dann vermutlich mit einem Abbau von Stellen einher. Weiß nicht, warum das Thema mich beschäftigt, vielleicht, weil ich heute einen Brief im Briefkasten fand. War aber sowieso eine Spendenbitte, ich würde mir wirklich SEHR wünschen, dass Organisationen, denen ich Geld spende, nicht Teile davon für Briefe an mich heraushauen. Ich möchte keine Briefe von denen.
Frage in der unverbindlichen Contentvorschlagliste heute: „Warum sind Sie so absurd bibelfest? (Da Sie bei Gelegenheit von „Abendmahl“ sprechen, sind Sie vermutlich evangelisch aufgewachsen und die Protestanten scheinen ja von Haus aus eher bibelfest zu sein als die Katholiken, deshalb vielleicht nicht ganz so erstaunlich)“.
Ich bin so absurd bibelfest, weil ich meine Magisterarbeit über „Bezeichnungen für ‚Schwert‘ im Altenglischen“ geschrieben habe. Es sind ja eine recht endliche Menge an altenglischen Texten aus dem Zeitraum vor 1066 erhalten, so um die 400 Manuskripte, darunter natürlich auch Beowulf, aber im wesentlichen juristische Texte, Chroniken und natürlich Bibelübersetzungen (sowie christliche Lyrik und Prosa), denn früher konnten ja nicht alle Lesen und Schreiben und Schreibmaterial war ein Luxusgut, wo fand man das also: genau, in den Kirchen. Wenn zu untersuchender Textkorpus so verhältnismäßig klein ist, muss man den natürlich komplett durchgehen, ich habe also die Bibelübersetzungen (das ist natürlich nicht jedes Mal die ganze Bibel sondern Fragmente – die Psalmen in mehreren Versionen, das Pentateuch, zwei Versionen von Genesis, Exodus, das Buch Daniel und so weiter) gelesen und die Stellen, in denen Waffen oder Kämpfe vorkommen – und das sind sehr viele! – mehrfach gelesen und analysiert. Da bleibt natürlich einiges hängen.
Aufgewachsen bin ich katholisch, aber eher zufällig, meine Eltern sind nicht religiös. Ich war auf einer katholischen Grundschule, weil das die nächstgelegene Grundschule war, bin dementsprechend auch zur Erstkommunion gegangen, das war da so vorgesehen und habe auch noch die Firmung mitgemacht, habe daran allerdings keine Erinnerung. Gläubig war ich nie, Kirchgängern war ich nie, habe auch nie eine Anbindung an die Kirche in Form von Jugendgruppen oder Freundschaften gehabt. Ich fand längere Zeit, dass die Kirche ja auf viele karitative Aufgaben wahrnimmt und ich deshalb da Mitglied bleiben kann, im Zuge der Diskussion um die Missbrauchsfälle, die Stellung der Frau und so weiter und so weiter fand ich dann aber 2010 oder 2011, dass ich keinesfalls irgendwelche Päpste und den Unfug, den sie verbreiten, weiter mitfinanzieren möchte und bin deshalb ausgetreten.
Dass ich mit der Terminologie der evangelischen Kirche besser vertraut bin liegt vermutlich daran, dass ich mit dem Chor (der übrigens kein Kirchenchor ist) häufiger in Gottesdiensten singe und ich höre dann immer interessiert mit, gerade, weil die Kirche, in der wir singen, zwei sehr progressive Pfarrerinnen hat. Ein Eintritt in diesen Zweig kommt für mich aber nicht in Frage, da ich ja, wie gesagt, gar nicht gläubig bin.
(Kommentieren)
Ich bräuchte ein neues Wochenende und zwar eins, das bei höchstens 23 Grad stattfindet. Die Nacht war schon mäßig wegen zu warm und der Kater hatte Durchfall und ich muss endlich aufhören, diesen Astronauten-Podcast beim Einschlafen zu hören, es bringt sowieso nichts, ich bin noch nicht eine Minute weitergekommen aber jede Nacht träume ich von der Raumfahrt, das ist sehr lästig. Ich habe den Podcast jetzt bestimmt schon 20 Mal durchgehört, allerdings immer im Schlaf, sicher ist er irgendwo in meinem Gehirn und manifestiert sich langsam zu einer angenommenen neuen Realität in meinem Kopf und unter Folter könnte ich die ganzen 9 Stunden bestimmt schon wortwörtlich aufsagen. Nur foltert mich niemand und daher weiß ich weiterhin nicht, was der Inhalt des Gesprächs ist. Tja.
Als ich wach war, schrieb ich per SMS einer Mitarbeiterin, dass ich wach bin. Sie war gestern nicht im Büro und hatte gegen 16 Uhr per SMS um ein Gespräch gebeten, das hatte ich wiederum nicht gesehen, ich schaue halt während der Arbeit nicht aufs Handy, sah die Nachricht also erst um 18:30 in der Bahn und konnte ihr da nur noch eine Lücke zwischen zu Hause Katzen versorgen, Weg zum Chor und Start Chorprobe, nämlich zwischen 19:35 und 19:45 anbieten oder alternativ halt der Samstag. Sie entschied sich für den Samstag, wir machten ab, uns gegenseitig zu schreiben, wenn wir ausgeschlafen sind, das war dann der Fall und wir telefonierten sehr intensiv für 45 Minuten.
Dann buk ich im neuen Ofen meinen Standard-Käsekuchen um zu schauen, wie das Gerät sich beim Backen verhält: 200 Grad sind beim neuen Ofen heißer als beim alten und die Umluft macht trockener als beim alten, das Backergebnis ist sehr schön gleichmäßig. Weiß ich das also auch und kann mich entsprechend einrichten.
Danach begann ich mit der Aufgabe, mit der ich offenbar unbewusst beschlossen hatte, den halben Tag zu verbringen, nämlich: mich um den Kater zu sorgen. Mit dem einen Teil des Gehirns sorgte ich mich also höchst beflissen, der Kater ist ja auch relativ frisch diagnostizierter Diabetiker und bekommt Insulin, so konnte ich mich hervorragend sorgen, ob durch den Durchfall der Blutzucker zu schnell sinkt oder ob, weil das störrische Tier sein (magenschonendes) Fleisch nicht fressen wollte und nur Trockenfutter, der Blutzucker andererseits vielleicht zu sehr steigt, ob er – er ist noch recht schlapp – es rechtzeitig zum Klo schafft, wenn er doch vorher aufs Sofa gekrabbelt ist und da jetzt schläft, ob er denn ausreichend trinkt und wie das alles ist, wenn ich morgen den ganzen Tag nicht da bin. Zeitgleich wusste der andere Teil meines Gehirns, dass es dem Kater gerade sehr gut geht, er gefressen und getrunken hat und der Blutzucker im Rahmen ist und gerade neben mir auf dem Sofa kuschelt und seit 8 Uhr morgens keinen Klogang mehr gemacht hatte. Beides lief absolut zeitgleich ab, resultierte darin, dass ich reglos im Sessel saß und immer erst die eine Variante dachte und dann die andere und dann die eine wieder und dann die andere, und so weiter, während mir die Verrücktheit dieser Vorgehensweise jederzeit komplett bewusst war. Immerhin konnte ich mir selbst mit Gelassenheit begegnen, offensichtlich hatte irgendwas in mir beschlossen, dass ich heute im Sessel sitze und vor mich hinstarre, es wird schon seinen Grund haben. Ist ja auch nicht so, dass ich bei 32 Grad Außentemperatur irgendwelche anderen Pläne hätte umsetzen können, selbst wenn ich welche gehabt hätte.
Am Mittag wurde mir das dann aber doch langweilig und ich setzte mich an den Schreibtisch, um die Steuererklärungen abzuschicken, dabei fiel mir dann das Elster-Passwort nicht mehr ein, of all things und ich fragte mich wirklich, warum ich das Zertifikat an allen möglichen Stellen gespeichert hatte aber das Passwort nirgendwo notiert? Es ging so weit, dass ich den alten, ausrangierten PC nochmal hochfuhr, in dem ist das Passwort nämlich gespeichert, in der halben Stunde, die das Gerät um Hochfahren brauchte, fiel mir aber auch ein, in meinem Passwortmanager zu schauen und dort war es, hurra, allerdings weiß ich jetzt auch, warum ich es nirgendwo aufgeschrieben habe: es ist völlig einleuchtend. Einige wichtige Passwörter haben bei mir eine Logik, das Elster-Passwort gehört dazu. Nur leider hatte ich das vergessen.
Als der alte PC endlich hochgefahren war habe ich ihn sofort komplett gelöscht. Also was heißt sofort. Ich habe es sofort dem System in Auftrag gegeben, wir sind jetzt, um 22:31 Uhr, bei 84 %.
Ich schaute Ms neue Snapchats, redete ein bisschen auf Cucinacasalinga ein und fasste den Beschluss, Herrn Habeck zu schreiben aber jetzt ist es mir dafür zu warm, das mache ich, ein andermal. Ich räumte statt dessen ein wenig herum und bereitet abends im Backofen Gemüse zu, auf dem Blech, dabei konnte ich die Einstellunge Ober-/Unterhitze kennenlernen und abschließend noch den Grill. Jetzt fühle ich mich gut über das neue Gerät informiert.
Zwischendrin immer wieder hitzebedingte Kreislaufbeschwerden, die ich mit kalten Arm- und Fußduschen, Wasser über den Kopf und Salzstangen bekämpfte. Aber hey, 31. August, damit ist der letzte Scheiß-Sommermonat jetzt rum, und good riddance!
Frage der täglichen Contentvorschlagliste heute: „Sind Sie inzwischen bei Mastodon „angekommen“? Was fehlt Ihnen von Twitter?“
Ja, ich denke schon, dass ich dort angekommen bin, gleichzeitig fehlt mir von Twitter alles. Ich finde Mastodon immer noch umständlich und teilweise wenig intuitiv, mir fehlt auch die Vernetzung mit Unternehmen und Institutionen. Stand jetzt würde ich – wenn es Twitter noch gäbe – beide Plattformen nutzen oder vielleicht auch nicht und wenn es nur eine wäre, wäre es dann Twitter.
Es ist aber ja müßig, darüber zu reflektieren, denn Twitter ist weg und ob ich dort – auch wenn es jetzt nicht X hieße und Elon Musk gehörte – noch die Leichtigkeit und den Spaß finden würde, der mir auf Mastodon fehlt, ist sowieso zweifelhaft. Ich umgebe mich ja im Wesentlichen mit denselben Leuten wie vorher, vielleicht ist denen Leichtigkeit und Spaß auch irgendwie abhanden gekommen in den letzten Jahren.
(Kommentieren)
Nachdem ich eine gute Woche Emotional Support Animal in eine Büroraum gespielt habe, zog ich heute weiter in einen anderen Raum für zwei Tage und ab nächsten Mittwoch werde ich in einem dritten Bereich sein, da aber weniger als Emotional Support sondern mehr als Gatekeeper. Die Situation mit der Baustelle (oder: den Baustellen) ist nämlich eskaliert und die Person, die für Eskalation zuständig ist, hat Urlaub. Die verbleibenden zwei sind nette Menschen, nett passt jetzt gerade aber nicht. Immer, wenn ich mich bei irgendwem mit in den Raum oder Bereich setze, gibt es erst einmal eine Vielzahl an technischen Dingen geradezurücken und danach eine kleinere Menge an Abläufen und dann gibt es viele Fragen und viele Antworten. Hinterher haben ich dann ein besseres Verständnis von der Arbeit im jeweiligen Bereich und der jeweilige Bereich hat ein besseres Verständnis von meiner Arbeit.
Also mache ich das jetzt noch bis Mitte September, dann beginnt auch schon die Budgetplanung für 2025, so geht das Jahr dahin. Das einzige derzeitige Problem an der Sache: es ist in all diesen Räumen zu warm. Bei mir im Büro ist es – aus völlig unerklärlichen Gründen – immer zwei oder drei Grad kälter als irgendwo sonst.
Morgens war Räumungsübung, die hatte ich aber geschwänzt. Ich war extra etwas später losgegangen und als ich am Turm ankam, waren die Aufzüge gerade gesperrt worden, so dass ich guten Gewissens mit einer Mitarbeiterin, die in der selben S-Bahn war wie ich, zu einem Kaffeeladen weitergehen konnte. Die Räumung ging schnell, innerhalb von einer halben Stunde war alles erledigt und das Gebäude konnte wieder betreten werden.
Ansonsten nichts. Wie üblich bei so grauenhaftem Wetter. Denke nicht, dass ich morgen zum Chor gehen und zwei Stunden mit 50 anderen warmen Körpern in einem Raum verbringen möchte. Und morgen muss ich irgendwann Zucker kaufen, es gibt keinen mehr in diesem Haushalt, ich wollte aber für das bevorstehende weitere an die Hitze verlorene Wochenende einen Kuchen backen.
Frage in der unverbindlichen Contentvorschlagliste heute: „Haben Sie, als sehr humorbegabter Mensch, sowas wie einen Lieblingswitz?“
Nee, ich finde Witze selten so richtig lustig und mir fällt jetzt gerade überhaupt keiner ein.
(Kommentieren)
Ich lüge nicht: ich stand heute in der Bahn, bei ca. 34 Grad draußen und drinnen in der Bahn einer versagenden Klimatisierung, und neben mir stand eine Frau in Jeans, Stiefeletten, Wollmantel und Schal. Ich gehe sehr davon aus, die hat irgendwer dahin geschickt um mich zu dissen. Ich bin sehr unzufrieden. Unzufrieden bin ich auch, weil die für Samstag prognostizierte Tageshöchsttemperatur sich von 27 Grad auf 33 Grad erhöht hat. Ich kontrolliere das mehrmals täglich, in Erinnerung an den Sommer 2003, als ich das noch per Videotext tat und nach 6 Wochen Hitze in Folge morgens so spektakuläre Wutanfälle bekam, dass die Nachbarn an die Tür klopften und sich nach meinem Wohlergehen erkundigten. Alles am Sommer ist hassenswert. Sowieso bin ich auch der festen Überzeugung, dass den Leuten mit jedem steigenden Grad Temperatur auch ein bisschen Gehirn wegschmilzt, vermutlich unwiderbringlich. Anders kann ich mir meine Erlebnisse alle gar nicht erklären.
Was gut war: ich war lethargisch genug, 57 Minuten in der Warteschleife einer Versicherung zu verbringen und konnte so die Kfz-Versicherung so umstellen, dass sie deutlich billiger wird. Eine „Junge Fahrerin“ mit anmelden ist nämlich insgesamt ein teurer Spaß. Ich habe nun also diese Woche die Steuererklärung gemacht und Versicherungen umgestellt und mich letzte Woche mit der Beschaffung der neuen Backofen-Herd-Kombi befasst, ich denke, nächste Woche wage ich einen neuen Vorstoß beim Installateur und in der Woche drauf rufe ich Matteo dann nochmal an, ich hatte ihn nämlich gefragt, ob er als separaten Auftrag auch Dinge mit Lampen tun würde und er hat mir seine Handynummer aufgeschrieben.
M beklagt in Japan derweil, dass die koffeinhaltigen Getränke dort viel zu wenig Koffein enthalten. Ist das so oder ist das der Jetlag? Heute war sie tagsüber bei einer „Ninja Experience“, später auf einem Turm und abends beim Karaoke mit einer Tokyoterin, die meine Schwester – die ja in Schottland lebt – online kennengelernt hat und meine Schwester hat die beiden dann gestern vernetzt. Das finde ich toll, dass es diese Möglichkeit gibt über drei Länder hinweg und mit einer Altersspanne der Beteiligten von 19 bis 63 Jahren, und dass alle diese Möglichkeit nutzen. Es ist bestimmt spannend, in einer so fremden Kultur die Möglichkeit zu haben, auch Dinge mit einer Einheimischen zu erleben.
Von Frau Herzbruch habe ich gerade die Rechnung für den letzten Urlaub erhalten, passend dazu habe ich mir für den nächsten Urlaub von Violinista eine Hinfahrt erschlichen, indem ich sie für den Abend vor Abreise in ein Theater in Frankfurt eingeladen habe. Für die Rückfahrt muss ich mir noch etwas überlegen, Violinista selbst warf schon Karaoke in den Raum, das ganze ist aber erst im Oktober. Keinesfalls möchte ich 500 km selbst und allein Autofahren, ich würde eingehen vor Langeweile. Ich möchte lieber Beifahrerin sein, wenn die Fahrerin will, können wir ganz viel reden und wenn sie nicht reden will, kann ich Handyzeit machen.
Vorher muss ich aber die nächsten X Tage mit grotesken Temperaturen überstehen, ohne inhaftiert zu werden, wer weiß, ob das dann bis Oktober alles erledigt ist, die Mühlen der Justiz mahlen bekanntlich langsam.
Frage in der täglichen Contentvorschlagliste heute: „Wie bringt man Menschen dazu, ihre Bedürfnisse zu äußern (oder geht mit deren schlechter Laune um, wenn nicht geäußerte, aber existierende Bedürfnisse nicht befriedigt werden)?“
Was ist das denn für eine komische Frage? Erstens müssen Sie selbst, also die Person, die das gefragt hat, verstehen, dass Sie mit der schlechten Laune anderer ja gar nichts zu tun haben. Das ist deren Angelegenheit. Grenzen Sie sich davon immer und kompromisslos ab. Zusätzlich, wenn diese Person auch noch ihre schlechte Laune selbst verursacht, indem sie nicht durch Maßnahmen (wie geordnet zu kommunizieren, z.B. Bedürfnisse zu äußern), verlassen Sie die Person oder zumindest die Situation. Das ist doch eine Zumutung und wie um alles in der Welt kommen Sie darauf, dass SIE sich irgendwie darum kümmern sollten? Haben Sie ein Helfer(innen)syndrom? Sie treffen sich doch nicht mit Leuten, um von denen schlechte Laune angereicht zu bekommen. Treffen Sie sich mit wem anders oder lesen Sie ein gutes Buch.
(Kommentieren)
Ich muss neu kochen lernen, ich habe nämlich seit heute Nachmittag einen neuen Herd und zwar mit Induktion. Jetzt müssen wir alle aufpassen, dass hier niemand in der Familie einen Herzschrittmacher braucht. Zur Einweihung habe ich heute Pfannkuchen gemacht und gelernt, dass a) das Kochfeld ein bisschen anders positioniert ist als zuvor (es ist auch angedeutet, mein Körpergedächtnis hat aber zumindest bei diesem ersten Kochversuch meine optische Wahrnehmung gecancelt) und ich habe sonst immer quasi die Hälfte der Zeit mit Restwärme gekocht, was jetzt in diesem Umfang natürlich nicht mehr geht, weil nur der Topf Restwärme hat und nicht die Platte. Das muss ich mich umstellen.
Insgesamt ging alles außerordentlich reibungslos. Der alte Backofen hatte ein neues Geräusch gemacht, ein sehr hohes, röchelndes „iiiiiiiiiiiiiirhrhrhrhrhrhrhriiiii“, es klang wie ein Metalllüfter, der an einem Metallgehäuse schabt. Das Umlufträdchen drehte sich aber munter, so dass ich die Brötchen noch fertig buk, also damals, vor dem Urlaub, bevor es so heiß war. Dann durfte man den Backofen hier ja wegen Temperatur sowieso nicht mehr verwenden und dann war Urlaub und dann kam ich zurück und ging zum Elektriker meines Vertrauens, der aber wegen Personalmangel überhaupt nicht weiß, wann er wieder handlungsfähig ist und fragte, ob er mich zu einem Kollegen schicken dürfe, mit dem er sehr eng zusammenarbeitet. Natürlich gern. Ich fuhr mit dem Rad weiter zum Kollegen, wurde da sehr kompetent und individuell beraten, kaufte ein Gerät und auf „dann bringen wir das morgen, ok?“ sage ich „neinneinnein, ich hatte gerade Urlaub und muss morgen erstmal arbeiten, und übermorgen können Sie es auch nicht bringen, weil ich ja gar keine Töpfe für Induktion habe, Sie müssen jetzt warten, bis Amazon die liefert“. So vereinbarten wir einen Termin für heute, 16 Uhr. Um 16 Uhr kam Matteo mit seinem Vater, der Vater kam allerdings erst 20 Minuten nach Matteo die Treppe hoch, obwohl Matteo das Gerät getragen hatte, setzte sich an meinen Küchentisch, bekam von mir Wasser und ein Pflaster für einen aufgerissenen Finger und dann erklärte er Matteo detailreich und auf Italienisch, was er nun zu tun habe. Der Papa war ein Greis, Matteo war etwa in meinem Alter und wirkte durchaus kompetent in seinem Beruf, der Papa ließ es sich aber dennoch nicht nehmen, ihn genau an- und zurechtzuweisen. Den Zeitpunkt, zu offenbaren, dass ich jedes Wort verstehe, hatte ich schon versäumt, als der Papa zur Tür hineinkam und auf Italienisch über Matteos Mama schimpfte, die ihm keinen neuen Herd erlaubt, obwohl der alte keine 300 Grad kann für die Pizza, nicht wie dieser hier und so schön mit Induktion dass der Caffè morgens nur 90 Sekunden braucht, da hatte ich völlig perplex nichts gesagt und dann war es natürlich zu spät.
Perplex war ich, weil die beiden das Gerät die gesamte Zeit lobten. Das kenne ich von Handwerkspersonen nicht, normal kommen die zu mir und sagen, wie schlecht alles ist, der Altbau, die Leitungen, die Qualität von allem Möglichen, alles sehr schwierig, denke nicht, dass das klappt, mal sehen, ob man da überhaupt noch was machen kann oder das ganze Haus, evtl. alle Häuser in der Straße, abreißen muss. Bei Matteo und dem Papa war das anders, „alles ganz einfach, super, da haben wir es ja schon, tolles Gerät, den haben Sie gut ausgesucht, da werden Sie Freude dran haben, sieht gut aus! Und super, dass Sie sofort reagiert haben, der alte lief ja noch aber schauen Sie mal, hinten ist es etwas verschmort, das wäre nicht mehr lang gut gegangen, das haben Sie gut gemacht!“ Lernen Sie hier: wenn der Backofen iiiiiiiiiiiiiirhrhrhrhrhrhrhriiiii ruft, obwohl der im Gerät sichtbare Lüfter sich dreht, dann ist das vermutlich die Gehäusekühlung, die da gerade versagt, und wenn das Gehäuse nicht mehr gekühlt wird, wird es zu heiß, und so weiter.
Fast in Ohnmacht fiel ich, als Matteo sagte, der neue Backofen müsse jetzt bei 300 Grad eine Stunde „ausbrennen“. Bei einer Milliarde Grad draußen! Aber auch da hab ich was gelernt: ein Gerät heute ist besser gedämmt als vor 20 Jahren. Es war gar nicht schlimm. Wir können jetzt auch im Sommer backen!
In der täglichen Contentvorschlagliste heute: „Verdacht auf Legasthenie bei Kind 2. Klasse – möglichst schnell austesten oder abwarten? Wäre sehr dankbar für zusätzliche Gedanken dazu.“
Dazu kann ich nichts sagen, ich kenne mich mit Legasthenie nicht aus. Spricht denn irgendwas gegen das schnelle Austesten und dann – ggf. schnelle Unterstützen?
(Kommentieren)