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    Dienstag, 2. Januar 2024
    2. Januar 2024

    Mein Tag heute war sehr nichtssagend. Ich tat Zeug, das man halt zum Jahresanfang so tut: Dinge abschließen und Dinge neu anlegen, Personen über Resultate informieren, Zusammenfassungen machen, Personen über neue Vorgaben informieren.

    Zwischendrin überlegte ich hin und her, wie ich zwei Eingangsflächen gestalte, ich kam aber zu keinem Ergebnis. Die Vorschläge vom Innenarchitekten sind okay aber zünden nichts in mir. Ich hätte es gern anders, aber zu erklären, wie genau anders, fehlen mir die Worte. Vielleicht ist der Trick, dass ich mir noch genauer überlegen muss, was in den Flächen zukünftig stattfinden soll. CucinaCasalinga fragte mich danach und das Bild vor meinem inneren Auge war diffus. Ich muss weiter nachdenken.

    Richtig hell wurde es den Tag über nicht, obwohl ich morgens erst nach 8 Uhr das Haus verließ, war es noch dunkeldämmrig und ich kann mich an keinen Moment erinnern, zu dem ich irgendeine Art von Aussicht aus dem Turm gehabt hätte. Der Regen pladderte unablässig gegen die Scheiben, der Wind heulte, ich fühlte mich wie ein Tier in meiner Höhle.

    Später ging ich in den Eingeweiden des Turms noch verloren. Ich habe mir Zugang zum Lastenaufzug/Feuerwehraufzug und zum Keller verschafft und war auf Orientierungstour, leider versagte die Orientierung bzw. die Schaltung meiner Karte sitzt noch nicht ganz richtig, das muss ich morgen klären. Ich kam nämlich nicht mehr weiter, nicht, wie geplant, über den Keller in die Tiefgarage, meine Zutrittskarte wurde abgelehnt, was natürlich nicht so sein soll, also: finde ich. Es war alles sehr umständlich, zumal man den Aufzug auch anders bedient als normale Aufzüge, das musste ich mir erst einmal erschließen, die Beschriftung an den Knöpfen ist nämlich ziemlich abgewetzt und ich musste erst einmal alles mit dem Handy ausleuchten, um mich zurechtzufinden. Morgen oder übermorgen befasse ich mich weiter damit, ich will da alle Wege kennen.

    Außerdem hing ich ca. 100 Jahre in der Warteschleife der New York Times und es wurde Jazz gespielt. Eine Zumutung. Ich war erste 3rd in line, dann 2nd in line, dann the next customer und dann wurde die Verbindung beendet. 100 Jahre Gedudel ertragen für nix. Auch das versuche ich morgen wieder.

    Was ich eigentlich morgen machen möchte: den großen Wandkalender aktualisieren. Ich kann nur richtig planen, wenn ich alles auf einmal sehe und ich möchte – insbesondere private – Termine planen und zusätzlich möchte ich ein paar Tage Urlaub planen, einfach nur so für zum zu Hause sein, ich bin etwas urlaubsreif. Allerdings habe ich keinen Wandkalender, weil ich ja keine Wand habe, mein Büro wird ja renoviert. Alternativ kann – und werde – ich das zu Hause erledigen, da habe ich einen Wandkalender, ich bin aber erst am Wochenende wieder ausgeschlafen fit und planungslustig mehrere Stunden am Stück zu Hause und habe Zeit dafür. Bis dahin kann ich mich nicht gescheit verabreden geschweige denn herausfinden, wann ich es möglicherweise ertragen könnte, von zu Hause zu arbeiten, so dass ich mich mit der Planung von Handwerksarbeiten in der Wohnung befassen kann. Alles hängt ja zusammen. Mein Leben muss also vorerst im Vagen bleiben, seufz.

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    Montag, 1. Januar 2024
    1. Januar 2024

    So, nun ist 2023 also um. Gestern wurde bereits in der täglichen Contentvorschlagliste gebeten, dass ich dem Jahr einen Wert auf einer Skala von 1 – 10 zuordnen möge. Ich wollte Mitternacht noch abwarten, daher mache ich das erst heute. Für mich war 2023 eine solide 8.

    Anfangs sah es nicht so sehr danach aus, mein Post zum 1. Januar 2023 klingt mehr als nur ein wenig skeptisch, ich wollte mich mit Plänen und auch sonst nicht allzu sehr festlegen. Dann habe ich mich aber überraschen lassen, eins fügte sich in das andere und letztendlich resultierte das in „aufspringen und leben-leben-leben“.

    Gesundheitlich ging es mir, nach leichten Startschwierigkeiten, gut. In den ersten 6 Wochen des Jahres hatte ich 3 leichte Infekte mit Halsschmerzen etc. (vielleicht war auch alles derselbe, ich habe es aber nicht so wahrgenommen). Dann war ich top gesund bis zur 1. Novemberwoche, da nochmal eine Woche fette Erkältung mit allem (außer positivem Coronatest).

    Ich war unglaublich viel unterwegs. An exakt 7 Wochenenden im ganzen Jahr war ich nicht verreist oder hatte Besuch. Ich war natürlich mehrfach in Düsseldorf, Papa und Schwester N und Frau Herzbruch besuchen und mehrfach in Kassel zur Fortbildung, in Darmstadt zum Fußball, in Hannover die Schwiegereltern besuchen, beruflich in London, mit M zum Kurzurlaub in Paris, mit Violinista in Zeeland in einem Häuschen auf dem Strand, mit Schanuf in den Weinbergen in Flonheim, beruflich in New York, bei Violinista in Saarbrücken (und in der Therme!), mit Familie Herzbruch und eigener Familie in Dänemark, mit Fragmente in Metz, mit der Familie in Genua, mit Frau Herzbruch in Wien und beruflich in Brüssel. Vier Chorkonzerte habe ich mitgesungen. Nur vier Mal war ich beim Karaoke.

    Ich bin irrsinnige 12.233 km Bahn gefahren, dazu 10.623 km mit dem Auto und 13.745 km geflogen, 470 km habe ich zu den Orten meiner Umtriebigkeit zu Fuß zurückgelegt, 423 km mit dem Rad und 219 km mit dem Taxi.

    Das geht natürlich nicht ohne Abstriche. In verschiedenen Bereichen habe ich Verantwortung abgewiesen bzw. vertragt. In dieser Wohnung wurde 2023 kein einziges Fenster geputzt und das Gäste-WC ist ein Raum, den ich im Laufe des Jahres (vorübergehend) aufgegeben habe, zu viele Defekte, es wird jemand kommen müssen, ich habe es abgelehnt mich zu kümmern. Das Klavier wurde nicht gestimmt. Ich kaufe nur noch ein, was ich selbst auch gerne mag (wir essen alle 3 sehr unterschiedlich, wenn ich für alle einkaufe, habe ich das Gefühl, mich auf um den zeitgerechten Verbrauch kümmern zu müssen und es endet damit, dass ich Dinge esse, die ich gar nicht gerne mag, das stört mich, also habe ich es geändert). Mein Aussortierprojekt ruhte. In Bezug auf Papierkram habe ich Entscheidungen nicht getroffen und Maßnahmen nicht ergriffen, die sinnvoll gewesen wären. Und so weiter. Ich habe mich bewusst dagegen entschieden, mein Fokus war Amüsement, das ist mir gelungen. Ich fühle mich jetzt wieder voller Energie und im Kopf sortiert, ich fange 2024 an, mich um das Zeug zu kümmern.

    Ein großer Broken, um den ich mich wahrscheinlich 2024 kümmern werde, ist eine Haushaltsauflösung. Papa N. möchte in die „Wohnanlage“, die mir so gut gefallen hatte, umziehen und hat sich angemeldet. Nun warten wir auf den Anruf und auf seine darauf folgende Entscheidung und dann wird alles sehr schnell gehen. Davor habe ich ziemlich Angst, denn es wirkt wie ein großer BLOCK-AN-UNFASSBAR-UNBEWÄLTIGBARER-AUFGABEN und das auch noch relativ spontan. Dann andererseits wird es vermutlich so sein, dass man eins nach dem anderen macht, einen Schritt nach dem nächsten und so diesen Block in kleinen Paketchen abträgt.

    Was ich 2024 außerdem machen möchte: weiter viel erleben (diverse Reisen sind schon gesetzt und dieses Jahr ist hoffentlich auch 2x München dabei!) und auch etwas mehr zu Hause sein. Ein Wochenende pro Monat zu Hause, ohne Besuch, mit Sessel und Buch und spontanen Frühstücks- oder Kaffeeverabredungen täte mir gut, glaube ich. Ein weiterer Wunsch sind zwei bis drei Partys, meine Geburtstagsparty hat mir so gut gefallen, das möchte ich öfter machen, auch ohne Geburtstag. Ich möchte wieder mindestens 3 Chorkonzerte schaffen (Juni, November, Dezember). Und mehr „kleine“ Sachen unternehmen: mit anderen Kaffee trinken, nach Hause zum Essen einladen oder zum Sonntagskaffee.

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    Samstag, 30. Dezember 2023
    30. Dezember 2023

    Heieiei, erst dachte ich, der Tag gestern hätte mich ausgeknockt. Dabei war er recht entspannt – zwar mit viel zu tun aber auf lockere Art und Weise, mit einem Panini-Lunch vom Kollegen zubereitet mit zweierlei Salsicce und Coppa und immer einem Glas Champagner am Schreibtisch. Gegen 18 Uhr verdrehte sich mir dann das Hirn, so mit sich biegenden und verzerrenden Realitäten, ich nahm es wahr und schob es auf eine unerwartete (aber irrelevante) Information, ich ging nach Hause, setzte mich in den Sessel und war zu energielos, um noch einen Finger zu rühren, ich schloss kurz die Augen, als ich wieder zu mir kam war es halb 2 nachts, ich kroch ins Bett und schlief insgesamt fast 13 Stunden bis halb 10 morgens. Zurück in den Sessel und immer noch komplett ausgesaugt und mit drehendem Hirn, gegen Mittag heute raffte ich ich auf zum Einkauf, ich lief am Supermarkt vorbei, war völlig desorientiert und ließ mich von GoogleMaps zurückleiten, fand ich mich später in einer Drogerie wieder, als ich das kurz zwecks Tröt aufschrieb, fiel es mir wie Schuppen von den Augen: das ist eine Migräne.

    Gegenmaßnahmen wurden eingeleitet, jetzt bin ich wieder zu 70 % normal (also im Rahmen meiner Möglichkeiten).

    Der heutige Tag fehlt mir also leider irgendwie. Ich wollte eigentlich entweder Dinge aussortieren oder ein Buch lesen, beides ging nicht. Doof. Die Bolognese-Party entfällt leider auch, aber nicht meinetwegen sondern wegen Krankheit anderer Beteiligter, ich bin angesichts meines eigenen Zustandes nicht allzu traurig und wir werden es sowieso nachholen. Und Bolognese habe ich trotzdem gemacht und auch schon gegessen.

    Frage in der täglichen unverbindlichen Contentvorschlagliste heute: „schlimmste Silvesterfeier?“

    Ich erinnere mich an keine wirklich vollumfänglich schlimme Silvesterfeier, wohl aber an ein paar Senken im Amüsement. Einen Jahreswechsel, also Mitternacht, und ich glaube, es war der des Jahrtausends, verbrachte ich zum Beispiel in einer Straßenbahn, die gerade auf den Betriebshof fuhr – wir hatten vergessen, auszusteigen, eigentlich waren wir in die Innenstadt ans Rheinufer unterwegs, irgendwas war aber schief gelaufen. Meiner Erinnerung ist lückenhaft, irgendwer musste dringend aufs Klo, eventuell war auch jemandem übel und es war nicht der Jahrtausendwechsel, den wir uns ausgemalt hatten, in der Straßenbahn, die gerade auf den Betriebshof abbog und mit dem Fahrer, der total eskalierte weil wir in dieser Bahn nicht hätten drin sein dürfen.

    Einmal war ich in Wien zum Jahreswechsel, da war sowas wie Weihnachtsmarkt aufgebaut aber für Silvester und nun ist es so: ich mag Pyro, aber da in diesen Gassen zwischen diesen Hütten hatte ich richtig Angst, die Personen dort waren völlig irre und warfen das Zeug aufeinander, in den Gassen waren Feuer entzündet und wenn man irgendwie wieder raus wollte, muss man über diese Feuer springen. Meine Jacke war hinterher angesengt.

    Einen weiteren Jahreswechsel verbrachte ich in Paris und wir latschten durch grauenhaftes Wetter nach Montmartre hinauf mit dem Gedanken, das Feuerwerk über der Stadt sehen zu können, um dort zu bemerken, dass es in Paris kein Feuerwerk gibt. Hinterher hatte ich dann einen Migräneanfall, wir hatten eigentlich nicht geplant, zu schlafen, hatten aber mit irgendeinem (eigentlich schlauen) Hintergedanken ein einzelnes Hotelzimmer (ich glaube wegen Klo und vor der Rückfahrt duschen) gebucht und weil es so grauenhaft kalt und einfach nix los war, waren in diesem Hotelzimmer dann ca. 20 Personen und machten Party und ich lag auf dem Bett und schlief. Dafür ging es mir dann am nächsten Morgen besser als den anderen. Vielleicht war das aber auch in Wien, ich weiß es nicht mehr genau.

    Und einmal Silvester zu Hause mit kleinem Kind, Pe war auch hier, ihr Kind ist fast exakt ein Jahr älter, sie waren vermutlich 2 und 3, jedenfalls hatten wir uns alles so überlegt und eingerichtet, dass die Wahrscheinlichkeit hoch war, dass die beiden Kinder um Mitternacht schlafen. Tatsächlich waren sie den ganzen Abend immer wechselnd wach und dann um Mitternacht BEIDE, das war enorm lästig, irgendwie lustig war das alles aber auch und diese Jahreswechsel mit „Beigabe“ sind halt auch die, die in Erinnerung geblieben sind, die übrigen, an denen es vermutlich Raclette oder Fondue gab sind alle zu einer Soße geworden, insofern: passt schon.

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    Donnerstag, 28. Dezember 2023
    28. Dezember 2023

    Ich muss gleich schon schlafen gehen, letzte Nacht habe ich fürchterlich schlecht geschlafen. Keine Ahnung warum. Ständig wachte ich auf, war sehr müde aber es war zu warm, zu kalt, ich lag zu weit links oder zu weit rechts oder zu hoch oder zu tief, grauenhaft, heute morgen sah ich deutlich älter aus als gestern, irgendwie verquollen. Ich kam auch nach dem Aufstehen nicht richtig in Schwung. Erst, als ich das Haus verließ und sah, dass eine Nachbargarage an einen Handwerker vermietet worden war. Seit einiger Zeit versuche ich ja, einen Installateur und einen Küchenbauer zu mir zu locken. es gelingt noch nicht so richtig (was teilweise auch an meinem mangelnden Effort liegt, ich werde da irgendwann mehr reingeben aber noch nicht gerade jetzt), jedenfalls sah ich diesen Handwerker-Van mit Werkzeug hinten drin und dachte, es könnte ein mir nützlicher Handwerker sein, der mir sozusagen frei Haus geliefert wurde, vom Himmel vor die Tür gefallen, ich muss nur zugreifen. Ich fragte ihn also, was er so könne. Im wesentlichen leider Fliesenlegen und Trockenbau, dafür habe ich keine Verwendung. Sehr schade.

    Im Büro ein wenig mehr Irrsinn als erwartet, neuerdings drängt es mich immer, bei Formulierungen einzugreifen. Weil sie in einer für mich falschen Farbe färben. Da sagt mir z.B. eine Kollegin, sie sei so im Stress, weil sie „diese Listen für die A“ bearbeiten müsse und die „plötzlich so pusht“. Frage ich genauer nach, handelt es sich um eine Aufstellung von Auslagen, die noch nicht zugeordnet wurden. Es ist richtig, dass A diese Listen an die Kollegin gegeben hat, dennoch sind die Listen nicht „für die A“ sondern für die Kollegin selbst, damit sie Auslagen erstattet bekommt. Und dass die A „plötzlich so pusht“ liegt daran, dass in den Listen Kosten Auslagen seit Jahresanfang sind, die die Kollegin immer wieder irgendwie geschoben hat und nun kommt das Jahresende, Jahresabschluss und die A sagt „was bis dahin nicht drin ist, verfällt“. Die für mich passendere Färbung wäre also gewesen, zu sagen, „ich will jetzt mal die Hufe schwingen, ich habe diese Aufgabe viel zu lange liegen lassen, A hat mich freundlicherweise vor der Deadline nochmal erinnert und mir alles, das fehlt, zusammengestellt“. Ich verstehe total, dass es unterschiedliche Sichtweisen geben kann, möchte aber, dass meine vorherrscht.

    Oder ganz anderer Irrsinn, der Kollege in den USA, der auf meine Frage, wie es ihm geht nur schwer seufzt und bei Nachfrage berichtet, er sei heute Mittag im Restaurant gewesen und habe seine Maske vergessen und nun fühle er sich krank und es sei sicherlich Corona. Wie er denn mit Maske da essen wollte, fragte ich, die Frage fand er doof und meine beruhigenden Worte, dass Corona keine Inkubationszeit von 2 Stunden hat und wenn er sich nun krank fühlt das nicht an einer Coronainfektion bei diesem Restaurantbesuch liegt fand er auch doof. Was ich doof fand war, dass innerhalb seines Tanzbereichs vergessen wurde, auf ein Knöpfchen zu drücken, dass Zahlungen, die am 22.12. fällig waren, auslöst und ich erst einmal nachfragen musste, damit er das bemerkt. Er sei ja jetzt krank und die Kommunikation dazu an die Betroffenen muttersprachlich sicher auch irgendwie besser, das scheint mir auch ein beliebtes Prinzip zu sein, wenn es um etwas Unangenehmes geht ist deutschsprachige Kommunikation besser, wenn es um etwas Tolles geht können die Nachrichten ruhig auf Englisch sein. So kann man auch Stimmung machen. Werde ich weiter beobachten, da gibt es etwas zu Lernen für mich.

    Die tägliche Contentvorschlagliste fragt heute: Endspurt: Musst Du dieses Jahr noch irgendetwas erledigen?

    Nein, muss ich nicht. Es kommt ja auch gleich direkt danach ein neues Jahr, also kein Grund, sich mit irgendwas künstlich zu stressen.


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    Mittwoch, 27. Dezember 2023
    27. Dezember 2023

    Ich war heute im Büro, hurra, Normalität, ich meine nicht Normalität im Vergleich zu den letzten paar Tagen aber im Vergleich zu den letzten paar Jahren. Ich war mehrere Jahre „zwischen den Jahren“ nicht im Büro, wegen Pflege und/oder wegen Corona nicht. Davor ein paar Jahre ja, davor wiederum wegen jüngerem Kind und Schulferien nicht. Ich gehe nach wie vor gerne „zwischen den Jahren“ zum arbeiten aus dem Haus, zum Ausgleich zu hardcore Familienzeugs an den Tagen davor. So war es auch heute sehr entspannt. Fast niemand da, ich konnte Dinge erledigen, mit denen ich eigentlich nichts zu tun habe aber die nun einmal notwendig waren, das war unterhaltsam. Außerdem habe ich Kisten gepackt, so ca. 1/3 meiner Sachen ist jetzt eingepackt und ich habe die Unterlagen aus dem Aktenarchiv, die nächstes Jahr vernichtet werden können, vernichtet, jetzt schon, haha, soll mal wer kommen an den zwei verbleibenden Arbeitstagen. Alle Bilder, Kalender, Whiteboard habe ich von den Wänden gerissen, da wird ja bald gestrichen und es schien mir auch alles passend zum Jahresende. So gründlich wie dieses Mal habe ich lange kein Jahr beendet, ich habe schon 3 große silberne Schreddertonnen mit Material gefüllt und zwei große blaue Müllsäcke.

    Heute ist auch der 1. Jahrestag seit Mama N. gestorben ist. Ich habe im Vorfeld überlegt, ob mir irgendwas einfällt, wie ich mich an diesem Tag verhalten möchte. Irgendeine Haltung dazu. Vielleicht ist das ein eigenartiger Gedanke, das weiß ich nicht, ich habe keine Erfahrung damit. Aus dem Kreis der Freundinnen wurde mir Nachmittagskaffee oder gemeinsames Schnäpschen angeboten. Jedenfalls kam ich zu keinem Ergebnis bei meinen Überlegungen und ließ den Tag deshalb einfach auf mich zukommen. Es geschah nichts besonderes. Papa N. rief ich am Nachmittag an, er hat gerade eine meiner Schwestern zu Besuch und sie schauten Bares für Rares, er war nicht in Plauderlaune, klang aber auch nicht niedergeschlagen. Meine andere Schwester besuchte das Grab und schickte mir ein Bild. Am Nachmittag hatte ich einen kleinen Hänger im Tag und machte mich auf, um zu schauen, was andere Leute so tun und mit ihnen zu plaudern. So war das. So ist das dann also.

    Die tägliche unverbindliche Contentvorschlagliste fragt heute: Woran merkt man, dass man unbedingt den Job wechseln sollte?

    Es gibt natürlich eine Milliarde Gründe, den Job zu wechseln, wenn man Bock darauf hat – da ist gar nichts dabei, es ist ja einfach nur ein Vertragsverhältnis, das man entsprechend kündigen kann. Ebenso eine Milliarde Gründe gibt es, in der Gesamtbetrachtung dann halt trotzdem dazubleiben. Unbedingt den Job wechseln sollte man, finde ich, wenn er unglücklich macht. Ich meine nicht, wenn er ärgert oder nervt oder irgendwer da doof ist oder Entscheidungen nicht so fallen, wie ich will oder zu viel oder zu wenig Arbeit ist und zu langweilige oder zu schwierige – all das kann man ändern, verhandeln, hinbiegen. Ich meine, wenn der Job Lebensfreude nimmt. Dann sollte man unbedingt gehen.

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    Dienstag, 26. Dezember 2023
    26. Dezember 2023

    Fast 2025 geschrieben. Keine Ahnung warum, 2024 ist eine supermerkwürdige Zahl, finde ich, ich bin nicht sicher, ob ich mich daran gewöhnen können werde. Möglicherweise bleibe ich noch 6 Monate bei 2023.2 und gehe dann über zu 2025beta.

    Mit das Lustigste, dass ich in den letzten Tagen erlebt habe war, wie in der Christmette plötzlich einer kompletten Kirche voll mit Gemeinde die 1. Strophe von „O Du Fröhliche“ entfallen war. Mir eingeschlossen. Bis „gnadenbringende Weihnachtszeit“ kamen wir noch, dann dröhnte die Orgel weiter, dazwischen zwei oder drei Piepsstimmen von Menschen, die wohl beim Blitzdingens die Augen zu hatten, alle anderen rangen nach Worten, Teil des Chors sang nach kurzer Konsternation geübt auf „do“ weiter, ich bekam einen kleinen Lachanfall. Bei Strophe 2 waren wir alle wieder komplett an Bord.

    Heute war Weihnachtskonzert, weiß Gott nicht überprobt aber okay war es glaube ich schon, die Presse wird berichten. Ansonsten Weihnachtsfrieden. Ich versuche noch, den riesigen Topf Rotweincreme leer zu essen und dann ist ab morgen erst einmal wieder Alltag. Auch das ist okay, ich mag meinen Alltag ja sehr gern. Die nächste Besinnlichkeit wird in 2025beta bereits im Oktober auf dem Plan stehen, Violinista drohte mir jedenfalls damit, sich zum Geburtstag von mir ein gemeinsames Innehalten zu wünschen. Ob das ein billiges Geschenk ist oder ein teures werden wir sehen, vielleicht.

    Die tägliche Contentvorschlagliste fragt heute: Die Feiertage und ihre Bedeutung für Sie?

    Ich gehe die Feiertage (ich wähle die hessischen, weil sie mich am stärksten betreffen) im Einzelnen durch:

    Neujahr: keine emotionale Bedeutung, ist bei mir konnotiert als Tag der Rekuperation von den Silvesterfeierlichkeiten

    Karfreitag, Ostersonntag, Ostermontag: früher war Ostern mein Lieblingsfest, die Feierei mit den versteckten Sachen ist so fröhlich, Kuchen in Häschen- oder Lammform auch. Ganz faszinierend, weil der Hintergrund einer Feierlichkeit ja dramatischer kaum sein kann und ja, am Ende ist alles gut, der Herr ist auferstanden aber die Story hat es doch sehr in sich mit Verrat, dem Gefühl von Verlassenheit und Verzweiflung. Ich bin mir nicht sicher, ob ich als Betroffene da am Ende einfach so drüber hinweggesehen hätte. Im Gegensatz zu der Osterstory ist die Weihnachtsgeschichte emotional deutlich weniger bewegend, finde ich. Jedenfalls, auch heute finde ich Ostern noch weniger invasiv in Bezug auf Feierlichkeiten als Weihnachten. Ostern ist Eier Färben am Freitag oder Samstag und Frühstück am Sonntag, viel weniger Aufwand als Plätzen backen und ein gesetztes Abendessen, am Ende noch an zwei Tagen hintereinander. Ich mag Ostern gern. Die bunten Eier sind lustig.

    1. Mai: ein spannender Feiertag, zumal er ja schon in unterschiedlichen Bundesländern unterschiedlich heißt und damit auch einen leicht unterschiedlichen Fokus hat. Außerdem super Datum wegen Tanz in den Mai. Ich mag sowieso auch die Feiertage mit festem Datum, die kann ich mir privat gut merken und auch bei der beruflichen Urlaubsplanung brechen sie mir nicht hinterrücks das Genick.

    Dann kommen die drei Feiertage, die sich aus Ostern ableiten, nämlich Himmelfahrt (40. Tag der Osterzeit, daher immer donnerstags), Pfingsten (50. Tag der Osterzeit und damit Ende der Osterzeit) und Fronleichnam (60 Tage nach Ostersonntag, daher auch immer donnerstags). Diese Tage haben für mich keine Bedeutung abseits der Urlaubs- und Einkaufsplanung. Die Sache mit der Berechnung finde ich lästig.

    Nächster Feiertag erst im Oktober: 3.10. Tag der deutschen Einheit. Ich bin im Westen von Westdeutschland aufgewachsen, hatte keine Verwandtschaft, keinerlei Anbindung an die DDR, natürlich kenne ich die deutsche Geschichte, es blieb aber Theorie, da war keine Emotion. Für mich war die DDR ein fremdes Land. Die Wiedervereinigung berührte mich entsprechend nicht so sehr. Ich erinnere mich an den Abend des Mauerfalls, an die Fernsehübertragung, Mama N bestand darauf, dass ich mir das mit ihr anschaue. Ich war 17 und wollte eigentlich raus gehen, um die Häuser ziehen und was trinken, habe dann aber mitgeguckt und bin erst etwas später losgegangen.

    Zuletzt dann noch Weihnachten – auch schön, ich mag die Vorbereitungen: die Adventskalender, das Plätzchenbacken, wie dem Dunkel draußen in den Wohnungen immer mehr Licht entgegengesetzt wird. Also, als Prinzip, als Gedanken mag ich das, in der Praxis wird es mir oft etwas eng. Weihnachten ist für mich das Fest, das am stärksten mit Konventionen aufgeladen ist, die meisten Rituale mitbringt und damit ist es bei diesen Feiertagen kräftezehrender, mich immer mal wieder zu besinnen, was und wie ich es eigentlich haben wollte statt mich einfach mitnehmen zu lassen. Ich habe den Eindruck, es geht nicht nur mir so. Das Fest, die Stimmung, das Familiäre genieße ich und wenn ich dann zwei Wochen später den Baum und alles Rumstehzeug entferne, Tische und Flächen wieder frei sind, reiße ich alle Fenster auf und lasse die Januarluft einmal durchfegen und fühle mich dann auch ganz befreit.

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    Montag, 25. Dezember 2023
    25. Dezember 2023

    Ich hatte ja bereits am 23. mit den Weihnachtsfeierlichkeiten begonnen, dementsprechend waren sie für mich auch am 25. mittags schon beendet. Zu diesem Zeitpunkt kam der Tragedienst, um Papa N. wieder die Treppe hinunterzuhelfen. Ich weiß nicht, woran das liegt, aber Tragedienstpersonen und ich verstehen uns immer besonders hervorragend. Keine Ahnung, ob es am Job liegt, es scheint sich aber (ich kenne mittlerweile ca. 10 Anbieter in mehreren Städten) meist um sehr zupackende Personen mit einem für mich sehr angenehmen Humor zu handeln. Mit dem Chef vom Tragedienst, den Mama N. genutzt hatte, tausche ich immer noch hin und wieder Nachrichten aus oder wir schicken uns Fotos. Der Dienst am 23. und heute hier bei mir war für mich neu, es entstand aber sofort eine ganz ähnliche Kommunikationsebene. Schon beim ersten Anruf (irgendwann im Oktober, also die Weihnachtspläne sich konkretisierten) hatten wir nach der Terminvereinbarung noch 20 Minuten oder länger über alles mögliche gequatscht und das erste persönliche Zusammentreffen war entsprechend herzlich. Interessante Dynamik, mit den Tragediensten und mir. Ich behalte das im Auge, vielleicht ergibt sich nochmal ein Wechsel des Berufsfeldes.

    Jedenfalls, der Abschluss der Feierlichkeiten am 25. um 13 Uhr fühlte sich für mich so an, wie „Klassenarbeit frühzeitig abgeben“ – alle anderen noch superbusy und ich habe in diesem Moment rein gar nichts zu tun aber auch niemanden zum Spielen. Ich setzte mich in den Sessel, dachte kurz nach und schlief ein.

    Ca. 2 Stunden später war ich rundumerholt wieder wach und voller Tatendrang, der manifestierte sich in Üben für das Konzert morgen, die komplett überfüllte Wäschetruhe leerwaschen, ganze Wohnung staubsaugen und zweimal Spülmaschine ein- und ausräumen. Ich bin mit der Gesamtsituation ungemein zufrieden.

    Es gibt weiter nicht viel zu erzählen, ich mache es trotzdem, unter anderem, um Frau Herzbruch vorzuführen, wie es geht, sie möchte nämlich bloggen aber kriegt es nicht hin. Warum ist unklar, sie hat nichts an den Fingern, meines Wissens. A propros Finger, erledigen wir kurz und schmerzhaft den Fingernagel-Acccountability-Bericht: keiner gesplittert oder gerissen, ist auch nicht möglich, denn alle sind abgekaut. Alle 10. Sie müssen sich nicht bemühen zu fragen, ich habe keine Antwort.

    Ansonsten bin ich unsicher, welcher Wochentag heute ist, freue mich aber auf die nächsten Tage. Morgen ist Chorkonzert, dann arbeite ich drei Tage, erwarte aber, dass die Arbeit durchsetzt von Feierlichkeiten ist und es wird sowieso angenehm chaotisch, ich muss nämlich Kisten packen. Ich ziehe aus, vorübergehend, mein Raum wird renoviert. Das findet alles erst Mitte Januar statt, aber zwei bestimmte Personen haben einfach in jedem Moment, in dem ich nicht aufgepasst habe, schon leere Kisten und Schreddertonnen durch meine Tür geschoben und geworfen, der Zustand ist nicht mehr haltbar, ich muss jetzt packen. Ist eigentlich auch eine gute Zeit dafür zwischen den Jahren.

    Dann, am Samstag, mache ich Bolognese-Party, hurra, am Sonntag erst Brunch mit Schanuf und dann Silvesterfeierlichkeiten bei Frau Herzbruch, alles ganz wunderbar.

    Die tägliche Contentvorschlagliste fragt heute, ob ich mit meinen Geschenken zufrieden bin. Selbstverständlich bin ich das. Ich trinke gerade eine riesige Bügelflasche Bier, wie viel mag da drin sein, 2 Liter? 1,5 Liter? Ich weiß es nicht. Ein Mitarbeiter hat es mir geschenkt, selbstgebraut, mit einer Karte auf der steht „eiskalt“. Unsere Berufsbeziehung ist derzeit facettenreich, ich habe die Karte wörtlich genommen und das Bier bisher im Kühlschrank gelagert. Es schmeckt hervorragend. Riecht dezent nach Honig, ist aber kein bisschen süß oder schwer. Ansonsten habe ich im Wesentlichen bekommen, was ich mir gewünscht habe, ich berichtete ja bereits, dass wir eine routiniert schenkende Familie sind und dazu gehörten natürlich Wunschzettel. Insofern alles bestens.

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    Samstag, 23. Dezember 2023
    23. Dezember 2023

    Es sind übervolle Tage, ich genieße das sehr. Kurz überlegte ich, ob mich die Wilde Jagd eventuell mit davongerissen hat, aber es sind ja noch gar keine Rauhnächte. Und sowieso ist gerade alles friedlich, Papa N. schlummert im Gästezimmer, der Baum steht, die Lichterkette am Fenster, die mich immer in den Wahnsinn treibt, hat wer anders aufgehängt, alles sind satt, die Schwestern im Hotel, M bei einem Freund, ich sitze im Supercharger-Sessel. Geschenke muss ich noch einpacken, aber die Nacht ist ja noch lang.

    Vorgestern und gestern habe ich beim besten Willen keine Zeit für eine ruhige Minute gefunden. Den Donnerstag war ich von 7 Uhr morgens bis 1 Uhr nachts unterwegs, am Freitag war ich um 8 wieder im Büro und es ergab sich so, dass ich um 17 Uhr deutlich mit Champagner angetrunken war (schlechte Planung ist manchmal die beste, es gab mehrere nicht abgestimmte und sich überschneidende kleine Feierlichkeiten, ich nahm an allen teil), beinahe wären wir dann noch zu einer Tour um die Häuser aufgebrochen bzw. die anderen sind es. Aber ich hatte Generalprobe (und einzige Probe) für die Christmette morgen. Ich habe die Kurve gekriegt, auch wenn sie sehr eng war und ich mehrmals auf dem Weg stehenblieb und überlegte, ob ich nicht doch einfach schnell zu den Feierlichkeiten zurückrenne. Zumal mir sowieso nur 90 Minuten zum Ausnüchtern blieben, die Sinnhaftigkeit der Probe also in gewisser Weise fraglich war. Egal. Ich ging hin und auch, wenn ich schonmal schneller von Begriff war, hat es ausgereicht.

    Anschließend war es 23 Uhr und ich ging sofort schlafen, heute morgen um 8 bereitete ich dann Gulasch und eine Suppe (keine Gulaschsuppe) zu und bereitete die Wohnung besuchs- und rollatorgerecht vor, fuhr mit M ein Paket abholen, trug Kisten mit Christbaumschmuck und sonstigem Weihnachtszubehör aus dem Keller nach oben, nahm dann um 13 Uhr die Gäste in Empfang, seitdem wurde gegessen, getrunken, geredet. Am Abend waren die Gäste müde und wollten Fernsehen, ich nutzte die Zeit, um die Chornoten zu sortieren, mir meine Notizen noch einmal zu vergegenwärtigen und die Passagen, die mir noch nicht ganz klar waren, ein paar Mal auf dem Klavier durchzuspielen. Ich glaube, das wird sehr schön morgen.

    Die Frage in der täglichen Contentvorschlagliste heute lautet: „Mastodon: Zwischenfazit?“

    Wir sind ja mittlerweile schon wieder zwei Plattformen weiter. „weiter“ bitte nicht im Sinne eines Fortschritts verstehen, es ist eher eine Gemengelage.

    Ich wurde „auf Mastodon“ freundlich aufgenommen und schnell heimisch. Anfangs nervten mich die zahlreichen Erklärungen – oft auch Erklärungen mit Agenda – zu den verschiedensten Themen, aber ich bin eine renitente Ausblenderin und konnte diese Thematik für mich durch entsprechende Haltung gut lösen. Ich nutze Software generell so, wie es mir selbst am besten passt. Unter Berücksichtigung aller Aspekte natürlich. Unter „mir passen“ subsummiere ich auch Dinge, die ich generell für fair, richtig, wichtig halte. Manchmal übersehe ich dabei etwas und passe meine Nutzung an, wenn ich darauf aufmerksam gemacht werde. Manchmal werde ich auf etwas aufmerksam gemacht, das ich nicht übersehen sondern anders entschieden habe und dann mache ich weiter wie bisher.

    Funktionen fehlen mir keine. Nach einer ersten Eingewöhnungszeit hatte ich ein wenig Katzenjammer, weil ich meine Timeline grauenvoll fand. Das lag natürlich an mir selbst. Ich war in der ersten Zeit wahllose allen Acccounts, die mir begegneten, gefolgt, aus guten Grund auch, nämlich um erst einmal reinzukommen, irgendwelchen Content zu sehen und dergleichen. Auf Dauer funktioniert das so natürlich nicht, dazu regen mich viel zu viele Dinge viel zu sehr auf. Ich habe mittlerweile für mich herausgefunden, dass ein Follow keinen Sinn ergibt, wenn die Posts, die ich durch ein- bis zweifaches Scrollen erreiche überwiegend kein originärer Content und/oder Negativität/Häme/Anklage sind. Dann habe ich kein Interesse. Dafür lese ich supergerne Posts wie „hab gerade das Bett frisch bezogen“, „Nachbar hat geklingelt und mir Kuchen gebracht“, „nach 3 Jahren Fenster geputzt und sie sind wirklich aus Glas, don’t stop believing“. Da sind wir ja alle unterschiedlich, das ist gut, und man kann sich die Timeline selbst zusammenstellen, das ist noch besser.

    Ein wenig vermisse ich die Möglichkeit, mich zu aktuellen Themen sehr schnell zu informieren und wirklich schmerzlich vermisse ich die direkte Kontaktmöglichkeit zu Bahn und DHL. Sonst ist alles ganz gut.

    BlueSky und Threads nutze ich auch (BlueSky lieber, seit es eine App dafür gibt, die GraySky heißt, kein Witz). So richtige Unterschiede kann ich nicht feststellen, was natürlich daran liegt, dass ich überall bei denselben Personen lese und die scheinen einfach jetzt alles dreifach zu sagen. Was für eine vertane Chance. Viel spannender wäre es doch, drei ganz verschiedene Facetten auszuleben. Mache ich selbst allerdings auch nicht, ich poste im Wesentlichen einfach nur auf einer Plattform und lese natürlich auch im Wesentlichen nur auf einer, ich will ja nicht alles dreimal lesen, was für ein Unsinn. Momentan ist das Mastodon, vielleicht mache ich demnächst mal einen Threads-Monat, einen BlueSky-Monat (oder so ähnlich) hatte ich schon, das war auch sehr okay für mich.

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    Mittwoch, 20. Dezember 2023
    20. Dezember 2023

    Heute wurde ich ein wenig müde. Dass am 20. Dezember 5 Personen auf zwei Geräten gleichzeitig anrufen, das muss doch nicht sein. Ich bin immer noch nicht da angekommen, wo ich zum Jahresende einfach alles abarbeiten kann. Es wird immer noch neuer Wahnsinn produziert.

    Auch heute habe ich einen Kopfhörer verloren, aus der Jackentasche. Das kam durch Höflichkeit. Ich habe mir Kaffee gekauft – es gibt bei Starbucks jetzt auch die Venti-Becher in Wiederverwendbar, ich kann mir also einbilden, dass ich lange genug damit genervt habe – und ich nahm die Kopfhörer aus dem Ohr, statt sie einfach beim Gespräch drin zu lassen oder auch einfach die Musik weiterlaufen zu lassen und gar nicht zu kommunizieren. Habe ich jetzt also davon. Es ist aber nicht so schlimm, ich kaufe üblicherweise billige Kopfhörer, guter Klang ist mir nicht wichtig. Ich habe also gleich neue gekauft, dieses Mal zweimal dieselben, dann kann ich munter weiter höflich sein und vielleicht verliere ich ja links und rechts abwechselnd, dann habe ich noch besser vorgesorgt als eh schon. Dennoch „Höflichkeit kostet nichts“ ist gelogen. Kostet ca. 50 Euro.

    „Freundlichkeit kostet nichts“ ist gleichermaßen gelogen, ich habe heute z.B. drei Rechnungen für Möbel bekommen und sie sind alle falsch, alle zu niedrig, auf jeder fehlt etwas anderes. Ich werde das dem Dienstleister mitteilen, verbunden mit der Information, dass ich ihm zukünftig nur noch mitteilen werde, wenn die Rechnungen zu hoch sind und dass er sich selbst organisieren muss, damit auf seinen Rechnungen keine Positionen fehlen. Kostenpunkt hier das 100-fache der Kopfhörer.

    Jetzt habe ich kurz überlegt, ob wir daraus ableiten können, dass Freundlichkeit 100x mehr kostet als Höflichkeit oder ob es sich nur um Zufälle handelt. Ich werde das beobachten.

    Die unverbindliche Contentvorschlagliste fragt heute: „Wie würden Sie definieren, was ein Abenteuer ausmacht?“

    Der Konjunktiv macht mich hier schon wieder ein bisschen fertig. Ich würde Abenteuer nur definieren, wenn ich dazu aufgefordert werde, was ich aber dann ja zu 100% auch werde, sonst entsteht die Situation gar nicht. Ich weiß, darum geht es hier nicht, ich kann mir aber halt nicht aussuchen, woran meine Gedanken hängenbleiben. Sehr oft bleiben sie an Konjunktiven hängen. Ich setze mich jetzt bewusst über diesen Hänger hinweg.

    Abenteuer ist für mich eine Situation, die zumindest teilweise unkontrolliert ist und damit in ihrem Ausgang ungewiss und gleichzeitig wird diese Situation absichtlich gesucht, sich absichtlich in sie begeben, wegen eines wie auch immer gearteten Reizes, im weitesten Sinne Gold (als Platzhalter für materielle Belohnung), Ruhm (als Platzhalter für eine Statusveränderung), Liebe (als Platzhalter für alle sozialen Reize). Das ist meine Definition von Abenteuer und das wäre sie (sorry, einmal muss ich nachtreten), nach meinem besten Wissen und Gewissen, in den meisten Zusammenhängen, die mir einfallen. Warum wollte das jemand wissen?

    (Kommentare)

    Dienstag, 19. Dezember 2023
    19. Dezember 2023

    Ich habe eine Taschenlampe gekauft, die „Rehkitz“ heißt und ich habe einer alten Frau keine Packung Tee um die Ohren gehauen, wir können also mit Sicherheit sagen: es läuft für mich.

    Falls Sie die Lampe nun googeln, ja, die ist sehr gut, so gut, dass immer irgendwer anders sie verwendet und an einem Ort abstellt, der nur in der eigenen Realität einen Sinn ergibt, ich bin es leid, ich habe jetzt mein eigenes Rehkitz, das ich mit Nagellack kennzeichnen werde und wenn jemand anders es in die Hand nimmt brennt der Himmel über dem Rhein-Main-Gebiet. Ich habe auch so ein Cuttermesser, das darf auch niemand anfassen, das läuft seit über 15 Jahren sehr gut. Neulich war mal ein Freund von M da und wollte eine Kiste damit öffnen, er nahm das Messer in die Hand und ein Aufschrei hallte durch das Viertel. Niemand fasst mein Cuttermesser an und jetzt auch niemand mein Rehkitz. Irgendwo habe auch ich meine Grenzen und diese eine verläuft exakt hier.

    Sonst nicht viel bzw. zu viel. Hydraartig wachsende Probleme, man löst eins und zwei neue tauchen auf bzw. noch schlimmer, ich habe heute gar keins gelöst und es tauchten gleich drei neue auf. „Immerhin langweilen wir uns nicht, ich möchte mich auf gar keinen Fall langweilgen“, sagte ich zum Kollegen und er antwortete: „Was denken die, denken die etwa, das macht mir Spaß?“ und ich sagte „na klar macht dir das Spaß“ und er sagte „stimmt schon“ und trat gegen die Kellertür. Im Keller waren wir wegen Wasser. Fragen Sie nicht.

    Fragen Sie in der täglichen Contenvorschlagliste hingegen, was Sie wollen, heute steht da: „Wenn Sie sich in ein Problem / Aufgabe verbeissen und merken es läuft nicht – ab wann ziehen Sie die Reissleine. Empfinden Sie das dann als Niederlage?“

    Seit ich das vor 30 Sekunden gelesen habe frage ich mich, was es bedeutet, die Reißleine zu ziehen. Das Bild kenne ich natürlich, aber was bedeutet es in Zusammenhang mit einem Problem/einer Aufgabe? Ich habe ständig Probleme und Aufgaben, deren möglich Lösungswege unbekannt sind und gesucht, erschlossen, ausgehandelt werden müssen. Sonst bräuchte man mich ja nicht. Ganz oft, eigentlich so gut wie immer, weiß ich anfangs nicht, wie ich vorgehen soll, häufig habe ich dann recht schnell eine erste Idee und so gut wie nie ist das die, die am Ende zum Erfolg führt. Ich probiere was aus, ich bleibe stecken, ich probiere was anders, ich laufe gegen eine Wand, ich probiere wieder etwas anderes, irgendwas fliegt mir um die Ohren und so weiter. Irgendwann geht es auf irgendeine Art ein Stückchen weiter und da gucke ich dann geht es von der neuen Position wieder von vorne los. Manchmal hilft es, nachzudenken, welche Optionen es gibt. Manchmal hilft es, abzuwarten auf einen besseren Moment – einen äußerlich besseren oder natürlich auch einen innerlich besseren, ich kann nicht alles in jeder Gemütsverfassung gleich gut. Sehr oft hilft es, andere Leute um Rat zu fragen.

    Insofern: ich empfinde ständig etwas als Niederlage, immer dann, wenn ich merke, dass der gewählte Weg gerade nicht weiterführt. Das ist total okay. Würde ich keine Niederlage empfinden, würde ich ja munter weitermachen mit durchdrehenden Reifen ohne jeden Grip. Das wäre nicht nützlich. Mein Tag besteht aus Niederlagen, auf dem Weg zu jedem Erfolg liegen zig Niederlagen. Das ist doch immer so. Wenn man irgendwas lernt, macht man ganz vieles falsch und irgendwann dann richtig. Kein Grund zur Niedergeschlagenheit.

    Den Punkt mit der Reißleine habe ich noch immer nicht, also was diese Reißleine ist. Ich verfolge Dinge, so lange es mir sinnvoll erscheint. Wann das kippt ist eine Mischung aus ganz vielen Faktoren. Die Prioritäten können sich ändern, das Gesamtumfeld kann sich ändern, die Abwägung zwischen Kosten/Zeit-/Energieaufwand und möglichem Gewinn/Spaß/Lerneffekt kann sich ändern. Dann gebe ich Sachen auf, ohne schlechtes Gefühl in diesen Fällen, weil es eine – für mich – sinnvolle Entscheidung ist.

    Vielleicht habe ich hier den Punkt, um den es eigentlich ging, verfehlt. In diesem Fall werfen Sie mal bitte ein Beispiel rein, dann können wir das konkreter betrachten.

    (Kommentare)

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