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    Samstag, 29. Oktober 2022
    28.10.22

    Heute erzähle ich, warum wegen meiner Zerfranstheit fast das gesamte Büro geräumt werden musste.

    Ich kam nämlich an, schloss meine Tür auf und es roch sehr nach Lösungsmitteln oder sowas. Da ich ja am Tag vorher frei hatte, dachte ich erst, möglicherweise habe die Elektronik-Reinigung, die ich beauftragt hatte, stattgefunden - ein Blick auf Telefon und Tastatur zeigte aber schnell, dass dies nicht der Fall war.

    Als zweites dachte ich, ich hätte vielleicht ein Nagellackfläschchen nicht richtig zu gedreht und untersuchte meine Schränke. Der Nagellack war fest verschlossen. Auch die Tube Uhu in der Schublade war zu und eingetrocknet, ich warf sie in den Müll, bei der Gelegenheit kontrollierte ich den Müll, da lag auch nichts drin, dass so aussah, wie dieses weißen Tücher, die Entführer in frühen 80er-Jahre-Filmen den Opfern von hinten über den Mund hielten und die bestimmt ganz genauso rochen, wie die Luft in meinem Raum, ich fühlte mich sogar schon ein bisschen benommen, vielleicht sollte ich aus dem Büro entführt werden?

    Alles sehr mysteriös, ich ging in den Gang, dort roch es auch, ich fragte den Bewohner des Nachbarraums, ob er es auch riechen könnte, das konnte er, vielleicht sollten wir beide entführt werden, vielleicht ein Anschlag der Konkurrenz, also rief ich die Abteilung an, die sich mit Gebäudemysterien befasst und bat um Klärung.

    Der Zuständige kam, roch es auch, kontrollierte die Fenster, ob der Geruch von draußen kam, rieb über das Leder der Stühle um zu erforschen, ob das möglicherweise mit einer Substanz "gepflegt" worden sei, roch an mir, ob mein Parfüm komisch wäre, schnupperte in die Luft, wir waren ratlos. Diverse Vorbeigehende sagten "Hier riecht es komisch!" "Der Geruch ist aber unterschiedlich stark", sagte der Zuständige. Ganz eindeutig lag der Schwerpunkt des Geruchs in meinem Raum.

    Der Zuständige schloss die Augen, konzentrierte sich sehr und bewegte sich mit ausgestreckten Armen auf der Moleküllinie der zunehmenden Geruchsintensität, bis er vor meinem Sideboard zu stehen kam. Auf dem Sideboard ist Zeugs: eine Schale mit Süßigkeiten, ein paar Mappen und zwei aufgestellte Aktenordner. Und dann, halb in einen Ordner gerutscht, also so, wie wenn man etwas oben drauf ablegt und dann rutscht es hinein und verfängt sich in Ringmechanik und Klemmbügeln - ja, genau, so heißt das metallene Innenleben eines Ordners, haben Sie das gewusst? - eine Tüte mit Obst, das ich vor dem Urlaub eigentlich noch essen oder wieder mit nach Hause nehmen wollte aber vergessen hatte: eine Mandarine, eine Birne und eine Frucht, die mal Mandarine oder Birne war doch jetzt Farbe und Textur komplett gewechselt hatte.

    Ohne Mimik verschloss der Zuständige die Tüte. Luftdicht. "Sag es keinem oder sag es allen, jedenfalls sorg dafür, dass mich niemand darauf anspricht!" wies ich an. Wie er sich entschieden hat, weiß ich nicht, angesprochen hat mich auf den Vorfall aber niemand mehr. Insofern alles bestens.

    Freitag, 28. Oktober 2022
    27.10.22

    Dann geschieht das Unerwartete. Ich hatte antizipiert, dass heute der anstrengendste Tag einer anstrengenden Woche wäre, weil er unter anderem vorsah, dass ich um kurz nach 6 Uhr in einem ICE sitze. So war es dann auch, ich saß in diesem ICE, es wurde langsam hell aber es war neblig, ich las ein Buch, schaute ab und an aus dem Fenster und dachte, für mich selbst höchst unerwartete: "Das ist alles sehr okay, so wie es ist." Das war ein schöner und friedlicher Gedanke. Er hielt sich den Tag über, also nicht permanent, aber er kam immer mal wieder zum Vorschein.

    12 Stunden später auf dem Rückweg war mir sehr langweilig. So langweilig, dass ich plötzlich laut sagte "Mir ist unendlich langweilig!". Mir gegenüber saß ein Mann, etwa in meinem Alter (also vermutlich ca. 10 Jahre jünger, ich halte immer ca. 10 Jahre jüngere Personen für Personen in meinem Alter), mit Anzug, Krawatte, Krawattennadel und Laptop. Er klappte seinen Laptop zu und sagte "Dann wollen wir uns jetzt angeregt unterhalten!" Das taten wir dann, das war sehr schön.

    Ansonsten noch zwei Dinge: Seit Tagen, nein wirklich seit Wochen will ich allen, mit denen ich spreche, von einer bestimmten Sache erzählen, aber ständig entfällt es mir wieder. Nur ein einziges Mal habe ich davon bisher erzählt, denke aber, die ganze Welt sollte es wissen. Neulich traf ich nämlich im Aufzug eine Frau, sie war ca. 1 Kopf kleiner als ich und hatte dickes schwarzes Haar, sie trug ein elegantes Business-Kostüm und High Heels und sie hatte, so wie das bei Personen mit dickem schwarzen Haar öfters ist, genau dort ein paar vereinzelte ergraute Haare, wo man das selbst so gut wie nicht sehen kann - oben mittig Richtung Hinterkopf. Nur sehr wenige, sie hatte einen Haarwirbel dort, so dass sie in alle Richtungen gingen, weißgrau im schwarz. Diese Frau hatte die grauen Haare aber entdeckt, sie hatte nämlich in ihrer Mitte mit irgendwas (Haarnadel?) einen weißen Spinnenkörper MIT WACKELAUGEN!!! befestigt, so dass die vereinzelten weißgrauen Haare wie eine Spinne wirkten. Das zum wirklich sehr eleganten Outfit. Das hat mir die beste Laune der Welt gemacht.

    Die zweite Sache: ich verfolge aktuell einen Plan, nämlich versuche ich, immer, bevor ich etwas mache, ein paar Sekunden abzuwarten. Also bis 10 zu zählen oder dreimal tief zu atmen oder sowas. Mir ist nämlich aufgefallen, dass ich alles, was gemacht werden sollte, immer sofort mache: irgendwem völlig Fremdes fällt was runter, ich hebe es auf. Irgendwo knallt ein Fenster, ich mache es zu. Irgendwer weiß nicht wie etwas geht, ich erkläre es oder mache es gleich selbst. Irgendwer möchte die Umlaufbahn der Welt verändert habe, ich schubse mal eben. Sie wissen, was ich meine, es ist ganz offensichtlich. Und einerseits auch völlig okay, ich habe nicht das Gefühl, dass ich zu viel mache, aber andererseits langweilen mich latent alle anderen Menschen, weil die ja gar nichts machen. Das ist ungerecht, denn wie sollen sie, wenn ich es immer sofort schon getan habe, man möchte ja kein Gerangel. Es gelingt mir schon zwei bis dreimal am Tag, wenn ich sehr darauf achte auch vier Mal und dabei gibt es dann für mich Neues zu beobachten. Ob es insgesamt gut oder schlecht (für mich) ist, kann ich noch nicht sagen, aber es ist auf jeden Fall interessant. Ich werde dieses Projekt daher weiter verfolgen.

    Donnerstag, 27. Oktober 2022
    26.10.22

    Jeder Tag ist ein bisschen anders. Ich ging heute völlig bekleidet und zurechtgemacht aus dem Haus. Im Büro stellte ich dann fest, dass ich Zugangskarte, Türschlüssel, Schrankschlüssel und Security-Token zu Hause vergessen hatte.

    Zugangskarte war schnell gelöst, man kennt mich ja im Turm. Für Türschlüssel und Schrankschlüssel fand sich im Tresor Ersatz, den Computer hatte ich - entgegen der ständigen Aufforderungen der IT - nicht heruntergefahren, das mache ich nicht mehr, weil es immer wieder dazu führt, dass sich im Laufe des Vormittags Updates installieren, das Gerät wird dann für geraume Zeit sehr langsam und fordert dann einen auch sehr lang dauernden Neustart ein und dazu habe ich keine Zeit. Wenn ich ihn über Nacht eingeschaltet lasse, kommen die Updates nachts an, ich mache morgens einen Neustart und alles ist gut. Also für mich. Jedenfalls, da er noch eingeschaltet war konnte ich ihn auch ohne Token benutzen (und nein, das ist so nicht vorgesehen aber der Fehler ist bekannt).

    Nur in einen Raum zu dem nur ich den Schlüssel habe und es auch keinen im Tresor gibt kam ich nicht. Natürlich wollte ich heute unbedingt dort hinein. Ständig dachte ich, ach ich könnte jetzt ja mal x machen - ach nee, dazu muss ich in diesen Raum. Ach dann mache ich y - ach nee, dazu muss ich in diesen Raum na gut dann mache ich z - ach nee dazu muss ich in diesen Raum. Und so weiter. Obwohl ich diesen Raum sonst oft mehrere Wochen nicht betrete. Irgendwann sagte ich mir, dass alle anderen Menschen ja generell überhaupt nie in diesen einen Raum gehen und dennoch ausreichend Beschäftigung in ihrem Leben finden, ab da war es besser. Man muss sich manchmal mehr an anderen orientieren.

    Ansonsten frieren alle oder ihnen ist zu warm, wie immer, im Oktober und im April, das Gebäude hat Außenfühler und wird automatisch temperaturreguliert. Dieses Jahr ist anders, dass alle bei ihren Temperaturunpässlichkeiten vermuten, dass "die irgendwas machen" oder "wir irgendwas machen". Das "was genau" ist unklar, wie immer im Oktober (und April) ist es häufig morgens sehr frisch und nachmittags recht warm, das lässt sich nicht so gut ausgleichen, diejenigen, die frieren, vermuten aber die Gebäudetemperatur sei auf 19 Grad abgesenkt und diejenigen, die schwitzen, vermuten, wir würden heizen und Energie zum Fenster rausblasen. Ich habe schon vor Jahren gelernt, dass es beim Thema Kühlung/Heizung nichts zu gewinnen gibt. Weiter ist aber anders, dass ich durch die Energiekrise ein etwas größeres Spektrum in Bezug auf meine Antworten habe, neu im Programm nämlich rechtschaffene Empörung in Form von "Nein, wir heizen nicht, was ist mit Ihnen, sind Sie irgendwie aus der Zeit gefallen??" bei sowohl Schwitzenden wie auch Frierenden.

    Mein nächstes großes Thema ist Büroumzug. Auch das bekanntlich eines, bei dem man nicht gewinnen kann, aber vielleicht finde ich da auch noch eine Formulierung, die auf alles Klagen anwendbar ist.

    Mittwoch, 26. Oktober 2022
    25.10.22

    Plötzlich kam mir heute ein beunruhigender Gedanke.

    Ich muss ausholen. Seit ungefähr ewig sage ich immer mal wieder "diese Woche wird noch sehr anstrengend aber dann wird es ruhiger. Hurra!" Der Teil vor dem "aber" tritt regelmäßig ein, ich bin also 50% hervorragend in Vorhersagen. Der Teil nach ab dem "aber" kam bisher jedoch nicht, ich würde jetzt daraus nicht folgern, dass ich 50% schlecht in Vorhersagen bin, "dann" ist schließlich eher ein relativer als ein absoluter Begriff, aber ich würde schon zugeben: das Zutreffen meiner Prognose lässt noch auf sich warten.

    Mittlerweile bin ich einigermaßen zerfranst in den Randbereichen, also nicht immer außerordentlich konzentriert. Heute zum Beispiel verließ ich das Haus ungekämmt mit nassen Haaren, so wie sie nach Duschen und Trockenrubbeln halt so liegen. Ich hatte da einen wesentlichen Schritt meiner Morgenroutine vergessen. Dabei hatte ich sogar noch in den Spiegel geschaut und überprüft, ob die Schuhe wirklich zur Bluse passen und ob der Mantel insgesamt passt (ich hatte ihn länger nicht getragen) aber irgendwie war mir dabei wohl entfallen, auch mal meinen Kopf anzugucken. Ich bemerkte den Vorfall, weil mir auf dem Weg zum Bahnhof ungewohnt kühl um den Kopf war. Zum Glück habe ich immer eine Bürste dabei, konnte also noch auf der Straße entwirren (zum Zurückgehen war meine Tasche zu schwer, ich hasse schleppen und ich schleppte viel, eher gehe ich mit nassen Haaren ins Büro als eine schwere Tasche 3 Meter weiter als notwendig zu wuchten). Und im Büro gibt es einen Föhn. Unschön fand ich das alles trotzdem.

    Anderes Symptom der Zerfranstheit: am letzten Wochenende war ich in Kassel, aus irgendeinem Grund - vielleicht, weil ich einen Augenblick länger am Tag nicht zu tun hatte als sonst, also insgesamt einen Augenblick lang - bemerkte, dass es schon Mitte eher Ende Oktober ist und ich ja Anfang November mit Frau Herzbruch verreise. Also in weniger als 2 Wochen. Das war mir total entfallen. Beinahe wären wir ja Eselwandern in der Uckermark gegangen, meine Güte, gut, dass wir den Plan noch geändert haben, ich hätte mich bei er ersten Schwierigkeit mit dem Esel einfach in die Uckermark mitten hinein gelegt und wäre da eingeschlafen für sehr lange, fortan als das Dornröschen der Uckermark bekannt, Frau Herzbruch hätte meine Familie informieren müssen, alles sehr unangenehm, wir fahren jetzt nach Prag, die Bahn erinnert regelmäßig an die Reise, da es den ursprünglichen Fahrplan nicht mehr gibt, im Kalender wird es auch am richtigen Tag aufploppen, also jedenfalls ist Frau Herzbruch ähnlich zerfranst wie ich, wir werden also viel Spaß haben und vielleicht jeden Abend getrennt aber über dasselbe bloggen, das finde ich dann interessant, wie unterschiedlich die Wahrnehmung sein wird, das ist jetzt aber etwas viel antizipiert, vielleicht ziehen wir auch jede Nacht rotzbesoffen durch Prager Nachtclubs, wenn ich mit Frau Herzbruch unterwegs bin entwickeln die Dinge immer eine komplett unerwartete Dynamik.

    So, jetzt habe ich genug ausgeholt und muss mich wieder an das eigentliche Thema erinnern, ach ja, ich wiederhole es für Sie, möglicherweise sind Sie auch zerfranst und unkonzentriert: der beunruhigende Gedanke.

    An meinem letzten Geburtstag, vor knapp einem Jahr, habe ich Nagellack (mit etc., also alles, was man dazu benötigt) geschenkt bekommen und ein Live-Tutorial zur Anwendung und damals beschlossen, ab jetzt immer schön lackierte Nägel zu haben. Das ist mir gelungen. Völlig schleierhaft, wie ich das hinbekommen habe, ich vergesse teilweise, mir die Haare zu trocknen bevor ich aus dem Haus gehe und vergesse, wenn ich in den Spiegel schaue auch auf den Kopf zu gucken aber die Nägel sind tiptop. Vielleicht - das ist jetzt der Gedanke - geht die ganze Zeit, die ich sonst für Entspannung, lesen, plaudern, Haare trocknen, in den Spiegel gucken, gut und ausgewogen kochen, Sport, Pflanzenpflege und dergleichen übrig hatte, für die Fingernägel drauf??

    Mittwoch, 5. Oktober 2022
    WmdedgT 10/2022

    (Alles zu WmdedgT hier bei Frau Brüllen.)

    Ich erwachte heute ausgeschlafen vor Weckerklingeln gegen 6:15 Uhr, das lag daran, dass ich gestern schon gegen 22 Uhr im Bett lag und schlief. So langsam bin ich ja wieder in der richtigen Jahreszeit, das ist alles sehr angenehm. Von 6:15 Uhr bis 7 Uhr lag ich gemütlich im Bett und las ein Buch, dann stand ich auf und tat alles mögliche und war um 9 Uhr im Büro.

    Dort blieb ich bis 18 Uhr, was ich da alles tat ist für Außenstehende komplett uninteressant, ich fuhr dann mit der Bahn wieder zurück, eigentlich wollte ich Rad fahren, aber eigentlich wollte ich auch schon früher zurück, es geriet alles ein bisschen durcheinander und so geriet auch meine Verkehrsmittelwahl etwas durcheinander, ist aber auch völlig egal. Zu Hause traf ich nur die Katzen an, alle anderen Haushaltsmitglieder waren beim Sport. Ich hatte geplant, Linsensuppe zuzubereiten, das ging viel schneller, als ich es in Erinnerung hatte, danach saß ich bei offener Balkontür und unerwarteter Abendwärme gemütlich im Sessel bis Fragmente zu Besuch kam, auch noch etwas Linsensuppe aß, dann Süßigkeiten und Plaudern und nun also bloggen.

    Ich hatte heute Morgen an der Ampel eine Erkenntnis, sie fiel mir beim Stehen ein, ich glaube, man kann sie im Stehen besser fühlen als in anderen Körperhaltungen. Ich fange vorne an: ich stand an der Ampel, die Ampel war rot, die Straße war komplett leer, mir gegenüber auf der anderen Straßenseite stand eine Person, die nicht gut zu Fuß war, neben mir stand ein Schulkind. Diverse andere Leute gingen über die Straße, sie war ja komplett leer.

    So eine Ampelschaltung dauert nicht lang, ich weiß, insofern etwas verwirrend, was sich in dieser kurzen Zeit alles in mir abspielte. Und zwar stand ich erst kurz ganz normal (glaube ich) und dann stand ich kippelig, weil ich nämlich komplett zerrissen war, ob ich jetzt auch einfach rübergehe - es war ja weit und breit kein Fahrzeug, ich gehe dann normalerweise immer, als Fußgängerin sind Ampeln für mich eher so eine Art Serviervorschlag. Andererseits stand aber neben mir ein Kind, das bei Rot nicht gehen soll und mir gegenüber eine Person, die sehr langsam unterwegs ist, so dass "weit und breit kein Auto" auf der Zeitschiene ganz anders zu beurteilen ist. Ich fand es unhöflich - vielleicht auch unsolidarisch? - diese Personen sozusagen stehenzulassen und einfach loszugehen. Gleichzeitig fand ich es aber auch blöd, auf einen Lichtwechsel zu warten, also stand ich nicht richtig, nicht in mir, sondern kam mir schwankend vor, innen wie außen und konnte nur an Gehen-oder-Stehen-Vorteile-Nachteile-Abwägung denken, es war alles sehr anstrengend. Aber nur bis zu den Zeitpunkt, an dem ich mir dessen bewusst wurde und entschied, stehen zu bleiben. Da war ich dann ganz ruhig und ruhend und bemerkte wieder das Wetter, den bunten Schulranzen vom Kind und dass die Person gegenüber mich anschaute, ich lächelte ihr zu, sie lächelte zurück, als dann Grün wurde wünschten wir uns kurz einen guten Morgen. Alles sehr unspektakulär aber zwischen wirrem Stress und aufmerksamer Ruhe lag nur eine kleine Entscheidung.

    In der letzten Woche war ich ständig so merkwürdig wackelig und fahrig. Neben der Tatsache, dass das echt anstrengend ist, hemmt mich das auch sehr, ich kann in diesem Zustand keine Blick auf andere haben und fühle mich wie ein kleines eingekapseltes Tierchen, das sich tendenziell vor Begegnungen erschreckt. Für mich ist das ein unangenehmes Gefühl. Ich bin es gewohnt, recht ausbalanciert zu stehen, dann kann ich anderen gut begegnen, ihre Worte und Stimmungen aufnehmen und etwas zurückspielen. Kleine eingekapselte Tierchen können das nicht, die kullern umher, wenn man sie anstupst und rutschen in komische Ritzen, aus denen sie mühsam herausklettern müssen. Das Leben reduziert sich und wird mühsam.

    Ich weiß nicht, wie das kam letzte Woche, aber ich bin sehr froh, dass es wieder vorbei ist.

    Sonntag, 25. September 2022
    Okay

    Okay, die Erwartungen, an denen gemessen wurde, waren extrem hoch. Wenn man extra eine Verabredung macht, dafür in eine andere Stadt fährt, dann noch die erste Lokalität nicht für würdig befindet und eine weitere aufsucht, um dort eine Bubble-Waffel zu essen, dann ist es schwer, diese Latte nicht zu reißen.

    Die Bubble-Waffel war auch okay. An sich ganz gut, Frozen Joghurt passte für mich nicht so richtig weil zu säuerlich (dazu gleich sofort mehr), Vanille-Eis wäre besser gewesen und eigentlich sowieso auch Sahne und so richtig erschließt es sich mir nichte, Schokoladendige, die von Cremigkeit leben, also z.B. Kinder-Bueno oder Toffifee, auf Eis zu platzieren. Ein Kind bestellte sogar mit Gummibärchen, sehr gruselig, hart-gefrorene Gummibärchen.

    Zum Säuerlichen: säuerliches Essen scheint derzeit modern zu sein. Frozen Joghurt zum Beispiel und Antipasti und in der Kantine gibt es neuerdings auch ständig irgendwas mit säuerlich marinierter roter Bete und auch anderen säuerlichen Dingen, möglicherweise hat ein osteuropäischer Koch die Leitung übernommen, ich kann da kaum noch was essen. Generell habe ich zwar nichts gegen säuerlich, aber ich mag das nicht andauernd. Ich bevorzuge entweder cremig-mild oder würzig-scharf (nicht säuerlich-scharf also keine eingelegten Pepperoni!).

    Auch heute gelernt: ein Café muss nicht unbedingt eine Gästetoilette haben.

    Ansonsten: mein Projekt, keine Lebensmittel wegzuwerfen, macht gute Fortschritte. Heute habe ich einen Rest Kräuterfrischkäse weggeworfen, die Dose war im Kühlschrank nach Hinten gerutscht. Dafür gab es nach Sichtung des Vorratschrankes heute Rotkohl (1 Monat vor MHD) und Kartoffelklöße (1 Monat nach MHD) und Gulasch aus dem Eisfach, im Gulasch versenkte ich 3 angeschrumpelte Paprika und 4 etwas gummiartige Karotten.

    Den Kochplan für nächste Woche muss ich noch machen, ganz am Anfang wird ein Blumenkohl stehen, der in den nächsten Tagen gegessen werden sollte und ich glaube, wenn der verarbeitet ist, muss ich tatsächlich mal wieder einkaufen!

    Sonntag, 25. September 2022
    Weitere Verkehrsmittel

    Um auch mal über andere Verkehrsmittel jammern zu können fuhr ich heute Zug. Auf dem Hinweg hatte ich eine Verbindung mit 2x umsteigen, schon der erste Umstieg ging schief, weil mein Zug nämlich wegen "Verspätung aus vorhergehender Fahrt" zu spät war und dann der ICE halt weg. Das war aber gar nicht schlimm, mir standen quasi zeitgleich drei weitere ICEs zur Verfügung, einer war von 1 Stunde vorher wegen "Signalstörung" noch da, einer war von weiß ich nicht wann wegen "Defekt am Zug" noch da und einer, ein Sprinter von 2 Stunden vorher, fuhr wegen "kurzfristigem Personalausfall" gerade ein. Mit dem wollte dann niemand mehr fahren, also nahm ich den, ich hatte ja keine Sitzplatzreservierung (mehr). Der zweite Umstieg verlief dann zügig, ich hatte 1 Minute Zeit, musste aber auch nur kurz Treppe runter, 2 Gleise weiter, Treppe hoch.

    Auf dem Rückweg ging gleich der erste Einstieg wegen "Weichenstörung" schief, ich nahm also eine alternative Verbindung, die ich eigentlich gar nicht erwischt hätte, aber wegen "Verspätung eines vorausfahrenden Zuges" stand sie mir noch zur Verfügung, sie war nur einen Tick später als mein geplanter Zug. Dieser Tick hätte mich fast den weiteren Umstieg gekostet, aber der Anschlusszug war wegen "warten auf Anschlussreisende" - also genau auf mich möglicherweise?? - noch da.

    Ich kam auf dem Hinweg 30 Minuten später an als geplant, auf dem Rückweg fast pünktlich. So weit alles gut, ich frage mich nur, wie sich Personen, die nicht mal so eben kurz durch den Bahnhof huschen oder sich über alle möglichen Alternatven kundig machen können heutzutage Bahn fahren. Vermutlich gar nicht.

    Während ich in den Zügen lungerte und es mir ja so insgesamt ganz gut gefiel, überlegte ich, am nächsten Wochenende zu Violinista mit dem Zug zu fahren statt mit dem Auto. Ich hatte mich bei ihr schon erkundigt, wie das wohl funktionieren könnte und sie hatte mir den nächstgelegenen Bahnhof genannt. In der Tageshälfte, die ich für meine Ankunft vorgesehen hatte, gibt es aber nur eine Verbindung, die fast 4 Stunden dauert (also doppelt so lang wie mit dem Auto) und eine mit 6x umsteigen und das möchte ich nicht, da habe ich zu viel Sorge, in irgendeinem Dorf zu stranden.

    In den nächsten Tagen werden Frau Herzbruch und ich auch noch gemeinsam mit der Bahn telefonieren. Es ist ja so, das wir bald zusammen nach Prag fahren und in mühevoller Absprache zeitgleich - also so ungefähr wie Synchronschwimmen - Züge und besonders auch Sitzplätze gebucht haben. Frau Herzbruch kommt ja aus Düsseldorf, ich möchte in ihren Zug in Frankfurt zusteigen, es war alles sehr verwirrend, weil mir ihr Zug nie angezeigt wurde, da er - wenn man die Anschlüsse mit einbezieht, man muss nach Prag natürlich ab und an umsteigen - von Frankfurt aus zu keinem Zeitpunkt die sinnvolle Wahl ist. Ich treffe aber ja keine zeitlich sinnvolle Wahl sondern eine persönlich sinnvolle Wahl. Darauf ist die Bahn nicht eingerichtet, man muss dann mühsam an den Umsteigezeiten im weiteren Fahrtverlauf schrauben, bis das gewünschte Ergebnis erscheint. Falls Programmierer*innen der DB App mitlesen habe ich einen Wunsch: man sollte auch per Zugnummerneingabe spezielle Züge buchen können.

    Jedenfalls wurde nun aber der Fahrplan umgestellt oder es war irgendwas anderes, die Verbindung, die wir uns synchron erschwommen haben gibt es nicht mehr und ich bekomme alle paar Tage eine Mail von der Bahn, die mich darauf hinweist. Ich hätte gern, dass das auf hört, fühle mich gedrängt, es ist ja noch x Wochen hin, bis wir fahren, vielleicht ändere ICH meine Pläne ja bis dahin nochmal die Bahn hat ihre schließlich auch geändert, jetzt sollen sie nicht so pushy sein. Ob diese Erinnerungen überhaupt aufhören, wenn ich mir einen neuen Zug suche? Ich bekomme ja dann kein neues Ticket, die Bahn weiß also doch gar nicht davon, dass ich mich aufgerafft gemacht habe.

    Samstag, 24. September 2022
    Fuhrparkmanagement

    Ich hatte 6 Termine heute und nach dem ersten hätte ich schon gut nochmal 3-4 Stunden schlafen können, insofern war es gut, dass die meisten anderen wegen irgendwas gar nicht stattfanden.

    Termin 1 war: Auto aus der Werkstatt holen. Ich wollte mit dem Bus dorthin fahren, der Bus kam aber nicht, ich stieg daher - weil ich nicht zu viel Zeit verlieren wollte (im Nachhinein lustige Idee), Termin 2 schob sich schon über den Horizont - in ein Taxi.

    An der Werkstatt angekommen war auch eigentlich alles bereit, nur die Probefahrt stand noch aus und ich wollte/sollte zahlen. Zu diesem Zwecke war ich gestern (oder vorgestern, keine Ahnung, was wann war) persönlich in der Bankfiliale vorstellig geworden, um das Limit der Girocard kurzfristig heraufzusetzen, in der Bank sagte man mir aber, das ginge immer nur für den aktuellen Tag und als ich fragte, ob ich dann wirklich immer, wenn ich mal etwas größeres kaufen möchte vorher zur Bank müsse sagte man mir, es ginge auch telefonisch, mit Telefon-PIN, das sei dann im Moment, in dem es eingetippt wird, aktiv, also in 1 Sekunde oder so. Also hatte ich die Telefon-PIN schonmal gesucht und heute morgen gegen 7 angerufen und das Limit heraufsetzen lassen, alles ganz problemlos.

    Dachte ich. Das Kartengerät in der Werkstatt lehnte die Zahlung ab. Einmal, zweimal. Ich probierte die Kreditkarte, möglicherweise hatte ich das Limit auf der falschen Karte hochsetzen lassen Auch abgelehnt, einmal, zweimal.

    Ich rief also wieder bei der Bank an. In der Autowerkstatt. Weil man sich durch ein Automatenmenü hangeln muss, bis man zu Menschen durchdringt, kam es zu Problemen, in so einer Werkstatt sind ja immer Geräusche und so sagte der Automat immer "Ich habe Sie nicht verstanden. Ich habe Sie nicht verstanden. Ich habe Sie nicht verstanden. Auf Wiedersehen." *klack* Als ich eine ruhige Ecke gefunden hatte, kam ich zu einem Menschen durch, der hörte sich mein Begehr an und legte dann aber auch einfach auf. Beim ungefähr hundertsten Anruf landete ich bei einer Frau, ich war mittlerweile schon einigermaßen unerfreut und schilderte ihr sehr knapp, was ich brauchte.

    Die Frau sagte, das ginge nicht. Der Mitarbeiter morgens hätte das generelle Limit erhöht, was aber immer erst einen Tag später in Kraft tritt und das temporäre Limit könne man nur in der Filiale erhöhen und jetzt, weil das generelle Limit ja "im Prozess sei", eben auch nicht - also irgendsowas ähnliches sagte sie, ich selbst sagte nämlich schon nach kurzer Zeit, dass sie wohl die Situation missverstehe, es wäre innerhalb von 24 Stunden mein 4. persönlicher Kontakt mit der Bank (mehr als in den letzten 20 Jahren zusammengerechnet) zu diesem Thema, mein Konto ausreichend gedeckt und ich stünde in diesem Moment an der Kasse und wolle zahlen, das solle sie jetzt bitte herbeiführen, auf welche Art und Weise sei mir komplett egal. Die Frau fiel mir ins Wort, dass vielleicht ich oder der Mitarbeiter in der Filiale die Begrifflichkeiten verwechselt hätten. Mir ist aber gestern schon jemand ins Wort gefallen, nämlich der nOC, da redeten wir dann ca. 30 Sekunden parallel, bis eine Kollegin mich sehr hart knuffte und dass sie mir nicht noch den Mund zuhielt, war alles, ich war jedenfalls ausreichend irritiert, den nOC weiterreden zu lassen. Und seit gestern habe ich mich darüber geärgert, dementsprechend - ich bin ja lernfähig - verlief die Situation heute morgen anders, ich redete weiter und die Frau auch aber ich wurde immer lauter und plötzlich konnte sie das Limit kurzfristig erhöhen. Da war ich dann komplett verärgert, weil entweder geht es oder es geht nicht, aber warum muss ich mir erst anhören, es ginge nicht und nur, wenn ich lästig werde, geht es? Das ist doch alles Mist.

    "Meine Güte, bin ich froh, dass ich nur der Mechaniker hier bin und nicht deine Bank", sagte der Automann. Dann gab es noch eine weitere Komplikation, die es notwendig machte, dass ich den Computer des Automannes verwendete, weshalb er sich aus seinem Autosystem ausloggte und dann das Passwort nicht mehr wusste. Alle Beteiligten waren sehr froh, als ich endlich davon fuhr (nächste Woche muss ich aber nochmal wiederkommen, um was mit den Achsen prüfen zu lassen, kostenlos wie man mir versicherte, ich müsse nur erstmal ein paar km fahren aber auch nicht zu viel. Es ist alles unglaublich kompliziert mit Autos.)

    Jedenfalls war es mittlerweile halb 10, das war der Punkt, an dem ich mich gerne wieder ins Bett gelegt hätte, nun ich musste das Auto ja noch nach Hause bringen (kompliziert!!), hatte eigentlich um 10 Uhr einen Termin im Büro gehabt, natürlich unmöglich. Termin 1 also komplett ausgeufert, 2 dafür ausgefallen.

    Termin 3, 11:00 Uhr fiel auch aus, der anderen Person war etwas dazwischen gekommen (vielleicht muss die sich auch um ein Auto kümmern.

    Termin 4 - Mittagspausenitalienischstunde - fiel ebenfalls aus, weil Cucinacasalinga kurzfristig wegen einer Bombe evakuieren musste.

    Termin 5, 17:00 Uhr, fand wie geplant statt, ich konnte mit dem Rad hinfahren, das Rad wurde nicht geklaut, der Heimweg war länger aber angenehm, gegen 19:30 traf ich ein, alle Fahrzeuge pünktlich zum Sonnenuntergang nun also am richtigen Ort.

    Und zu Hause war dann noch Termin 6, 20:00 Uhr das Lesedings, auch das verlief nach Plan, nur dass mittendrin das Abendessen fertig wurde aber das durfte ich dann vor dem Bildschirm essen.

    Freitag, 23. September 2022
    Verkehrsmitteldilemma

    Heute hätte ich die Goldschatulle, also das Auto, abholen können aber nur bis 18 Uhr und da ich bis 18:15 Uhr in der falschen Stadt in einem Call festhing, ging das dann eben nicht. Naja. Ich hätte es mit dem Zweitschlüssel dort vom Hof fahren können und morgen früh zum bezahlen auftauchen, diesen Vorschlag wollte ich um 17:58 Uhr am Telefon unterbreiten aber da hob keiner mehr ab und eigenmächtig wollte ich es nicht tun, weil ich niemanden nervös machen will denn, wie gesagt: Goldschatulle.

    Also wird das alles irgendwie morgen stattfinden. Wobei das höchst kompliziert ist, ich habe nämlich auch das Fahrrad am Büro stehen, weil ich heute mit dem Rad dort hingefahren bin aber nicht mehr zurück, auch wieder aus einer Vielzahl komplexer logistischer Überlegungen, die aber eher die nahe Zukunft im Fokus hatten als den nächsten Tag.

    Nun steht also das Rad am Büro, das Auto auf dem Werkstatthof und morgen soll irgendwie beides bei mir zu Hause im Hinterhof landen, zwischendrin muss ich aber zum Büro hin und vom Büro aus auch noch weiter woanders hin, wo man nicht parken kann (also ich jedenfalls nicht, ich kann ja nur parken, wenn entweder viel Platz ist oder ich sehr schlecht gelaunt bin, beides ist für den Termin nicht zu erwarten) und was zu Fuß zu weit weg und mit ÖPNV nervig ist, also will ich da mit dem Rad hinfahren und ich könnte dann mit dem Rad gleich weiter nach Hause nach dem Termin, das wäre elegant, es wäre aber auch wieder deutlich nach 18 Uhr, so dass ich das Auto morgens abholen muss.

    Aber was mache ich dann morgens mit dem Fahrzeug? Ich könnte es mit ins Büro nehmen, ja, aber dann würde es da übers Wochenende stehen, das wäre für mich okay aber für M nicht, ich kann M aber nicht die Karte zur Tiefgarage geben weil das die Eintrittskarte zum Büro ist und das ist natürlich alles verboten. Ich könnte mit dem Rad zu dem Abendtermin hinfahren und auch wieder zurück zum Büro und das Rad dann da stehen lassen und mit dem Auto zurück, dann steht aber das Rad das Wochenende über am Büro und das stört zwar M nicht, aber sehr wahrscheinlich mich. Es ist wirklich unglaublich, welchen anstrengenden Überlegungen das Leben mich immer wieder unterwirft!

    Vermutlich ist dieses Dilemma nur lösbar, wenn ich morgens sehr früh zur Autowerkstatt fahre (Bus oder Taxi), dann das Auto nach Hause fahre, dann zur S-Bahn gehe, damit ins Büro fahre, dort mit dem Rad zum Termin und vom Termin auch wieder zurück. Dann wären abends alle Verkehrsmittel (also alle, für die ich zuständig bin) da, wo sie hingehören, der Weg zu diesem Ziel wirkt auch mich aber nur wenig elegant.

    Ich werde das aber erstmal so einplanen. Vermutlich ist morgen sowieso wieder alles anders.

    Mittwoch, 21. September 2022
    Niere

    8:25 - Anruf von der Autowerkstatt

    Ich: Novemberregen?
    Autowerkstatt: (aufgelegt)

    (Dann andere wichtige Termine)

    9:30 - Ich rufe die Autowerkstatt an

    AW: Autowerkstatt Dingens, hallo!
    Ich: Hallo, hier ist Novemberregen, ihr habt mich vorhin angerufen.
    AW: Meister, Frau N ruft an!
    Meister: Ja dann sprich doch mit ihr!
    AW: Die habe ich ja eben nicht erreicht, sprichst Du jetzt mit ihr?
    Meister: Nein, sprich du mit ihr.
    AW: Ich habe dich ja eben nicht erreicht.
    Ich: Du hast mich erreicht aber dann einfach aufgelegt!
    AW: Wie auch immer, du hast ja ein Auto hier bei uns.
    Ich: Ja, ich weiß.
    AW: Also das Auto mit der kaputten Kupplung.
    Ich: Ja, ich weiß.
    AW: Also wir haben da jetzt die Getriebeglocke abgemacht.
    Ich: Ja, ich weiß.
    AW: Willst du mal vorbeikommen?
    Ich: Ist das Auto fertig?
    AW: Nein, noch nicht.
    Ich: Dann will ich nicht vorbeikommen.
    AW: Aber das wäre schön, wir könnten uns das mal gemeinsam anschauen.
    Ich: Ihr müsst das alleine reparieren, dabei kann ich euch nicht helfen!
    AW: Ja, also, das wird dann etwas teurer weil da ist nochwas.
    Ich: Okay, was kostet es denn?
    AW: Also da ist (irgendwas Unverständliches, das ich vergessen und auch verdrängt habe).
    Ich: Okay, was kostet es denn?
    AW: Das kannst du dir ja mal angucken.
    Ich: Davon wird es vermutlich nicht weggehen.
    AW: Nein. Aber nicht, dass du denkst, dass wir uns das ausdenken.
    Ich: Wir lassen seit über 20 Jahren die Autos bei euch reparieren, wenn ich denken würde, ihr denkt euch was aus, dann müsste ich ja auch immer vorher das Benzin und das Öl raussaugen sicherheitshalber.
    AW: Also sollen wir reparieren?
    Ich: Kriege ich für was immer es kostet von euch ein besseres Auto?
    AW: Nein.
    Ich: Na dann.
    AW: Wir machen nur das Material und nur die Arbeitsstunden vom Azubi, dann lernt der was wenn der mitmacht, dauert dann nur etwas länger.
    Ich: Okay.
    AW: Und wir schenken dir einen Ölwechsel.
    Ich: Super. Bis wann muss ich die Niere denn verkauft haben?
    AW: Morgen sollte es fertig werden.
    Ich: Dann gibt es heute für mich noch viel zu tun, lass uns auflegen.
    AW: Alles Gute für die OP!

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