(Alles zu WmdedgT wie immer bei Frau Brüllen.)
Heute morgen um 7 Uhr wachte ich auf, ging eine Runde durch die Wohnung, streichelte die Katzen, nahm mir ein Buch und entschied dann, dass es keinerlei Grund gab, wach zu bleiben. Also kehrte ich ins Bett zurück und schlief weiter, bis gegen 11 Uhr der Wecker klingelte. Um 12 Uhr war ich nämlich mit Fragmente verabredet.
Wenige Minuten später kam eine Nachricht von Fragmente, dass sie sich um 15 Minuten verfrühen würde wegen geschlossener Autowaschanlage. Daher tat ich nichts mehr weiter als duschen, sonnencremen und Outdoor-Kleidung anlegen, wir wollten nämlich zu einem längeren Spaziergang in Natur aufbrechen, voraussichtlich bei Regen.
Zunächst fuhren wir aber ein mysteriöses Paket abholen, das in einem entlegeneren Paketshop auf mich wartete, das ich meines Wissens nicht bestellt hatte aber abholen konnte ich es auch nur mit Ausweisdokument. Die spannendsten Dinge hatte ich mir dazu ausgemalt! Gespannt öffnete ich bei Fragmente im Auto den Umschlag und es handelte sich um ein ü18-Produkt! Genauer gesagt um ein Spiel für die Playstation mit USK 18. Ich fragte per Nachricht bei M (u18!) an, ob sie das Spiel über mein Konto bestellt habe, die Antwort war negativ. Das ließ Herrn N. übrig, der auch geständig war und nun "The last of us" auf der Playstation spielt.
Fragmente und ich fuhren dann weiter in den Taunus. Zuerst wollten wir einkehren, in ein Ausflugslokal, in dem Fragmente schon häufiger war. Der Parkplatz war sehr voll, die Terrasse aber leer, ich ging hinein, um zu erfragen, ob es auch möglich sei, draußen zu sitzen. Der Kellner war von meiner Frage höchst empört und teilt mir mit, man habe nun wirklich nicht genug Personal, draußen einzudecken und es sei viel zu viel zu tun, sowieso sei es den Stammgästen zu kalt zum draußen sitzen. "Und auf neue Gäste legen Sie keinen Wert", stellte ich fest. Der Kellner sah mit einem leeren Blick knapp an mir vorbei.
Ich schilderte das Erlebnis Fragmente, sie war nicht überrascht und sagte "so kenne ich das Personal dort". Im Nachhinein bin ich überrascht, warum sie dort trotzdem weiter Essen gehen möchte, aber wie gesagt erst im Nachhinein, so dass ich es nicht erfragt habe. Wir fuhren dann eine Straße weiter in ein anderes Lokal, dort hatte man Zeit, die Terrasse zu bewirtschaften und es gab eine überraschend diverse Karte, die von Schnitzel über Steinofenpizza, vegane Bowl und russischen Salat hin zu Mezze reichte. Wir waren skeptisch, das Ehepaar am Tisch hinter mir, das unserem Gespräch interessiert folgte, versicherte aber, das Essen sei gut.
Das Ehepaar hatte Recht. Wir teilten uns als Vorspeise eine Mezze-Platte, dann hatte Fragmente Wiener Schnitzel mit Pommes und noch einen extra Salat (was die Bedienung in Verwirrung stürzte) und ich Spargel mit Salzkartoffeln an Schnitzel, später noch beide ein Kaffeegetränk, alles absolut einwandfrei.
Seit dem Vortag hatte ich ein Matschauge, zum Glück heute deutlich abgeklungen, aber noch sehr empfindlich, daher trug ich trotz komplett bedeckten Himmels Sonnenbrille und tropfte ungefähr jede Stunde ein Gel ins Auge. Als das Ehepaar hinter uns aufbrach, verabschiedeten sie sich freundlich und der Mann erkundigte sich noch "was ist denn mit Ihrem Auge?", ich antwortete genauso freundlich, wir tauschten uns noch über Spaziergänge aus und ich musste innerlich sehr lachen, weil mich seine superentspannte Art, in der er eine völlig fremde Person wegen eines Gesprächs, dessen Teil er nicht war und das ihn auch nichts anging über ihren Gesundheitszustand befragt, dabei mit keiner Faser seines Körpers und keinem Zucken seiner Haltung andeutet, dass es in irgendeiner Weise weniger als völlig normal sein könnte, seine Neugier zu befriedigen, diese Frage zu stellen und der Gedanke an mögliche Zurückweisung seine Welt nie gekreuzt hat, so sehr an den alten Oberchef und seine Frau erinnerte. Die hätten das ganz genauso gut sein können. Vermutlich sind sie befreundet.
Anschließend fuhren wir weiter zu einer 1000-jährigen Linde und während Fragmente das Schuhwerk wechselte, besichtigte ich Friedhof und Kirche. In der Kirche gab es Gummibärchen. Die Linde war möglicherweise einmal eine Gerichtslinde. Für mich ist es immer ein merkwürdiges Gefühl, wissentlich auf einem Stück Boden zu stehen, auf dem bedeutende Dinge vor sich gingen. Was eigentlich Quatsch ist, auf jedem Fitzel Boden fanden ja bereits Dinge statt, die für irgendwen bedeutsam waren, aber das ist mir nicht immer so bewusst, zum Glück, sonst würde ich vermutlich wahnsinnig.
Von der Linde aus brachen wir zu einem ca. 5 km langen Rundweg auf, sahen gleich am Anfang einen Rotmilan, im Verlauf viel schöne Natur und teilweise nette Tiere, manchmal aber auch tote Bäume und unangenehme Insekten. Es regnete nicht nennenswert. Fragmente lobte immer wieder die angenehme Stille, ich fand überhaupt nichts still, weil doch die Vögel ziemlich laut waren und ständig irgendwelche Blätter laut rauschten. Wir haben ein unterschiedliches Verständnis von Stille. Für mich ist es die Abwesenheit von Geräusch, für Fragmente die Abwesenheit von Zivilisationsgeräuschen. Fragmente schätzt ihre Art der Stille, ich habe zu beiden Arten von Stille keine Emotionen, wie sich Fragmente zu meiner Art von Stille verhält haben wir nicht besprochen. Das Gespräch über Geräusche endete, als ich sagte, mir sei neulich am Meer aufgefallen, dass das Meeresrauschen genauso klänge wie Autobahn und Violinista das doof von mir fand und Fragmente darauf antwortete, ich sei ein Mensch mit vielen Facetten und manche davon würden etwas Langmut erfordern.
Zurück am Auto hatte Fragmente kleine Wasserflaschen dabei, das war sehr schön. Auf der Rückfahrt setzte der Regen ein, auch sehr schön und zu Hause begann das Gewitter.
Ich ruhte für einen kurzen Moment im Sessel, hatte dann Gesangsstunde, probierte anschließend noch ein paar Sachen (stimmliche) allein aus, jetzt Sessel und Buch.
Sehr aufregender Tag morgen, ich bin nämlich mit Fragmente verabredet und wir wollten entweder im See schwimmen gehen oder einen längeren Spaziergang in Landschaft unternehmen. Relevante Witterungsparameter dabei: wenn Temperatur >25 Grad kommt für mich nur Schwimmen in Betracht, wenn Temperatur <20 Grad kommt für Fragmente nur Spazieren in Betracht.
Der Wetterbericht sagt nun: Gewitter. Temperatur ist damit relativ egal, mir ist außerordentlich daran gelegen, nicht vom Blitz getroffen zu werden
Gleichzeitig möchte ich mich aber gern körperlich bewegen, ich bin jetzt in dem Alter, in dem man komisch steif wird, wenn man einen Tag nur herumsitzt, das finde ich sehr unangenehm und ich saß gestern schon 5 Stunden und heute 4 Stunden in einem Auto, ich kann morgen nicht schon wieder sitzen. Geistige Anstrengung hingegen suche ich eher nicht, mein Geist ist bereits komplett ausgelastet.
Wir werden also morgen zu dem Spaziergang aufbrechen (der lässt sich leichter Abbrechen als schwimmen im See) und möglicherweise ganz, ganz spontan je nach Wetterbericht umdisponieren. Ich schlug spontane Fünftimpfung vor, Fragmente war sofort dabei, die Impfpraxis des Vertrauens hat aber nur noch an zwei Tagen pro Woche geöffnet und der Sonntag ist keiner davon. Wir halten uns offen, am Ausflugsort spontan während Blitz und Donner im Auto (Faraday'scher Käfig!) nach einer Impfstelle abseits unserer üblichen Hood zu suchen, so wie Alkoholiker*innen verschiedene Läden frequentieren und Nasensprayabhängige verschiedene Apotheken.
Vielleicht wird aber auch noch alles ganz, GANZ anders es ist nämlich etwas Superaufregendes passiert: ein Paket für mich wurde an einen mir unbekannten Kiosk auf der anderen Seite der Stadt zu gestellt und ich weiß noch nichtmals, was drin ist. Ich habe neulich beim Absender etwas bestellt, das Bestellte aber schon erhalten.
Zusätzlich sagt mir die DHL App, dass das Paket nur mir übergeben wird und ich mich ausweisen muss. Ich habe Fragmente vorgeschlagen, dass wir das Paket morgen als allererstes holen. Vielleicht ist etwas drin, woraus sich der weitere Tagesablauf ergibt. Vielleicht haben gemeinsame Bekannte eine Schnitzeljagd für uns erstellt und das Paket ist der Anfang davon!
Das wird ganz toll, ich freu mich schon sehr!
Ich habe schon wieder für ein paar Tage vergessen, dass dieses Blog existiert. Da ich ja an allen anderen Abenden hier etwas tippe, finde ich das komplett unglaublich. Es ist ja nicht so, dass ich denke "achja das Blog, ach nein heute nicht" sondern es verschwindet komplett aus meinem Kopf. Das ist so, als würde ich irgendwann abends mal das Zähneputzen vergessen, als nicht mich dagegen entscheiden sondern es komplett vergessen. Ich glaube nicht, dass mir das schonmal passiert ist. Die Knirschschiene vergesse ich manchmal, das fällt mir dann auf, wenn ich im Bett liege und dann stehe ich wieder auf und hole sie denn ein abgeknirschter Schneidezahn ist mehr als genug.
Jedenfalls, ich wurde heute Nachmittag an das Blog erinnert, jemand sagte nämlich, ich würde ja kreativ schreiben. Kurz war ich irritiert, dann dachte ich "ach ja!!" und dann "ach Mann!!!"
Und dann gab es wieder diese Situation, die ich schon kenne: ich kann gar nicht einfach so schreiben, ich brauche Tasten. Also, ich kann natürlich schon, die Handbewegungen sind mir geläufig und es gelingt mir auch, meine Gedanken irgendwie auszudrücken, aber nichts fließt, nichts ergibt sich, es kommt nicht mehr dabei herum als aneinandergereihte Wörter, die inhaltlich und grammatikalisch einen Satz ergeben, der grob in die Richtung dessen zielt, was ich meine.
Schreiben, so wie ich es möchte, kann ich nur mit Tasten. Weil ich dann nämlich anfange zu tippen bevor ich anfange zu denken, die Worte finden und ergeben sich und fügen sich von selbst zusammen, es macht gar nichts, redundant zu sein, denn das tippen macht keinerlei Mühe und ist auch schnell wieder gelöscht, all das gibt mir erst die gedankliche Freiheit, irgendwas zu tippen, es auszuprobieren statt auf der sicheren handschriftlichen Subjekt-Prädikat-Objekt-Schiene zu bleiben.
Heute habe ich dafür einen Trick gefunden, wie ich mir behelfen kann: ich bewege die Finger einfach in der Luft oder auf den Knien, so als würde ich tippen und spreche dabei. Dann kann wer anders die Worte auffangen und verschriftlichen. Leider kam ich erst ziemlich am Ende auf dieses Hilfsmittel und auch nicht per Nachdenken, sondern weil meine Hände einfach hilflos anfingen, sich zu bewegen, wie auf der Suche nach einer Tastatur.
Eine der besten Süßigkeiten für mich ist Haribo Anaconda. Für die armen Menschen, die das nicht kennen zitiere ich von der Haribo Website: "Ihr geschmeidiger Körper besteht aus Schaumzucker und Fruchtgummi mit Saftorange/Erdbeer-, Himbeer/Erdbeer- und Himbeer/Zitronen-Geschmack."
Eine Anaconda hat für mich genau die richtige Dessertgröße. Einmal aß ich zwei Anacondas, da war mir sehr schlecht. Aber eine ist perfekt, man kann sie aus der Dose nehmen (bzw. ich aus der Suppenschüssel, bei mir steht immer eine Suppenschüssel mit Fruchtgummi auf dem Küchentisch, die Suppenschüssel ist "von Omma" und sehr hübsch, echtes Porzellan, Blümchenverzierung, auch was mit Gold, wir essen aber ja nie Suppe und wenn, dann vom Topf auf den Teller und nicht über den Umweg Suppenschüssel. So eine schöne Schüssel im Schrank ist aber natürlich total sinnlos, daher steht sie, mit Fruchtgummi gefüllt, auf dem Küchentisch. Alle Teenager, die meinen Haushalt frequentieren, kennen und schätzen diese Suppenschüssel) und sich durch die Wohnung zum bevorzugten Entspannungssitzplatz begeben, dabei kann man die Anaconda aus der Hand locker baumeln lassen. Ist man dann im Supercharger angekommen, steckt man ein Ende in den Mund und lässt den Rest heraushängen, hat folglich beide Hände zum Tippen frei aber auch für ca. 15 Minuten ein Dessert, also bis man sie Stück für Stück in den Mund gezogen und aufgegessen hat. Wirklich perfekt. Schokolade und Chips hingegen: klebrige/fettige Finger. Bonbons: schlechte Geräusche. Kuchen oder Puddings: Teller und ggf. Löffel erforderlich, daher hat man nicht beide Hände frei, das ist auch bei vielen Dingen, die man aus der Hand isst so, Weintrauben oder Mandarinen, alles super aber ständig braucht man mindestens eine Hand, das ist nicht zumutbar am Abend, viel besser dran ist man mit einer aus dem Mund hängenden Anaconda.
Gibt es aber nicht immer. Halten Sie mal danach Ausschau. Kaufen Sie aber nicht versehentlich die Pythons, die sind viel kleiner und haben nicht so ein gutes Mundgefühl, sie sind meiner Ansicht nach ein höchst minderwertiges Produkt.
Die perfekte Wohnung oder das perfekte Haus wäre natürlich selbstreinigend. Dass das noch niemand erfunden hat! Da muss doch etwas gehen mit so einer Art Lotusbeschichtung für Flächen, und wo man eine Klimaanlage hat muss es doch auch eine Staubabsauganlage geben? Falls sie geräuschvoll ist, könnte sie tagsüber laufen, da bin ich ja im Büro. Die perfekte Wohnung hätte kein Büro
Also, selbstreinigend, ganz wichtiger Punkt. Es wäre immer aufgeräumt, das ist ja auch wichtig, wenn die Staubabsauganlage läuft, es könnte sein, dass die einen ziemlichen Sog hat um Krümel vom Boden zu entfernen und wenn dann zu viel offen herumliegt, kommt es zu Problemen. Wie man das mit Haustieren macht, weiß ich auch nicht. Katzen mögen ja noch nichtmals den handelsüblichen Staubsauger. Vielleicht würde die perfekte Wohnung erkennen, wenn die Tiere in einem Raum sind, dann die Türen verriegeln und kurz einen anderen staubabsaugen. Vielleicht wären die Wände in diesem Moment schalldicht, damit die Tiere sich nicht aufgeregen. Insgesamt wären sie das aber keinesfalls, ich liebe hellhörige Wände, deshalb habe ich ja auch die Fenster immer gern auf Kipp und die Balkontür auf. Ein Balkon muss schon daher zwingend vorhanden sein.
Weiter hätte das perfekte Haus kein Erdgeschoss. Erdgeschoss ist anstrengend wegen Sicht- und Einbruchsschutz, man muss da immer was mit Milchglas oder Rolläden machen, außerdem ist man am Ende mit Passanten auf Augenhöhe, wenn man fensterrentnert, das will doch niemand, man will hinabschauen! Dafür gäbe es aber zumindest einen Warenaufzug, man könnte mit Auto, Fahrrad oder Hackenporsche bis genau davor fahren, aufladen und der Warenaufzug endet in der Küche.
Über die Ausrichtung der Fenster bin ich unschlüssig. Osten brauche ich zwingend, Norden eigentlich nicht, Süden und Westen sind aber schon auch gut. Sonne natürlich ein Problem, es gäbe vielleicht diese Holzfensterläden, so dass man die Fenster auflassen kann, davor ist noch Holz als Sicht- und Sonnenschutz aber sehr luftdurchlässig aber keine Katze kann abhauen. Die Wohnung hat auf jeden Fall sehr hohe Decken, falls man mal Spinnenweben abmachen muss oder ein Leuchtmittel wechseln senken sich diese Decken automatisch ab. Es wird nie wärmer als 24 Grad in der Wohnung und nie kälter als 17 Grad.
Es gibt eine kleine Station in der Küche, so wie ein Schuhregal, darin wohnen kleine Roboter. So in Schuhgröße halt. Ruft man sie, kommen sie angefahren und verbreiten Strom und Internet, man muss gar nicht aus dem Sessel aufstehen, alle Kabel sind immer vorhanden.
Die Dusche hat einen sehr vollen Wasserstrahl und gleichzeitig bleibt das Wasser immer in der Dusche, wird irgendwie auch abgesaugt und durch die Lotusoberflächen ist alles sofort blitzeblank. Vielleicht wäre auch ein Pool vorhanden, nein, eigentlich kein Pool sondern ein See, da wären aber niemals Mücken. Der See wäre auf einer Seite des Hauses, vom Balkon aus kann man eine Treppe zum Wasser heruntersteigen, auf der anderen Seite des Hause ist aber Innenstadt. Ich bin mir ehrlich gesagt nicht ganz sicher beim See. Das ist ja auch sowas, das da ist und dann bindet es auch gleich Gedankenenergie - wann gehe ich rein und wann nicht, ist irgendwas mit Blaualgen, geht es den Fischen gut, füttern irgendwelche Leute etwa die Enten und der See kippt, kommt eine Invasion der Nilgänse? Ich glaube, das mit dem See direkt am Haus ist mir doch zu anstrengend.
Dieses Konzept ist noch nicht abschließend betrachtet.
Fragmente fragte mich neulich, als wir zusammen saßen, was aktuell mein zweitgrößtes Problem sei. Ich reagierte sehr ungehalten und fragte zurück, was sie wohl gerade reitet solche Schlechtes-Vorstellungsgespräch-Fragen an mich zu richten.
Mein zweitgrößtes Problem heute Abend hier in diesem Sessel sind meine Fingernägel, also nicht die Nägel an sich, die sind nämlich nach dem letzten nervösen Abkauen schon wieder nachgewachsen, sondern der Lack. Der ist ständig beschädigt, ich sage nur "Parmesanreibe", "Schlüssel in der Handtasche", "Asphalt". Als ich mit Frau Herzbruch neulich bei Mr. Wash war, kassierte eine Frau mit ca. 7 cm langen gebogenen Krallen. Sie waren dezent, also irgendwie goldfarbig, lackiert und ich war voller Bewunderung, wie diese Frau solche Nägel haben konnte und gleichzeitig bei Mr. Wash den ganzen Tag Hartgeld abkassiert. Ich glaube, in einer anderen Realität, in die ich nur gerade zufällig nicht irgendwo abgebogen bin, habe ich auch solche Nägel. Auch in gold, ich hätte dann insgesamt viel mit Gold, in meiner jetzigen Realität habe ich nur eine Geldbörse (rot) mit goldfarbenem Reißverschluss, Herr N und Frau Herzbruch finden sie doof, ich bin extrem verliebt und in meiner jetzigen Realität reibe ich Parmesan, krame in Handtaschen nach Schlüsseln und rette kleine Tiere auf der Straße. Es ist völlig ok so, wie es ist, aber das mit den immer schön lackierten Nägeln wäre auch irgendwie schön, deshalb frage ich mich zunehmend, warum man da noch nichts erfunden hat. Eine Pille, die die eigenen Nägel färbt, so dass sie wie lackiert aussehen, aber halt immer ohne Macken, denn es ist ja der Nagel selbst. Ich muss mal kurz googeln, ob es das nicht schon gibt. Gibt es nicht, okay, es gibt Pillen für feste Nägel und es gibt in der Barbara einen ultimativen Lackierhack, den ich jetzt auch gerade noch gelesen habe aber der überzeugt mich nicht, weshalb ich ihn hier nicht wiedergebe.
Wo war ich. Bei der Pille für lackierte Nägel. Könnte sich mit anderen Hornangelegenheiten im Körper beißen, also Fußnägel (wäre ja noch okay), Haare (naja), Schwielen/Hornhaut (schwierig). Vielleicht sind wir auch nur in einer Übergangsphase. Man kann sich ja jetzt schon in Zoom schminken (ist nur doof, wenn die Internetverbindung hakt, dann hängen die Augenbrauen plötzlich mitten im Raum), vielleicht tragen wir bald alle Brillen, mit denen man die Personen so sieht, wie sie gerne aussehen würden.
Das wäre schön! Mich erkennen sie dann an den goldenen Krallen!
Ich bin einer Sache auf der Spur. Ein, sagen wir mal, Bekannter von mir ruft mich öfters an und klagt lautstark über Dinge, die ihn bewegen: Dass sein Flug anulliert wurde, dass das Hotel teurer ist als üblich, dass eine dritte Person schlecht arbeitet etc.
Ich sage dann logische Dinge: dass der nächste Flug in 1 Stunde geht, dass das Hotel so teuer ist, weil Brückentagwochenende ist, dass er die dritte Person ja entlassen kann. Damit sind meiner Meinung nach gute Lösungswege aufgezeigt, das sieht mein Bekannter aber anders und sagt dann Dinge wie "Aber darum geht es doch gar nicht, Frau N!" und wiederholt seine Klage, ohne weitere Informationen anzufügen, worum es denn geht.
Ganz verschiedenen Reaktionen habe ich schon ausprobiert, noch keine führte aber dazu, dass das Gespräch die Laune von beiden Gesprächsparteien gleichzeitig verbessert hätte.
Heute befand ich mich in der Situation, in der eine Angelegenheit zu meiner höchsten Unzufriedenheit nicht gelöst wurde. Ohne, dass irgendwer etwas dazu konnte. Ich nahm das zum Anlass, mal den umgekehrten Weg auszuprobieren und rief meinen Bekannten an, trug ihm die Sachlage vor und tobte, dass ich das unsäglich fände - in gespannter Erwartung, wie wohl seine Reaktion wäre, damit ich die dann für zukünftige umgekehrte Fälle übernehmen könnte.
Der Bekannte sagte, ich hätte völlig Recht mit meiner Unzufriedenheit, alle meine Punkte seien absolut valide, es sei eine Zumutung, jetzt am Wochenende solle ich mir aber erst einmal eine gute Zeit machen und wir würden Montag bei einem Kaffee in Ruhe darüber sprechen.
Bin jetzt auf Montag gespannt. Nicht in der Sache, die kann man gar nicht lösen sondern nur abwarten und irgendwann wird sie vorüber sein. Aber wie das Gespräch mit dem Kaffee dann ablaufen wird, worüber wir sprechen, es gibt ja gar nichts zu sagen. Ob Kommunikation über Emotionen zur Sache stattfinden wird? Ob das in Wirklichkeit bei den normalerweise umgekehrt verlaufenden Anrufen der zentrale Punkt ist, dass gemeinsam auf etwas geschimpft werden soll? Sozusagen gemeinschaftliches Jammern?
Es ist alles höchst mysteriös, aber nun habe ich endlich die Gelegenheit, es herauszufinden!
Nachts um 4 mit Migräne des Todes aufgewacht, Mittel genommen, wieder eingeschlafen, morgens um 6 mit dröhnendem Schädel aufgewacht, versucht, das mit Essen und Trinken und frischer Luft zu beheben aber gescheitert, um 10 wieder was eingenommen, weiter dröhnender Schädel, um 14 Uhr wieder was, repeat, keine richtige Erinnerung an den Tag, gegen 15 Uhr bemerkt, dass ich gar keine Unterlagen aus dem Schrank geholt hatte bis zu diesem Zeitpunkt und ich weiß wirklich nicht, was ich gemacht habe aber die To-Do-Liste ist nur noch 1/3 so lang wie zuvor und ich habe quasi unmöglich scheinende Dinge, die gar nicht darauf standen, erledigt. Glaube ich. Ich muss das mal überprüfen, wenn ich wieder ein normaler Mensch bin (das ist jetzt noch nicht der Fall, deshalb gehe ich jetzt schlafen).
Heute regnet es also. Gestern glaube ich auch schon, das habe ich nicht mitbekommen aber im Treppenhaus ist ein Fenster undicht und heute morgen war auf dem Fensterbrett eine kleine Pfütze. Also entweder hat dort jemand die Blumen gegossen oder es hat reingeregnet. Dass jemand die Blumen gegossen hat ist unwahrscheinlich, die Blumen gehören nämlich mir und es handelt sich um einen hässlichen dicken Kaktus, der aber ein paar Mal pro Jahr eine wunderschöne Blüte produziert und um eine Forellenbegonie, von der wir bis vor kurzem nicht wussten, dass es eine ist, M hatte einen "Stock" gefunden und in einen Topf gesteckt (also vor ca. 10 Jahren), der war dann angewachsen aber tat weiter nichts und neulich, also vor ca. 2 Jahren, bekam er plötzlich Blätter. Es handelt sich also nicht um eine buschige Pflanze sondern um einen langen Stock mit Blättern oben dran. Ich müsste die mal pflegen aber weiß nicht, was zu tun ist. Kurz gesagt: Die Nachbarschaft findet die Pflanzen eher so mittel, spricht das aber nicht klar aus, weshalb ich es ignoriere.
Heute auch Regen, morgen angeblich auch, sehr schön. Ich mag Regen. Das weiß die ganze Welt schon, auch, dass ich keine Sonne mag. Ich habe das Gefühl, das schon tausend Mal erklärt zu haben. Sonne vertrage ich zum einen körperlich nicht gut, meine Haut bekommt schnell Sonnenbrand, ich bin sehr blendempfindlich und mir ist auch schnell zu warm. Gegen all das kann man natürlich etwas tun: Sonnencreme, Sonnenbrille, sonnengeeignete Kleidung. Das mache ich auch, dann kann ich Sonne ertragen aber das führt natürlich nicht dazu, dass ich sie mag, warum sollte ich irgendwas mögen, das mir Maßnahmen aufzwingt.
Zweitens vertrage ich Sonne psychologisch nicht gut, denn "BEI DEM SCHÖNEN WETTER MUSS MAN DOCH RAUS!!!" Alle meine Hobbies lassen sich viel komfortabler in Innenräumen ausüben. Ich lese zum Beispiel sehr gern. Das geht prima im Sessel. Im Gartenstuhl natürlich auch - mit Sonnencreme, Sonnenbrille und sonnengeeigneter Kleidung, sie sehen, in welche Richtung das geht, warum soll ich Maßnahmen ergreifen, um draußen zu lesen wenn ich ganz ohne weiters Bohei drinnen lesen kann und sogar ohne, dass ich vor jedem Schluck mein Getränk auf Insekten überprüfen muss. Weitere Hobbies: schreiben, im Internet herumklicken, singen, Katzen bürsten, mich unterhalten, essen, trinken, Sachen aussortieren und wegwerfen, alle Spiele bei denen man gewinnen kann. Kann man alles draußen machen, kann man aber alles drinnen besser machen. Mein einziges Hobby, dass ich draußen lieber ausübe als drinnen ist: schwimmen. Dafür nehme ich dann auch das Übel des Eincremens und des Kleidungswechsels auf mich, Sonnenbrille trage ich im Wasser nicht sondern tauche einfach viel. Manche weiteren Dinge - Essen und Trinken - finde ich draußen okay, jedenfalls wenn richtiges Mobiliar involviert ist inklusive Schattenspendern, dann hat man nur noch das Insektenproblem.
Eine weitere Sache, die ich draußen gerne mache, ist wohin gehen. Zu einem Zielort gehen gefällt mir, das hat einen Sinn, man läuft von A nach B, mit jedem Schritt wird der Weg kürzer, dann kommt man an und geht wieder rein. Tolle Sache. Toller aber, wenn nicht die Sonne scheint, weil sonst ja schon wieder Sonnencreme, Sonnenbrille, sonnengeeignete Kleidung.
Das ist der eine Punkt, warum ich Regen so mag, weil man da eben nicht von außen oder innen gedrängt wird, "RAUS" zu gehen und wenn ich doch raus möchte, um von A nach B zu gehen, brauche ich keine spezielle Ausrüstung, es macht mir nämlich überhaupt nichts aus, nass zu werden. Ich brauche also weder Gummistiefel noch Regenschirm und eine Regenjacke besitze ich auch nicht. Wenn es regnet und ich rausgehe werde ich nass, das finde ich völlig okay, ich dusche ja auch sehr gern. Das kommt übrigens total selten vor, also nicht das Duschen, das vom Regen nass werden, ich werde vielleicht 2-3 Mal im Jahr signifikant nass, wohingegen ich eher 2-3 Mal im Monat von Sonne, die mich blendet oder meine Haut verbrennen will, belästigt werde.
Was ich zugebe: die Aussicht am Arbeitsplatz ist bei Regen nicht so gut. Regen mit Sturm und Gewitter mal ausgenommen, das ist dann wieder enorm faszinierend aber kommt ja nur selten vor, meist gibt es entweder Sonne-blauerHimmel-weite-Sicht oder graue Wolkendecke. Das ist die graue Wolkendecke auf Dauer sehr langweilig.
An dem Geruch von Regen im Sommer, von dem jedes Jahr wieder jemand berichtet, dass der"Petrichor" heißt, finde ich übrigens nichts Besonderes. Ich finde, Regen riecht immer gut und hört sich vor allen Dingen immer gut an. Drinnen sitzen, gern neben der offenen Balkontür, ein Buch lesen und draußen regnet es und wenn ein Windstoß kommt, tropft es mir ein bisschen auf den Arm. Das finde ich optimal.
Die Leserschaft, also zumindest eine Person darunter, interessiert sich, warum ich Gesangsunterricht nehme.
Entscheidungen haben ganz selten nur einen Grund. Meist beruhen sie auf einem komplexen Gebilde an Faktoren, manche sind uns gegenwärtig, andere spielen unbewusst mit hinein. Die bewussten Faktoren bei mir waren folgende:
Erstens:
Ich singe schon immer gerne und viel. Es gibt in meinem Haushalt ein Tonband beschriftet mit "N. singt Weihnachtslieder, knapp 2 Jahre". Mit 4 Jahren quengelte ich so lange, bis meine Schwestern mich mit in den Chor nahmen und ich durfte dann sogar auch mitsingen. Ich habe später (mit anderen) in Fußgängerzonen, auf Weihnachtsfeiern in Altenheimen und auf Übernachtfähren gesungen und es fällt mir leicht, Töne zutreffen, mir Melodien zu merken und nicht durcheinander zu kommen wenn die Personen links und rechts von mir andere Stimmen singen als ich.
Zweitens:
M habe ich auch schon mit 4 Jahren in der Musikschule angemeldet. Erst zu "Musik für Mäuse", dann zu irgendwas anderem (hab ich vergessen), dann für Geige und immer wartete ich dann vor der Tür und hörte aus allen Räumen in der Musikschule mehr oder weniger schöne Klänge, aber eben musizierende Menschen und mit der Zeit entwickelte sich ein gewisser Neid: ich wollte auch Musik machen.
Drittens:
Eine Freundin entdeckte irgendwann vor mehreren Jahren die Karaokebar in Frankfurt und wir gingen gemeinsam in mittelgroßer Runde hin. Beim Singen fiel mir auf, dass meine Stimme leiser klang als die der meisten anderen, das konnte ich mir nicht so richtig erkären.
Viertens:
Eines Tages rief ich bei der Musikschule an und fragte, was für Unterricht parallel zum Geigenunterricht von M. läge - es gab aber in keinem Unterricht zu dieser Zeit freie Plätze. Daher rief ich bei einer anderen Musikschule an und fragte, was ich dort abends ab 19 Uhr in Bezug auf Musik machen könnte. Die Antwort war: Schlagzeug, Violine oder Popgesang.
Violine hatte ich schonmal vier oder fünf Jahre gelernt und für nicht so mein Ding befunden. Schlagzeug und Popgesang fand ich ansprechend, Gesang eben um diesem Geheimnis der leisen Stimme auf den Grund zu gehen und Schlagzeug, weil ich noch nie Schlagzeug gespielt hatte. Ich konnte mich nicht sofort entscheiden aber traf auf dem Heimweg im Treppenhaus den Nachbarn, der unter uns wohnt. Was ist näherliegend, als den Nachbarn in diese Entscheidung einzubeziehen? Ich berichtete also und er sagte "Schlagzeug fände ich nicht so prickelnd".
Also Popgesang. Am nächsten Tag meldete ich mich an.
In der ersten Unterrichtsstunde fragte der Gesangslehrer, was mein Ziel des Unterrichts war. Ich hatte kein eindeutiges Ziel, alles, was ich wollte geht aus den vier Faktoren oben hervor. Der Gesangslehrer war erleichtert, seine größte Sorge ist es immer, dass jemand in eine Casting-Show gehen möchte.
Üben ist natürlich super - ich hatte es schon einmal hier in der Beschreibung einer Gesangsstunde geschildert, dass ich die einzelnen Komponenten, die zu gutem Klang führen, beherrsche, aber sie nicht und schon gar nicht einfach so aus mir heraus zusammenfügen kann. Das ist sicher etwas, das sich mit mehr Übung verbessern ließe. Mein Tagesablauf gibt das aber selten her, da Singen eben laut ist (das habe ich ja jetzt gelernt) und ich fast nie allein bin und selten in Situationen, in denen lautes Singen nicht stört. Songs, also die Texte, Melodien etc. kann man natürlich auch still für sich oder mit Kopfhörern im Kopf üben aber das ist nur ein Bruchteil dessen, was Gesangsunterricht ist, es geht ja nicht darum, einen bestimmten Song singen zu können sondern die Techniken zu beherrschen, alle möglichen Songs ansprechend zu gestalten. Wenn es gut läuft, komme ich 2x pro Woche dazu, für ca. 1 Stunde zu üben. Phasenweise aber eben auch überhaupt gar nicht. Das sage ich dem Gesangslehrer dann und wir stellen den Unterricht ein bisschen um, weniger Songs und mehr Stimmübungen, bis bei mir wieder eine bessere Phase kommt.
Verändert hat sich vieles seit der ersten Gesangsstunde - ich hatte wirklich keine Ahnung, dass sich so viel verändern würde. Zunächst einmal wurde das Geheimnis der "leisen Singstimme" gelüftet: da ich immer in Chören gesungen hatte, also klassischen Chören, hatte ich nur die Kopfstimme erlernt. Popgesang findet aber ja ganz wesentlich in der Bruststimme oder im Mix statt. Die Bruststimme mussten wir erstmal erarbeiten, ich konnte sie zuerst gar nicht absichtlich verwenden und dann, als ich sie gefunden hatte, konnte ich sie nicht kontrollieren. Das kann ich mir heute kaum noch vorstellen. Andere Veränderungen sind weniger tiefgreifend. Ich habe z.B. viel über Atmung gelernt (besonders in der Phase, als ich mir das Kreuzbein ausgerenkt hatte und gar nicht richtig Atmen konnte). Ich habe von Natur aus eine etwas metallische Stimme mit wenigen Tiefen, ich habe gelernt, sie mit mehr Hauch und einem Stimmsitz weiter vorn weniger kindlich-schrill und statt dessen wärmer und älter klingen zu lassen und das ganz klare, eisige gezielt einzusetzen. Ich habe gelernt, wie wichtig die letzten Silben sind und wie ich Vokale etwas verändern kann um in sehr hohe Töne besser einzusteigen und wie Bewegungen die Stimme stützen können. Die Range, in der ich mich beim Singen komfortabel fühle, hat sich enorm erweitert - wir sind gerade dabei, Songs, die ich ganz zu Anfang ausprobiert und aufgegeben habe wieder hervorzuziehen und ich kann bei vielen nicht mehr nachvollziehen, wo genau das Problem lag. Ein paar Mal hat sich meine Stimme auch ohne mein aktives Zutun verändert, einmal nach einer hartnäckigen Bronchitis, da stand mir nach unten plötzlich dauerhaft eine halbe Oktave mehr zur Verfügung und einmal eine lange Singpause während einer sehr anstrengenden Zeit, nach der ein paar Dinge die Atmung betreffend plötzlich normal geworden waren, so dass sich darauf aufbauend neue Features freispielen ließen. Wir entdeckten, dass ich ein großes Talent für Glissando habe, was an sich uninteressant ist aber ein leichtes Hineinrutschen in hohe Töne lässt meine Stimme auch wieder weniger schrill wirken.
Ich weiß gar nicht, wie lange ich jetzt schon Gesangsstunden nehme. 5 oder 6 Jahre vielleicht? Und es verändern sich immer noch Sachen, teilweise auch ganz überraschende. Meine Artikulation hat sich vor einem guten Jahr enorm verbessert, das war ungefähr zeitgleich mit dem Beginn meiner Italienischstunden. Für Italienisch benötigt man eine ganz andere Mundbeweglichkeit und Lippenspannung als für Deutsch und Englisch, und wenn ich daran denke, diese Beweglichkeit und Spannung zu nutzen, profitiert mein Gesang davon enorm. Ganz durch Zufall fanden wir neulich heraus, dass ich auch das Pfeifregister ganz gut nutzen kann, was für mich keinen Wert an sich darstellt (weil ich den Klang nicht mag) aber dazu führte, dass ich meiner Kopfstimme jetzt viel sicherer bin und Wechsel zwischen Brust und Kopf nun ganz mühelos verlaufen - interessanterweise nur in diese eine Richtung, von Kopf zu Brust nicht so mühelos.
Wenn ich im Alltag irgendwas singe - Happy Birthday im Büro z.B. - denke ich an all das natürlich nicht. So ganz langsam komme ich aber dahin, dass manche Dinge automatisch ablaufen, ohne dass ich daran denken muss, ich bin dann selbst immer ganz überrascht vom Klang meiner Stimme. Und ich bin gespannt, was sich da noch tut.