1,5 Stunden in einer Vollsperrung mit Hubschraubereinsatz gestanden, danach erstmal rausgefahren und auf einem Parkplatz 45 Minuten komatös geschlafen, dann nochmal 3 Stunden gefahren. So kriegt man die Tage natürlich auch rum.
Alptraumzersetzte Nacht, ich hasse das sehr, aber um es positiv zu betrachten: offenbar habe ich ausreichend geschlafen, so dass es über die notwendigen komatösen Stunden hinaus ausrecht. Und auch positiv: der Kopf setzt sich offenbar in der Nacht auseinander, da kann ich tagsüber andere Dinge tun.
Heute war ein ganz überraschend entspannter Tag. Überraschend, weil das Grundgerüst des Tages inklusive Autobahnkilometern viel Potenzial für Stress bot, das hat sich aber nicht realisiert. Ich wurde positiv überrascht! Das gibt es noch! Nicht vergessen!!
Es muss hier sehr, sehr dringend in all dem Chaos wieder normales Leben stattfinden! Ich weiß nur noch nicht so genau, wie. Zuallererst habe ich deshalb einen Kochplan für die nächste Woche gemacht und dafür eingekauft. Zu Fuß. In der Innenstadt. Kann mich nicht erinnern, wann ich dort das letzte Mal war.
Die Läden waren sehr leer, keine Ahnung, ob das an der Uhrzeit lag (Samstag gegen 17 Uhr). Also, leer von Menschen. Der Supermarkt allerdings auch recht leer von Produkten, es kann gut sein, dass das eine mit dem anderen zusammenhängt und die fehlenden Personen die fehlenden Produkte einfach vor 17 Uhr gekauft hatten. Es gab keinen Blumenkohl mehr. Ich werde also nächste Woche nochmal irgendwo einkaufen, hoffentlich Blumenkohl.
Folgendes wird hier gespeist:
Heute kochte Herr N.
Morgen bin ich abwesend
Montag: Paprika-Schafkäse-Pfanne
Dienstag: Möhren-Kartoffel-Gemüse
Mittwoch: Spinat mit Fischstäbchen
Donnerstag: Blumenkohl-Erdnuss-Curry
Freitag: Herr N. kocht was
Samstag: Weiße-Bohnen-Porree-Suppe
Sonntag: Herr N. kocht was
Was Herr N. an den betreffenden Tagen kochen wird, ist mir nicht bekannt, werde ich aber ja dann rechtzeitig bemerken, wenn es mir serviert wird.
Weiter in Bezug auch wiederherzustellende Normalität habe ich mit dem Gesangslehrer vereinbart, dass wir nun auch wirklich wieder Gesangsunterricht machen und nicht abwechselnd den Termin vergessen und dann, wenn wir uns mal zusammen finden, uns gegenseitig volljammern. Heute war also auch Gesangsstunde, die nächste ist am Donnerstag.
Drittens werde ich - noch nicht sofort nächste Woche, da ist alles noch sehr durcheinander, aber danach - dafür sorgen, dass ich mindestens einen Abend irgendwo draußen herumlaufe (zum Beispiel zwecks Einkauf oder Erledigungsgang, wobei "Gang" wichtig ist, nicht Auto) und versuchen, mindestens einmal eine Person, die nicht der eigenen Familie angehört, zu treffen. Das erscheint mir auch sehr wichtig für die geistige Gesundheit.
Festgestellt habe ich auch, dass ich in Italienisch deutlich weiter sein könnte, wenn ich mich ab und an mal wirklich damit beschäftigen würde. Vielleicht suche ich mir dafür ein regelmäßiges Zeitfenster.
Weiter weiß ich noch nicht., das überlege ich mir dann nächstes Wochenende.
100 Jahre schlafen, irgendwann, anfangen mit ein paar Stunden ab jetzt gleich.
Sehr aufregender Tag, wobei, vielleicht auch nicht, was weiß man, meine Nerven sind ja insgesamt durch. Ich konnte jedenfalls den Vormittag über nichts mit der Hand schreiben, weil die immer so zitterte (es zitterten beide, aber mit der linken kann ich sowieso nie schreiben, also egal). Ich will aber ja gar nichts mit der Hand schreiben, also auch egal. Ich weiß nicht, warum ich das überhaupt erwähne.
Dann rief meine Zahnärztinnenpraxis an, aber die Buchhaltung, deren Nummer ich nicht eingespeichert habe. Wenn fremde Nummern auf meinem Handy anrufen denke ich ja immer sofort, jemand stirbt. Dementsprechend angespannt antwortete ich. Es war, wie gesagt, die Zahnärztinnenpraxis, wenn Ärzte und Ärztinnen anrufen denke ich auch immer sofort, jemand stirbt, also war ich höchst alarmiert, betastete mit der Zunge meinen reparierten Zahn und überprüfte im Kopf die Möglichkeit, ob die Zahnärztin über den aktuellen Zustand dieses Zahnes mehr weiß als ich und er bald explodiert und mich mittels Sepsis tötet oder - noch wahrscheinlicher - dass sie auf dem Röntgen- (ich dachte irgendwie immer, Röntgen würde man ganz schwierig schreiben, dabei schreibt man es einfach nur, wie man es spricht, was ist da passiert??), also jedenfalls, dass sie auf dem Röntgenbild noch einen Zufallsbefund wie Kieferkrebs entdeckt hätte, als sie das Bild meines Zahns Nr. 27 abends im Bett nochmal vor ihrem inneren Auge Revue passieren ließ.
All das war nicht der Fall. Der Buchhaltung war nur aufgefallen, dass der Kostenvoranschlag für 3 Wurzelkanäle war, mein Zahn Nr. 27 aber 4 hat und es deshalb teurer wird. "DAS IST MIR SCHEISSEGAL!!!" hätte ich beinahe in den Hörer gebrüllt, konnte mich aber gerade noch beherrschen (vielleicht sind die Nerven noch nicht ganz durch, nur fast ganz), die Buchhaltung entschuldigte sich mehrfach, ich war fröhlich beschwingt bis enthusiasmiert, den drohenden leidvollen Tod durch Zahlung von irgendwie um die 100 Euro nochmal abwenden zu können und dann war das Gespräch auch schon beendet.
Beim Weiterarbeiten fiel mir aus dem Büroschrank meine diesjährige Sammlung der empfangenen Weihnachtskarten entgegen, ich schaute sie alle noch einmal kurz an und bekam vor Rührung feuchte Augen bei einer Karte die ganz business-standardmäßig verkündete: "Vielen Dank für die vertrauensvolle Zusammenarbeit in diesem anstrengenden letzten Jahr. 2022 wird spannend - wir freuen uns, es mit Ihnen gemeinsam anzugehen!" Von einer Maklerfirma. Ich denke, PMS ist da bei mir auch im Spiel.
Im weiteren Verlauf des Tages teilte ich @cucinacasalinga im virtuellen Büro mit, dass ich nun total verrückt geworden sei. Dies wurde mir wohlwollend bestätigt, @cucinacasalinga selbst ist auch in Ansätzen verrückt geworden. Wir kamen aber überein, dass dies im Wesentlichen auch den Umständen geschuldet ist und wir uns nach der Pandemie noch ein Jahr geben und dann, sollte das alles nicht besser geworden sein, einen Therapeuten der eine Therapeutin suchen und sagen "machen Sie uns wieder so eiskalt wie zuvor!". Vielleicht in Paartherapie, mal sehen.
Am Abend kam mein Telefon mit der Post (eher mit einem Paketdienst, aber ich weiß nicht mit welchem, vermutlich nicht DPD denn sonst wäre es ja nicht angekommen) zurück. Es konnte kein Fehler gefunden werden. Es lag aber ein Zettel bei, dass dies häufig vorkäme und dann meist an "Störungen im Umfeld" läge. Dazu könne man sich beraten lassen, der erste Schritt dazu ist, einen QR-Code zu scannen. Das werde ich auf jeden Fall tun, aber in einem ruhigen Moment, wer weiß, ob man gleich in einen Videochat verbunden wird (vielleicht Therapie??) während man man den QR-Code scannt, das wäre mir nicht recht einfach so ohne Vorbereitung, im Pyjama und beim Abendessen.
Ausprobieren konnte ich das Telefon noch nicht, es lagen nämlich frische, völlig leere Akkus bei, die erst einmal laden müssen. Alle Kabel sind übrigens auch neu.
Mit Ms Notebook hatte ich schonmal einen ähnlichen Fall, das schaltete nach ca. 1 Jahr Gebrauch immer mal den Bildschirm aus und er ließ sich auch erst nach kompletten Neustart wiederbeleben. Beim Einsenden konnte man auch damals den Fehler nicht reproduzieren, das Notebook kam aber völlig wiederhergestellt zurück und hat den Bildschirm nie wieder unerwünscht ausgeschaltet. Vielleicht brauchen diese Geräte auch einfach mal Urlaub. Vielleicht natürlich ist es den Firmen aber auch viel zu mühsam, Fehler zu suchen und zu reparieren und sie schicken einfach neue Sachen raus, wollen das aber nicht verraten, damit das nicht alle jedes halbe Jahr so machen.
Ich werde berichten, ob das Telefon geht, wenn ich mal dazu komme, es zu testen. Wenn es nicht geht ist das Gute immerhin, dass dann auch keine Ärzt*innen darauf anrufen können!
Seit 14 Tagen friere ich. Erst dachte ich, ich hätte Corona und würde deshalb frieren, weil: ich fror nach jeder Impfung ab ungefähr Eintritt in den Warteraum, also ca. 5 Minuten nach Spritze und für die nächsten 2 Tage, inklusive Schüttelfrost und Ganzkörpereinhüllung in eine elektrisch betriebene Heizdecke (mittlerweile kaputt, mit dem Schreibtischstuhl über das Kabel gefahren, ein weiterer Beleg dafür, dass zu Hause arbeiten Scheiße ist). Und außerdem hatte ich an dem Tag, an dem ich zu frieren begann, eine Hochrisikobegegnung.
Jetzt sind aber 14 Tage um und ich friere weiter. Am Wetter liegt das nicht - ich habe die letzten ca. 4 Jahre nicht gefroren, vielleicht auch schon länger, das letzte Mal erinnern kann ich mich an ein Ereignis 2001 an einem Bahnsteig in Mainz, danach habe ich an Frieren keine Erinnerung mehr. Ich besitze deshalb übrigens auch keine Pullover und keine Mütze, Schals trage ich nur dekorativ, Handschuhe nur beim Radfahren (und Boxen).
Heute sind aber 14 Tage seit Risikokontakt um mit täglich Schnellstests und einmal PCR und - außer dem Frieren - keinerlei Symptomen, Corona also höchst unwahrscheinlich, dennoch fange ich nach 3 Stunden Autofahrt mit Sitzheizung auf höchster Stufe gerade mal an, aufzutauen. Ich schlafe mit Wollsocken an den Füßen und zwei Decken (und Katze obendrauf) und habe den ganzen Tag eine Wärmflasche im Rücken, meine Füße waren zu keinem Zeitpunkt warm, manchmal sind sie so kalt, dass ich glaube, sie fallen ab.
Eisenmangel ist es nicht, dazu weiß ich dank Blutspende ja Bescheid. Vielleicht Wechseljahre? Aber ich dachte, da hat man eher Hitzewallungen?
Dies soll übrigens keine Beschwerde sein. Ich finde es viel angenehmer, zu frieren als zu schwitzen, gegen Frieren kann ich viel einfacher etwas unternehmen und das meiste, was ich dagegen unternehme, trägt zu genereller Gemütlichkeit bei. Normaltemperatur wäre mir natürlich am angenehmsten, aber müsste ich mich entscheiden, kann es gerne so bleiben, wie es ist.
(Robert Frost, Fire and Ice
Some say the world will end in fire,
Some say in ice.
From what I?ve tasted of desire
I hold with those who favor fire.
But if it had to perish twice,
I think I know enough of hate
To say that for destruction ice
Is also great
And would suffice.)
(still...)
(still waiting...)
Zwei Wochen Urlaub, nicht ein Tag davon ohne Sorgen, dass ich jetzt "erholt" bin würde ich nicht unbedingt sagen. Aber immerhin ausgeschlafen! Ich habe mir angewöhnt, Dinge, die mich besorgen, aber die ich nicht beeinflussen kann, zu verschlafen und so lag ich glaube ich an keinem Tag unter 9 Stunden Schlaf. Letzte Nacht z.B.: 10 Stunden 58 Minuten mit einer Schlafqualität von 89 Punkten. Körperlich bin ich bestimmt doch erholt.
Wenn man andauernd schläft, hat man übrigens keine Zeit zum Essen, es wird Zeit, dass Frau Herzbruch aus ihren Hosen wieder herausschrumpft, ich brauche die jetzt denn meine rutschen.
Ansonsten: jo, weitermachen.
Warte weiterhin auf die Wendung von ALLEM zum Positiven.