Ich habe den Autoschlüssel wiedergefunden ohne zu suchen, nur durch Nachdenken, und das, obwohl ich ihn nur zu 50% finden wollte.
Aufs Unwesentliche erweitert: Am Samstag fuhr ich mit dem Auto einkaufen, den Wocheneinkauf, hatte gleichzeitig versprochen, für M und ihre Freund*innen Zeugs mitzubringen unter der Bedingung, dass sie alle Einkäufe, also auch meine, aus dem Auto hochtragen. Zu diesem Zweck übergab ich M am Abend den Autoschlüsse.
Es wurde sofort alles hochgetragen, ich erhielt den Schlüssel auch sofort zurück, dann war Samstagnacht, dann Sonntag, heute war Montag. Ich beschloss heute, dass es vernünftig sei, wegen der Coronainzidenzen lieber mit dem Auto zur Arbeit zu fahren als mit der Bahn. Als nicht nur heute sondern in nächster Zeit. Das beschloss ich nicht gern, schließlich hatte ich vor wenigen Wochen erst herausgefunden, dass ein maßgeblicher Teil meiner Unentspannung damit zusammenhängt, dass ich ständig Autofahren muss anstatt mich einfach in eine Bahn setzen und ein Buch lesen zu können. Ist aber halt jetzt gerade so.
Dennoch, ich war nicht sofort wirklich traurig, als ich den Autoschlüssel nicht finden konnte nicht nicht sofort wirklich glücklich, als ich sah, dass der Ersatzschlüssel tatsächlich am dafür vorgesehenen Haken hing. Es führte nichts an der Autofahrt vorbei. Trotzdem dachte ich mir: einen Autoschlüssel von zweien verliert man schneller als zwei von zwei, die Situation wies also noch einen leicht größeren Spielraum auf als sie es zwei Tage zuvor getan hätte. Das machte mich wieder ein wenig froh.
Den ganzen Tag hörte mein Kopf aber nicht auf zu denken und präsentierte mir, als ich um 20:30 Uhr die Treppe zur Wohnung hochging, kein Bild sondern ein "Handgefühl". Das Gefühl, den deutlich leichteren Autoschlüssel als den Ersatzschlüssel (am Ersatzschlüssel hängt Gebämsel, ich habe das da nicht angebracht, ich lehne Gebämsel ab) in der Hand zu halten, unten metallisch kühl, dann rundlich glattes Plastik, obendran ein kurzes Lanyard, dann fühlte ich weiches Fleece am Handrücken und an den Fingerspitzen, dann den Schlüssel in der Handfläche nicht mehr, dafür nochmal streichelndes Fleece, Ende des Körpergedächtnisfragments. Als ich in der Wohnung angekommen war, griff ich zielsicher in die Jackentasche der Fleecejacke an der Garderobe und zog den Autoschlüssel heraus.
Jetzt zufrieden und unzufrieden zugleich.
Am schönsten finde ich es zu Hause immer, wenn es extrem unordentlich war und danach wieder ordentlich ist. Das hat für mich beinahe eine festliche Stimmung, jedes Mal, wenn ich heute ins Wohnzimmer gehe, erwarte ich schon dort einen geschmückten Weihnachtsbaum zu sehen.
Mir ist gerade sehr gemütlich, zumal ich ja auch Sonntagabende gerne mag: man hat einen meist entspannten Tag hinter sich, am Abend aber nichts mehr vor, gleichzeitig ist man nicht müde, weil am Morgen ja ausgeschlafen wurde und vor einem liegt eine neue Woche wie ein weißes Blatt Papier und sie kann mit neuen Dingen gefüllt werden.
Meine Pläne für nächste Woche:
Kaffeetrinken mit Fragmente
Pfefferkuchenteig vorbereiten (muss reifen)
Irgendwann Gesangsstunde (wann noch unklar, Gesangslehrer kränkelt)
Beruflich sehr viel mit Zahlen machen, das sehr viel Konzentration braucht
Zeitgleich sehr viel Organisationskrempel in drei völlig unterschiedlichen aber jeweils relativ komplexen Angelegenheiten machen
Ein anspruchsvolles Gespräch führen (Vorbereitung erforderlich)
Möglicherweise eine kritische und völlig unvorhersehbare Situation im Lot zu halten ist, bis Gras gewachsen ist
Unangenehm viele virtuelle Meetings
Keine Italienischstunde
Das Kind zum Training fahren und die Wartezeit im Auto zum Lesen nutzen
Freitagabend Karaoke
Besuch von Violinista
Besuch bei den Eltern
Das Beste: ich freue mich auf alles davon.
Ich erwachte heute etwas angespannt weil zu früh (8:55 Uhr, skandalös), schaute aufs Handy und war genervt, weil ich eine Nachricht vorfand, dass M statt am Abend plötzlich mitten am Tag irgendwohin gefahren werden musste. Und dann fiel mir ein, dass ich auch noch am Vormittag mit Herrn N einen Termin hatte und fortan hasste ich alle und alles und fand, dass mein Leben nur daraus besteht, mich um die Belange anderer zu kümmern, die mich kein Stück interessieren (die Belange, nicht die Personen), also zumindest mein Leben an diesem Samstagvormittag. Glücklicherweise ließen sich alle Angelegenheiten reibungs- und verzögerungslos abwickeln, so dass ich ab 13 Uhr wieder ein freier Mensch war. Allerdings nur bis ca. 19 Uhr, da sperrte ich mich nämlich versehentlich ohne Jacke, ohne Handy und ohne Licht in der sehr dunklen Garage ein.
Nachdem ich kurz überlegt hatte, wer mich wohl vermissen würde, bevor ich erfroren bin (voraussichtlich niemand, das Kind lag noch im Bett, Herr N war beschäftigt, Frau H bei irgendeiner kulturellen Veranstaltung, Frau C hatte gerade das virtuelle Büro verlassen, um im Sessel abzuhängen) beschloss ich, mir selbst zu helfen. Ich hatte ja einen Autoschlüssel dabei und auch, wenn ich viel lieber mit dem Auto mit Vollgas rückwärts durch die Garagentür gebrettert wäre hatte ich kein Interesse an den folgenden Papierkramarbeiten, also musste es ausreichen, das Licht vom Auto einzuschalten um den Nothebel des Garagentors zu suchen und es von innen zu öffnen. Entschuldigung an alle Spinnen, deren Winterbau ich dabei zerstört habe (ich weiß nicht, ob Spinnen einen Winterbau haben, belehren Sie mich gerne).
Dann wollte ich Italienisch-Hausaufgaben machen, scheiterte aber daran, dass die Aufgaben aus einer sehr vereinfachten schwarz-weiß-Zeichnung eines Kühlschrankinhaltes bestanden, dessen einzelne Bestandteile - auf Italienisch - zu benennen waren. Ich kann solche Bilder nicht erkennen. Bzw. es kostet mich so viel Energie, zu "lesen", was die einzelnen Krakeleien bedeuten, dass ich danach geistig völlig abschweife und mich an kein einziges Wort mehr erinnern kann. Mit einem bunten Foto von Kühlschrankinhalt wäre das nicht passiert. Mit einer simplen Wortliste (Salat/l'insalata, Eier/le uova, Käse/il formaggio, Aufschnitt/l'affettato, Milch/il latte) auch nicht. Es kann ja nicht sein, dass Sprachvermittlung mit dem Auslesen von abstraktem Gekritzel einhergeht. Ich bin sehr unzufrieden.
So, nun sehe ich es auch, mein neues Hintergrundbild, von dem die ganze Welt spricht. Wunderschön! Vielen, vielen Dank, Applaus und all hail to the mighty webmaster grrrendel!
Gestern gegen Mitternacht ereilte mich die kurze Nachricht, man müsse etwas am Bild tun. Und vielleicht an der Schrift. Ich antwortet ungefähr "tu, was du für richtig hältst" und schlief umgehend ein.
Das zieht sich wie ein Muster durch mein Leben. Wenn ich die Kontrolle übergebe, dann komplett. Wer mich länger kennt, ist das gewohnt, neue Bekannte sind manchmal irritiert, wenn sie nur einmal übernachten wollten und einen Wohnungsschlüssel bekommen, eine Idee hatten und komplette Zugriffsrechte erhalten, eine Empfehlung schicken und ich greife sofort zu. Meine Erfahrungen mit dieser Vorgehensweise sind überwiegend hervorragend und in sehr wenigen Fällen immer noch deutlich besser, als wenn ich selbst nichts gemacht hätte.
Die Phase, in der ich immer wach bin, mir immer warm ist, ich immer noch einmal aufspringen will um irgendwas zu machen ist (vorerst) vorbei. Lange hat sie gedauert dieses Mal - ich weiß nicht genau, wann es los ging, aber ich schätze, so etwa 6 Monate. Es gab dieses Mal am Ende keinen Crash sondern ich wachte einfach eines Morgens auf und war noch etwas schläfrig, nicht sofort überdreht. Einfach so, als wäre nichts gewesen. Ob das so kam wegen Lerneffekt (ich hatte mehrfach versucht, abzubremsen und, als das nicht ging, zumindest einige wichtige Parameter im Lot zu halten) oder ob es einfach Glück war, weiß ich nicht. Das nächste Mal wird Auskunft geben.
Derweil bin ich jetzt aber erst einmal ab und an erschöpft und abends müde und alles geht etwas langsamer. Ich bin entspannt, aber das ist irgendwie auch ein bisschen langweilig. Was ich davon halte, weiß ich noch nicht, ist aber vermutlich auch egal. Mal sehen, wie lange das anhält.
Heute war wieder Fußpflege, ich hatte darüber schon berichtet. Ich bin weiterhin sehr zufrieden. Vor jedem Termin denke ich mir "ach naja, an meinen Füßen ist irgendwie ja nix zu tun, ich gehe noch einmal hin und dann spare ich mir das Geld und gehe erst in 3 Monaten wieder hin" und nach jedem Termin denke ich mir "ich möchte immer Füße haben genau so wie jetzt" und mache sofort den nächsten Termin aus. Heute nahm ich Herrn N. mit, der hat auch gleich einen neuen Termin gemacht. Weiteren ca. 15 Personen habe ich schon von der Fußpflegentdeckung erzählt, mehrere davon schrieben mich später wegen der Kontaktdaten an. Vielleicht verschaffe ich mir da irgendwann mal ein ähnliches Standing wie beim Karaoke. Wenn ich darüber nachdenke, fällt mir ein, dass ich meinen früheren Wohnort nach Beendigung des Studiums höchst freudig verlassen hatte, weil er mir zu eng geworden war, weil ich an jeder Ecke auf Personen traf, die ich kannte, weil alles irgendwie mit allem und mit mir zusammenhing. Vielleicht bin ich gerade auf einem Weg, der darin müdet, dass ich nach Beendigung der Berufstätigkeit nochmal höchst freudig in eine neue Stadt ziehe.
Was war heute noch? Ach ja, ich habe den Käse abgeholt. Ich hatte ja gedacht, in einen komischen schlecht gelüfteten kleinen Kiosk zu gehen, wo ich um mein Paket bitte, dann lange warten muss während es viel rumpelt, dann gesagt wird, das Paket sei nicht da, dann ein bisschen Gerede, mehr rumpeln, die Frage, wie es denn wohl aussähe, schließlich würde man es finden. Der Scanner könnte dann aber den Code nicht scannen und dann müsste was abgetippt werden und ich würde mit einem verbogenen Plastikstift auf einem zur Unleserlichkeit zerkratztem Display eine Hieroglyphe hinterlassen.
Tatsächlich war es so: wir hielten auf der Straße vor einer verschmutzen Glastür, die in eine Art Passage führte. Die Beleitung sagte "falls es da drin Fleischkäsebrötchen gibt, bring eins mit!" Ich öffnete die Glastür, stand in einer riesigen halboffenen Halle, auf der einen Seite war ein kleiner, hell erleuchteter Kiosk, auf der anderen Seite ein riesiger REWE mit Fleischtheke und Fleischkäsebrötchen. Völlig absurd. Ich kam mir vor, als hätte ich die Tür zum Room of Requirement aufgestoßen, als sei diese leere schmutzige Passage ein magischer Ort, an dem ausgerechnet die zwei Ladengeschäfte erscheinen, derer ich gerade bedarf.
Der Kiosk war innen sauber, geräumig, hervorragend organisiert. Das Paket lag sofort bereit, die Unterschrift war auf einem glänzenden Pad zu leisten, das danach sofort desinfiziert wurde. Begrüßung und Abschied herzlich-höflich, Verweildauer unter 3 Minuten. Anschließend ging ich in den REWE (wegen Fleischkäsebrötchen), der Laden war groß, gut sortiert, leise Musik, sauber und außer mir gab es keine Kundschaft. Erst an der Kasse stieß ich auf einen weiteren Kunden und auch an die Grenzen des magischen Erlebnisses: die Kartenzahlung funktionierte bei ihm nämlich nicht. Ich war wie immer ungeduldig, bot daher an, den Herrn einzuladen (sehr kleiner Betrag, unter 5 Euro), Herr und Kassiererin hielten das für einen Scherz, auch meine Beteuerungen, das sei völlig ernst gemeint, konnten sie nicht davon abbringen. Es war nicht mehr möglich, die Situation ohne größere langatmige Erklärungen zubereinigen, das war mir aber schon in meiner Vorstellung langweilig, also entfernte ich mich geistig und harrte aus. Irgendwann war alles fertig.
Auf dem Weg aus der Passage nach draußen sah ich noch einen weiteren Laden, der in meiner persönlichen Wunschpassage aber fehlplatziert war: "Chicken Tolsn". Also - ich dachte morgens er hieße so, bis vorhin hatte ich den Namen völlig vergessen, googelte ihn für diesen Eintrag gerade und erkenne, dass er "Chicken Town" heißt. Das W ist irgendwie komisch verschlungen. Herr N. teilt mir in diesem Moment mit, dass es sich bei dem W um ein Huhn oder einen Hahn handelt. Sie haben nun live erlebt, wie es ist, wenn eine Person (ich) keine Bilder erkennen kann.
Wie auch immer, ich werde diese Passage in absehbarer Zeit noch einmal aufsuchen. ich bin gespannt, welche Ladengeschäfte sie mir dann hinter der verschmutzten Glastür zeigt!
(Chicken Tolsn aka Town hat ganz gute Google-Bewertungen, vielleicht gehe ich da auch mal hin.)
Der 9., völlig verrückt, ich könnte schwören, dass ich heute diverse Male irgendwas mit Datum 8.11. und auch 7.11. unterzeichnet habe, aber ganz sicher nicht mit 9.11. Ist vermutlich aber egal.
Aus irgendeinem Grund hat DHL ein Paket für mich an einen Zustellpunkt geliefert. Ich weiß gar nicht, was ein Zustellpunkt sein soll. Für ganze 2 Tage liegt die Sendung dort (wtf??) und ich muss meinen Personalausweis mitbringen. Meines Wissens habe ich Parmesan bestellt. Muss man dafür jetzt 18 sein? Das ist alles sehr eigenartig.
Viele Menschen um mich herum waren heute auch sonst sehr verrückt. Erst dachte ich, es liegt vielleicht am Tag an sich. Dann fiel mir auf, dass mein Tag relativ ruhig war, ich konnte die Task-Liste von einem unübersichtlichen Scrollereignis runterarbeiten auf eine Bildschirmseite - vielleicht sind alle immer so verrückt und ich hatte nur ausnahmsweise ausreichend Zeit, es zu bemerken? Ich muss mich zukünftig besser beschäftigt halten.
Sonst nichts erlebt. Aber morgen werde ich versuchen, an das Parmesanpaket zu kommen. Das nächste Abenteuer wartet schon am Horizont!
Dieser Tag ging extrem schnell vorbei. Ich könnte schwören, ich wäre vor einer knappen Stunde erst aufgestanden!
Einen kleinen zusätzlichen Tag könnte ich diese Woche gut brauchen, dann wäre sofort wieder alles unter Kontrolle. Ohne diesen kleinen zusätzlichen Tag eher nicht, heute kam ich noch nicht einmal mehr dazu, alle Mails anzuschauen, sie scrollten einfach immer weiter runter während ich mich bemühte, das Kinn über dem Papierstapel zu halten. Das fühlt sich erstaunlich unspektakulär an. Ich hätte gedacht, es würde mich stressen, aber vielleicht habe ich in den letzten 1,5 Jahren wirklich etwas gelernt: wenn alles viel zu viel ist, auf feste Arbeitszeiten und gute Routinen achten. Denn viel zu viel ist noch viel mehr zu viel, wenn man sich selbst komplett heruntergerockt hat. So machte ich heute eine Mittagspause ganz abseits des Arbeitsplatzes und einen ganz pünktlichen Feierabend. Morgen sehen wir weiter.
Ansonsten geschah sehr wenig. Das Essen war ja schon vorgekocht, irgendwelche weiteren Aufgaben standen nicht an, ich verabredete mich also mit Frau Herzbruch zu Podcast-Aufnahmen. Wir hatten eigentlich gedacht, 2-3 Folgen zu schaffen, aber nachdem wir fast 1,5 Stunden über das Thema "Haushalt" gesprochen hatten, beschlossen wir, kein wirklich interessantes Thema mehr anzuschließen, das bei der heutigen Stimmungslage dann vielleicht 5 - 6 Stunden in Anspruch nehmen würde.
Später diese Woche werde ich noch entweder ein kurzfristiges Problem lösen und dabei möglicherweise ein langfristiges schaffen oder ein kurzfristiges Problem nicht lösen und dafür langfristig vielleicht kein Problem schaffen. Dazwischen gibt es nichts. Ich bin selbst sehr gespannt.
Verabredungen machen wird jetzt wieder kompliziert, stelle ich fest. Zum Draußen sitzen und kalt, zum Drinnen sitzen zu Pandemie. Vielleicht wird es der Winter der Spaziergänge mit Heißgetränken.
Dieser Tag war bis auf einen ganz kleinen Ausfälle für mich der Inbegriff eines erholsamen Sonntags.
Erst schlief ich aus, bis ca. 10 Uhr, saß dann etwa zwei Stunden bei einer (großen) Tasse Kaffee im Sessel. Dabei ereignete sich der kleine Ausfall des Tages in Form eines Anrufs. Ich hatte in den letzten Tagen ja einiges an "Crazyness" erlebt und war ganz, ganz sicher gewesen, das Ende der Fahnenstange sei erreicht. Aber: ich hatte mich geirrt. Der Anruf belegte dies. Ich beendete ihn schnell.
Anschließend tat ich "Dies und Das". Dies und Das tun entspannt mich enorm. Ich verarbeitete Äpfel zu Apfelkompott, wusch den Duschvorhang und schrubbte die Fliesen ab, telefonierte eine halbe Stunde mit der Bank in dem Versuch, das Online-Banking auf meinem Telefon wieder herzustellen - erfolglos, man wird einen Papierbrief schicken müssen - bezahlte Rechnungen und plauerte im virteullen Büro über die Verrücktheiten dieser Welt. Nebenher gab es Porridge, frisches Apfelkompott und Bananenquark.
Es schloss sich die Aufzeichnung einer Podcastfolge zum Thema "Natur" an, danach befasste ich mich mit dem Finanzplan für ein Projekt des Gesangslehrers, in der anschließenden Gesangsstunde gingen wir den Plan noch einmal kurz durch und dann, beim Versenden, verschwand er. Das war sehr mysteriös. Ich fand ihn wieder, das Problem war, dass der Computer plötzlich befand, er habe mehrere Speicherorte, die "Desktop" heißen.
Dann machte ich noch einen Friseurtermin, auch während der Gesangsstunde, was aber nur daran lag, dass der Gesangslehrer verspätet war, ich mir daher die Zeit vertrieben hatte und die Eingabemaske gerade geöffnet war und ich dann einer Entscheidungsschwäche unterlag. Sowieso war ich erst einmal froh, online buchen zu können, es ist nämlich so, dass ich eigentlich eine Friseurin habe, die hat sich aber den Arm gebrochen, so dass ich letztes Mal ihren Salonkollegen aufsuchte und dies war der erste Friseur in meinem Leben, bei dem kein Dauertheater in Bezug auf "ich hatte mir das etwas kürzer vorgestellt" notwendig war sondern der nach einmaliger Rückfrage die Haare tatsächlich so kurz geschnitten hatte, dass ich kurz die Luft zwischen den Zähnen einsog.
Das will ich natürlich wieder so haben, ich hatte aber die Befürchtung, bei einem Anruf im Salon die möglicherweise zurückgekehrte Friseurin am Telefon zu haben. Durch die Online-Buchung kann ich das Problem zwar nicht vermeiden, aber bis zum Besuch selbst aufschieben. Nun war am Donnerstag nächster Woche ein Termin frei und am Donnerstag übernächster Woche. Nächste Woche passt es mir nicht ganz so ideal, bis übernächsten Donnerstag sind es aber noch knapp 2 Wochen und ich glaube nicht, dass ich so lange noch warten kann, zumal die Gefahr, dass die Kollegin zurück ist, ja mit jedem einzelnen Tag steigt (wie ich beim übernächsten Termin vorgehe, überlege ich mir dann ein andermal...). Hier hing ich gedanklich fest, fragte dann den Gesangslehrer und er riet zum früheren Termin. Erstens sei es immer besser, möglichst bald wieder gut geschnittene Haare zu haben, wenn man einmal anfängt, sie als Problem zu empfinden und andererseits geht sich ein früherer Termin dann mit Weihnachten/Silvester besser aus. Da hat er natürlich völlig recht. Ich habe für nächsten Donnerstag gebucht. Drücken Sie die Daumen, dass die Frisörin noch nicht wieder da ist, natürlich nicht wegen Arm sondern wegen irgendetwas Schönem. Urlaub vielleicht!
Achja, Abendessen gab es auch, zubereitet in vier Töpfen/Pfannen, das ist hier immer etwas ganz besonderes, ich werde normalerweise ungehalten, wenn mehr als zwei erforderlich sind. Und nochmal achja, ich machte sogar "MealPrep", also: Vorkochen. Morgen oder so soll es nämlich Grünkohleintopf geben und das schmeckt natürlich viel besser, wenn es mindestens einen Tag durchgezogen ist und dann aufgewärmt. Also ist der jetzt auch schon einmal fertig.
Problem des Tages: es gibt in diesem Haushalt kein Duschgel mehr. Aber es gibt natürlich Seife, fiel mir dann ein, also ist es gar kein Problem. Vielleicht kaufe ich bei Gelegenheit neues ein.
Heute Morgen geschah mir etwas sehr ungewohntes: ich wachte gegen 8 Uhr auf, wollte wieder einschlafen und es geschah nicht. Das ist mir bisher nur ganz extrem selten passiert. In Ermangelung anderer Ideen stand ich auf. Dafür schlief ich dann am frühen Nachmittag im Sessel noch einmal zwei Stunden.
Dazwischen nichts Interessantes, nur dezent Verwunderliches: im Supermarkt war ein Mann mit Maske am Kinn, die Dame an der Kasse sagte, er solle die Maske richtig aufsetzen sonst würde sie nicht kassieren. Der Mann weigerte sich und die Kassiererin kassierte dann doch. Das habe ich nicht verstanden.
Unendlich viele Podcast-Aufnahmen mit Frau Herzbruch und nach jeder einzelnen sagt sie "das war langweilig, das müssen wir nochmal machen" und ich sage dann "ich spreche über alles nur einmal". Wir werden sehen.
Und eigentlich wollte ich heute eine Art Sonntagsessen machen, es kamen dann aber Jugendliche und besetzten die Küche. Erst grämte ich mich kurz, dann fiel mir ein, dass ja sowieso erst Samstag ist. Sonntagsessen am Sonntag ist ja noch viel besser.
Jetzt wieder müde.