In meinen Bäumen wohnen jetzt Nützlinge. Nämlich Florfliegenlarven und Marienkäferlarven.
Die Ausbringung der Florfliegenlarven war denkbar einfach. Statt mich für das Modell "Pappwabe, von der man Stück für Stück Zellstoff abnimmt, die Maden vorsichtig hinausklopft auf Papierstreifen und diese dann über die Bäume hängt oder irgendwie so" hab ich mich für das Modell "Larven mit Nahrung in Pappkarte" entschieden. Die Pappkarten hängt man dann einfach in die Bäume und geht davon aus, dass die Larven klug genug sind, aus der Pappkarte hinauszukriechen, wenn sie ihre Nahrung aufgegesssen haben. Um dann eben ihrer Bestimmung, der Blattlausjagd, nachzugehen.
Eigentlich auch einfach war es mit den Marienkäferlarven. Diese kamen in einer kleinen Dose mit Papierfitzelchen und dazu gab es Papphäuschen mit Aufhänger. Die Aufgabe war also, die Papierfitzellarvenmischung auf die Papphäuschen zu verteilen, das tat ich über einer ausgeklappten Zeitung, um nicht durch zittrigen Hände Larven zu verlieren. 6 Häuschen hatte ich und es waren auch schon alle befüllt und einige aufgehängt, als der Kater kam um zu schauen, was ich da wohl so treibe. Ich ging davon aus, die Häuschen würden ihn nur mäßig interessieren, tatsächlich ging er aber darauf los wie auf Katzenminze und bevor ich die verbleibenden Häuschen retten konnte, hatte der Kater auch schon seinen Kopf tief in einem davon vergraben - so tief, dass er stecken blieb und mit Häuschen über der Nase in die Wohnung rannte und es dort irgendwo in der Nähe des Sofas abschüttelte. Ein paar Larven waren noch drin. Ein paar aber sicher auch nicht.
Wenn ich irgendwo zwischen Balkon und Wohnzimmer demnächst Marienkäferchen habe, weiß ich warum.
Das war heute der erste Tag ohne Fieber. Seit dem 9.9. Und das bleibt jetzt vorerst so, behaupte ich mal. Auf der Couch werde ich trotzdem noch eine gute Zeit vor mich hinruhen, das war nämlich ziemlich anstrengend.
Morgen kommen aber die Käferchen und Florfliegenlarven. Das passt gut, da habe ich gleich etwas zu schauen, das aber mit minimaler Aufregung behaftet ist. Und reden muss man dabei auch nicht, ich hab nämlich keine Stimme mehr.
noch einen Tag, maximal zwei.
(Wo bleiben eigentlich meine Marienkäferchen, frage ich mich gerade?)
aber der Tag mit dem besten Essen bisher. Und der Nachbar gegenüber hat es auch nicht leicht. Seit mindestens Beginn meiner Krankheit richtet er jeden Morgen, Vormittag und Nachmittag seine Satellitenschüssel aus. Den ganzen Tag ist er damit beschäftigt, rauf aufs Fensterbrett, drehen, runter, wieder rauf, drehen, runter und so weiter.
Ich hab auch gedacht, das geht alles sehr viel schneller. Aber wenn man genervt ist, ist das sicher schon ein Gesundungsanzeichen.
(aber dauert noch etwas)