• Privatbloggen an: novemberregen @ gmail.com
  • | Twitter: @novemberregen
    Montag, 22. Februar 2016
    Sport im Alltag

    Um die körperliche Fitness zu verbessern soll es bekanntlich wichtig sein, sportliche Aktivitäten in den Alltag zu integrieren. Nachdem ich schon seit vieln, vielen Jahren im Büro vor Gesprächen, bei denen ich, sagen wir, nicht übermäßig emotional reagieren möchte, Treppen steigen gehe, habe ich nun ein neues Level der Alltagsintegration erreicht:

    Und zwar hat die kleine Katze - ich glaube, ich berichtete - schon vor längerer Zeit die Macke entwickelt, beim Fressen Gesellschaft einzufordern. Mindestens im selben Raum, gern aber auch direkt mit neben dem Napf. Das tut sie auf so penetrant-niedliche Art und Weise dass ich mich davon gegen jede Vernunft immer wieder einwickeln lasse. Mittlerweile macht der Kater auch mit.

    Der Katze beim Fressen zuschauen ist aber gar nicht mal so interessant, also nutze ich die Zeit auf dem Fußboden schon seit längerem, um ein paar Dehnübungen zu machen. Besonders auch für die Waden und Füße, wegen der Anemonenfüße und der Krampfgefahr beim Kraulschwimmen. Seit ein paar Tagen habe ich nun auch noch Liegestütze mit eingebaut.

    Man könnte also sagen, dass mein Sportprogramm aus Ausrastern und Katzenfüttern besteht.

    Samstag, 20. Februar 2016

    Pe sagte früher, dass an diesen Tagen die Luftmoleküle sichtbar wären. Ich habe es immer als den Sog bezeichnet, eine Unterströmung wie manchmal im Meer, unsichtbar aber vorhanden.

    Diese Tage, an denen es nach draußen zieht. An denen wir mit der S-Bahn oder dem Bus einfach irgendwohin fuhren, in einen Teil der Stadt, den wir nicht kannten und losliefen, in irgendeine Richtung. An denen die Schritte immer langsamer wurden, um alles genau aufzusaugen, um den Moment nicht zu verpassen, an dem alles umschlägt. Manchmal waren es ein paar Leute, die aus einer Bahn stiegen, manchmal Musik aus einem Fenster im Erdgeschoss, manchmal eine Gruppe in einem Park oder in einer Nebenstraße das Schild einer Kneipe und wir sahen uns an und wussten: Dort. Die.

    Diese Tage, die zu Nächten in Parks oder auf fremden Partys führten und zu Konzerten von uns bis dahin unbekannten Bands, die in anderen Städten oder fremden Betten oder auf dem Polizeirevier oder in der Notaufnahme endeten. Und immer deselbe Ablauf: den Luftmolekülen oder dem Sog in die Dämmerung folgen, suchend umschauen, die Gelegenheit sehen, Gänsehaut auf dem Kopf und wenn man sich dann treiben lässt, wird irgendetwas sehr anders. Vielleicht gut, vielleicht schlecht, vielleicht egal, aber anders in jedem Fall.

    Will man das nicht, muss man sehr, sehr schnell wegrennen.

    Samstag, 20. Februar 2016
    Andere Bäckereien

    Schon ist mein Bäckerei-Trauma wieder behoben.

    Neulich irgendwann kam ich auf die Idee, dass ich gar nicht die kompletten zwei Stunden während Mademoiselles Training im Auto auf einem dunklen Parkplatz sitzen muss sondern auch einen angenehmeren Ort anfahren kann. Eine Bäckerei zum Beispiel. So erkläre ich es mir auch, dass ich gleich die erstbeste Bäckerei mehrere Wochen lang aufsuchte, obwohl sie nun wirklich nicht so dolle war. Aber angenehmer als der Parkplatz, komplette Zielerreichung also, wer hinterfragt da schon.

    Zufällig verfuhr ich mich heute auf dem Weg zu dieser untermittelmäßigen Bäckerei, der immer nur geradeaus führt, denn ich war in Gedanken. Als ich das bemerkte, bog ich ab um zu wenden und dann fiel mir plötzlich wieder ein, dass ich einfach irgendwo parken kann, ich war nämlich in einem Dorf, da kann man ja immer überall parken. So etwas nehme ich meist nicht wahr. Auch bei Frau V fahre ich häufig diverse Male den Berg rauf und runter bis ich mich erinnere, dass ich einfach vor dem Haus anhalten kann. Freie Straßenränder erschließen sich mir nicht, mein Blick ist auf rare und enge Innenstadtparkplätze geeicht. Aber heute hatte ich eben im Kaff die Erleuchtung (bezüglich der Parkplätze, nicht des Lebens an sich), sowas lässt man nicht ungenutzt verstreichen, ich parkte also irgendwo, einfach, weil ich es konnte, und stieg aus und ging irgendwo hin, auch einfach so, warum auch nicht, und dann stand ich vor einer mir unbekannten Bäckerei und ging hinein.

    Das Personal lächelte und scherzte, die anderen Kunden grüßten, ein angenehmer Platz war frei, der Kaffee gut und hinter mir saß eine größere Gruppe Menschen und sprach in völlig normalem Tonfall über völlig normale Themen. So blieb es anderthalb Stunden lang, dann ging ich zurück zum Auto und fuhr wieder zur Sporthalle.

    Ich gehe nicht wirklich davon aus, dass ich diese Bäckerei jemals wiederfinden werde. Es muss sich ein Wurmloch zu einem Paralleluniversum gebildet haben. Oder es war alles ein Traum.

    Mittwoch, 17. Februar 2016
    Begegnungen

    Mir ist ja, als wären heute aggressivere Schwimmer und Schwimmerinnen im Becken unterwegs gewesen. Vielleicht kam es mir aber auch nur so vor, weil ich den Tag auf der Couch statt im Büro verbracht hatte. Aggressivität ist ja relativ. Ich hatte jedenfalls zahlreiche, wie man wohl sagt, Begegnungen.

    Aber von vorn. Zum Glück war die Kraulschwimmpartnerin noch kurz vor der angedachten Abfahrtzeit aufgewacht. Ich hätte sonst ja glatt angenommen, sie habe keine Lust. Ich selbst habe bis kurz vor der angedachten Abfahrtzeit Liegestütze geübt. Genauer müssen wir sagen: eine Liegestütze geübt. Ich kann nämlich gar keine, wie ich zu meinem blanken Entsetzen feststellte. Mademoiselle behauptet, 50 zu können, sie war schon bei etwa 20 als mir einfiel, dass sie ja Fieber hat und ich sie zurück unter die Decke beorderte. Ich wollte ja auch sowieso vom Schwimmen erzählen. Und da fiel mir auf, schon nach den ersten paar Bahnen, dass es vielleicht gar nicht so clever war, unmittelbar vorher etwa eine halbe Stunde lang Liegestütz Numero Uno auf dem Wohnzimmerfußboden zu probieren.

    Wir schwimmen ja jetzt jede Woche 100 Meter mehr, bzw. die Kraulschwimmpartnerin schwimmt alle 2 Wochen 200 Meter mehr, das ist mir persönlich zu kompliziert, ich kann mir ja so schon die Anzahl der Bahnen nicht merken und hatte mich schon nach der ersten verzählt. Also schwimme ich einfach stumpf auf und ab. Heute, wie gesagt, mit vielen Begegnungen und ohne, dass sich ein irgendwie geartetes Arrangement im Becken herausgbildet hätte. Ich war schon kurz davor, am Beckenrand das Bikinioberteil zu schwenken und "So Jungs, alle mal raus jetzt und Teambesprechung wer wo schwimmt und wohin ausweicht!" zu brüllen. Ich trug aber ja Badeanzug.

    Die Kraulschwimmpartnerin hatte ich mittlerweile aus den Augen verloren, ich kann sie sowieso ohne Brille nur unter Wasser wiederfinden oder wenn sie dort, wo ich am Beckenrand auftauche, steht und wild winkt um mir mitzuteilen, dass ich das Soll erfüllt habe. Sicherheitshalber schwimme ich dann noch 4 Bahnen, man weiß ja nie.

    Zusätzlich geplante Features für demnächst: kurze Flossen und ein großes Handtuch zum Einwickeln. Ach ja, und die neue Schwimmbrille.

    Montag, 15. Februar 2016
    Rehabilitation des Montags

    Eine kleine Sache eigentlich, aber doch erstaunlich: vom allernervigsten Tag der Woche hat sich der Montag zum entspanntesten gewandelt, also vom Wochenende mal abgesehen.

    Bis vor kurzem war Montag so: verfrüht und hektisch aus dem Büro aufbrechen und das Kind äußerst pünktlich von der Schule abholen und zu Fuß - 45 Minuten Weg - zur Musikschule transportieren, dort 25 Minuten doof rumstehen und dann 30 Minuten zu Fuß retour mit dem ganzen Gepäck des Tages plus Geigenkasten. Alternativ genauso verfrüht und hektisch aus dem Büro aufbrechen und den Carsharing-Wagen abholen, damit zur Schule und keinen Parkplatz finden, kurven bis das Kind herauskommt, Kind einpacken 15 Minuten durch die Innenstadt zur Musikschule, Kind rauslassen, keinen Parkplatz finden und 25 Minuten kreisen, Kind wieder einsammeln, 10 Minuten durch die Innenstadt, Wagen abstellen und nach Hause gehen.

    Seit Jahresbeginn hat Mademoiselle jetzt auch montags Training und Musikschule fällt deshalb aus. Jetzt ist der Montag so:

    Irgendwann wie es passt aus dem Büro zurückfahren, das Kind kommt nämlich selbstständig mit Schlüssel heim und wird dort um 17 Uhr von der Mutter einer Freundin eingesammelt und zum Training gefahren. Und ich mache dann einfach gar nicht mehr.

    Ich finde, das ist eine deutliche Verbesserung.

    Sonntag, 14. Februar 2016
    Morgens um kurz nach 10 schon durch mit allem

    Beim Bäcker, vor dem Bäcker, ein verdreckter schwarzer PKW im eingeschränkten Halteverbot, ein Kind schreit darin, ein junger Mann mit Bäckertüte und zwei Kaffee steigt ein, der Mann steigt mit einem Kaffee wieder aus, "lass doch, ist egal wir müssen fahren" ruft es aus dem Auto, "ich beeil' mich" sagt der Mann, bekommt von drinnen einen zweiten Kaffee gereicht, die Frau auf dem Beifahrersitz dreht sich um zur Rückbank, das Kind hinten plärrt.

    Beim Bäcker, drinnen, eine lange Schlange, die Leute stehen in einem Knubbel in der Tür, ich füge mich dem Knubbel hinzu, der Mann mit den Kaffees steht vor der Tür, ich lasse ihn durch, die anderen bemerken ihn nicht, vorsichtig schiebt er sich Richtung Theke, Stirnrunzeln und Füßescharren, er bleibt in dritter Reihe hängen, es ist warm in diesem Bäckerladen, nach einiger Zeit öffne ich den Mantel, der Mann hat in jeder Hand einen Kaffee und sein Haaransatz wird langsam dunkler.

    "Wer bekommt?" fragt der Verkäufer, ich mache eine Handbewegung zum jungen Mann mit dem Kaffee. "Die Milch im Kaffee ist schlecht", sagt er leise. "Was?" sagt der Verkäufer. "Die Milch im Kaffee ist sauer", sagt er etwas lauter. Der Verkäufer lacht. Ich weiß, dass das eine Übersprungsreaktion ist, trotzdem bin ich schon so weit, dass ich ihm am liebsten fünf Puddingbrezeln in den offen lachenden Mund stopfen möchte.

    Ich kratze mich am Nacken. Wenn ich Puls bekomme, fängt mein Nacken an zu jucken, so ein roter Streifen bildet sich da, ich kann deshalb nur selten Schals tragen, obwohl ich Schals über alles liebe. Dünne Tücher, Baumwolle, Seide, das geht manchmal. Sehen Sie mich mit dickem Wollschal, nehme ich an, mich in einer besonders ausgeglichenen Lebensphase zu befinden. Manchmal irre ich mich.

    Der Verkäufer lacht, er schaut über den Mann hinweg, der Mann schaut auf den Kaffee, er stellt ihn auf der Theke ab und hebt einen Deckel: "Hier, das ist ausgeflockt."

    "Einen Moment", sagt der Verkäufer. Er will die Kollegin ansprechen, deutlich älter als er, vermutlich hat sie heute das Sagen. Die Ansagerin bedient. Hektisch, einen nach dem anderen, sie hat keine Zeit für ihren Kollegen. "Du…", sagt der Verkäufer. "Du, der Mann da…" – "Gleich!", zischt die Ansagerin. 4 Kürbiskern, 2 Bio-Körner, 1 Laugencroissant, 5 Brioche. Die Kasse geht nicht, sie läuft in den hinteren Ladenbereich zur anderen Kasse, der Verkäufer läuft ihr hinterher, sie beachtet ihn nicht, sie rennt in ihn hinein, der Mann mit dem Kaffee versucht, durch das Fenster die Situation im Auto zu checken.

    "Sie bekommen?", fragt mich die Ansagerin. Ich mache wieder eine Handbewegung zum Mann mit dem Kaffee. "Der sagt, die Milch ist verdorben", souffliert der Verkäufer. Und lacht wieder. Die Ansagerin richtet sich auf. "Sofort alle Milch entsorgen!!!", kommandiert sie zur dritten im Bunde, die die Brötchen belegt. Die belegt noch gerade eins mit Ei. "Die Milch, die Milch! Alles entsorgen!", schallt es erneut. "Welche Milch?", fragt die Brötchenbelegerin. "ALLE Milch!" Der Verkäufer lacht. Die Brötchenbelegerin sammelt Milchkannen von den Tischen und reißt Tetrapaks aus dem Kühlschrank. "Doch nicht die verschlossene!!"

    Der junge Mann dreht sich zum Auto um, ich drehe mich zum Auto um, die Frau steht neben dem Wagen und gestikuliert wild, die Brötchenbelegerin entsorgt Milch und prüft Haltbarkeitsdaten, die Ansagerin beobachtet dies mit Argusaugen, die Leute knubbeln sich in der Tür, der Verkäufer lacht mit weit aufgerissenem Mund und leerem Blick. Ich kratze mich mehr im Nacken. "Der da hatte zwei Kaffee", sagt der Verkäufer. "Jetzt nicht!!", herrscht ihn die Ansagerin an. Man hört nun das Kind vom Auto bis in den Laden brüllen. Laut brüllen. Der junge Mann wischt sich die Stirn, dreht sich hin und zurück, immer wieder, seine Augen werden glasig, er zieht die Schultern hoch.

    Ich versuche mich an einer Übung aus dem Gesangsunterricht, nämlich: stehen. Einfach nur stehen, ohne zu zappeln. Im Raum stehen, präsent und nicht geistig entrückt, nicht wild umherschauen, nicht im Nacken kratzen, nicht die Nase rümpfen oder auf die Lippe beißen, auch nicht mit dem Fuß wippen oder an den Fingernägeln knibbeln, einfach nur stehen und atmen und da sein. Ich kann das nicht gut, gar nicht gut.

    Drei Personen stehen da, jede einzelne von ihnen könnte genau in diesem Moment die Realität ändern, indem sie einfach nur sagt: "Die Milch ist sauer? Bitte entschuldigen Sie, das darf natürlich nicht passieren. Ich mache Ihnen sofort neuen Kaffee, suchen Sie sich doch in der Zeit zwei Stück Kuchen aufs Haus dazu aus." Aber niemand hier kann diesen einen kleinen Schritt aus der Situation heraus machen und so nimmt alles seinen vorgezeichneten Lauf.

    Ich habe recht gute Reflexe aber eigentlich reagiere ich nur schnell genug, weil ich weiß, was jetzt kommt: "Verdammter Scheißladen!!", brüllt der junge Mann und fegt mit der Hand einen Kaffeebecher von der Theke, dreht sich um, stößt die Leute weg und stürmt hinaus. Ich reiche dem jetzt nur noch wild starrenden Verkäufer den aufgefangenen Becher, nur ganz wenig ist übergeschwappt. Seine Hand zittert bei der Übergabe. "Alles gut", sage ich zu ihm wie zu einem panischen Tier, das keiner Ratio zugänglich ist. "Alles gut." Die Ansagerin schnalzt mit der Zunge und will dem Verkäufer ruppig den Becher aus der Hand nehmen, dabei fällt der ganze Mist in den Bienenstich. Ich übe nochmal stehen, wer weiß schon wie lange. Dann bekomme ich meine 6 Brötchen und ein Laugencroissant für Mademoiselle.

    Zwei Erwachsene fahren jetzt mit einem hysterisch schreienden Baby unterkoffeiniert, durchgeschwitzt und gestresst in einem dreckigen schwarzen PKW umher. Drei VerkäuferInnen werden heute nach der Schicht von dem unverschämten Kunden erzählen, der den Kaffee in den Bienenstich geschmissen hat und aus dem Laden gestürmt ist. Und das alles wäre so leicht zu vermeiden gewesen.

    Und ich halte mich für den Rest des Tages von Menschen fern.

    Sonntag, 14. Februar 2016
    Psssst.

    (Nachdem ich letzte Nacht im Traum Macarons kaufen wollte und dadurch die Apokalypse auslöste, bin ich heute etwas gehemmt in allem, was ich tue.)

    Freitag, 12. Februar 2016
    Reset

    Gleich ein kleiner Reset mittels Schnitzel und Bier und schlafen, schlafen, schlafen.

    Und morgen ist alles wie neu.

    Donnerstag, 11. Februar 2016
    Ein Stöckchen Percanat

    Percanta hat ein Stöckchen gemacht und irgendwie, irgendwo, irgendwann hab ich mal gesagt, dass Täglichbloggerinnen immer dankbar für Contentvorschläge sind. Also los.

    Du wirst vom Radio zu einer Sendung eingeladen, sie führen eine Stunde lang ein Gespräch mit Dir. (Sowas wie "Doppelkopf" auf HR2). Du darfst Dir dafür fünf Musikstücke wünschen. Welche?

    Ich würde lieber Doppelkopf spielen als im Radio sprechen, aber man kann es sich halt nicht immer aussuchen. Also würde ich folgende Musikstücke nehmen:

    1. Avril Lavigne - Anything but Ordinary (das macht mir gute Laune)

    2. Townes van Zandt: Mr. Mudd and Mr. Gold (das würde ich als Anlass
    nehmen, über das Spielen zu sprechen)

    3. Marillion: Grendel (das würde ich als Anlass nehmen, über angelsächsische Schwerter zu referieren mit besonderem Exkurs zu Volldamastklingen und wurmbuntem Damast) (verlinkt ist hier Teil 2, den mag ich lieber, Teil 1 ist aber auch nicht übel)

    4. Eminem - Not Afraid (das habe ich jetzt einfach zufällig ausgewählt, weil mir nichts mehr einfiel)

    5. Blue October - Say it (das erscheint mir ein geeigneter Abschluss)

    Frösche, Pinguine, Eulen. Welches putzige Tierchen wird als nächstes unsere Kaffeetassen, Umhängetaschen, Postkarten, Shirts und Dekokissen bevölkern, bis auch die treusten Fans es nicht mehr sehen können? Waschbären? Langohrigel? Irgendjemand, den wir noch gar nicht auf dem Schirm haben?

    Das will ich überhaupt nicht wissen!

    a. Was war Dein liebstes Was-ist-Was-Buch?, b. Hast Du Deinen Beruf entsprechend ausgewählt? Wenn ja: alles richtig gemacht? Wenn nein: Warum nicht? Und wäre das Was-ist-Was-Thema besser gewesen?

    Ich hatte keine Was-ist-Was-Bücher. Demenstprechend hab ich auch keinen Beruf ausgewählt. Das ist alles irgendwie passiert.

    Sternzeichen, Aszendent, Blutgruppe, Geschwisterposition oder die Gene. Steht Dein Leben unter irgendeinem "Stern" oder hast Du Deine Charakterbildung selbst in der Hand?

    Ah. Nein. Jein. Ich glaube, das alles, was wir erleben, ob bewusst oder unbewusst, irgendetwas in uns bewirkt. Ich stelle mir das als ein großes Mosaik vor. (Diese Mosaik-Theorie trage ich außerordentlich gern vor, würde das auch in der Radiosendung aus Frage 1 tun denn leider interessiert sich mein Umfeld kein bisschen für meine Mosaik-Theorie.) Die Steinchen sind alle Erlebnisse, Erfahrungen, Eindrücke. Aber wie wir sie anordnen, ist unsere Aufgabe.

    White wine to the fish?

    Kann ich Bier zum Steak?
    (Weißwein finde ich unglaublich ekelhaft. Fisch geht, muss aber nicht.)

    Mustermix, Patchwork, Color-blocking oder doch eher Ton in Ton? (In Kleidung, Haaren, Familie. Du entscheidest.)

    Muster auf Kleidung strengen mich an, der Rest ist mir egal.

    Eine Frage aus der Mottenkiste: Welche Comic- oder Zeichentrickfigur bist Du?

    Mh, ich bin doch Text nicht Bild, ich kenne kaum Comic-Figuren. Ich bin ja schon sein Avatoon, das muss reichen.

    Welcher Einfall der Natur hat Dich zuletzt überrascht? Oder hört nicht damit auf, Dich zu faszinieren?

    Mich fasziniert immer wieder das menschliche Bewusstsein und die verbreitete Überzeugung eine Relevanz zu haben. Das ist genau betrachtet ja völlig absurd. Ich hatte lange Zeit Mäuse und habe viel Zeit damit verbracht zu beobachten, wie planvoll sie Dinge von A nach B tragen, nur um sie später wieder von B nach A zu schleppen und noch ein wenig später wieder völlig zu vergessen. Oder z. B. Ameisen sind ja auch immer höchst fleißig und geschäftig. Und dann überlege ich mir, dass man auf uns Menschen natürlich genauso schauen uns sich amüsieren kann über unsere Hektik und Aufregungen und Bemühungen. Zum Glück vergesse ich diesen Gedanken immer sehr schnell wieder.

    Aber die natürliche Anlage vieler Lebewesen, sich in der völligen Abwesenheit von Sinn doch einen solchen zu konstruieren, fasziniert mich.

    Was hast Du gerade in Deinen Hosen- und/oder Jackentaschen?

    Ein Schnapsglas.
    (Das ist nicht, wonach es aussieht!)

    Sehr schön. Ich würde mich freuen, wenn Du über einen dieser Gegenstände ein Gedicht schreiben könntest. Einen Haiku, einen Limerick, einen Vierzeiler für’s Tageblatt, ein Sonett, egal. Wenn es Dir lieber ist, kannst Du auch was zeichnen. Oder tanzen. Oder eine Oper dazu komponieren. Nur: Wir würden das hier gerne sehen! Und wenn die Antwort aus 9 Dich nicht inspiriert, nimm die 2.

    Bekanntlich mag ich keine Gedichte. Meine bevorzugte Form ist nicht die literarische Verdichtung sondern eher die Laberform. Daher habe ich einen Gedichtgenerator bemüht und muss sagen, dass ich von dem Ergebnis sehr angetan bin. Das von mir mittels Generator produzierte Gedicht - ich habe nur Strophen-/Zeilenumbrüche und Satzzeichen modifiziert - schlägt um Längen alles, was ich in meinem kürzliche entsorgten Deutschen Lyrikkalender vorgefunden habe. Lesen Sie selbst:

    Verstörung

    hinter blödem Menschen
    private Einfälle und eine Tatze
    grünliche Adlerflügel verlieren und lachen:

    Mensch -
    tröpfelndes Glas in endloser Nacht


    Geht es eigentlich auch wieder etwas weniger hysterisch? (Bzw.: alle bekloppt?)

    Sicherlich.

    Haben Sie denn noch irgendwelche Frage an uns?

    Natürlich, ich habe immer unglaublich viele Fragen, dies ist nur ein kleiner Auszug:

    1. Welche Comic- oder Zeichentrickfigur wäre ich?
    2. Wie interpretieren Sie mein Gedicht "Verstörung"?
    3. Worüber könnte ich morgen schreiben?
    4. Kochvorschlag fürs Wochenende (möglichst unaufwändig)?
    5. Sollte man sich evtl. noch viel mehr aufregen?

    Donnerstag, 11. Februar 2016
    50-Meter-Bahn

    Es ist Mittwoch, wir waren schwimmen. Mit Parkplatz und geöffnetem Schwimmbad und sogar mit 50-Meter-Bahn - das ist schon was echt schönes, so eine 50-Meter-Bahn. Leider fanden das aber doch ziemlich viele andere Leute auch schön. Der beste Zeitpunkt, um ohne allzu viel Gesellschaft schwimmen zu gehen, scheint Samstagabend gegen 20 Uhr zu sein.

    Es tummelten sich alle möglichen Sorten von Mensch im Becken. Ein paar Gesellschaftsschwimmer, je später es wurde aber desto weniger davon. Ein paar normale Bahnenschwimmer und auch eine Handvoll Sportschwimmer. Teilweie mit Utensilien, dies Schwimmhäute für die Hand sah ich an mehreren Stellen im Einsatz und sogar auch einen Kraulschwimmschnorchel, den ich mit etwas Neid betrachtete. Lila war er. Ich habe aber ja schon neue Badelatschen (pink) und als nächtes ist eine neue Schwimmbrille dran (vermutlich schwarz). Ein eventueller Schnorchelkauf muss noch warten, wobei ich heute zum ersten Mal ganz instinktiv die Billy-Idol-Fresse zur Atmung ausgeführt habe, ich war selbst so überrascht, dass ich mich beim nächsten Atemzug sofort verschluckt habe. Aber: eindeutig. Es geschah mir noch öfters. Vielleicht mussten sich dafür im Gehirn erst neue Synapsen bilden.

    Was war noch? Man kann Entgegenkommenden auf einer 50-Meter-Bahn recht gut ausweichen. Trotzdem wurde es manchmal eng und Rollwende war auch nur ungefähr jedes dritte Mal möglich wegen Beckenrandlungernden. Einer der Sportschwimmer hatte einen Zeitnehmer am Beckenrand, die Zeit war nicht so, wie erhofft. "Ich hatte halt auch zwei Begegnngen", sagte der Sportschwimmer erkärend. Begegnungen haben, das klingt schon ziemlich dramatisch beim Schwimmen, so in etwa wie "Zwischenfälle", wenn man in einem Atomkraftwerk arbeitet. Wann immer mir im Becken also ab diesem Zeitpunkt jemand entgegen kam - und das war sehr oft - musste ich leider sehr lachen.

    Dann wollte ich aufhören zu schwimmen aber konnte die Kraulschwimmpartnerin nicht mehr finden. Seit diesem Jahr schwimme ich nämlich ohne Kontaktlinsen, weil es erstens viel cooler ist nicht dauernd darauf achten zu müssen, dass kein Wasser in die Augen kommt und weil es zweitens meinen ausführlichen Studien nach im Schwimmbad viel mehr gibt, das man nicht sehen möchte, als das man gerne gesehen hätte. Ach ja, und drittens vergesse ich ständig, neue Linsen zu kaufen, aber das ist eher nebensächlich. Jedenfalls kann ich ja unter Wasser recht gut sehen, tauchte also munter umher auf der Suche nach der Kraulschimmpartnerin, aber das Becken ist groß 50 Meter halt, ich musste ein paar Mal hin- und herschwimmen, um alles gründlich abzusuchen. Ohne Erfolg, die Kraulschwimmpartnerin stand nämlich bereits am Beckenrand.

    Wir gingen dann noch kurz ins Dümpelbecken, dort war wieder starker Parfümalarm (vielleicht kaufe ich auch noch eine Nasenklammer, wobei ich Nasenklammer doch ein kleines bisschen uncool finde) und dann nach Hause.

    Bis nächste Woche muss ich unbedingt die Dehnübungen für Füße und Waden konsquent ausführen, Krämpfe waren nämlich auch dieses Mal wieder ein viel größeres Problem als Kraft oder Kondition. Diese Übungen kann ich sehr gut in der Teeküche im Büro am Fenster machen, der Sims dort hat exakt die richtige Höhe. Ab morgen also mindestes einmal täglich ein Küchenschwätzchen mit Kaffee.

    November seit 7134 Tagen

    Letzter Regen: 05. Oktober 2025, 00:03 Uhr