• Privatbloggen an: novemberregen @ gmail.com
  • | Twitter: @novemberregen
    Mittwoch, 11. Februar 2015
    Blogging November - 1197

    Man sollte meinen, über Tiramisu bestünde absolute Einigkeit auf der Welt, aber dann scheint es doch wieder nicht so zu sein, sonst würde es nicht so viele ziemlich schlimme Varianten davon geben.

    Was gut ist: fast jedes selbstgemachte Tiramisu schmeckt lecker. Ok, manche Menschen verwenden aus obskuren Gründen Vanillepudding und Speisequark, dann hat man zwar kein Tiramisu, aber immerhin noch eine schmackhafte Nachspeise. Wirklich schlimm sind nur die abgepackten Sachen, bei denen die Creme mit Stickstoff aufgeschlagen ist, die Löffelbisquit irgendein komischer Teig und das Kakaopulver gesüßt. Das geht natürlich nicht.

    Das beste Tiramisu, das ich kenne, macht Frau Fragmente. Das zweitbeste eine ehemalige Kollegin mit italienischem Migrationshintergrund. Das drittbeste gibt es in einem Delikatessenladen in der Nähe des Büros, es ist einen Tick zu cremig und zu eiig, aber dennoch sehr, sehr lecker.

    Ich selbst liege auf meiner eigenen Skala leider recht weit hinten. Unter anderem mangelt es mir an Übung, Tiramisu hat nämlich eine wichtige Eigenschaft gemein mit Aufläufen. Diese ist: die Zutaten schmecken alle auch einzeln schon ganz hervorragend. Den Extraschritt zu gehen - also alle einzeln wohlschmeckenen Komponenten noch einmal zusammenzubauen, durchziehen zu lassen und Stunden später erst zu genießen - dazu bedarf es einer gewissen Veranlagung, die, sagen wir, mir nicht natürlich zukommt sondern erworben ist. Ich setzte mich dem ungern aus. Man kann doch auch sehr gut einen Kaffee trinken, einen Likör dazu sowie Kekse mit einer Creme zum Dippen? Genauso, wie man Nudeln mit Soße und geraspeltem Parmesan essen kann, statt dasselbe Essen vorher nochmal geschichtet in den Backofen zu schieben?

    Schon deshalb ist das beste Tiramisu ist für mich immer eins, das andere machen.

    Dienstag, 10. Februar 2015
    Blogging November - 1196

    Geduld, Geduld. Wir haben hier ein Stöckchen auf Halde und eine Geschichte über Marzipantorte. Und was über "wünschen". Und die kuriose Situation, dass es diesmal nicht an Themen mangelt, und auch nicht an Zeit, sondern an Konzentration.

    Das jetzt mal nur als Cliffhanger.

    Montag, 9. Februar 2015
    Blogging November - 1195

    Mir scheint, dass Fastfood langsamer geworden ist. Also: die Wartezeit in der Schlange deutlich gestiegen seit, sagen wir, ungefähr den 90ern, als man sich wirklich "mal schnell einen Hamburger" holen konnte.

    Bin ich ungeduldiger geworden? Das kann ich mir kaum vorstellen, immerhin spiele ich in jeglichen Schlangen ja mit abgrundtiefer Gelassenheit - ach, das wissen Sie schon.

    Liegt es daran, dass es mehr Auswahl gibt? Dass nicht mehr so viele Produkte vorbereitend hergestellt werden? Dass so viele Beratungsgespräche (nehmen Sie doch das Maxi-Menü, dann haben Sie blalabla. Wollen Sie nicht noch ein Getränk dazu? Klar nehmen wir die Gurke runter) nebenher durchgeführt werden?

    Außerdem werde ich für ein deutlich über mein Interesse hinausgehendes Maß in Küchenabläufe einbezogen. *piiiiiieps* hier. *schriiiiiilll* da. Dämpfe. Muss ich das wissen? Muss ich das wissen wollen? Kann man nicht einfach eine Wand bauen? Waren da nicht mal Wände?!

    Früher war das besser.

    Sonntag, 8. Februar 2015
    Blogging November - 1194

    Tschuldigung, das wird heute nichts, das liegt aber nicht an mir, sondern an dem Kellner. Dreimal - mindestens, vielleicht auch öfter, weiß ich nicht mehr - hab ich versucht, eine Cola zu bestellen. Hat aber nicht geklappt. Gab nur Bier. Wobei - besser als nur Cola. Denke ich. Weiß ich aber nicht genau. Kann ich vielleicht morgen sagen.

    Einer anderen Frau im Lokal gelang es überraschenderweise, Apfelschorle serviert zu bekommen. Hab sie mir genau angeschaut, aber nicht herausgefunden, warum. Pe meinte, das wäre was Optisches. Ich würde nicht so aussehen, als wolle ich ernsthaft Cola trinken. Ob das nun gut oder schlecht ist, weiß ich ehrlich gesagt gerade auch nicht.

    Gute Nacht.

    Samstag, 7. Februar 2015
    Blogging November - 1193

    Den Kopf randvoll aber zu angestrengt, einen Gedanken zu Ende zu denken. Jedes Mal funkt ein "noch dies!" - "das war auch!" - "und jenes!" dazwischen.

    Was hier gebraucht wird, ist eine gute Mütze Schlaf und irgendwie weniger Tempo. Aber das ist ja nicht neu.

    Donnerstag, 5. Februar 2015
    Blogging November - 1191

    Der Tag heute begann so:


    Am Aufzug. Der Oberchef kommt zum Drehkreuz herein, ich husche einer spontanen Eingebung folgend schnell hinter einen Vorsprung und verstecke mich. Puh!

    Oberchef (um den Vorsprung guckend): Frau N.? Verstecken Sie sich vor mir?!

    Frau N. (sehr errötend): Oh mann...

    Oberchef: Wollen Sie nicht mit mir Aufzug fahren?

    Frau N: Äh... Ähm. Nein. Nein, will ich nicht. Ich will am Liebsten ganz allein Aufzug fahren, oder mit Fremden, ich kann das nicht, Smalltalk um diese Zeit, ich weiß, Sie sind gut darin, aber mich strengt das an, dann fällt mir nichts mehr ein, und am Ende sagt keiner was und dann schauen beide, wie die Stockwerksanzeige blinkt oder auf den Boden und, boah, das ist mir total anstrengend. Eigentlich will ich nur Scrabble spielen.

    (Aufzug kommt)

    Oberchef: Bitteschön. Ihrer. Ich nehme den nächsten.



    Ist ja gut, wenn wenigstens einer souverän Aufzug fährt.

    Dienstag, 3. Februar 2015
    Blogging November - 1190

    Auf der Rolltreppe am Bahnhof.

    Mann geht links an mir vorbei, stellt sich auf die Stufe direkt vor mir, dreht sich um. Quasi Nase an Nase.

    Frau N. (blickt einigermaßen irritiert vom Scrabblespielen auf): Wer sind Sie denn?!

    Mann: (grinst)

    Frau N: Sagen Sie lieber schnell, was Sie wollen.

    Mann: (grinst)

    Frau N. Weil: gleich sind wir oben, und wenn wir hier Nase an Nase stehen, kann ich Ihnen dann locker auf den Kopf spucken. Und mache das auch.

    Mann: (dreht sich um und rennt weg)


    (Alle... ach, was weiß ich. Vielleicht liegt es an mir.)

    Montag, 2. Februar 2015
    Blogging November - 1189

    Heldentat des Tages: den Sonnenblumenkern, der sich oben in der Ecke der Müslitüte verklemmt hat und mich seit über einer Woche jeden Morgen "Uahhiiii! Lebensmittelmotten!" denken lässt, herausgepult und einfach aufgegessen.

    Nur: warum nicht schon vor 7 Tagen?!

    Sonntag, 1. Februar 2015
    Blogging November - 1188

    Die entspannteste Schulferienwoche bisher überhaupt.

    Große Freude, als die Putzfrau Mitte des Monats aus dem Urlaub zurückkehrt.

    Whiskytasting, Stammtisch, zwei Frühstücke, ein paar gemeinsame Mittag- oder Abendessen, diverse Kaffees, eine Reise in einen für Navigationssysteme scheinbar unbekannten Ort, um jemand aus dem Internet (uhuuuu!) in echt kennenzulernen, eine Show, ein familienfreies Wochenende, ein Sekt&Fernsehabend, einen übernachtenden Freund viel zu kurz (20 Minuten?) gesehen.

    Drei Schulbesichtigungen und eine halbe - die halbe, weil wir uns dafür früh aus dem Bett gequält haben (nach den 8 Whiskys...) und dann war der Termin falsch.

    Zwei Beratungs-/Lernstandsgespräche, ein "Interview" zu Forschungszwecken.

    Erster Monat mit offizieller Stundenerhöhung auf Vollzeit (zwecks Überstundenabbau), trotzdem jede Woche über dem Soll gelegen. (Das üben wir noch.)

    Ein Großprojekt, ein ungelöstes Problem und keine Einfälle mehr, zahlreiche Zusammenstöße mit Ursache "Profilneurose".

    Ein wiederhergestellter Fingernagel und die Ursache für die Ellbogenschmerzen nach mehreren Monaten ausgemacht: das übliche Problem (Klickfinger).

    Nichts gelesen, aber große Fortschritte bei Scrabble!

    Kein Mal vor der Sporthalle gewartet, daduch auch keine Zeit für Einkauf gehabt und zu großer Zufriedenheit den REWE-Lieferdienst getestet.

    1 Tag krankes Kind, 1 Tag Schule-endet-wegen-Zeugnissen-schon-um-10:40-Uhr (wieso eigentlich?!)

    Ziemlich viel weggeworfen.

    Erfreulichste Anschaffung: zwei zusätzliche Glasflaschen für Wasser (weniger Streit um den letzten Schluck auf der Couch).

    Eine Waschmaschine repariert!

    Insgesamt nicht ganz so ruhig wie zum Jahreswechsel angedacht, aber doch nur kleine Ruckler.

    Das war der Januar.

    Samstag, 31. Januar 2015
    Blogging November - 1187

    Heute erlebte ich ein wirklich großes Abenteuer, und zwar reparierte ich die Waschmaschine.

    Schon vor ein paar Tagen war mir aufgefallen, dass nach beendetem Waschgang immer noch ein kleines Symbol blinkte. Mit Symbolen habe ich so meine Probleme, es fällt mir schon immer schwer, das richtige WC in Gaststätten zu finden, wenn man dort irgendwie kreativ geworden ist, und auch, wenn meine Schwiegermutter in Whatsapp-Nachrichten hinter "M. musste ins Krankenhaus!" einen blauen Delfin einfügt, vermute ich den Interpretationsfehler zunächst bei mir.

    Ich konsultierte also die Betriebsanleitung der Waschmaschine, die ich immer relativ greifbar habe. Ich blättere häufig mal darin - Waschmaschinenbetriebsanleitungen sind interessanter, als man denkt, da will ich jetzt aber nicht zu viel verraten, schauen Sie doch einfach mal in Ihre eigene. Jedenfalls heißt diese kleine Waschschüssel mit Dampf darüber, dass irgendwie noch Waschlauge da ist.

    Ich ließ diese Information einen Tag sacken und beschloss dann heute Vormittag, das Flusensieb zu reinigen. Das Flusensieb ging aber nicht auf, in keine Richtung, auch nicht mit einem Handtuch, auch nicht mit einer Zange, auch nicht mit Rütteln, auch nicht mit Dagegentreten und Fluchen.

    Was tut man da - man konsultiert das Internet. Dort findet man schematische Zeichnungen, wie Flusensiebe und Laugenpumpen und die verbindenden Schläuche aufgebaut sind und kann sich so ein Bild davon machen, was sich da wie auch mal verklemmen kann. Und relativ bald stößt man auch auf dieses Video, in dem ein Herr M1Molter darstellt, wie man ein verklemmtes Flusensieb durch Zugriff aus dem Inneren der Waschmaschine heraus öffnen kann.

    Die Schritte dazu wirkten relativ einfach und Herr M1Molter erschien mir vertrauenswürdig. So beschloss ich, seinem Beispiel der Waschmaschinenreparatur zu folgen. Ich konsultierte noch rasch Papa N. ob ich bei meinem Unterfangen irgeneinen Punkt, der zu einer komplett abweichenden Einschätzung der Situation führen würde, übersehen hätte. Papa N. sagte: "Mach mal. Zur Not kannst Du immer bei uns wieder einziehen." Also begann ich.

    Ich zerrte die Waschmaschine aus ihrem Platz in der Küchenzeile, sofort verschwanden natürlich beide Katzen in der entstandenen Lücke. Ich fand dort erstaunlich viele Glasscherben, diverses Katzenspielzeug, ein paar abgebrannte Wunderkerzen und sonst nichts erwähnenswertes. Der Stecker und alle Schläuche ließen sich leicht beseitigen, dann war ich klug und holte eine Decke und zog Schuhe an, kippte dann die Waschmaschine auf die Decke, wobei ich sie elegant auf einem beschuhten Fuß ruhen ließ, um mir nicht die Finger zu klemmen, und diesen dann gaaaanz vorsichtig darunter wegzog. Nun konnte ich auch schon die gesamte Waschmaschine auf der Decke durch den Raum an eine für meine Bastelarbeiten geeignete Stelle zerren.

    Die meisten Waschmaschinen, so sagt Herr M1Molter, sind unten offen. Meine auch. Ich musste also nur den Schlauch, der zu Pumpe führt, von dieser entfernen und dann herumgrabbeln, bis der Fremdkörper lokalisiet ist. Der Schlauch ist mit etwas befestigt, das sich nach Art des Handwerkerhumors "Schnellverschluss" nennt. Der Schnellverschluss kostete mich etwa eine Viertelstunde und ich schrammte diverse Male mit den Händen ab und an irgendwas anderem entlang und als die Katzen kamen, und das Blut auflecken wollten, fand ich, es sei an der Zeit, einen alternativen Lösungsweg zu beschreiten. Nämlich den der Zange.

    Dann ging es auch wirklich fix, zapp, war der Schlauch ab, es schaute schon etwas hervor, das wie ein Büschel nasser Katzenhaare aussah, ich zog, hm, vielleicht doch eher ein Stückchen Stoff, zog weiter, vielleicht ein Futter, das sich aus irgendwas gelöst hat, zog noch weiter, möglicherweise eine Schuhsohle?! Es war eine komplette Socke. Und ich hatte sie schon vermisst! Ich habe mir neulich Socken mit Füchsen drauf gekauft, eine fehlte gleich nach dem ersten Waschgang. Das Flusensieb als Fuchsbau, irgendwie rührend, gleich war ich mit der Socke wieder nicht nur vereint sondern auch versöhnt.

    Schnell alle Anschlüsse wieder dran, die Katzen verjagen, und dann, ach: die Waschmaschine wieder aufrichten. Hmja, dieser Schritt wirkt beim Herrn M1Molter sehr elegant und kurz, fast ganz so ähnlich lief es natürlich auch bei mir.

    Und jetzt wäscht sie wieder und schnurrt beim Pumpen wie ein Kätzchen. Und die Fuchssocke ist auch wieder da.

    November seit 7055 Tagen

    Letzter Regen: 09. Juli 2025, 23:02 Uhr