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    Dienstag, 20. Mai 2014
    Blogging November - 840

    Heute zu Ende gelesen:

    Jasper Fforde – The Eyre Affair.



    Seit ungefähr einem Jahr besitze ich einen Kindle. Benutzt habe ich ihn allerdings bis vor ein paar Tagen nicht. Na gut, ein paar kostenlose Sachen habe ich heruntergeladen, aber wie das bei kostenlosen Sachen oft so ist: sie interessierten mich nicht. Was die Beziehung zwischen dem Kindle und mir nicht unbedingt förderte.
    Von Frau Merkel haben wir ja alle die Totschlägerphrase gelernt, die man anbringen kann, wen man völlig grundlos etwas, das einem selbst nicht so richtig vertraut ist, ablehnt: „Ich tue mich schwer damit.“ Ich tue mich schwer mit dem Kindle, besonders mit der Haptik. Er ist zwar leichter als ein Buch, aber rutschiger und damit weniger griffig. Außerdem muss man besser darauf aufpassen, als auf ein Buch. (Achtung: Bücher sind bei mir Gebrauchsgegenstände, sie werden nicht geschont). Und nicht zuletzt lese ich eben Bücher nicht unbedingt linear, und das Hin- und Herblättern ist mit dem Kindle schon etwas mühsam.
    Richtig, richtig gut ist aber natürlich die Suchfunktion. Das hat man in Büchern ja andauernd, dass man denkt, ähm Moment, dieser Name kam schon mal, aber: wo und wie? Das lässt sich nun leicht lösen.

    The Eyre Affair kaufte ich für den Kindle. Das war ein Trick von mir. Ich habe nämlich zig Bücher, die ich lesen könnte, keines davon sprach mich aber gerade an, so dass ich zu mir selbst sagte: diese Bücher sind zu schwer für die Handtasche. Damit hatte ich schon die Legitimation geschaffen, ein anderes Buch zu kaufen, und zwar entweder ein sehr dünnes, leichtes, oder ein elektronisches. Zu dem Zeitpunkt fiel mir dann ein, dass Anne Schüßler mir The Eyre Affair empfohlen oder es zumindest doch erwähnt hatte, und schon war es gekauft.

    Das Buch (es war ja keins, es war eine Datei – sagt man dann „die Lektüre“?) war mir angenehm. Die Handlung spielt in einer Gesellschaft ähnlich der unseren, vermutlich eine parallele Realität – Raum und Zeit werden dort flexibler betrachtet, als wir sie ansehen. Außerdem ist Literatur in dieser Gesellschaft sehr geachtet, es gibt verschiedene Bewegungen, die sich mit verschiedenen Schriftstellern oder Epochen befassen. Die Protagonistin Thursday Next ist bei einer Art Literaturpolizei und befasst sich mit Straftaten an (nicht in) Literatur. In "The Eyre Affair" geht es um den Raub eines Originalmanuskripts und einer Erfindung, die es ermöglicht, Personen und Gegenstände zwischen Literatur und Realität hin- un herzutransportieren. Wodurch nicht nur der Weg geöffnet wird, die Erzählung zu verändern, sondern auch die Gegenwart zu beeinflussen.

    Eine klare Lesempfehlung: Eine schnelle Geschichte, lustig, ohne dass die Witze umständlich erklärt werden, und stellenweise durchaus überraschend. Sicher hätte man einige Charaktere stärker ausarbeiten können, aber vielleicht kommt das ja in einem Folgeband.

    Und das Allerbeste war, dass ich das Buch heute beendete, als ich völlig ungeplant für zwei Stunden auf einem Spielplatz saß, und dann äußerst überrascht feststellte, das sich offensichtlich einen Dreierband erworben hatte und gleich weiterlesen konnte. So etwas wäre mit einem Papierbuch ja nicht passiert, jedenfalls nicht, ohne dass die Handtasche tatsächlich recht schwer geworden wäre.

    Montag, 19. Mai 2014
    Blogging November - 839

    Links Marti, rechts Bob.



    Mit Bob ging ich heute zwei Stunden spazieren. Marti musste zu Hause bleiben, er ist derzeit in der Pubertät und benimmt sich schlecht. Dafür war noch die Dame, von der man rechts den Hintern im Bild sieht, mit dabei, sowie drei Schafe mit ihren 2 Wochen alten Lämmchen.

    Mademoiselle und zwei Freunde und ein paar Erwachsene waren auch dabei, es gab aber genug Tiere für alle, wir mussten uns nicht streiten. Und als eine große Straße kam, durften wir die Lämmchen sogar in den Arm nehmen und rübertragen <3

    Blogging November - 839

    Links Marti, rechts Bob.



    <3

    Sonntag, 18. Mai 2014
    Blogging November - 838

    Letzte Nacht träumte ich, ich hätte mir sehr spontan mit der Küchenschere die Haare abgeschnitten - also nicht komplett, sondern nur so etwa 40 cm, heraus kam dabei ein schicker kinnlanger Bob. Ich wachte auf mit einem Gefühl tiefer Zufriedenheit über das Ergebnis.

    Leider kann ich aber in Wirklichkeit gar nicht so gut mit der Küchenschere umgehen. Ich werde wohl mal einen Friseurtermin machen müssen.

    Samstag, 17. Mai 2014
    Blogging November - 837

    Kurze Meldung vom alljährlichen Vorlesewettbewerb in der Schule: Alle Jungs lesen aus irgendeinem der Tagebücher von Greg vor und alle Mädchen irgendwas mit Vampiren.

    Nur so als Tipp, falls Sie mal einem Grundschulkind ein Buch schenken wollen.

    Donnerstag, 15. Mai 2014
    Blogging November - 835

    So lästig es ist, Kontoauszüge durchzuschauen (besonders, wenn man das beinahe ein halbes Jahr lang nicht gemachthat, und dann etwas bestimmtes sucht), so schön ist es ja, dabei die ganzen Abbuchungen für schöne Dinge, die man unternommen hat, zu sehen, und sich noch einmal daran zu freuen.

    Dienstag, 13. Mai 2014
    Blogging November - 833

    Die unter Umständen nützlichste Fertigkeit, die ich in meinem Leben unter professioneller Anleitung erlernt habe, ist das Anlegen eines Wundschnellverbandes an der Fingerkuppe. Rutschsicher und wackelfest, schützend und anschmiegsam zugleich und auf jeden Fall mit Öhrchen. Es ist noch keinem Kind gelungen, weiterzuweinen, wenn ich ihm ein Fingerkuppenpflaster gebastelt und mit Öhrchen versehen habe und es das Gesicht dann selbst aufmalen durfte. Keinem!

    Noch häufiger, als allen Kindern in meinem erweiterten Bekanntenkreis zusammen, lege ich aber mir selbst Fingerkuppenpflaster an. Ich neige zu Verletzungen an dieser Stelle, besonders häufig durch Messer, aber auch durch Herdplatten (ob sie wohl noch heiß ist?!), Papier, Splitter unter dem Fingernagel und so weiter. Aktuell ist ein Finger eingewickelt, weil ich mit ihm in den Mixer geraten bin (eine komplexere Geschichte und nicht so deppig, wie es auf Anhieb klingt - und es sieht auch bei weitem nicht so schlimm aus, wie ich es mir vorgestellt hätte) und einer, weil ich mir bei der Aktenablage mit Papier ins Nagelbett geschnitten habe. Der Papierschnitt ist übrigens deutlich unangenehmer, als die Sache mit dem Mixer. Vielleicht werde ich die Berufsgenossenschaft einschalten.

    Wie dem auch sei, ich trage jedenfalls Fingerkuppenpflaster (ohne Ohren, die fallen mir bei meinen diversen Tätigkeiten immer ab) und erinnere mich, dass ich das vor ein paar Jahren noch als äußerst störend empfand. Der eingeschränkte Tastsinn, besonders beim Tippen, die Problematik beim Waschen etc. Das ist aber alles vorbei, man gewöhnt sich, Fingerpflaster sind mittlerweile mein Normalzustand. Gerade heute fühlte ich mich etwas neben der Spur, mir war schwindlig und der Kopf drückte, müde war ich auch - dann hielt ich (aus Gründen) die Hand in den Mixer, verband das Debakel und merke quasi sofort, wie alles viel besser wurde. Vielleicht hatte mir das Pflaster einfach gefehlt. So ähnlich was es bei meiner Knirscherschiene für die Zähne schließlich auch - erst hat sie mich unglaublich genervt, heute würde ich sie am liebsten auch im Büro tragen.

    Und ohne Pfingerkuppenplaster kann ich bald bestimmt auch nicht mehr einschlafen.

    Montag, 12. Mai 2014
    Blogging November - 832

    Große Erkenntnis heute: Der Kaffee in der Tasse erscheint sehr wenig, wenn man ihn trinkt. Wenn man ihn über den Tisch mit diversen elektronischen Devices schüttet, ist es aber eine ganze Menge.

    Sonntag, 11. Mai 2014
    Blogging November - 831

    Samstags im Supermarkt ist es voll, es bilden sich Schlangen an den Kassen, das ist bekannt. Ich nahm also Mademoiselle mit, um mich beim Einkaufen mit jemandem unterhalten zu können. Beim angeregten Gespräch über ich-weiß-nicht-mehr-was in der Schlange vor der Kasse ließen wir daher gedankenverloren eine Lücke von etwa einem Meter zwischen unserem Einkaufswagen und den Hacken des Voreinkäufers entstehen.

    Komische alte Frau: He, Sie! Gehen Sie da auch noch weiter?!

    Frau N: Oh. Natürlich. (schiebt den Wagen einen halben Meter vor)


    Hier wäre jetzt normalerweise das Gespräch zu Ende gewesen, denke ich. Jedoch:


    KaF: Fahren Sie noch ein Stück vor, Sie halten hier ja alles auf!

    Frau N: Wissen Sie - wenn Sie in Eile sind, gehen Sie doch einfach vor. Bitte.

    KaF: Ich will nicht vorgehen. Ich will, dass hier alles seine Ordnung hat und nicht getrödelt wird. Sie schwatzen ja auch die ganze Zeit!

    Mademoiselle: Mama, wieso willst du die Frau vorlassen, die war erst nach uns da?

    Frau N: Wegen meiner inhärenten Menschenfreundlichkeit. Aber sie möchte nicht.

    KaF: Da! Schon wieder sind Sie nicht rechtzeitig vorgefahren! Statt dessen reden Sie dauernd mit dem Kind, und auch noch mit Fremdwörtern, das Kind versteht sie sowieso nicht!

    Frau N: Wollen Sie wirklich nicht vorgehen?

    KaF: Darum geht es mir nicht!

    Frau N: Gut. Für alles andere auf der Welt bin ich nicht ihr Ansprechpartner.

    KaF: (blablablablablablablablablablablablaBLABLABLABLABLABLAB)

    Mademoiselle: Mama, was ist mit der Frau?

    Frau N: Ich weiß es nicht. Ich glaube, sie spinnt.

    KaF: (BLABLABLABLABLABLABLA)

    Mademoiselle: Mama, kann ich den Wagen schieben?

    Frau N: Sicher.

    KaF: Dann zeigt die Oma dir jetzt mal, wie man das richtig machen tut, kleiner Spatz! (grabbelt nach Mademoiselle)

    Frau N: WENN SIE DAS KIND BERÜHREN, RAMME ICH SIE SCHNELLER MIT DEM WAGEN INS REGAL, ALS SIE GUCKEN KÖNNEN!!


    Himmlische Ruhe im gesamten Kassenbereich. Geht doch.

    Freitag, 9. Mai 2014
    Blogging November - 830

    Ich musste heute die Themenvorschläge für meine mündliche Prüfung einreichen. Diese waren mir ja glücklicherweise gestern zwischen 15:00 Uhr und 15:07 eingefallen, abends war ich sie noch kurz mit Frau Herzbruch durchgegangen, alles hatte seine beste Ordnung. Dementsprechend war der Plan, die Unterlagen heute im Büro kurz auszudrucken, zu unterschreiben, einzuscannen und per Mail zu verschicken. Ein guter Plan. Sollte keine drei Minuten dauern.

    In der Praxis ließ er sich auch zunächst gut umsetzen. Der gute Farbdrucker/Scanner (es sollte ja alles schön aussehen) steht ein halbes Bürogebäude von mir entfernt. Ich las also meine drei Seiten noch einmal kurz durch und startete den Druck. Lief durch ein paar Flure, nahm die Seiten und sah: ich hatte nicht auf Farbdruck umgestellt, die default Option ist schwarz-weiß.

    Ich lief also zurück an meinen Computer. Druckte erneut, dieses Mal Farbe. Lief hin, unterschrieb, scannte. Lief zurück und sah: ich hatte den Scan nicht auf Farbe eingestellt, die default Option ist schwarz-weiß.

    Zurück zum Scanner. Farbig scannen. Zurück zum Computer. Alles wunderbar. Beim kurzen Durchscrollen fiel mir aber ein Punkt zu viel hinter einer Aufzählung auf!

    Schnell das Dokument geändert. Wieder gedruckt, Farbe natürlich. Wieder zum Drucker gelaufen. Unterschrieben, gescannt - natürlich in Farbe. Zurück zum Computer, durchgescrollt: Datum neben der Unterschrift auf einer der drei Seiten vergessen.

    Neuer Druck, zum Drucker laufen, unterschreiben. Zwei von drei Unterschriften unattraktiv. Zurück zum Computer, neu drucken.

    Am Drucker: Dreimal Datum und Unterschrift, einmal beim Datum verschrieben. Zurück zum Computer, alles 10 Mal ausgedruckt.

    Am Drucker: Auf Anhieb alle drei Seiten richtig mit Datum und Unterschrift versehen. Eingescannt. Die überzähligen 9 Exemplare vernichtet. Pfeifend zurück zum Computer.

    Am Computer: Wohl beim Scannen durcheinander gekommen. Eine leere Seite gescannt. Neuer Druck.

    Am Drucker: beim Unterschreiben eine Formulierung entdeckt, die anders doch noch besser klingen würde. Zurück zum Computer.

    Am Computer eine Seite komplett umgeschrieben. Neuen Druck gestartet.

    Am Drucker: sieht alles gut aus! Aber Stift vergessen! Zurück an den Computer, unterschrieben, zurück an den Drucker, einscannen.

    Am Computer: wunderbar. Aber Moment - wieso haben die drei Seiten 11 MB?! Damit macht man sich ja lächerlich!

    Zurück zum Drucker, Einstellungen geändert, neu gescannt.

    Am Computer beim Durchscrollen festgestellt, dass an einer Stelle im Fließtext wohl ein Doppelleerzeichen steckt. Der Blick ins Ausgangsdokument bestätigt dies. Ich lösche das Leerzeichen..

    Dann googele ich "Zwangsstörung" und schaue ein bisschen aus dem Fenster. Ich lösche ich alle mit der Themeneinreichung verwandte Dateien bis auf die letzte Version, setze mir einen Reminder "Themen einreichen!" für zwei Stunden später und gehe meiner eigentlichen Arbeitstätigkeit nach.

    Als der Reminder mich erinnert, überfliege ich einmal die Datei, drucke sie farbig, unterschreibe korrekt, scanne farbig und fehlerfrei mit den richtigen Einstellungen, und verschicke die Mail. All das dauert keine drei Minuten.

    Warum denn nicht gleich?!

    Freitag, 9. Mai 2014
    Blogging November - 829

    Ein wirklich komisches Ding ist dieses Gehirn. Sehr genau seit dem 4. April zermarter ich mir den Kopf, welche Themenvorschläge ich für die mündliche Prüfung einreichen könnte (man muss zwei Themen einreichen und bekommt dann 2 Wochen vor dem Prüfungstermin gesagt, welches davon - oder möglicherweise auch ein ganz anderes, wenn beide Vorschläge doof waren- man vorstellen darf). Jedoch: Leere. Kein Thema in meinem Kopf, es war, als wären sämtlichen Themen ausgerottet. Gut, dachte ich mir, es ist nicht schlimm, ich werde schon in meinem beruflichen Alltag auf das eine oder andere Thema stoßen. So war es aber auch nicht, ich habe ja die ganzen letzten Wochen so gut wie nur eine Sache gemacht, nämlich Bewerberkram.

    Langsam wurde die Angelegenheit dringend, morgen ist nämlich der Abgabetermin. Heute um kurz nach 15 Uhr öffnete ich, noch immer völlig ahnungslos, das Blatt, auf dem die Vorschläge eingereicht werden sollen. Um 15:07 standen dort zwei Themen inklusive Grobgliederung.

    Ich habe keine Ahnung, wie genau das vonstatten ging. Vielleicht war es genau der richtige Moment. Vielleicht war es aber auch nur die jahrelange Übung, denn letztendlich mache ich es ja so jeden Tag: ich lege ohne Idee hier einen neuen Beitrag an und fange an, etwas hineinzuschreiben. Kurz darauf ist es fertig und ergibt oft sogar einen Sinn.

    Es ist alles irgendwie für irgenwas gut.

    November seit 6618 Tagen

    Letzter Regen: 06. Mai 2024, 20:48 Uhr