Im April habe ich genau ein Buch gelesen. Zig weitere Bücher habe ich angefangen, bin bei einigen über die ersten Seiten nicht hinausgekommen, bin bei zweien ziemlich in der Mitte und bei einem fast am Ende, aber das gilt ja nicht.
Gelesen habe ich A Three Dog Life von Abigail Thomas, und darüber kann ich noch nichtmals viel sagen, denn es war wohl okay - sonst hätte ich es nicht zu Ende gelesen - sicher war es eigentlich auch bewegend. Aber es hat mich nicht gepackt. Deshalb habe ich fast alles schon wieder vergessen.
Heute vor zig Jahren:
Kein Mathe wegen Verhör. Sonst nichts besonderes. Die Polizisten sind ganz witzig und meinen, wir könnten ja später auch Polizisten werden. Naja. Ich gehe früh schlafen.
Schwierig mit Frau Herzbruch heute Abend. Vor und während dem ersten Bier hat sie quasi die neue Stelle sicher. Über das zweite Bier kommt sie ins Grübeln, ist danach sehr überzeugt, gescheitert zu sein, versagt zu haben, all das, alles schlimm, alles schlecht, hätte man doch nur...! Ein drittes Bier verweigert sie, auch Schnaps war nicht gewünscht.
Wir werden abwarten müssen.
Heute vor zig Jahren:
Ruhetag, 11 Uhr nach Hause, Lesen und mit der Ratte spielen.
Ich bin verwirrt.
Wie schon ein paar Mal erwähnt, mache ich da noch so eine Weiterbildung. Neulich habe ich dazu mal etwas gegoogelt, ich erinnere mich nicht mehr, warum, eigentlich habe ich alles, was ich brauche. Vermutlich aus Gründen der Prokrastination.
Ich stieß auf einen anderen Anbieter des Lehrgangs, der - so grob gesagt - megaschnelles Lernen zu megagünstigen Preisen anpries, das alles auf einer undurchsichtigen und halb funktionsunfähigen Internetseite und mit E-Mail-Anmeldung für alles und jenes, auf die - ich habe es ausprobiert (habe eine separate Mailadresse für solche Spielchen) dann sofort unglaublich viel Werbung und so weiter landet.
(Wir sind bisher noch nicht an dem Punkt, den ich verwirrend finde.)
Auch landen dort aber Hinweise für neue Lernmaterialien, die für einen begrenzten Zeitraum kostenfrei abrufbar sind. Ich bin ein neugieriger wissbegieriger Mensch. Ich schaute mir etwas davon an.
Und dann wurde ich verwirrt, denn: das ist richtig, richtig gut. Gut strukturiert und gut gemacht, zapp zapp zapp die wichtigen Punkte, zapp zapp zapp die wichtigen Schlagwörter, alles drin, alles sauber, nicht zu viel, nicht zu wenig. Ich bin bisher selten, vielleicht sogar nie so gut strukturierten Angeboten begegnet.
Warum, um alles in der Welt, wird denn so ein gutes Angebot so grauenhaft vertrieben?!
Heute vor zig Jahren:
Ich räume auf und ruhe nich aus. Um 19:15 Uhr treffen wir uns auf halbem Weg und fahren in die Stadt, wo wir uns vor die Kneipe setzen. Wir werden von ein paar Heavies zugelabert. Gegen 21 Uhr fahren wir vor die Disco. Wir müssen total vielen Leuten den Weg zeigen. Vor dem Tor treffen wir den Frosch. Er erkennt uns nicht. Er ist mit dem Marienkäfer da, der uns auch nicht erkennt. Danach gehen wir zu Tanke, Turek und ein paar Komische treffen. Um 23:30 Uhr fahren wir nach Hause.
Heute Nacht im Traum hatte ich irgendwelche mysteriösen agentenmäßigen Dinge zu regeln. Sie kennen das. Man hastet herum, verfolgt oder wird verfolgt, fliegt ein Stück, macht irgendwelche Action etc. Mein Weg führte mich durch ein großes Kaufhaus-Einkaufszentrum, es war riesig, umfasste mehrere S-Bahn-Stationen, an der einen hatte ich mein Fahrrad abgestellt, aber wusste nicht mehr, an welcher, es war quasi eine Einkaufszentrumstadt und plötzlich auch ein Hotel und ich ging durch eine Tür und war dann in diesem Schwimmbad.
Ich liebe Schwimmen. Aber ich hasse Schwimmbäder. Sie stressen mich. Warum das so ist, wusste ich bis heute Nacht gar nicht so genau, aber nun weiß ich: es ist der Lärm. Der Geräuschpegel in Hallenbädern ist absolut unterträglich. Das ganze Gerede/Gekreische hallt in den hohen, gefliesten Räumen, dazu das Grundrauschen von was-weiß-ich, Wasser, Lüftung oder so, und dann noch irgendwelche wasserfallartigen Wasserdinge, Rutschen etc. Unglaublich laut. Ich gehöre zu den Leuten, die schon nicht mehr klar denken können, wenn jemand den Staubsauger einschaltet oder Formel 1 im Fernsehen einschaltet. In Hallenbädern werde ich zum Zombie.
Das weiß ich, weil das Schwimmbad heute Nacht in meinem Traum ganz, ganz ruhig war. Ein paar Leute liefern herum, aber sehr wenige und sie waren still. Das Wasser war glatt. Eine ganz glatte, spiegelnde Fläche. Es war so schön in diesem Schwimmbad (es war baugleich mit dem Erlebnisbad hier in der Nähe), es ist sehr groß, viele Becken, das ganze Wasser, alles so schön ruhig und klar. Hach. Ich blieb natürlich dort. Was auch immer ich agentenmäßiges zu erledigen hatte - irgendwer wartete auch auf mich - es war mir total egal. Ich blieb im Schwimmbad. Ich glaube, für immer.
Seitdem überlege ich, wie ich wohl in echt mal - oder immer! - in so einem ruhigen, quasi-verlassenen Schwimmbad schwimmen könnte. Okay, ich bin früher nachts in dem einen oder anderen Freibad über den Zaun geklettert, das war auch sehr schön, aber ist natürlich nicht mit einem ganzen Erlebnisbad minus 99% der Besucher zu vergleichen. Und technische Probleme gäbe es bestimmt auch, wenn man sämtliche geräuschproduzierende Maschinen ausschaltet.
Es ist ein Jammer.
Heute vor zig Jahren:
Nichts besonderes. Einkaufen, jobben, lernen.
Die einzigen Tage, an denen es anfängt, schwierig zu werden, sind die, an denen ein Thema die Finger verstopft, das leider nicht bloggeeignet ist.
Die gute Frau Gminggmangg versuchte, mir bei der Themenfindung behilflich zu sein. Zum Vorschlag "Wattestäbchen" fällt mir aber nur eine recht eklige Geschichte ein, die ich Ihnen kurz vor dem Schlafengehen nicht zumuten möchte, vermutlich habe ich sie sowieso schon einmal erzählt. Der zweite Vorschlag lautete "Melonen" - ich gehe davon aus, die Früchte waren gemeint, und erzähle daher nun von der Gemüsekiste.
Die Gemüsekiste wird vom Gemüsemann seit etwa 8 Jahren ins Haus Novemberregen geliefert. Ich kann mich also guten Gewissens als Gemüsekistenveteranin bezeichnen. Vorher ging ich samstags auf dem Mark einkaufen, dann kam aber das Kind, und wenn man schon das Kind schleppt (Mademoiselle war erst ein Kinderwagenkind, als sie schon laufen konnte), ist es unattraktiv, noch den Obst- und Gemüseeinkauf für eine Woche zu schleppen. Also Gemüsekiste.
Der Gemüsemann hat von Anfang an überzeugt. Ein paar Mal haben wir ihn unabsichtlich nachhaltig verschreckt, über die Jahre trat jedoch ein Gewöhnungseffekt ein und er brachte dem Kind mal ein selbst zusammengestelltes Malbuch mit und häufig Süßigkeiten (das war immer ein bisschen lustig, Leuten, die eine Ökokiste bestellen, Cola-Lollies ins Haus zu tragen, aber hier ist das völlig okay, wir sind, wie Frau Herzbruch immer sagt, "andere Eltern") und als ich ihn neulich nach etwa 1,5 Jahren wieder einmal persönlich traf, umarmte er mich sogar zur Begrüßung.
Die Kiste hat auch von Anfang an überzeugt, es war auch schon relativ schnell klar, was auf keinen Fall mehr gebracht werden soll: Staudensellerie, Zuckerhutsalat und Tamagotchi (aka Topinambur). Alles andere geht, wobei Salat sich nicht bewährt hat, die Köpfe sind immer zu groß und müssen relativ frisch verzehrt werden, was nicht immer gut mit dem Liefertermin passte. Die Ekelsachen und Salat sind also auf der Ausschussliste, Salat bestelle ich manchmal per Hand dazu. Überhaupt gibt es Phasen, in denen ich am Wochenende nochmal die gesamte Kiste neu zusammensortiere und Phasen, in denen ich einfach alles so kommen lasse, wie es ist. In den Sommermonaten wechsele ich meist von der "Kunterbunten Kiste M" auf die "Rohkostkiste XL".
Zwischendurch gab es mal das Käsepaket dazu, dann aber auch wieder nicht. Dann mal ein Wurstpaket, dann aber auch wieder nicht. Selten Fleisch. Seit Jahren durchweg Kartoffeln, seit etwa 2 Jahren auch Milch und 6 Eier. Häufig Gewürze - Zimt und Muskat sind der Hit. Andere Sachen (Kekse, Müsli etc.) eher nur zum Ausprobieren. Dieses Mal Joghurt (sehr gut) und Brot (mittel bis gut).
Genau drei Mal habe ich in den acht Jahren angerufen, weil etwas nicht in Ordnung war: einmal eine Tüte verschimmelter Pfirsiche, einmal eine Schale, die mehr Sand als Erdbeeren enthielt und einmal eine Steckrübe, die von Außen tadellos, von Innen aber verfault war. Wurde gutgeschrieben, kein Thema.
Die Kistengröße M ergibt bei uns 4 Hauptmahlzeiten (plus Rohkost und Obst zum Mitnehmen oder so essen) was noch genug Raum lässt für spontane Ideen, mir aber andererseits das ständige Überlegen, was ich mal kochen könnte und die ständige Schlepperei von Einkäufen erspart. Klar kaufe ich auch noch ein, aber ich muss nicht, und es ist trotzdem etwas zu Essen da.
Melonen waren leider länger keine mehr drin, im Sommer gibt es aber häufig eine sehr empfehlenswerte kernlose "Wassermelone mini" (<- Kurve gekriegt!).
Und ich erzähle das alles, weil gerade alle über ihre Gemüsekisten erzählen, und dabei hab ich die schon viel länger. Ätsch! ;-)
Heute vor zig Jahren
Nachmittags gehen wir einkaufen und Ah ruft an und läd sich ein. Um 18:30 Uhr kommt er mit Mig, Turek und Heiko. Sie saufen und rauchen und ich versuche, sie so bald wie möglich von unserer Wohnung wegzukriegen. Wir landen dann bei Pe, wo sie sich gegenseitig die Glatzen rasieren. Sie wollen Pe und mir auch die Haare abrasieren und es kommt zu halb spaßigen und halb ernsten Kämpfen. Wir schmeißen sie dann raus, eine halbe Stunde später stehen sie dann mit Blumen vor der Tür und mit einer Palette Karlsquell. Wir lassen sie aber nicht mehr rein sondern gehen mit ihnen zur Haltestelle, wo Turek und Ah sich aber nicht benehmen können. Sie sind total überdreht nerven uns und kotzen uns an und sind total peinlich, als ob sie jetzt, wo wir normal aussehen zum ersten Mal überhaupt bemerken, dass wir Mädchen sind und jetzt Testosteronschübe haben oder so. In der Bahn ist noch ein Typ, der sich prügeln will. Der Fahrer ruft irgendwann die Polizei und sie nehmen Ah und Turek zur Blutprobe mit. Später erfahren wir dass Ah 2,3 Promille hatte, Turek 0,8.
3 kg Currypaste waren in der Packstation. Die Packstation war aber gesperrt, besser gesagt: ich war für die Packstation gesperrt. Das sagte mir eine SMS, und ich solle das Serviceteam anrufen. Bei uns im Büro ist es ja üblich, in Fällen, in denen man wen anrufen soll die Nummer gleich mitzuübermitteln, im direkt anwählbaren Format. Service nennt sich das. Handhabt man bei der Packstation offensichtlich anders, egal.
Frau N: "Guten Tag, ich bin Frau N, Postnummer xyz, ich bin gesperrt, ich möchte wissen warum und entsperrt werden."
Packstationfrau: "Da werde ich sie mal entsperren."
Frau N: "Warum bin ich denn gesperrt?"
Packstationfrau: "Da werden Sie wohl dreimal etwas falsch gemacht haben."
Frau N: "Wie bitte?"
Packstationfrau: (in exakt gleichem Tonfall) "Da werden Sie wohl dreimal etwas falsch gemacht haben."
Frau N: "Akustisch habe ich Sie verstanden, inhaltlich nicht."
Packstationfrau: (in exakt gleichem Tonfall) Da werden Sie wohl dreimal etwas falsch gemacht haben."
Frau N: "Was denn zum Beispiel?"
Packstationfrau: "Online oder an der Station."
Frau N: "Ah?"
Packstationfrau: "Das muss nicht heute gewesen sein."
Frau N: (in exakt gleichem Tonfall) "Ah?"
Packstationfrau: "Vermutlich waren es auch Betrüger. Wenn Sie z.B. mal die Meldung kriegen, dass ein Paket in Hamburg ist, rufen Sie sofort an. Das sind dann Betrüger!"
Frau N: (in exakt gleichem Tonfall) "Ah?"
Packstationfrau: "Kann ich Ihnen denn sonst noch behilflich sein?"
Frau N: "Nein, danke, alles gut, auf Wiederhören."
Zurück zu den 3 kg Currypaste (rot, gelb, grün). Als mir bewusst wurde, welche Mengeneinheit ich bestellt hatte, hatte ich natürlich sofort geplant. Geplant, die Currypaste entweder mit Frau Herzbruch zu teilen oder sie einzufrieren, geschickterweise im Eiswürfelbehälter, damit ich nicht vor jedem Currykochen Skulpturen meißeln muss. Die Paste war aber zäher als erwartet, die Idee mit dem Eiswürfelbehälter verlor an Attraktivität. Gleichzeitig war die Paste aber nicht, wie bei der Bestellung abgebildet, in Töpfen, sondern in flachen Plastikbeuteln. Die Töpfe gab es separat dazu.
Die flachen Plastikbeutel habe ich nun flach eingefroren in der Erwartung, schon sehr bald mit minimalem Aufwand angemessene Würfelportionen daraus schneiden zu können. Ich komme mir sehr clever vor. Erfahrungsgemäß gab es aber meist, wenn ich mir gerade sehr clever vorkam, irgendeinen Haken, den ich leider übersehen hatte, weshalb eine Aktion, die in meiner Vorstellung an Einfachheit in der Ausführung und Brillanz im Ergebnis kaum zu überbieten war, in der praktischen Umsetzung einem Gemetzel mit höchstens ausreichendem Ausgang glich.
Wir dürfen gespannt sein: was könnte ich bei meinen Überlegungen übersehen haben?!
Heute vor zig Jahren:
Staatsanwaltschaft-Brief: Das Verfahren gegen den Belästiger von letztem Jahr ist eingestellt worden. Abends Klavier und Fernsehen.
Heute war Wandertag, sozusagen. Zunächst einmal wurde im Rapunzelturm mein Büro umgezogen. Nebenbei bemerkt: das war ein Kraftakt. Weniger ein physischer als ein psychischer, aus unerfindlichen Gründen sperrt sich der geschätzte Kollege nämlich, die geplanten Büroumzüge tatsächlich durchzuführen. Aber mein Büro wurde umgezogen, ich war den ganzen Vormittag über arbeitsplatzlos und schlenderte mit meinem Kaffeebecher im Kreis.
Um kurz vor Mittag musste ich das Büro schon verlassen, irgendwas war in der Schule (Wandertag?) und daher keine Betreuung, also holte ich vier Kinder ab, lud vier Schulranzen, drei Sporttaschen, vier Jacken, vier Pullover und eine Wollmütze zu den zwei Einkaufstaschen aufs Fahrrad und geleitete die Brut nach Hause. Um von dort um 14:30 Uhr wieder zum Chor aufzubrechen - immerhin ohne Gepäck! Chor geht bis 15:30, Kinder also wieder abholen, immer noch ohne Gepäck, ein Glück. 17:15 - mit den vier Kindern zur Turnhalle marschieren, mit nur noch drei Ranzen, vier Sportbeuteln, drei Jacken, drei Pullis, einer Wollmütze. Die Ranzen habe ich aber nicht getragen. Und nach dem Turnen dann mit zwei Kindern, einem Ranzen, zwei Sportbeuteln, einer Jacke, einem Pulli zurück nach Hause - da hätten wir gefahren werden können, aber die Kinder wollten nicht, weil Autos stinken.
Und das Kind jammert jetzt, ihm würden die Füße weh tun! Und sowieso, wer zieht denn seinem Kind bei diesem Wetter eine Wollmütze an?!
Heute vor zig Jahren:
24.4.
Bioklausur 2, Englischtest 2+. Nächstes Mal lerne ich wieder vorher was. Sport ist heute total genial. Der Chef kommt vorbei und ich treffe mich mit Pe um 17 Uhr auf halbem Weg und wir gehen ins Reisebüro, weil wir in eine Berghütte verreisen wollen. Die können uns aber nicht helfen. Zu Hause ist eine Vorladung angekommen wegen Sunny (am 10.2.)
Eine der Beschäftigungen, in denen ich mich häufiger verliere, ist das Lesen von Kundenrezensionen die, wie ich finde, oft wenig Auskunft über das Produkt geben, aber einen sehr detaillierten Rückschluss auf den Geisteszustandes des Verfassers erlauben. Vermutlich wäre es eine gute Idee, statt der üblichen Bewerbungstests ein paar Rezensionen schreiben zu lassen.
Heute zum Beispiel bei der Bestellung eines Buches für Mademoiselle: "Das Buch kam beschädigt an. Deshalb nur 1 Stern" und "Ich habe das Buch erst halb durch, aber ich bewerte schonmal so weit wie ich bisher gekommen bin."
Oder über das Hotel, in dem wir in Venedig vorzüglich untergebracht waren: "Das Haus ist sehr klein und alt" und "Die Luft ist sehr feucht".
Mein absolutes Highlight bisher kam aber in einer Rezension eines Rezeptes für Burger-Buns vor: "Habe aus dem Teig eine Erdbeer-Quarksahne-Rolle gemacht. War etwas zu trocken, deshalb nur 2 Sterne."
Alle... Sie wissen schon.
Heute vor zig Jahren:
Sport ist abartig, sonst nichts besonderes.
Es passiert auch nicht alle Tage, dass man in der S-Bahn fast eine Massenpanik verursacht.
Heute morgen kam ich am Bahnsteig an und dort stand eine Bahn. Ich kann jede Bahn in die eine Fahrtrichtung nehmen, also etwa alle 3-5 Minuten eine, so dass es keinen Grund gab, in Hektik auszubrechen. Nehm ich nicht diese, nehm ich die nächste. Die Bahn blieb aber stehen, ich schaute in die Tür - viel zu voll. Ich schlenderte weiter und im mittleren Waggon befand sich eine relativ akzeptable Menschenansammlung, zu der ich mich gesellte. Leider kein Sitzplatz, aber die Fahrtzeit beträgt auch nur 15 Minuten.
Die Bahn fuhr aber nicht los. Sie stand und stand und immer mehr Leute quetschten sich in meinen sorgsam ausgewählten Waggon. Ich hatte gar keine Lust auf diese ganzen Leute. Und meine Bahnfahrererfahrung legte nahe, dass sich hinter der am Bahnsteig stehenden Bahn die Folgezüge vermutlich schon bis zur Endhaltestelle stauten, die nächste Bahn also nicht erst in 5 Minuten sondern quasi sofort käme, und dann total leer wäre, alle, die normal mit der nächsten oder übernächsten Bahn fahren, waren ja schon in meiner Bahn drin.
Ich entschied mich also sehr spontan, wieder auszusteigen. Leider war ich aber ganz in einen Gang durchgerutscht und wurde plötzlich auch ein bisschen eilig, weil ich es ärgerlich gefunden hätte, wenn nun genau in dem Moment, in dem ich die Idee hatte, auszusteigen und die nächste, völlig leere Bahn ganz für mich allein zu haben, die vollgestopfte Bahn endgültig die Türen geschlossen hätte.
Ich drängelte und schob also ein bisschen und sagte dabei irgendwas wie "Entschuldigung" und "Darf ich mal" und "ich möchte wieder raus" oder "lassen Sie mich mal bitte schnell." Und plötzlich geriet diese ganze Masse in Bewegung, eine fing an mit "was ist denn los?!" und "ist was mit der Bahn??" und wir steigen auch lieber aus!", für eine Antwort meinerseits war schon viel zu viel Tumult, ganz merkwürdig alles, eine regelrechte Menschentraube drängte aus der Bahn und hühnerte herum. Was die sich wohl hinterher gedacht haben, warum sie überhaupt ausgestiegen sind? Was die wohl heute Abend bloggen?! Jedenfalls hatte ich so die Folgebahn dann doch nicht ganz für mich.
Bei einer Flughafenrundfahrt habe ich neulich gelernt, dass Flughafenarbeiter auf dem Rollfeld nicht rennen dürfen, sondern angewiesen sind gelassen umherzuschlendern, um Passagiere nicht in Panik zu versetzen. In Bahnen ist es anscheinend auch nicht günstig, sich allzu schnell zu bewegen.
Heute vor zig Jahren:
Um 14 Uhr nach Hause, jobben. Bernhard wolte anrufen aber meine Schwester telefoniert zum Glück die ganze Zeit.
Es mag Sie interessieren zu hören, dass ich gerade dabei bin, den zweiten besten Käsekuchen der Welt zu entwickeln.
Der erste ist meine Kopie des Starbucks Raspberry White Cheescakes, den ich anlässlich eines Geburtstages von Frau Vau entwarf - wo ist bloß das Rezept, habe ich den etwa gar nicht verbloggt? Ich bin die Dummheit Bescheidenheit in Person.
Vor ein paar Tagen las ich eine Werbesendung in meinem Briefkasten, die ein Käsekuchenrezept mit Blaubeeren enhielt. Der Kuchen sah gut aus. Das Rezept überzeugte schon bei ersten Lesen nicht, die Käsemasse schien viel zu wenig, aber ich war nicht in der Stimmung, nachzudenken, und befolgte die Anweisungen. Heraus kam eine relativ platte, tarteartige Masse, etwa 3 cm hoch, mit einem dicken, viel zu süßen Keksboden, einer dünnen Schicht Käsecreme und dann 1,5cm Blaubeeren. Geschmacklich nett bis flach.
Heute legte ich mit etwas richtig käsecremigen nach, und zwar mit einem "Amerikanischer Ort"-Käsekuchen, der Ort ist mir entfallen vermutlich war es New York oder "California", was ist eigentlich der Unterschied zwischen den entsprechenden Käsekuchen? Dieses Rezept stammt aus dem Kochbuch (Backbuch) Basic Baking. Basic Baking und Basic Cooking sind übrigens die einzigen Kochbücher, die ich überhaupt regelmäßig verwende. Gute Bücher, Kaufempfehlung. In Basic Cooking schlage ich jedes Mal wieder nach, wie man nochmal Reis kocht, kein Scherz, ich koche beinahe täglich, aber bei Reis muss ich nachschauen, ich kann mir das Verhältnis Reis-Wasser nicht merken.
Jedenfalls ist der Amerikanischer-Ort-Schrägstrich-Region-Käsekuchen (es ist nicht Boston, das wäre mir aufgefallen!) aus Basic Baking schon ziemlich gut. Wenn man allerdings den Keksboden noch etwas dünner macht und die Käseschicht auch, dafür den Creme-fraiche-Guss etwas dicker und darüber vielleicht noch Himbeeren oder Blaubeeren, oder vielleicht Johannisbeeren? - dann wäre es perfekt. Und das mache ich, sobald der aktuelle Kuchen aufgegessen ist.
Wenn wir dann noch nicht genug haben.
Heute vor zig Jahren.
Um 12 gehen Steven und Jana, nachdem wir eine Morgenlaberei abgehalten haben. Wir räumen auf, um 2 gehe ich nach Hause und jobbe.
Um 19:30 Uhr fahren wir zu Öttes zur Fete und bringen Sekt mit. Es ist gut da, es sind vor allem da: Öttes, Mig, Jahns, Micha, Jan, Bernhard. Bernhard nervt mich, weil er mir immer nachrennt.
Wir labern alle zu und trinken Asti und Bier. Um 23:50 Uhr nehmen wir den Bus nach Hause.